Hallo!
Wir sind eine Gruppe junger Frauen, die gerade in einer therapeutischen Tagesklinik für Essstörung in Behandlung sind.
Lies dir bitte folgenden Brief durch und sende ihn an möglichst viele Freunde und Bekannte von dir. Damit könntest du uns und in Folge hoffentlich noch vielen Frauen sehr helfen.
In der Semmelweis Frauenklinik im 18 Wiener Gemeindebezirk gibt es seit Anfang dieses Jahres eine tagesklinische Station für Frauen, die Anorexie oder
Bulimie haben. Das heißt, dass über einen Zeitraum von 8 Wochen 10 Frauen
jeden Dienstag und Donnerstag in die Klinik kommen und dort betreut werden.
Die Behandlungen reichen von Physiotherapie mit Entspannungsmethoden,
Ernährungsberatung, über Gruppentherapie bis zu Einzelgesprächen.
In Österreich gibt es nicht sehr umfassende Therapieangebote und diese
Tagesklinik ist die einzige ihrer Art. Abgesehen von wöchentlichen Sitzungen
mit Psychotherapeuten bleibt einem als Betroffenen nur die Möglichkeit einer
vollstationären Aufnahme, nur davor ist in vielen Fällen die Hemmschwelle zu
hoch.
Eine Therapie darf man sich nicht als Wellness Programm vorstellen, sondern es
ist harte Arbeit an sich selbst. Man wird mit vielen Sachen konfrontiert und
oft ist schwer, diese auszuhalten. Der Zusammenhalt in der Gruppe und die
wirklich äußerst liebevollen und engagierten Therapeutinnen helfen einem
dabei, so gut es geht.
Doch gerade diese Station soll aus Kostengründen geschlossen werden. Mediziner in ganz Österreich haben jahrelang dafür gekämpft, dass so eine tolle
Einrichtung in Österreich errichtet wird. Und nach einem knappen Jahr findet
dieser "Traum" ein jähes Ende.
Als gesunder Mensch kann man sich kaum vorstellen, wie sehr man unter einer
Essstörung leidet. Selbstverständlichkeiten werden zu unüberwindbaren
Hindernissen und sein gesamtes Leben erscheint einem trostlos und ohne Ausweg. Aber gerade in dieser Tagesklinik, dem WAG ESS, können Patientinnen wieder Hoffnung fassen.
Momentan läuft bis Ende Juni der wahrscheinlich letzte Turnus. Doch wir Patientinnen finden es katastrophal, dass das WAG ESS
geschlossen werden soll und wollen das mit all unserer Kraft, die uns noch
geblieben ist, ändern. Deshalb wollen wir die Öffentlichkeit auf diesen
unglaublichen Missstand aufmerksam machen. Wir haben schon einen Artikel in
den Kurier setzen lassen und starten eine Unterschriften Aktion. Es ist auch
ein E-Mail Kettenbrief in Planung.
Ein Leben mit einer Essstörung erscheint vielen Betroffenen nicht mehr lebenswert. Diese Frauen haben eine zweite Chance verdient. Diese Chance darf ihnen unter keinen Umständen genommen werden.
Wenn du auch der Meinung bist, dass diese Institution unbedingt geschützt gehört, dann sende bitte ein Beschwerde- Mail an wag_ess@gmx.at . Ein kurzer Satz: „ Ich bin gegen die Schließung!“ und dein Name reichen aus, natürlich freuen wir uns auch über längere Statements. Wir werden alle Beschwerden schließlich den für die Finanzierung zuständigen Stellen übermitteln und hoffen damit etwas ausrichten zu können.
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