S.O.S. | 3 Antworten
Verfasst: Fr Jun 14, 2002 9:47
Von Anke Am 26.07.2001
Hallo Ihe Lieben,
bin heute das erste Mal auf dieser Seite gelandet und muß sagen, daß mich die Beiträge sehr erschreckt haben.Es ist schon Wahnsinn wie viele Menschen es gibt, denen es genauso beschissen geht wie mir.
Ich leide seit 10 Jahren an Eßstörungen, habe alles durch, was man sich vorstellen kann: Magersucht, Freßsucht (Bulimie) und Gewichtsschwankungen von *kg.
Im Moment ist das Leben für mich mal wieder überhaupt nicht zu bewältigen, ich würde dem Lebem gerne ein Ende setzen. Aber irgendwie wäre das feige oder?
Bin zur Zeit für meine Mitmenschen unerträglich: traurig, genervt, schlecht gelaunt...
Ich weiß soviel über Eßstörungen, habe vor 8 Jahren auch eine 3 monatige Kur mitgemacht, es gab zwischendurch auch glückliche Monate... und trotzdem wird man wohl ein Leben lang eßgestört bleiben. Jeder Tag ist harter Kampf und kostet unheimlich viel Energie. Wenn wir diese Energie in andere Sachen umlenken würden wären wir die absoluten Powerfrauen. Manchmal bewundere ich mich allerdings selbst, daß ich trotz der ganzen SCHEIßE (sorry für die Ausdrucksweise) meinen Job noch einigermaßen bewältige und auch meinen Haushalt irgendwie immer noch geregelt bekomme.
Denke gerade darüber nach, ob mir mein jetziger Freund gut tut oder ob ich besser ohne ihn dran wäre. Ich weiß bei ihm nie so richtig woran ich bin. Habe vor einem Jahr meine 5 Jahres-Beziehung beendet, bei der eigentlich alle gedacht haben (wir auch), daß wir heiraten.
Ist schon alles nicht so einfach.
Ich habe ein ganz großes Aniegen. Kann mir irgendjemand einen Tip geben, wo es (und ob überhaupt) eine KLinik oder etwas anderes gibt, in der man für ca. 4 Wochen einen stationären Aufenthalt machen kann, um von zu Hause rauszukommen und einfach mal wieder versucht für diese Zeit einen einigermaßen normalen Umgang mit dem Essen zu bekommen??? Bei mir sind wegen meinem Job, den ich auf keinen Fall verlieren möchte nur 4 Wochen am Stck machbar.
Und hier noch ein wirklich guter Tip von mir:
Klinik am Korso
Fachzentrum für gestörtes Eßverhalten
Ostkorso 4
Bad Oeyhausen
Tel. 05731/ 20031-34
Mindestaufenthalt in dieser KLinik sind 3 Monate!!! Ich war vor 8 Jahren dort und hatte wieder angefangen zu leben. Hätte damals nie geglaubt, daß mich der Mist wohl mein Leben lang begleiten wird.
So, nun wünsche ich Euch allen viel Mut für den heutigen Tag. Ich weiß, daß es schwer ist zu glauben (mir gehts ja gerade auch wieder beschissen), aber: irgendwie werdet Ihr es schaffen Euch aus dem Sumpf zu ziehen. Wir sind doch alle starke Kämpernaturen, oder???
Wenn jemand einen Tip wegen der 4 Wochen hat, würde ich mich dolle freuen.
ANKE
_________________
bisherige Antworten:
Betreff: Re: S.O.S.
Von jules Am 26.07.2001
Hi,
jaja...diese Krankheit(en) kann (können) einen ganz schön aus seinen reserven locken gell?
ich habe auch schon seit 6 JAhren mit meinen Eßstörungen zu kämpfen.
Seit einiger zeit hat mein ganzes verhalten allerdings seinen Höhepunkt erreicht , und ist endgültig als Boarderlinestörung ans Tageslicht getreten - und Herr Boarderline hat es anscheindend genossen sich in seiner vollen Macht und Störung zu entfalten und hat mir auch noch ein saftiges Selbstverletzendes Verhalten verpaßt...
(tut mir leid wenn es de Anschein hat als würd ich das Ganze ins Lächerliche ziehen , aber mir ist es nur mit einer Portion Selbstironie möglich darüber zu berichten,denn sonst treibt mich das alles noch in den Wahnsinn))
ich bin seit 1 Jahr in Therapie , mit stationärem Aufenthalt hab ich allerdings keine Erfahrung , da muß ich dich enttäuschen , aber ich glaube daß es bei den "Barmherzigen Schwestern " oder eben auch im "AKH-Wien" die Möglichkeit gibt 1 Monat stationär behandelt zu werden.....
tut leid wenn ich dir dabei jetzt nicht die große Hife bin....aber ich kann dir wenigstens helfen zuzuhören ( - lesen) und hi+da meinen Senf dazugeben.....
Lg Jule
wünsch dir die Kraft und den Mut auch in deiner beziehung weiter zukämpfen...ich weiß wie schwer das ist , hab ich doch auch lauter Beziehungen in Brüche gehen sehen ( und war nicht immer schuldlos dran....)
aber ioch glaube ,daß "WIR" und einfach erst auf Menschen richtig beziehen können wenn wir innerlich auch nicht mehr gegen uns selbt ankämpfen,wenn wir uns selbst so akzeptiert haben wie wir sind,denn dann haben auch andere Platz "in uns"....
oder? lieg ich da falsch??
_________________
Betreff: Re: S.O.S.
Von Karin Am 26.07.2001
Hallo Anke,
ich habe gerade deinen Eintrag gelesen und er hat mich sehr berührt. Ich kenne auch so ziemlich alles was eine Essstörung betrifft. Ich war 4 Monate in Therapie in Roseneck in Prien am Chiemsee. Seitdem bin ich Symtomfrei. Ich dachte mir immer wenn ich zur Therapie gehe und dann zurückkomme, dann bin ich gesund. So war es leider nicht. Eine Therapeutin sagte mal zu mir ich solle doch mal die Bulimie als gute Freundin betrachten, die mich auf Sachen aufmerksam macht, die ich nicht sehe (oder auch nicht sehen will). Ich dachte mir "Die spinnt wohl!" Trotzdem habe ich es versucht und es hat geholfen. Ich betrachte meine Essstörung als Freundin, von der ich mich aber auch jederzeit wieder verabschieden kann, wenn ich sie nicht mehr brauche oder sie nicht mehr sehen will. Es ist nun fast 10 Jahre her das ich in Prien war. Zuerst dachte ich mir immer "Warum ich!" Habe ich nicht schon genung mitmachen müssen? Heute sehe ich es anders. Wäre meine Essstörung nicht gewesen, würde ich heute nicht so leben wie ich es tue. Ich leite seit 6 Jahren eine Selbsthilfegruppe für Essstörungen und habe dadurch viele liebe Menschen kennengelernt!!!!! Es kostet viel Kraft gegen die Essstörung zu kämpfen und diese Kraft sollte jeder von uns sinnvoller nutzen. Ich habe gelernt mit der Essstörung zu leben. Manchmal ist sie einfach da, und sagt mir, das ich wieder mal zu wenig auf micht aufpasse, so wie eine gute Freundin halt. Mit der Zeit besucht sie mich immer weniger und darüber bin ich auch nicht traurig. Auch gute Freunde gehen getrennte Wege!!!! Vielleicht solltest Du dir etwas mehr Zeit geben als 4 Wochen. Ich weiß nicht wo du herkommst, aber ich kenne eine Klinik in Waldmünchen (Oberpfalz). Die Klinik heißt Fachklinik Waldmünchen Akutklinik, Krankenhaus 3, Waldmünchen (PLZ weiß ich leider nicht), Tel. 09972/308-0. Ich bin mir nicht 100% sicher, aber ich glaube sie haben kürzere Therapie-Zeiten. Aber wenn es dich interessiert, kannst du ja mal anrufen und die erkundigen. Ich wünsche dir sehr viel Kraft und eine zufriedene Zeit. Du kannst es schaffen, wir alle können es schaffen wir wir es wirklich wollen. Wir müssen nur lernen unsere Kraft für andere Dinge zu benutzen. Und lernen kann jeder Mensch in jedem Alter!!!! Ich denke mir das oft bei meinen Kinder, wenn sie etwas neues lernen z.B. Fahrradfahren. Wie oft fallen sie und stehen doch wieder auf und versuchen es wieder bis sie es können. Und dann sind sie stolz auf sich es geschafft zu haben. Und nichts anderes ist es bei uns. Wir müssen immer wieder aufstehen und es noch mal versuchen bis wir es gelernt haben!!!!! Natürlich gibt es immer mal wieder "Scheißtage" aber die gehen vorbei!!!!
Es scheint nicht immer nur die Sonne. Aber auch bei Regen kann man tolle Sachen erleben.
Liebe Anke ich wünsche Dir viel Kraft und viel Sonne. Es wäre schön wieder von Dir zu hören.
Alles liebe
Karin
_________________
Betreff: Re: S.O.S.
Von lillith Am 27.07.2001
liebe anke!
ich weiß leider keine platz für eine therapie, aber ich wollte dir einfach mal mut machen, dafür, dass du es schon so weit geschafft hast und dich für eine weitere therapie anmelden willst. ich wünsche dir alles gute für die zukunft und ich hoffe, dass es es dir sehr bald wieder besser gehen wird!
viele grüße, lillith
Hallo Ihe Lieben,
bin heute das erste Mal auf dieser Seite gelandet und muß sagen, daß mich die Beiträge sehr erschreckt haben.Es ist schon Wahnsinn wie viele Menschen es gibt, denen es genauso beschissen geht wie mir.
Ich leide seit 10 Jahren an Eßstörungen, habe alles durch, was man sich vorstellen kann: Magersucht, Freßsucht (Bulimie) und Gewichtsschwankungen von *kg.
Im Moment ist das Leben für mich mal wieder überhaupt nicht zu bewältigen, ich würde dem Lebem gerne ein Ende setzen. Aber irgendwie wäre das feige oder?
Bin zur Zeit für meine Mitmenschen unerträglich: traurig, genervt, schlecht gelaunt...
Ich weiß soviel über Eßstörungen, habe vor 8 Jahren auch eine 3 monatige Kur mitgemacht, es gab zwischendurch auch glückliche Monate... und trotzdem wird man wohl ein Leben lang eßgestört bleiben. Jeder Tag ist harter Kampf und kostet unheimlich viel Energie. Wenn wir diese Energie in andere Sachen umlenken würden wären wir die absoluten Powerfrauen. Manchmal bewundere ich mich allerdings selbst, daß ich trotz der ganzen SCHEIßE (sorry für die Ausdrucksweise) meinen Job noch einigermaßen bewältige und auch meinen Haushalt irgendwie immer noch geregelt bekomme.
Denke gerade darüber nach, ob mir mein jetziger Freund gut tut oder ob ich besser ohne ihn dran wäre. Ich weiß bei ihm nie so richtig woran ich bin. Habe vor einem Jahr meine 5 Jahres-Beziehung beendet, bei der eigentlich alle gedacht haben (wir auch), daß wir heiraten.
Ist schon alles nicht so einfach.
Ich habe ein ganz großes Aniegen. Kann mir irgendjemand einen Tip geben, wo es (und ob überhaupt) eine KLinik oder etwas anderes gibt, in der man für ca. 4 Wochen einen stationären Aufenthalt machen kann, um von zu Hause rauszukommen und einfach mal wieder versucht für diese Zeit einen einigermaßen normalen Umgang mit dem Essen zu bekommen??? Bei mir sind wegen meinem Job, den ich auf keinen Fall verlieren möchte nur 4 Wochen am Stck machbar.
Und hier noch ein wirklich guter Tip von mir:
Klinik am Korso
Fachzentrum für gestörtes Eßverhalten
Ostkorso 4
Bad Oeyhausen
Tel. 05731/ 20031-34
Mindestaufenthalt in dieser KLinik sind 3 Monate!!! Ich war vor 8 Jahren dort und hatte wieder angefangen zu leben. Hätte damals nie geglaubt, daß mich der Mist wohl mein Leben lang begleiten wird.
So, nun wünsche ich Euch allen viel Mut für den heutigen Tag. Ich weiß, daß es schwer ist zu glauben (mir gehts ja gerade auch wieder beschissen), aber: irgendwie werdet Ihr es schaffen Euch aus dem Sumpf zu ziehen. Wir sind doch alle starke Kämpernaturen, oder???
Wenn jemand einen Tip wegen der 4 Wochen hat, würde ich mich dolle freuen.
ANKE
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bisherige Antworten:
Betreff: Re: S.O.S.
Von jules Am 26.07.2001
Hi,
jaja...diese Krankheit(en) kann (können) einen ganz schön aus seinen reserven locken gell?
ich habe auch schon seit 6 JAhren mit meinen Eßstörungen zu kämpfen.
Seit einiger zeit hat mein ganzes verhalten allerdings seinen Höhepunkt erreicht , und ist endgültig als Boarderlinestörung ans Tageslicht getreten - und Herr Boarderline hat es anscheindend genossen sich in seiner vollen Macht und Störung zu entfalten und hat mir auch noch ein saftiges Selbstverletzendes Verhalten verpaßt...
(tut mir leid wenn es de Anschein hat als würd ich das Ganze ins Lächerliche ziehen , aber mir ist es nur mit einer Portion Selbstironie möglich darüber zu berichten,denn sonst treibt mich das alles noch in den Wahnsinn))
ich bin seit 1 Jahr in Therapie , mit stationärem Aufenthalt hab ich allerdings keine Erfahrung , da muß ich dich enttäuschen , aber ich glaube daß es bei den "Barmherzigen Schwestern " oder eben auch im "AKH-Wien" die Möglichkeit gibt 1 Monat stationär behandelt zu werden.....
tut leid wenn ich dir dabei jetzt nicht die große Hife bin....aber ich kann dir wenigstens helfen zuzuhören ( - lesen) und hi+da meinen Senf dazugeben.....
Lg Jule
wünsch dir die Kraft und den Mut auch in deiner beziehung weiter zukämpfen...ich weiß wie schwer das ist , hab ich doch auch lauter Beziehungen in Brüche gehen sehen ( und war nicht immer schuldlos dran....)
aber ioch glaube ,daß "WIR" und einfach erst auf Menschen richtig beziehen können wenn wir innerlich auch nicht mehr gegen uns selbt ankämpfen,wenn wir uns selbst so akzeptiert haben wie wir sind,denn dann haben auch andere Platz "in uns"....
oder? lieg ich da falsch??
_________________
Betreff: Re: S.O.S.
Von Karin Am 26.07.2001
Hallo Anke,
ich habe gerade deinen Eintrag gelesen und er hat mich sehr berührt. Ich kenne auch so ziemlich alles was eine Essstörung betrifft. Ich war 4 Monate in Therapie in Roseneck in Prien am Chiemsee. Seitdem bin ich Symtomfrei. Ich dachte mir immer wenn ich zur Therapie gehe und dann zurückkomme, dann bin ich gesund. So war es leider nicht. Eine Therapeutin sagte mal zu mir ich solle doch mal die Bulimie als gute Freundin betrachten, die mich auf Sachen aufmerksam macht, die ich nicht sehe (oder auch nicht sehen will). Ich dachte mir "Die spinnt wohl!" Trotzdem habe ich es versucht und es hat geholfen. Ich betrachte meine Essstörung als Freundin, von der ich mich aber auch jederzeit wieder verabschieden kann, wenn ich sie nicht mehr brauche oder sie nicht mehr sehen will. Es ist nun fast 10 Jahre her das ich in Prien war. Zuerst dachte ich mir immer "Warum ich!" Habe ich nicht schon genung mitmachen müssen? Heute sehe ich es anders. Wäre meine Essstörung nicht gewesen, würde ich heute nicht so leben wie ich es tue. Ich leite seit 6 Jahren eine Selbsthilfegruppe für Essstörungen und habe dadurch viele liebe Menschen kennengelernt!!!!! Es kostet viel Kraft gegen die Essstörung zu kämpfen und diese Kraft sollte jeder von uns sinnvoller nutzen. Ich habe gelernt mit der Essstörung zu leben. Manchmal ist sie einfach da, und sagt mir, das ich wieder mal zu wenig auf micht aufpasse, so wie eine gute Freundin halt. Mit der Zeit besucht sie mich immer weniger und darüber bin ich auch nicht traurig. Auch gute Freunde gehen getrennte Wege!!!! Vielleicht solltest Du dir etwas mehr Zeit geben als 4 Wochen. Ich weiß nicht wo du herkommst, aber ich kenne eine Klinik in Waldmünchen (Oberpfalz). Die Klinik heißt Fachklinik Waldmünchen Akutklinik, Krankenhaus 3, Waldmünchen (PLZ weiß ich leider nicht), Tel. 09972/308-0. Ich bin mir nicht 100% sicher, aber ich glaube sie haben kürzere Therapie-Zeiten. Aber wenn es dich interessiert, kannst du ja mal anrufen und die erkundigen. Ich wünsche dir sehr viel Kraft und eine zufriedene Zeit. Du kannst es schaffen, wir alle können es schaffen wir wir es wirklich wollen. Wir müssen nur lernen unsere Kraft für andere Dinge zu benutzen. Und lernen kann jeder Mensch in jedem Alter!!!! Ich denke mir das oft bei meinen Kinder, wenn sie etwas neues lernen z.B. Fahrradfahren. Wie oft fallen sie und stehen doch wieder auf und versuchen es wieder bis sie es können. Und dann sind sie stolz auf sich es geschafft zu haben. Und nichts anderes ist es bei uns. Wir müssen immer wieder aufstehen und es noch mal versuchen bis wir es gelernt haben!!!!! Natürlich gibt es immer mal wieder "Scheißtage" aber die gehen vorbei!!!!
Es scheint nicht immer nur die Sonne. Aber auch bei Regen kann man tolle Sachen erleben.
Liebe Anke ich wünsche Dir viel Kraft und viel Sonne. Es wäre schön wieder von Dir zu hören.
Alles liebe
Karin
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Betreff: Re: S.O.S.
Von lillith Am 27.07.2001
liebe anke!
ich weiß leider keine platz für eine therapie, aber ich wollte dir einfach mal mut machen, dafür, dass du es schon so weit geschafft hast und dich für eine weitere therapie anmelden willst. ich wünsche dir alles gute für die zukunft und ich hoffe, dass es es dir sehr bald wieder besser gehen wird!
viele grüße, lillith