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Nähe, wie ist das bei euch so?

Verfasst: Mo Mai 19, 2003 20:40
von Kellerkind
Hab mal 'ne Frage, wie ist es bei euch eigentlich so mit Nähe/Körperkontakt/Umarmungen usw.., mögt ihr sowas?

Also bei mir ist es so, ich bin immer total auf Abstand, ich kann nicht mit jemandem reden wenn er mir zu Nahe steht . Nähe kann ich nicht ertragen, es ist so erdrücken und bedrohend, wie ein Käfig. Und mit Körperkontakt ist es noch schlimmer als mit Nähe... Alleine halt ich es dann aber auch wieder nicht aus, dann komm ich mir so vor als existiere ich gar nicht. Ausserdem mag ich keine Menschenmassen. Besonders vor fremden Menschen hab ich die totale Panik. Wenn mir jemand total wichtig ist, fange ich immer an diese Person zu ignorieren weil ich Angst habe, dass sie denkt ich brauche sie. Und wenn diese Person mich dann irgendwann aufgibt weil ich eh immer davon laufe, klammere ich mich total an sie. Krank nich? Die einzigen die ich in meiner Nähe ertrage sind meine Katzen, ich könnte gar nicht mehr leben ohne sie, könnte nicht mehr einschlafen ohne meine 2 Lieblinge in meinem Bett. Umarmen tu ich nur meine Katzen und mein Plüschtier das ich schon seit Baby hab. Zwar hätt ich manchmal gern jemand der mich in den Arm nimmt, aber wenn dann krieg ich sowiso wieder voll die Panik

Verfasst: Mo Mai 19, 2003 21:09
von fiona
gott, ich hab gleich herzrasen gekriegt, weil ich irgendwie dachte, den beitrag hätte ich geschrieben...ich erkenne mich zu 99% wieder. das eine prozent sind die katzen: bei mir ist es der hund :) und manchmal kann ich auch meine mutter umarmen.
ich brauche nähe wie fast nichts anderes, aber ich lasse es nie zu. nie! das mit dem ignorieren von personen, die dir wichtig sind, ist bei mir genauso. und man rennt sich damit voll in die scheisse - oder besser gesagt, in die einsamkeit.
ich denke, es ist halt die angst vor dem abgewiesenwerden und sich lächerlich zu machen.."wer braucht schon nähe? - das brauchen doch nur die schwachen." ich war im sprachaufenthalt in neuseeland und da hat meine gastmutter immer nur die andere studentin umarmt und so (ich hatte auch ein super verhältnis zu ihr). irgendwann hatte ich nen heulanfall und sagte ihr, dass ich mich mich zurückgewiesen fühle. sie sagte mir dann, ich wirke so stark und unabhängig und ich strahle aus, dass ich nicht angefasst werden will. dann war die mauer gebrochen... natürlich fühlte ich mich trotzdem seltsam, wenn sie mich umarmte. neuland für mich!
ich hasse mich oft so,dass ich es nicht ertragen kann, dass mich jemand anschaut geschweige denn anfasst...
mit eimem typen ins bett ohne gefühle war für mich nie ein problem, ich hab schon einige affären hinter mir, ich war wie eine maschine, ging mit typen ins bett, die mir nicht annähernd gefielen. aber sobald ich mich verliebte, hab ich den typen nicht mehr angeschaut, ihn ignoriert und gesagt, das sei es jetzt gewesen - auf nimmerwiedersehen!

du siehst, mir geht es genau so. und fremde menschen: horror! panik pur! ich hab schon jetzt angst, wenn ich einen ferienjob brauche. neue leute, etc...

ich hoffe, wir packens trotzdem mal...

alles liebe, fiona

Verfasst: Mo Mai 19, 2003 21:11
von P-Freak
Hallo!
Zum Teil kann ich nachvollziehen was du meinst,wenn ich auf Parties bin und dort keine kenne drehe ich fast durch.Manchmal sind mir auch meine engsten Freunde nicht mehr angenehm und dann brauche ich sie wieder.Es kommt darauf an wie meine Stimmung ist.Du musst zu den Leuten wieder Vertrauen finden und ihnen zeigen was du empfindest.Ariane

Verfasst: Mo Mai 19, 2003 21:22
von fiona
ariane hat recht: man muss den leuten zeigen, dass man sie braucht. und auch dass es zeit braucht, bis wir nähe und ev. körperkontakt mit freude von ihnen empfangen könen. es ist keine schande, zu sagen, dass man jemanden braucht. die anderen freuen sich, wenn sie begehrt sind.
und beste voraussetztung ist wohl selbstliebe. wenn man sich selbst gern hat, kann man auch liebe von anderen menschen zulassen

Verfasst: Do Mai 22, 2003 12:40
von septime
liebes kellerkind

ja- die nähe. das kenne ich. bei mir hats ein bisschen gebessert, seit mein vater nach jahrelanger chronischer krankheit letztes jahr einige male auf der kippe zwischen leben und tod war. ich bin seine älteste tochter und er ist zweimal geschieden. ich war die einzige, die mobil genug war, für ihn regelmässig da zu sein.
früher haben wir nicht viel körperkontakt gehabt - mein vater ist ein mensch, der seine gefühle nicht auf diese art zeigt. dabei ist er ein überaus liebevoller mensch!
wie der grosse mann da so zwischen seinen schläuchen gehangen hat, habe ich oft einfach seine hand gestreichelt oder bin übers bett gehangen, um ihn zu spüren und zu umarmen. das hat total geholfen (uns beiden glaube ich)! und er hat sich auch nicht gesträubt ;-)
diese extremsituation, wo man nicht weiss, ob ein mensch, den man braucht, noch lange da sein wird, hat mir viel gezeigt. auch über mich.

seit er wieder zuhause ist, hat sich unser verhältnis sehr verändert: es ist tiefer geworden. oft komme ich hin und umarme ihn und sage ihm, ich liebe ihn sehr und brauche ihn. und wenn er mich dann drückt, ist gleich viiiieeeel besser :-)

so habe ich ein erstes positives erlebnis mit körperkontakt und nähe gehabt. und ich werde versuchen, auch bei anderen so mutig zu sein und ihnen zu zeigen, dass ich sie liebe und dass ich auch schwach bin manchmal. und überhaupt nicht perfekt. aber ein mensch, der lieben kann.

so.
und jetzt geh hin und umarme sie alle, deine lieben :-)))

liebe grüsse - und nicht verzweifeln, gelle - ein plüschtier ist auch schon ein anfang...

septime

Re: Nähe, wie ist das bei euch so?

Verfasst: Do Mai 22, 2003 18:27
von engaal
ich hatte immer angst vor nähe, vorallem bei männern. aber siet ca. 8 monaten hab ich einem wirklich besten freund, er weiß zwar nichts aber ich fühle mich bei ihm sehr wohl, wir führen eine ziemlich intime freundschaft, aber ich fühl mich bei ihm einfach nur geborgen und einfach hm.. wir übernachten auch oft in seiner wohnung gemeinsam mit seinem besten freund. (manchmal sind auch noch andere freunde dabei) alle nur burschen:) anfangs hab ich mich unwohl gefühlt in dieser gruppe burschen die sich alle schon ewig kennen. ich hatte auch angst vor nähe und berührungen! aber an einem guten tag bin ich einfach über meinen schatten gesprungen und hab nähe zugelassen.. und es tut gut, ich weiß genau dass es freundschaft ist aber es tut einfach gut.. ich fühl mich bei denen so wohl, und sie haben mich auch schon voll akzeptiert als mädl in ihrer runde.. und das macht mich auch irgendwie stolz!
also, ich weiß es ist schwer, aber versucht über euren schatten zu springen! in einem guten moment.. nähe kann so gut tun!
versucht es! es hat mir so sehr geholfen!

Re: Nähe, wie ist das bei euch so?

Verfasst: Do Mai 22, 2003 18:29
von engaal
ich weiß ich hab das alles so einfach gesagt und ich weiß auch dass es verdammt schwer ist, aber ich hoffe ich konnte trotzdem helfen!

Verfasst: So Mai 25, 2003 17:16
von Svenja220
Irgendwie ist das bei mir anders. .... . Ich habe zur Zeit keinen Freund und eine feste Beziehung ging bei mir noch nie gut; weil ich immer einen Schlußstrich gezogen haben, wenn ich gemerkt habe, dass man mir zu nahe kommt. Allerdings meine ich nicht die körperliche Nähe.
Niemand darf mich durchschauen, meine Macken erkennen, alle sollen mich nur so kennen, wie ich es vorgebe zu sein!!! Bei manchen Personen zeige ich zwar meine Gefühle, aber nur bis zu einer bestimmten Grenze; diese Grenze darf nicht überschritten werden. Das ist manchmal sehr schwer, aber anders geht das nicht!

Jetzt wollte ich noch etwas zur körperlichen Nähe schreiben; ....
im Moment habe ich sehr oft was mit verschiedenen Männern....; ich gehe zwar nicht allzu weit, jedoch fangen die Leute schon an teilweise schlecht über mich zu denken. Ich weiss gar nicht, warum ich das so oft mache, da ich auch nichts von einen von denen will. Aber ich glaube ich brauche sehr oft sehr viel Aufmerksamkeit....ich nehme mich selber sehr oft nicht ernst und verdränge meine Bedürfnisse. Wenn ich etwas mit jemandem habe, dann habe ich das Gefühl, ich stehe mal im Mittelpunkt, ich bin in diesem Moment wichtig!!!!
Allerdings bin ich damit schon sehr oft auf die Schnauze geflogen....!

Naja das was ich hier geschrieben habe , hört sich zwar sehr konfus an, aber ich bin trotzdem froh, dass ich es mal los werden konnte..... .

Ich komme auf mich selber nicht mehr klar, ich erkenne mich nicht mehr wieder; ich wollte immer nur Respekt, aber alles was ich im Moment bekomme ist ein Arschtritt.....( Sorry!!!!)

Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg beim Kampf gegen diesen totalen Schwachsinn. ...Ach ich habe übrigends eine stationäre Therapie gemacht; und war auch auf dem besten Wege alles zu meistern, hatte fast 3 Monate keine Eßanfälle, aber jetzt ist alles wieder ein einziger Müllberg( "esse" auch wieder derbe oft..!!!!) Aber aufgeben tue ich trotzdem nicht und das sollte auch keiner von euch tun!!!!......

Verfasst: So Mai 25, 2003 20:27
von teardrop
eigentlich bin ich ein mensch der gerne umarmt und die nähe von anderen menschen sucht. deshalb sind auch die freundschaften zu meinen guten freundinnen sehr intim und ich fühle mich auch sehr geborgen! es tut wirklich gut, wenn man umarmt und gedrückt wird! aber mit männern und ihrer nähe hab ich so meine probleme. hab auch nie so wirklich eine feste beziehung gehabt. es läuft eigentlich immer darauf aus, daß ich etwas mit dem typen habe und das wars dann. ich glaube, ich habe einfach angst mich ihnen zu öffnen...mich zu zeigen wie ich bin. naja, deshalb ist dann jede bekanntschaft zum scheitern verurteilt.

ich hoffe, daß wir es alle einmal schaffen werden, die gefühle die wir haben auch zu zeigen...vor allem den menschen zu zeigen, die uns auch wichtig sind! oft ist es ja so, daß deswegen mißverständnisse entstehen, weil man nicht sagt was man fühlt!