hi meine lieben!
ich hätte nur eine allgemeine frage an euch: ich habe nun schon ziemlich lange bulimie, wobei ich gerade in letzter zeit es immer öfter schaffe, meine anfälle zu reduzieren und erst unlängst zwei wochen "clean" war..warum ich das geschafft habe? zum einen, weil ich will, zum anderen, weil ich langsam weiß, was wirklich dahinter steckt, welche probleme ich damit im wahrsten sinne des wortes "hinterschlucken" möchte...doch eben jene probleme bestehen leider immer noch und wenn der druch manchmal zu groß wird, beginne ich wieder zu essen...mit einem unterschied: dass ich jetzt alles drinnen lasse...ich schaffe es nicht mehr, mir den finger in den hals zu stecken...stimmt, es ist kein angenehmes gefühl, den ganzen "müll" - ich traue mich das zu sagen, denn ich glaube die meisten von euch wissen, dass man während eines fa nicht gerade die gesündestes sachen isst - drinnen zu lassen, und am nächsten tag bin ich dann meistens noch so voll, dass ich kaum etwas essen kann, aber: das gefühl, sich selbst besiegt zu haben, ist so toll und gibt einem so viel kraft!ich hatte früher auch immer angst davor, was denn passiert, wenn ich es nicht erbreche...gar nichts!!!ja, man fühlt sich vielleicht nicht sooo toll, aber das geht vorbei, viel besser als ein aufgedunsenes gesicht, ein wunder hals und wieder ein schlechtes gewissen...wir müssen lernen, zu den konsequenzen zu stehen...das würde doch jeder machen, einfach alles ungeschehen machen...zu einfach...kämpfen heißt die devise!!!
nun aber meine frage: wisst ihr vielleicht, ob das irgendwelche negativen auswirkungen für den körper hat, wenn man ihn gar so anstopft, überlastet und alles drinnen läßt?!?

die kraft kommt aus dem handeln...

umarme euch alle....

hi jeanette,

gratuliere erstmals!!!

ich habe mir auch ziemlich oft überlegt, wieso ich hinter meine entscheidungen, lebensträume, fehler, schwächem etc. nicht gerade stehe. wieso hab ich allgemein angst vor konsequenzen? und so ist es bei FA`s... fressen schon aber behalten nicht- EINE FEIGE ENTSCHEIDUNG.

ich glaube, dass sollten wir alle erstmal lernen und nicht jedesmal davon laufen.

mlg, wuwu

hallo jeanette,

ich kann nur aus meiner erfahrung sprechen. ich versuche solche situationen zu vermeiden. wenn ich zum "fressen" beginne kann ich nicht mehr aufhören. das geht so weit, dass ich nach so einer "orgie" schon ärztliche hilfe benötigte, um einen magendurchbruch zu verhindern. das war so ziemlich das schlimmste, was ich in diesem zusammenhang erlebt habe.

alles liebe

diana

Liebe Jeanette,

erstmal Glückwunsch, dass Du den Willen hast, gegen die Bulimie zu kämpfen und es auch schaffst das Essen bei Dir zu behalten.
Das ist der erste Schritt
Es ist wirklich ein tolles Gefühl, auch wenn der Bauch spannt (die Hosen vielleicht auch aber wie Du sagst, besser als ein wunder Hals, dicke Hamsterbacken und Schwindelgefühl!
Ich denke nicht, dass es für den Körper "schlimm" ist, wenn Du ihn so vollstopfst. Klar muß die Verdauung erstmal wieder auf Vordermann kommen und Dein Magen ist vielleicht mit dieser großen Menge anfangs auch ein bißchen überlastet. Aber essen (ein natürlicher Vorgang) kann dem Körper garnicht so sehr schaden, wie unser "Rückwärts-essen"-weißt, was ich meine?
Nichts kann schädlicher sein, als unseren Körper so zu quälen, wie wir es sonst immer tun.
Vielleicht läßt dieses Gefühl "ich muß mich vollstopfen" irgendwann nach und Du hast garkein Verlangen mehr nach diesen großen Mengen!
Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Glück für Deinen weiteren Kampf

Laetitia

hi jeanette

yesssss!! dein beitrag hat mich total aufgestellt und auch meine auffassung bestätigt. bin nämlich in ner ähnlichen situation wie du, hab auch aufgehört rauszuwürgen und versuche mit den konsequenzen zu leben.
auch wenn ich mich nicht so beispielhaft ernähre, glaube ich, dass ich trotzdem viel gesünder lebe, wenn ichs drinlasse. ich kann das zwar nicht irgendwie wissenschaftlich beweisen, aber ich höre auf meinen körper, und der sagt eindeutig, dass es ihm so besser geht. ich hab viel mehr energie, auch wenn mich der "müll" und dieses völlegefühl stört. auch psychisch gehts mir viel besser!
wenn ich bedenke, was ich meinem körper zugemutet habe in meinen ärgsten zeiten, vollstopfen-rausspucken-fasten-vollstopfen-rausspucken-fasten...dann ist das ungesund essen im moment echt nichts dagegen.

ich wünsch dir viel kraft und mach weiter so!
liebe grüsse,
asturva

also erst mal gratulation! bei mir war es umgekehrt. ich hatte nach meiner kurzen MS begonnen, mich ständig zu überessen. ich konnte kaum einschafen. und wenn, dann nur auf dem rücken liegend. ich war so vollgestopft.

die konsequenzen: ich bekam gelbe haut im gesicht und an den händen. ein lehrer fragte mich, ob ich zuviel rauche. ich war gelb wie ein chinese!!! wie ich später rausfand war das eine leberstörung. das ganze gefresse tut dem körper gar nicht gut, er ist restlos überfordert (die bulimie ist meiner meinung nach aber schlimmer, weil da der enorme psychische stress sich stark auf den körper auswirkt).

als ich so viel zugenommen hatte, dass ich was ändern musste, begann ich, die nahrungsmittel (oder eben die torten, chips und schokoriegel) nur in den mund zu nehmen und dann wieder rauszuspucken. das ist auch voll scheisse, aber ev. könnte es sogar für den nächsten und hoffentlich letzten anfall eine möglichkeit sein, das ganze zu schmecken und trotzdem dann nicht auf den rippen haben zu müssen. so könnte dir ev. bewusst werden, dass nur der geschmack ist, der dich reizt, aber sicher nicht die fettberge. der körper macht das schon mit, aber es können sich schwere organstörungen ergeben! ein süsses und würziges leben kann man sich auch anders holen...

falls du nicht mehr so tief drin bist, könntest du dir ein paar reistage gönnen, um den körper zu entgiften (zweck darf nicht abnehmen sein). einfach nur reis den tag hindurch ca. 200-250g und ein wenig gekochtes gemüse. alles muss ohne salz sein! viel wasser, auf keinen fall kaffee. nur ein od. zwei tee. gaaaanz lange kauen und weder radio noch tv noch zeitung zum essen. dies reinigt den körper enorm und beflügelt die seele, bringt sie wieder mit dem körper ins gleichgewicht. ich habs ausprobiert. 3 tage. ich habe seitdem viel weniger anfälle. aber eben, nur zu empfehlen, wenn man nicht mehr so tief drin steckt!!!


alles liebe und viel glück!

fiona

wuwu, du hast recht, es ist feige, alles wieder rauszuk*en. vor allem bim ich überzeugt, dass man, wenn man sich einmal für das nicht-mehr-K*en entschieden hat, zwar zuerst alles in sich reinstopft, mit der zeit aber sehr wohl fähig ist, den (un)sinn dahinter zu sehen. wenn man alles wieder rauslässt, beginnt man immer wieder von vorne und lernt nichts dazu. wenn man es drin behält, beginnt man zu denken und meist auch vernünftiger zu handeln!