bulimie.at - das Forum

Hi Ihr!

Heute sehr früh am Morgen hat sich in bei uns in der Nähe jemand vor den Zug geworfen und es gab ne Menge Unruh ... Feuerwagen, Polizei, großes Scheinwerferlicht (da es ja noch dunkel war), Sirenen, und ne Anstauung von Zügen, die natürlich nicht weiterfahren konnten..usw.!
Von anderen Personen habe ich sogar gehört, dass sie die Leiche gesehen haben, zwar eingewickelt, aber troztdem... sie lag noch da...
Ich weiß, das hört sich jetzt echt irgendwie makaber an - aber keiner möchte eigentlich so richtig über das Thema reden. Entweder die meisten schauen nur ein bisschen betroffen oder es kommt max. ein Kommentar. Im Endeffekt meidet jeder das Thema, obwohl ich es ja schon wichtig fände mal darüber zu reden...den es gibt wirklich viele, die diese Gedanken hegen und nie richtig darüber reden oder alles in sich hineinfressen...

Darum wollte ich einfach mal fragen, wie ihr über das Thema denkt!? Oder ob ihr schon oft darüber nachgedacht habt oder manchmal nur der Meinung wart, dass es keinen anderen Ausweg mehr gibt...?

Kann sein, dass manche das Thema jetzt nicht so geeignet finden, aber ich will niemanden damit runterziehen oder gefährden, wollte einfach mal darüber reden, da mich das heute schon ziemlich bewegt hat, obwohl ich diese Person gar nicht kannte.

Liebe Grüße, eure Somi

Hi!! Das was ich mitbekomme wenn es um Selbstmord geht oder um einen Selbstmordversuch, sind meistens dumme Sprüche wie, das ist verrückt, diese Person spinnt bzw. gehört in die "Klapse" usw. Die Hintergründe, wieso so was getan wird oder wurde interessiert niemanden. Das ist wohl nicht so spektakulär. Warum sollte das einen auch interessieren?! Sowas passiert mir doch eh nie. Das werden dann wohl die meisten antworten. Aber wie hier ziemlich alle wissen, kann einen sowas schneller treffen wie man denkt. Oder wusste einer von euch dass er mal Bulimie haben wird? Also ich hätte das nie in meinem ganzen Leben gedacht.
Außerdem denke ich, dass es viel weniger Fälle von Selbstmord geben würde, wenn die Menschen mehr über solche Sachen reden würde und man sich nicht immer schämen müsste für seine Probleme. Denn ich denke, dass die Unterstützung und das Verständnis seiner Mitmenschen einem viel mehr helfen würden, als diese blöden Kommentare und Tuscheleien.

Liebe Grüße Christina

hi!
ich finde es sogar SEHR angebracht hier dieses thema. denn wer hat sich hier nun wirklich noch NIE gedanken über selbstmord gemacht!? ich glaube kaum jemand.

ich habe sogar im alter von 9-10 jahren schon an selbstmord gedacht. und auch seit ich bulimie habe immer wieder öfter. da bin ich halt gerade in so einer scheiß stimmung und glaube nicht mehr herauszukommen.

doch was mich immer wieder hier, auf der manchmal wirklich trostlos wirkenden welt, hält ist einfach der gedanke, dass ich so viel verlieren würde. ich könnte nicht mal daran denken so viele liebe menschen hier im stich zu lassen. ich könnte es einfach nicht.

aber jetzt denkt mal nach:
wir sind im prinzip keine verlierer. ok, wir haben diese krankheit. aber im eigentlichen sinne sind WIR DIE SIEGER überhaupt zu leben.
stellt euch doch nur mal vor- von abermillionen spermien haben WIR es geschafft uns den weg in die welt zu freizuschaufeln. und jetzt sind wir hier und wir leben.
mann, wir haben dieses wundervolle geschenk bekommen zu leben- und mag es noch so hart sein, wir können stolz und froh über jeden einzelnen hier sein.

wünsche euch alles liebe,
und denkt in vielleicht trostlosen momenten einfach an euren SIEG!

Hi!
Ich denke Christina hat da voll und ganz recht! Würde man mehr über seine Probleme und auch über die Zwischenmenschlichen Probleme reden, könnten meiner Meinung nach einige Selbstmorde verhindert werden! Und nicht nur Selbstmorde, ich denke auch Magersucht, bulimie, und andere psychischen Erkrankungen könnte man mit Reden oft sogar verhindern!Aber leider nimmt man sich wohl in der heutigen Zeit nicht mehr die Zeit um mit anderen zu reden und sich deren Problemen anzunehmen! Zumindest ist das mein Eindruck!
Ich selber war schon einmal davor wirklich naja...ihr wisst schon...aber ich habe dann einen Freund von meinem damaligen Freund angerufen! mit dem habe ich mich zwar nie gut verstanden, aber meinen Freund konnte ich nicht erreichen und außer ihm wusste es eben nur sein Freund!
Das hat mir dann auch sehr geholfen! Zu dieser Zeit waren meine Eltern eine Woche im Urlaub und ich war das erste mal alleine daheim!Könnts euch ja vorstellen, wies einem da gehen kann!

Lg anny

hey mavie! ich kann mich dir nur anschließen! ich bin auch absolut der meinung, dass es keine gründe gibt sein leben wegzuschmeissen. Jeder von uns hat etwas bzw jemanden in seinem leben für den es sich lohnt nicht einfach aufzugeben... ich denke das sollte auch ein große Anreiz sein gegen unsere sch**** krankheit anzukämpfen. klar ist es nicht immer so einfach aber wir können es schaffen! ich stehe erst am anfang der "gesund-werden-phase" aber wenn ich nur daran denke wie stolz mein verlobter auf mich sein wird wenn ich das hinter mir gelassen habe und was für ein tolles leben auf mich wartet gibt mir das unheimlich viel kraft und mut weiter zu machen! ich hoffe dass diejenigen von euch die mit dem gedanken spielen "alles hin zu schmeissen" auch jemanden an ihrer seite haben(familie,freunde,partner, therapeut....) der immer für sie da ist. vergesst nicht dass es viele leute gibt die sich sorgen um euch machen und die wahnsinnig traurig wären euch zu verlieren *wie ein moralapostel klinge*
ich wünsche euch alles gute!
jessi

Ich finde es auch total gut, dass du das hier ansprichst. Werde dir übrigens heute oder morgen auf jeden Fall mailen, hatte nur bisher keine Zeit. Ich habe vor einiger Zeit sehr oft darüber nachgedacht, wie es wäre wenn ich einfach nicht mehr da wäre. Das ist irgendwie ein total komischer und fast unvorstellbarer Gedanke und dann habe ich irgendwann festgestellt, dass ich wahrscheinlich früh genug sterben werde und es Quatsch wäre diesen Schritt selbst zu übernehmen. Und dann habe ich mir noch mal überlegt, dass ich eigentlich auch schon viele schöne Dinge im Leben erlebt habe und wenn ich vorhätte mich umzubringen, warum gehe ich dann überhaupt zur Schule und halte mich an die ganzen verdammten Regeln hier unten und wenn ich mich eh umbringen wollen würde, warum mache ich mir dann überhaupt Gedanken über meine Figur? Ich habe festgestellt, dass ich noch total super viele Sachen im Leben ausprobieren und erleben will und es echt bescheuert wäre mein Leben jetzt schon zu beenden, das hat mir wieder Mut gmacht die Hoffnung dass ich gesund werde nicht zu verlieren. Ich glaube jemand mit Selbstmordgedanken muss echt verzweifelt sein und wenn es mehr Einrichtungen für solche Menschen geben würde, dann würde so etwas nicht so oft vorkommen. Denn ich bin mir sicher es gibt immer einen Ausweg, nichts kann so schlimm sein, dass es nicht geregelt werden kann (es sei denn man hat einen anderen Menschen absichtlich umgebracht), das kann man dann nicht mehr wieder regeln. Ich weiß jedenfalls, wenn ich kein Bock mehr auf mein Leben hätte würde ich mich nicht umbringen, sondern mein gesamtes Erspartes vom Konto abheben und Party machen gehen und mich in ein Flugzeug setzen und ganz weit weg fliegen und danach habe ich zwar kein Geld mehr, aber ich wette dann hätte ich gar keine Lust mehr mich umzubringen, weil ich dann nämlich feststelle, wie toll das Leben sein kann. Oh nein, ich laber hier total den Mist zusammen, aber ich hoffe ihr versteht wie ich das meine...
Liebe Grüße,
Kitty
P.S.: Mir geht es im Moment echt super scheiße mit dem Essen und ich habe das Gefühl, da nie wieder rauszukommen, aber trotzdem würde ich nicht an Selbstmord denken, ich kann jedenfalls nicht nachvollziehen was in den Köpfen von diesen Menschen passiert, dass muss echt der Horror pur sein, wenn man die Hoffnung daran irgendwann alles im Griff zu haben verliert.

Hi!

Schön, dass schon sich schon so viele über das Thema geäußert haben. Ich kann mich da ebenfalls nur anschließen...klar, habe ich auch schon darüber nachgedacht, besonders wenn es gerade nicht gut mit Freunden lief oder ich mich alleine fühlte...aber im Endeffekt, habe ich mir auch noch überlegt, wieviel es noch auf der Welt gibt, was man noch nicht gesehen und erlebt hat.
Ich denke viele würden das eigene Leben vielleicht erst dann so richtig genießen oder begreifen, dass es wert ist zu leben, wenn ihnen ein Arzt sagen würde: Du stirbst in 2 Tagen. Ist jetzt nur ein Beispiel, aber solchen Personen, den das schon so ergangen ist, haben doch dann meistens nochmal das Leben in vollen Zügen genoßen und alles das gemacht, was sie noch nie zuvor gemacht hatten oder sich einfach nur einen großen Wunsch erfüllt, oder nicht?
Und das alles könnte man auch ohne ein solches Ultimatum eines Artzes haben. Aber daran denken wahrscheinlich nur wenige einfach aus Verblendung durch die Verzweiflung...
Und trotzdem finde ich es immer so schrecklich, wenn ich solche Fälle von Selbstmorden mitbekomme...das trifft mich immer so...geht es euch da auch so?

Liebe Grüße, eure Somi

P.S. @lisa g. - mit 9/10 Jahren schon solche Gedanken zu haben, ist schon ziemlich früh...was hat dich zu sowas bewegt, wenn ich nachfragen darf oder es nicht zu persönlich ist?

hi somi!
also bei mir war einfach immer schon so, dass ich das gefühl hatte ich werde von meiner familie nicht geliebt. schon die kleinste auseinandersetzung hatte dazu geführt, dass ich wieder furchtbare thesen aufstellte: ich bin adoptiert worden,...! naja und das hat mich sehr oft an selbstmord denken lassen- oder auch ans abhauen. bin mit 10 jahren schon mit gepacktem rucksack im zimmer gesessen.

schlimm wenn ich so im nachhinein daran denke..

lg

dieser text wird wohl etwas länger,aber ich bin froh darüber reden zu können!

heute habe ich die traurige nachricht bekommen,dass meine oma im
sterben liegt und in mir brach eine welt zusammen.
ich habe schon sehr viele menschen verloren und darunter meinen onkel und eine sehr gute freundin an selbstmord.
davor habe ich schon selbst an sowas gedacht.doch immer wieder sind die versuche gescheitert.ich bin ganz ehrlich,weil ich zu feige war.
aber seid dem ich diese wunderbaren menschen aus solch einen grund verloren habe,war der gedanke verschwunden,denn ich weiß wieviel leid man zurück lässt.es bleiben so viele fragen offen und es gibt viele menschen die sich schuld geben.
mein onkel hat sich damals erhangen und hat den einsamen tot gewählt,trotzdem gab es viele menschen die sich vorwürfe machten.meine freundin,sprang vor ein auto und somit waren sehr viele andere menschen betroffen.der autofahrer,der nun wirklich nichts mit ihr zu tun hatte,ihre eltern gaben ihrem freund die schuld und beschimpften ihn auf übelster weise,ihre eltern gaben sich auch selber die schuld und wir freunde,denken bis heute wir hätten das merken müssen.
aber ich habe gelernt,dass man sowas nicht ahnen kann.ein mensch der sterben will kündet es monate vorher an,lässt dann zeit vergehen und schleicht sich dann heimlich davon.
ganz ehrlich,selbstmord ist das schlimmste was man sich und anderen antun kann.
ich weiß nicht was ich zuerst gefühl habe,trauer,schmerz oder hass.auf jeden fall,war ich ziemlich oft sauer,weil so viele fragen offen blieben und immer noch im raume stehen.die clique kann bis heut noch nicht darüber reden.es tut wirklich weh.also leute,denkt darüber nach,bevor ihr euer leben wegwerft,denn wenn es passiert,ist es zu spät.

tut mir leid euch so zugeschrieben zu haben,aber es tut gut.danke dem,der es liest.
grüße euch.

Sorry Mädels, aber ist BULIMIE kein Selbstmord?????
Vielleicht unbewußter und ein längerer Prozeß als sich vor den Zug zu werfen, aber krepieren tut man auch daran.............

Als ich letzten Sommer so dünn wg. B. war, daß ich ins Krankenhaus mußte, da war ich schon INNERLICH tod............ da war nichts mehr da, kein Leben in mir.........nichts...........

Ist das kein Selbstmord??? -
Jeder, der Bulimie hat kommt doch mit sich und seinem Leben nicht klar, oder???
Dem liegen doch genauso psychische tiefe Probleme und Zweifel zugrunde, die sich halt in dem Fall durch Bulimie äußern.............

Ich hoffe, daß ich mich jetzt nicht wiederholt hab, da ihr soviele Antworten gegeben habt, die ich aus Zeitmangel nicht alle lesen konnte..........



Und im übrigen............ vielleicht sollten wir endlich HANDELN!!!! und mit der SCHEIßE aufhören, denn Gründe haben wir hier alle doch genug, oder??

Aber ich weiß, daß es nicht easy ist

natürlich ist das alles scheiße was wir hier machen (sorry für die wortwahl) aber denkst du wirklich,wir versuchen nicht dagegen anzukämpfen?? zumindest der größere teil.ich habe schon einen haufen therapien hinter mir,aber die rückfälle sind leider immer wieder da
dafür schäme ich mich ganz gewaltig,aber manchmal kann ich das alles nicht kontrollieren.
ich wäre auch beinahe,an meinem eigenen erbrochnem gestorben,das hat mir zu beginn geholfen es nicht mehr zu tun,aber dann.....war es wieder da.
ich hoffe es schaffen viele den absprung.

hey saddi!
dein beitrag klingt fast, als seist du nicht eine "von uns"! sorry, aber es ist absolut nciht einfach davon los zu kommen!!!! und ich glaub nicht dass eine von uns vor hat an der bulimie zu sterben, deswegen wollen wir ja auch geheilt werden das ist wohl der unterschied zu den menschen die sich vorn zug schmeissen o.ä.! ausserdem sind die meisten frauen mit bulimie nicht unbeding extrem untergewichtig so dass sie bzw. wir an unterernährung sterben würden. klar, mangelerscheinungen bleiben und irgendwann funktionieren die organe nicht mehr 100 pro, aber wir wollen es ja gar nicht so weit kommen lassen!!! deswegen sind wir ja auch in diesem forum ( ich geh jetzt von mir aus naja wie auch immer....
bye jessi

Ich habe auch schon oft an Selbstmord gedacht und auch schon drei Versuche hinter mir. Jetzt geht es mir gut und ich frage mich oft, was mich dazu bewegen konnte. Doch wenn man so weit ist, glaube ich nicht, daß man an die Konsequenzen denkt. Wen man zurückläßt und welchen ausweg es tatsächlich geben würde. Selbstmord ist eine einfache Verzweiflungstat. Man glaubt, man schafft nichts mehr und es würde sich nicht auszahlen zu leben. Doch das ist ein Irrtum.

Heute denke ich, daß Selbsmord einfach nur ein davon laufen von Problemen ist. Man muss sich dem Leben stellen, so hart es auch manchmal kommt, es geht immer weiter.

Wenn jemand davon redet, sollte man dieser Person zuhören und sie auch ernst nehmen. Ich habe auch schon oft gehört, daß jemand sagte, der davon redet, der macht es sowieso nicht. Und das ist glaube ich das falscheste was ich im meinem Leben je gehört habe.

Wenn ihr nicht wisst, wie es weiter gehen soll, dann vertraut euch einen lieben Menschen an. Reden kann oft Wunder wirken.

Liebe Grüße
JaneDoe