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Echte Motivation! DANKE!!!
Verfasst: Sa Feb 01, 2003 15:12
von Cati
Hab in den letzten Tagen viel hier gelesen, es ist echt schön zu wissen, dass man mit dem Scheiß nicht alleine ist. Auch haben sich mir dadurch verschiedene meiner Verhaltensweisen wie starke Stimmungsschwankungen usw. erschlossen, die ich vorher nie mit der Bulimie in Verbrindung gebracht hatte, da ich mich bislang nie so wirklich damit auseinander gesetzt habe, WAS das eigentlich alles so heißt und mit sich bringt. Angefangen, mich mit dem Thema wirklich zu beschäftigen, habe ich erst vor ein paar Wochen, weil ich da gemerkt habe, dass es so nicht mehr weitergeht, und ich das alleine auf keinen Fall mehr schaffen kann, was ich ja immer geglaubt habe. Fälschlicherweise wie die Zeit gezeigt hat. Eigentlich ist es immer schlimmer geworden zund inzwischen bin ich an einem Punkt, wo ich mir denke, jetzt muss auch mal Schluss sein. Die ganzen Beiträge haben mir echt Mut gemacht, gerade die ganzen Therapiebeiträge haben mir einen Großteil der Zweifel und der Skepsis genommen, die ich anfangs noch hatte, und ich werde, so mein Plan, gleich nächsten Freitag zum Arzt gehen und mich über mögliche Therapie informieren. Der späte Zeitpunkt hängt damit zusammen, dass ich gerade in Vechta studiere, und nächsten Donnerstag für zwei Monate über die Semesterferien nach Hause nach Hannover fahre, wäre also Quatsch, jetzt hier noch was zu unternehmen. Als weiteres "Zeichen", dass vielleicht jetzt der Zeitpunkt ist, wo alles gut werden kann, wenn ich was dafür tue, sehe ich, dass ich heute ENDLICH die Bestätigung für mein Blockpraktikum bekommen habe. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, was allein die Vorstellung, 8 Wochen sinnlos ohne Aufgabe zu Hause sitzen zu müssen für mich bedeutet hat, und dass die in letzter Zeit immer häufiger werdenden FA wahrscheinlich in keinem unwesentlichen Zusammenheng zu dieser Ungewissheit standen. So hab ich was zu tun, neue Leute, neue Eindrücke, Berichte schreiben jeden Tag und meine Leute die ich so vermisse auch wieder in der Nähe und das für ganze zwei Monate. Hoffe ja, ich krieg in der Zeit therapiemäßig schon was hin. Soll heißen, NEHMEN will ich mir die Zeit auf jeden Fall, die Frage ist nur, ist es sinnvoll, wenn ich nur zwei Monate da bin und danach zu einem anderen Therapeuten in Vec wechseln müsste? Kennt Ihr Euch da aus? Andererseits fahre ich meistens Donnerstag übers WE nach Hause, ließe sich also vielleicht auch auf Freitags legen... Was mich auch noch interessiert, wie habt Ihr das gemacht, wenn Ihr Euch dem Arzt anvertraut habt? Geht man da einfach hin und sacht so hallo, ich hab Bulimie und möchte ne Therapie machen? Was sollte man fragen oder beachten, besonders wenn man drauf aus ist, dass die Krankenkasse das übernimmt (wegen Studium leider nicht so flüssig)? Wär echt nett, wenn Ihr mir dazu was sagen könntet, hab noch nichts wirklich gefunden dazu im Forum... Hoffe auch, der Text ist nicht zu lang geworden, frag mich schon wieder, wer das alles lesen soll und ob das überhaupt irgendwen interessiert. Klingt mir auch schon fast wieder zu optimistisch, hoffe das klappt alles so wie ich mir das vorstelle, leider kann man das janie wissen. In letzter Zeit gings mir echt ziemlich beschissen, hoffe wirklich, es geht langsam wieder bergauf. Liebe Grüße an alle, und danke, dass Ihr mir mit Euren Beiträgen so weitergeholfen habt. Das wird schon alles. Kati.
Hello
Verfasst: Sa Feb 01, 2003 17:44
von Judith
Hi Cati!
Dein Beitrag liest sich gut, da störts auch nicht, dass er etwas länger ist.
Toll, dass du zum Arzt gehen willst! Ist Vechta in Deutschland? Kenn ich nämlich nicht. In Deutschland übernimmt die Krankenkasse so eine Therapie viel eher als in Österreich, die Erfahrung hab ich zumindest gemacht. Aber ich würde wirklich einfach mal zum Arzt gehen und erzählen, der Rest kommt dann schon von seiner Seite. Er wird das für die Kasse formulieren, damit die das bewilligen. Ich glaube du kannst nichts Falsches sagen. Sag einfach wie es dir wirklich geht.
Ich hab gesehen, du hast nur 5 Tage nach mir Geburtstag, auch 82er Jahrgang.
Ich freu mich schon davon zu Hören wenn du beim Arzt warst!
Halt durch, es geht auch wieder bergauf!
Lg Judith

Verfasst: Sa Feb 01, 2003 18:31
von Cati
Hi Judith, erstmal vielen lieben Dank für Deine Antwort. Ja, Vechta ist in Deutschland, Ecke Bremen, aber echt sehr klein. Naja, der Entschluss zum Arzt zu gehen ist mir nicht leichtgefallen, kannst Du Dir ja denken. Andererseits hab ich echt die Schnauze voll davon (im wahrsten Sinne), und immer mehr den EIndruck, dass genau das Gegenteil von dem passiert, was ich eigentlich "erreichen wollte". Ist krass, das so zu formulieren, aber in dieser kranken Wahrnehmung ist es ja im Endeffekt so. Fakt ist, statt Gewicht zu verlieren wird es immer mehr, und die Angst, normal zu essen und davon noch mehr zuzunehmen wird immer größer. Was zu tagelangem Nichts- oder Extremwenigessen führt, wodurch die nächste FA natürlich nicht lange auf sich warten lässt und alles geht von vorne los. Das Paradoxe daran ist ja, dass ich eigentlich WEIß, dass die Bulimie der falsche Weg ist, und es ja durch die ständige Zunahme, die mich inzwischen fast wahnsinnig macht, ich mag mich echt nicht mehr ansehen, auch eigentlich sehe. Trotzdem kann ich trotz bestem Willen kein vernünftiges Essen durchhalten, weil ichs nicht aushalte schon von Salat zuzunehmen, was auch schon wieder idiotisch ist, wenn man sich dann alternativ mit Pizza und hastenichtgesehen in Rekordzeit das tausendfache an Fett und Kalorien reinhaut, was passiert, sobald ich den Versuch unternehme, vernünftig und über den Tag verteilt zu essen. Brauch ich ja hier wohl keinem erzählen. Und den einzigen "Ausweg" ja wohl auch nicht. Ich will das einfach alles nicht mehr. Ich will einfach nur wieder Hunger haben und wissen wann ich satt bin und dann auch aufhören können. Mich nicht vollstopfen und dann alles (und es ist ja meist nochn nicht mal alles) auf so widerwärtige Art und Weise wieder loswerden müssen. Und endlich wieder auf normalem Wege zu einem Gewicht kommen, mit dem ich gut leben kann. Was ja dann wohl automatisch passiert, wenn sich das mit dem Stoffwechsel alles wieder normalisiert und eingependelt hat. Nur alleine krieg ich's nicht mehr hin. Hab gute Hoffnung, dass das klappen kann, wenn ich in meinem gewohnten Umfeld bin und auch ne Aufgabe habe in der Zeit (Praktikum), denn Schule und arbeiten nebenbei ist ja dann nicht in den Ferien. Jetzt hab ich hier schon wieder nen Roman geschrieben, aber ich muss das alles mal irgendwie loswerden, meine Ma nimmt mich gar nich richtig ernst, die hat selber genug Probleme (hat sie wirklich) und will das glaub ich auch alles nicht so wahrhaben. Im Endeffekt kann sie mir ja auch sowieso nicht helfen, ich muss und will das schon alleine schaffen. Sie begreift nur nicht, wie sehr sie mich verletzt mit ihren ständigen Bemerkungen über mein Gewicht und ihre ständige Fragerei, von wegen, was haste denn gegessen, wenn wir mal telefonieren. Oder den Vorwürfen, von wegen ich hätte selber schuld, weil ich mir mit meinen ständigen Diäten meinen Stoffwechsel ruiniert hätte. Ich weiß ja dass es so ist, aber wieso muss sie mir das ständig vorhalten? Wieso kapiert sie nicht, dass die damit nur das Gegenteil erreicht? Dito mein Vater. Dre hat da zwarkeine Ahnung von, aber sobald ihm was nicht passt, fängt er an, an mir rumzunörgeln , und wenn er sich mal drauf besinnt, die Klappe zu halten, sieht er mich so vorwurfsvoll an, dass es viel schlimmer ist, als wenn er was gesagt hätte. Die einzige mit der ich zumindest eingeschränkt darüber reden kann ist meine beste Freundin, aber sie kann das auch in der Dimension alles nicht so verstehen, und ich mag ihr das auch nicht alles so erzählen, weil es mir doch irgendwie peinlich ist, und sie es nie so verstehen wird. Wie auch, sie hat das Problem ja nicht. Und der Text wird immer länger... Nee, ich hör jetzt echt auf. Aber trotzdem danke. Kati
Verfasst: Sa Feb 01, 2003 21:13
von Judith
An Kati
Na toll, Das hört sich ja alles ziemlich verzwickt an.
Ich kann dein Zunehmproblem echt gut verstehen, denn ich befinde mich in einer ähnlichen Lage. Ich will wieder ganz normal essen und bin mir ziemlich sicher, dass ich davon zunehme. Ich weiß noch nicht ob ich eine Gewichtszunahme verkraften würde, ich trau mich nicht so recht. Es würde mich vielleicht wieder in den Teufelskreis hineinreissen und ob ich das schon riskieren kann? Bin ja noch nichtmal ganz draußen.
Ich wünsch dir jedenfalls, dass sich auf dem Gebiet bald was tut! Wichtig ist regelmäßig und gesund essen- ich weiß, leichter gesagt als getan.
LG Judith
Verfasst: Sa Feb 01, 2003 22:01
von Cati
ja, theoretisch ist es wirklich alles einfach... andererseits lieber richtig essen und gesund werden und davon zunehmen aber dadurch langfristig von selber wieder abnehmen dadurch dass alles wieder normal funktioniert, als weiter sich selber kaputt machen und davon auch zunehmen aber mit steigender Tendenz und ohne realistischen Abnehmerfolg... Wie weit bist du denn jetzt mit der ganzen Scheiße? Und wie geht es dir damit?
zunehmen
Verfasst: Sa Feb 01, 2003 23:02
von Schneewittchen
hallo cathi,
ich hatte früher bulimie, jetzt seit jahren nicht mehr. während ich während der bulimie niemals mein wunschgewicht wirklich erreichen bzw. halten konnte, gelang es mir nachher spielend, obwohl ich normal esse. meine angst war unbegründet. ich hab nur ein paar gewohnheiten verändert. regelmäßig sport, bewusste ernährung und einen beruf der mir spaß macht.
es kann schon sein, dass anfangs, wenn dein körper beginnt, sich zu regenerieren, er auch ein bisserl verrückt spielt. aber das pendelt sich ein.
vielleicht hilft dir das weiter.
liebe grüße
schneewittchen
Verfasst: So Feb 02, 2003 15:05
von Cati
@Schneewittchen
Danke, das tut es. Habe echt vor das jetzt durchzuziehen, während Praktikum immer schön bißchen was mitnehmen, abends was kleines und so. Weiß ja, dass es nur auf dem Wege wieder halbwegs normal werden kann. Hoffe nur, das klappt so. Habe vorhin mit meiner Ma telefoniert, war echt gutes Gespräch, glaube, sie nimmt mich endlich ernst und will mir auch dabei helfen. WIe lange dauert das so etwa, bis sich das alles wieder einpendelt? Hoffe nicht allzu lange... Viele Grüße. Kathi