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Der erste Schritt

Verfasst: Do Jan 09, 2003 12:20
von Laetitia
Hallo zusammen!

Ich leide jetzt seit 1 1/2 Jahren unter dieser verfluchten Krankheit. Mit allen Hoch und Tiefs die man so erlebt, aber jetzt will ich nicht mehr so weitermachen.
Ich laufe von Arzt zu Arzt um zumindest die körperlichen Beschwerden zu bekämpfen (kaputte Zähne, meine Regel bleibt aus..) aber ich weiß, das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein! Jetzt muß ich dann die Pille wieder nehmen um meinen Zyklus wieder einigermaßen unter Kontrolle zu haben. Aber ich weiß, das wird meine Stimmungsschwankungen nicht unbedingt verbessern :(
Ich will die Bulimie unbedingt bekämpfen, da ich auch schon mein gesamtes Umfeld kaputt mache.. meine beste Freundin wird es irgendwann auch leid sein, meine Depressionen und Gemeinheiten zu ertragen und mein Freund genauso.
Allerdings kann ich diesen großen Schritt, eine Therapie zu machen und zu einem Psychologen zu gehen, noch nicht machen.
Manchmal finde ich mich selber garnicht so krank und an anderen Tagen hasse ich mich selber und will unbedingt davon los!
Wie habt ihr den ersten Schritt gemacht? Was hat euch letztendlich dazu gebracht, euch helfen zu lassen??

Laetitia

Verfasst: Do Jan 09, 2003 12:49
von mavie
Hallo Laetitia!

Den ersten Schritt hast du, indem du sagst, dass du so nicht mehr weitermachen willst im Grunde eh schon getan. Jetzt gilt es noch einzusehen, dass es das Beste für dich wäre dir helfen zu lassen. Damit hatte ich auch so meine Probleme, dachte ich doch ewig lange, ich würde das auch allein schaffen - geht aber nicht. Ich sage zwar nicht, dass es unmöglich ist, aber allein da rauszukommen ist irrsinnig schwer und erfordert, glaub ich wahnsinnig viel Energie. Im Grunde lässt du dir also durch Hilfe von außen auch ein bisserl Arbeit abnehmen, dadurch bleibt dir mehr Energie um dich auf dich selbst zu konzentrieren.
Ich bin in etwa so weit wie du, vielleicht eine Spur weiter, da ich fix vorhabe mich ca. ab Februar in Therapie zu begeben. Abgesehen davon war ich schon des öfteren bei einer Psychologin. Hat mir irrsinnig viel dabei geholfen, die Ursachen zu ergründen und bewirkt, dass ich das Gesamte eher zu verstehen beginne.
Dass du bereits versuchst gegen die körperlichen Folgen etwas zu unternehmen find ich eigentlich ganz gut, denn durch solche Dinge wie nicht funktionierende Verdauung usw. wurde ich bisher immer irgendwie wieder zurückgeworfen.
Hat dir das mit der Pille ein Arzt empfohlen? Normalerweise wird nämlich eher darauf geachtet, dass sich der Zyklus von selber wieder einpendelt ohne hormonelle Zuschüsse.

Ich möcht dir nur noch viel Glück wünschen, würd mich freuen wenn du mir schreibst ob du dich nun wirklich für eine Therapie entscheidest!!

alles Liebe
mavie

Verfasst: Do Jan 09, 2003 13:49
von Laetitia
Liebe Mavie,

danke für Deine schnelle Antwort!
Ich weiß, dass es das Beste wäre mir helfen zu lassen. Aber immer noch habe ich die Gedanken es alleine schaffen zu können!
Vor allem hab ich Angst davor, bei einer Therapeutin zu landen, die einen nicht ernst nimmt!
Sonst wirke ich ja total "gesund"! Stehe mitten im Leben, bin nicht dünn, sondern ganz normal, habe eine Beziehung, tolle Freunde..aber genau das ist ja das Gefährliche. Dass keiner merkt, wie verzweifelt man innerlich ist!
Du schreibst, dass Du ab Februar eine Therapie beginnen willst.
Wie ist das eigentlich mit den Kosten für so eine Therapie? Übernimmt das die Kasse?
Die Pille muß ich wieder nehmen, sobald meine Regel wieder einsetzt, aber die hatte ich schon seit Monaten nicht mehr.
Dadurch hat sich auch mein Testosteronspiegel erhöht und zusätzlich zur Pille muß ich dann auch noch Hormone einnehmen, bin gespannt, wie sich das alles auswirkt! Dem Frauenarzt hab ich natürlich nichts von meiner Bulimie gesagt, obwohls vielleicht schon ein Anfang gewesen wär...
Hast Du eigentlich auch seriöse Informationen zu diesem "Wundermedikament" Aldactone?
Steh dieser Sache ja sehr skeptisch gegenüber...

Liebe Grüße
Laetitia

Verfasst: Do Jan 09, 2003 14:51
von mavie
Liebe Laetitia,

die Angst wegen der Therapeutin kenn' ich, war auch zuerst bei einer, die mir überhaupt nicht zusagte. Der hab ich dann beim zweiten Besuch irgendwas vorgelogen, von wegen ich hätte mir ein Konzept überlegt, wie ich da rauskommen könnte, und dass ich die Sicherheit hätte, das so und alleine zu schaffen. Sie war hellauf begeistert (haha) und ich bin nie wieder gekommen. Damals war ich 16 und bin ursprüngl. nur hingegangen, weil meine Eltern das wollten - vermutlich hatte es auch deshalb wenig Sinn. Die zweite war auch auf Anregung meiner Eltern, aber zu dem Zeitpkt. (etwa vor einem Jahr) habe ich mir auch selber schon viele Gedanken darüber gemacht und beschlossen, aktiv etwas zu unternehmen. Und es war ein voller Erfolg: sie war irrsinnig nett, verständnisvoll und hat mir auch wirklich gute Tipps gegeben, v.a. hat sie erkannt, wo eigentlich meine Probleme liegen. Leider musste ich das Ganze (unfreiwillig) abbrechen, weil ich kurz vor der Matura stand, zur Therapie immer 2h mit dem Zug fahren musste und dafür einfach irgendwann keine Zeit mehr war. Deshalb möchte ich das jetzt auch eigentlich noch mal versuchen, weil ich das Gefühl habe, dass da noch irgendwas in mir schlummert, dass ich noch nicht wirklich formulieren konnte.
Ich würd' mir aber im vorhinein nicht den Kopf darüberzerbrechen, ob du mit der Therapeutin/dem Therapeuten klarkommst. Schließlich verpflichtest du dich ja zu nichts, du kannst jederzeit den Therapeuten wechseln - es zwingt dich ja niemand.
Was die Kosten betraf, übernahmen das bei mir halt meine Eltern und werden es auch wieder tun, sofern welche anfallen (ich schätze ich bin da ein ziemliches Glückskind) Ich weiß nur, dass meine Psychologin damals schon einiges gekostet hat. Durch eine Überweisung vom Hausarzt wurde aber ein Teil von der Krankenkasse rückerstattet.
Die Möglichkeiten sind natürlich davon abhängig wo du wohnst. Du kannst mir ja auch gerne mal eine Mail schicken. (würd mich jedenfalls freuen :P )

Was dieses Medikament betrifft, so habe ich mir zwar die Beiträge durchgelesen, halt aber nicht wirklich was davon. Mag sein, dass es wirklich einigen hilft und das ist auch gut so. Ich hab generell eine leichte Abneigung gegen Medikamente, sofern sie nicht wirklich essentiell sind, und zudem bin ich der Meinung, dass es bei mir nicht so wahnsinnig arg ist und ich das wirklich auch ohne schaffen kann. Ausserdem macht es mir Angst, mein psychisches Befinden in die Hand von Tabletten zu legen, ich würde wahrscheinlich auch nie Antidepressiva oder so verwenden.
Naja, ist halt meine Meinung, andere denken da wieder anders.

Ich hoffe ich konnte dir damit ein bisserl weiterhelfen.
bussal,
mavie

TherapeutInnen etc.

Verfasst: Do Jan 09, 2003 15:13
von Schneewittchen
hallo,

bin neu hier und hab gerade die einträge gelesen. hatte 5 jahre bulimie und eh alles gleich wie bei euch, auch angst vor therapeuten und was für eine therapie etc.

hab auf einem seminar jemanden kennengelernt, der familienaufstellungen macht und hab da eine gemacht und vieles rundherum und coaching und es war wunderbar! bin jetzt seit über 4 monaten anfallsfrei und beschwerdefrei, fühl mich großartig und wenns mich mal runterzieht, klar durch den streß im job is ma net imma guat drauf, dann artet es nie aus sondern ich mach ein paar techniken, die mir beigebracht wurden und es geht wieder. hab keine panik mehr vor zunehmen und hab auch nix zugenommen.

es gibt also wirklich auch welche, die was drauf haben und die auf einen eingehen.

wünsch euch noch viel spaß

sorry

Verfasst: Do Jan 09, 2003 15:15
von Schneewittchen
der letzte eintrag wurde bitte von einer freundin von mir geschrieben, die gesehen hat, dass ich grad eingeloggt bin.

sorry...