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gehört Einsamkeit zu uns?
Verfasst: Mi Jun 18, 2008 20:23
von ja,ne,is klar
Hallo,
es gibt tausend Möglichkeiten,den Schmerz,der Einsamkeit zu betäuben.
Ich hab nach und nach von allem Abstand gewonnen.
was nun?
Sollten wir akzeptieren,das dieser schmerz einfach da ist?
ich mein,ich kann nicht mit Menschen,aber leide auch ohne sie.........

Verfasst: Mi Jun 18, 2008 20:29
von Rachel
"Im Innersten führt jeder ein Leben stiller Verzweiflung."
Wurde bei einem poetry slam gesagt und fand ich sehr schön.
In gewisser Hinsicht hast du bestimmt recht. Sich ab und an einsam zu fühlen ist ein Teil von uns, aber es muss kein Dauerzustand sein.

Verfasst: Mi Jun 18, 2008 20:38
von jeany
ich denke mal jeder mensch auch wenn er nicht krank ist ist manchmal einsam. nur wer sich dann immer und immer weiter isoliert der geht in seiner welt zugrunde. ich habe durch meine lange thera all meine geglaubten freunde verloren. heute weiß ich es waren nie welche dann hab ich keinen mehr an mich rangelassen dann kam mein mann und mit ihm seine freunde und heute bin ich wieder so weit mir einen eigenen kleinen kreis aufzubauen.
und freue ich jemanden zu haben. allerdings bin ich auch immernoch gern allein. weil ich dann zeit für mich habe. einsamkeit macht auch krank und ich rate jede.. geht raus unternehmt was denn einsamkeit kann einen auch umbringen.jeder entscheidet selbst ob es auf oder abwärts geht
Re: gehört Einsamkeit zu uns?
Verfasst: Do Jun 19, 2008 0:34
von Paula11
Black and Red hat geschrieben:
Sollten wir akzeptieren,das dieser schmerz einfach da ist?

Zu einem gewissen Grad ja. Trotzdem müssen wir unser Leben in Bahnen lenken, dass es uns lebenswert erscheint. Und wenn das Positive überwiegt, ist die Einsamkeit, die unsereins wohl schicksalhaft vorherbestimmt ist, zu ertragen.
Verfasst: Do Jun 19, 2008 20:26
von Krümelchen
Hey,
ich mein,ich kann nicht mit Menschen,aber leide auch ohne sie.........
Das ist wohl wahr...mir geht es auch so. Ist keiner da, von dem ich mich geliebt fühle, gehe ich fast daran zugrunde, wenn es Menschen gibt, die um mich rum sind und von denen ich weiß, dass sie mich lieben, werden sie unerträglich.
Das ist wirklich ein Problem. Eigentlich will ich nicht allein sein, aber ich hab oft das Gefühl, ich bin nicht beziehungsfähig.
Und wenn man dann mal Liebe zulässt, kommt sofort der Schmerz dazu....
Aber Jeany hat schon recht, man muss aufpassen, dass man nicht in die totale Isolation abrutscht, denn ich glaube, dann sind wir verloren !
Liebe Grüße, Krümel

Verfasst: Fr Jun 20, 2008 21:13
von maggiek
mir gehts genauso... ich weiss nicht, was zuerst da war, die einsamkeit oder die krankheit, fakt ist, dass die bulimie natürlich zwangsweise in die einsamkeit bzw. isolation führt.
es sind meistens auch sehr sensible, selbstreflektierte und auf viele weisen empfindsame (also auch im sinne von empfänglich sein für etwas) menschen...
was ich noch seltsam finde... ich habe viele menschen kennengelernt, die nichts von meiner bulimie wissen, die mir gegenüber aber sehr offen von ihrem direkten/indirekten bezug zu einer ES erzählt haben. es scheint so, als würden sich diese irgendwie gegenseitig anziehen....
wie geht ihr, im speziellen du Black and Red, momentan damit um?
Verfasst: Sa Jun 21, 2008 6:55
von jeany
liebe maggiek
da hast du völlig recht. das ist sogar schon meinem mann aufgefallen. wenn sich zwei esssgestörte begegnen so ziehen sich die blicke automatisch an. letztens erst ist mir das in rust passiert. und nicht nur da. das sind nicht nur körperliche signale denke ich die da ausgestrahlt werden. ich konnte bei dem anderen mädchen genau sehen wie sie leidet und ich denke bei ihr war das das selbe.
und noch einmal zu der einsamkeit.
als ich an meinem tiefsten punkt angelangt war habe ich über ein jahr nur in meinem zimmer verbracht. das war bevor ich in die klinik kam.
dann derklinikaufenthalt und als ich wiederkam hatte ich niemanden mehr.
in der zeit wurde mir klar...ich hatte nie ware freunde.
und desto besser es mir ging desto mehr wurde ich traurig das ich allein bin und hab mich in die spur gesetzt.
bin wieder weggegangen usw.
heute bin ich traurig über die verlorene zeit.
keiner bringt sie mir zurück.
und an den tagen an denen es mir gut geht versuche ich so viel wie möglich zu unternemen und es zu genießen.
denn es gibt auch tage wo ich nicht ich bin.
und leider gibt uns keiner die zeit zurück.
und einsam sein ist das schlimmste überhaupt.
zu mir hat mal jemand gesagt...mensch mädel wenn du heute vom bus überfahren wirst, was denkst du dir dann....so ein mist mein halbes leben habe ich damit vrbracht zu k.... und einsam zu sein.
und jetzt ist es vorbei.
wenn du aber wenigsten ein wenig dein leben geniesst und wirst dann überfahren denkst du dir... scheiße gelaufen..ist aber nicht so schlimm, denn die jahre die ich gelebt habe waren es wert.
mich hat das zum nachdenken gebracht und ohne viel dazu zu tun, genieße ich die tage mehr als vorher.
das leben ist zu kurz um auch nur einen tag davon sinnlos zu verschenken.
sogar wenn ich einen rückfall hatte gelingt es mir heute den tag dann nicht nur trübsahl zu blasen und mich einzubuddeln. nein ich dusche ziehe mich um werfe mir make up ins gesicht und dann raus. ob regen oder schnee. raus.
klar geht das nicht immer.aber immer öfters.
und es geht mir dann wieder besser, weil ich dann weiß auch der tag war wenigstens ein wenig schön. und nur zur hälfte zum..k....
jeder ist selbst dafür verantwortlich was er mit sich und seiner krankheit macht. man kann auch als essgestörte glücklich leben wenn man es zulässt und sich nicht in den sog der einsamkeit und traurigkeit reinziehen lässt.
und jeder tag der vorbei ist, ist ein tag weniger
Verfasst: Sa Jun 21, 2008 14:48
von maggiek
liebe jeany zuerst mal: rust wie europapark in rust

?
ansonsten klingt das sehr schön, ein so positiver ansatz, der so wahr ist!!! man MUSS raus, so schwer es einem fallt, ich kenn das ja selber. man muss sich zwingen, so schlimm es zuvor scheint.
und auch die zeit, du hast so recht... ein halbes leben herumgek*** im selbstgezimmerten gefängnis eingeschlossen, das ist schon verrückt.
es ist leicht gesagt, ich schaffs auch sehr selten, aber man muss sich manchmal zwingen wieder rauszugehen, auf die menschen, so sehr man enttäuscht wurde, wieder zuzugehen... wieder vertrauen vor allem zu sich selbst fassen, dann auch zu anderen.
Verfasst: Sa Jun 21, 2008 18:45
von jeany
ja genau den mein ich hihi
ich wünschte ich wäre anders ganz schlimm ist es wenn uns jemand abends einläd da muss ich immer erst ewarten bis ich aufgehört habe hochzuwürgen. naja und da fühl ich mich dann immer blöd wenn ich sagen muss...ja ich komme aber erst 3 stunden nach dem essen.
das kann auch einsam machen weil man sich halt nicht als normal ansieht.
zum glück habe ich einen lieben mann der mir immer wieder mut macht.
leider gibt es aber auch tage da kommt nicht mal er an mich ran.
aber im endeffect muss ich sehen wie ich damit klar komme und muss das beste draus machen. was anderes bleibt mir nicht übrig