Hallo ihr lieben Leute

. Aire hat die ehrenvolle Aufgabe, folgende weise Worte von
Virginia euch auszurichten. *freufreufreu*
(Sie meinte zwar, ich kann es auch als mein Werk verkaufen, aber das nimmt mir ja doch keiner ab 
So here it goes:
Zitat:
Wie ändere ich mein Verhalten? Habt ihr Tipps?
okay, die fragen sind nicht wortwörtlich von dir, aber ich nehme sie trotzdem mal als anhaltspunkt
Zitat:
Wenn ich lernen muss oder was für die Arbeit machen muss und ich gar keine Lust habe, lenke ich mich ab, indem ich anfange zu Essen oder zu kochen.
das problem liegt ja nicht direkt beim essen, sondern bei der unlust, das zu tun, was du tun musst. genauso könnte man hier schreiben: wenn ich keine lust habe zu putzen, spiele ich immer playstation oder wenn ich hausaufgaben machen soll, räume ich lieber den schreibtisch stundenlang auf
die frage ist: wie sind die dinge, die du tun musst? also weniger verwirrend ausgedrückt: wie gehtst du an deine aufgaben heran? relativ planlos, sodass alles wie ein berg vor dir steht, oder machst du dir ein konzept wie z.b. heute muss ich 30 seiten schaffen und zwei kapitel zusammenfassen?
oft kann man sich nicht dazu durchringen, etwas anzufangen, weil es sich nicht klar umreißen lässt. und das nicht genaue wissen, wie man vorgehen soll und wie viel man abzuarbeiten hat, erzeugt eine gewissen scheu.
also es hilft auf jeden fall, sich zu sagen, dass man eine bestimmte menge arbeit erledigen will (wenn man nicht genau weiß, wie lange das dauern wird, ist es vielleicht auch besser, sich zu sagen "ich arbeite jetzt drei stunden", denn sonst sitzt man wömöglich um mitternacht noch und macht sich fertig, weil man das geplante pensum nicht geschafft hat).
und wenn es länger dauert als drei stunden, kann man sein essen schon mal vorplanen, indem man z.b. sagt, nach zweieinhalb stunden gibt es eine zwischenmahlzeit. das essen läuft nicht weg, man muss es nicht sofort essen, sondern es ist dann auch noch da und schmeckt wahrscheinlich besser, weil man zwischenzeitlich etwas geleistet hat.
Zitat:
Wenn ich mich unter Druck setzte, wenn ich Stress habe, wenn mir nicht gut geht, dann esse ich.
ganz klar, es gibt nur eine antwort: das verhalten umlernen und alternative bewältigungsstrategien finden. die sind bei jedem unterschiedlich, ich kann nur meine eigenen beispiele anführen. vielleicht funktionert für dich aber auch ganz was anderes.
wenn ich mich unter druck setze, sage ich mir laut und deutlich vor, dass nichts so heiß gegessen wie gekocht wird, dass ich die dinge in meinem tempo erledigen werde und dass das in ordnung ist. es wird nix schlimmes passieren, auch wenn ich einen tag länger brauche. das nimmt mir den druck.
wenn ich stress habe, dann mache ich mich an meine aufgaben, sortiere dabei aber das aus, was noch etwas zeit hat und erledige das dringendste zuerst. und ich schaffe mir ruhe-inseln, z.b. eine stunde am abend, auf die ich mich freuen kann und die mir allein gehört, egal ob ich alles geschafft habe oder nicht. das finde ich sehr wichtig.
wenn es mir nicht gut geht, versuche ich die ursache dafür zu finden. aber: wenn es nicht die vorher erwähnten sind und ich auch nicht darauf komme nach ein bisschen nachdenken, lenke ich mich lieber mit etwas ab, was mir spaß macht. singen, malen, stricken, eine freundin anrufen, auf ebay mitbieten usw. ich wälze nicht mehr (wie früher) drei stunden meine gedanken durch, um unbedingt DIE ursache zu finden. ich will, dass es mir JETZT besser geht. punkt. nicht immer bringt es einen weiter, dinge auszugraben und zu analysieren.
Zitat:
Aber ich esse dann viel und das schlimmste ist -ständig, dass mein Bauch weh tut. Dann bin ich depremiert.
das hört sich für mich nach selbstbestrafendem verhalten an. kann es sein, dass das ein teufelskreis ist? du verachtest dich für das unkontrollierte essen und bestrafst dich dafür, indem du dann wirklich ins extreme gehst und viel zu viel isst?
oder ist dein magen nach den FAs früher einfach noch so groß, dass du die sättigung erst sehr spät merkst? wie viel trinkst du zum essen? isst du schnell?
Zitat:
Habe leider keine Thera, die ich fragen kann oder die mir Tipps geben kann.
ich habe eine, und ihre ratschläge in bezug auf essen sind folgende. was ganz wichtig ist: NUR essen, nicht nebenher arbeiten, lesen usw. ich konnte das auch lange nicht, vor allem war ich (während der MS) beim lernen viel produktiver, wenn ich dabei gegessen habe. deshalb habe ich mich lange dagegen gesträubt. aber es stimmt wirklich, man isst langsamer, bewusster und ist schneller satt ohne ablenkung.
naschst du eigentlich viel beim kochen? das soll man sich auch abgewöhnen. dann gibt es noch diesen klassischen tipp, dass man nach jedem bissen das besteck weglegen soll. ich hab das gestern abend mal extrem ausprobiert, indem ich nach jedem (!) bissen eine reihe von meinem schal gestrickt habe, und siehe da: ich war nach dem halben teller satt!
Zitat:
Habt ihr Buchtipps dafür?
Christopher Fairburn gibt in seinem Buch "Essattacken stoppen" eine gute Anleitung, wie die Mahlzeiten gestaltet sein sollen (fünf am Tag), und was man bei seelischem Hunger und Ausrutschern tun soll. Wenn man sich in solch schwierigen Zeiten an diesen Plan hält, fährt man recht gut und der Drang, außer der Reihe zu essen, wird leichter abgebremst. Man soll am Vorabend aufschreiben, zu welchen Zeiten man essen will (was, ist nicht so wichtig, nur nicht gerade Spatzenportionen) und das gibt ein recht gutes Gerüst finde ich.