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Wer kann mir helfen?

Verfasst: So Dez 08, 2002 14:12
von Alice
Mein Freund sagte mir am Telefon, daß er Bulemie hat.
Wie kann ich Ihm helfen? Er arbeitet zur Zeit in Frankfurt.
Ich fahre Ihn morgen für eine Woche besuchen. Wie verhalte ich mich?

kann nur wiederholen...

Verfasst: So Dez 08, 2002 15:16
von Trixi
Hi Alice,
sorry, dass das mit dem Chatten nicht mehr geklappt hat...
alsó ich kann mich nur wiederholen: zeig ihm, dass du bei ihm bist, gib ihm das Gefühl, dass er nicht allein ist mit seiner Bulimie. Sag ihm, dass du ihn auf jeden Fall unterstützen willst (das musst du dann aber auch wirklich tun). Bulimiker und andere Esssgestörte kommen sich den Großteil ihrer kRankheit einsam und verlassen vor. Sie leben in ihrer eigenen Fantasiewelt, die sie sich im laufe der Jahre und der Krankheit selbst aufgebaut haben, sie haben das Gefühl, dass ihre kleinen Welt, die richtige ist, und die reale Welt ist ihr Feind, zumindest am Anfang. Aber dein freund ist ja schon soweit, dass er (wahrscheinlich jedenfalls.so hört es sich an) aus der Bulimie rauskommen will. Deshalb hat er sich dir anvertraut. Wenn du dich ein wenig im Forum umsiehst, dann erkennst du sicher, was für ein schwerer und großer Schritt es ist, sich zu "outen". Also kannst du im Voraus schon mal stolz sein, auf deinen Freund :lol: !
Sag ihm einfach, dass du ihm helfen wirst, aus der ES wieder herauszukommen und sei für ihn da. Das ist für den Anfang schon mal wichtig. Du kannst ihm auch Bücher besorgen, mit denen er sich informieren kann und vielleicht gibst du ihm auch den Tipp, diese Seite mal zu besuchen, dann kann er sich nämlich mit anderen Betroffenen austauschen und weiss dann, dass er mit seiner Sucht nicht allein ist. das ist so ziemlich das wichtigste, was du für den ersten Teil tun kannst :? .
Ich denke, wenn er sich ein bisschen genauer über die Bulimie informiert hat und wenn er sich bewust darüber ist, was er sich damit antut, vielleicht er die Hintergründe erkannt hat (denn ES's sind auf jeden fall Psychokrankheiten-muss man ja vor einem betroffenenm nicht so hart ausdrücken), dann kannst du behutsam auf eine Therapie vortasten. Komm einfach nicht zu direkt, sondern erforsche ein bisschen von hinten herum, ob er für diesen größten und ziemlich letzten Schritt bereit ist :arrow: denn ist dies nicht der Fall, kann dein versuch auch nach hinten losgehen. Aber ich denke, dass dieses für den Anfang noch nicht in Frage kommt. Also-von vornherein, einfach ganz direkt gesagt: sei für ihn da und zeig ihm, dass er nicht allein ist.
An deiner Stelle würde ich ihm wirklich ein paar Internetadressen geben (z.B. diese hier), wo er sich mit anderen Betroffenen unterhalten und austauschen kann. Sag ihm ,dass er immer zu dir kommen kann, wenn er jemanden zum Reden braucht :wink: .
Natürlich ist es nicht immer leicht, zuzusehen, wie gerade ein Partner leidet :cry: -aber umso schöner ist dann das gefühl, für diesenjenigen da zu sein, ihm zu helfen. Zunächst muss er sich über seine Krankheit bewusst werden. Und da empfiehlt es sich in den meisten Fällen-ganz unverbindlich natürlich-fachliteratur mitzubringen, mit denen sich der betroffene auseinandersetzen kann-aber nicht muss.
Also, lange rede, kurzer Sinn:
Sei für ihn da und steh ihm zur Seite wo du kannst, vergiss dabei aber nicht dich selbst und sage ihm offen, wenn es dir zu viel wird.

Ich wünsche dir und ihm natürlich ganz viel Kraft für die nächste Zeit, ich bin in Gedanken bei euch...


*knuddel*

Trixi :wink: