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Habe mein Problem als solches erkannt und tu trotzdem nichts
Verfasst: Fr Mai 31, 2002 13:30
von db_admin
Von Manuela Am 29.05.2001
Hallo alle miteinander!
Bin 23 Jahre alt und leide seit rund 10 Jahren an Bulimie.Ich habe damals rund *kg abgenommen, und aus angst davor wieder zuzunehmen habe ich damit begonnen mich nach dem essen zu übergeben. habe mein problem lange zeit nicht ernst genommen weil ich mir eingebildet habe daß ich jederzeit wieder damit aufhören könnte. kann ich aber nicht. Mittlerweile weiß mein Freund davon, aber da wir nur eine Wochenendbeziehung haben bekommt er nicht wirklich was davon mit. Ich stehe mittlerweile auch zu meinem Problem und weiß daß ich eines habe. Trotzdem bin ich zu schwach etwas dagegen zu unternehmen. Jeden Tag denke ich mir "und ab heute ist Schluß damit, das war das letzte mal". Aber es ist nie das letzte mal.
Würde mich freuen wenn ihr mir zurückschreibt. Mit jemanden darüber reden zu können macht die Sache schon etwas erträglicher...
Verfasst: Fr Mai 31, 2002 13:30
von db_admin
Von Angie Am 29.05.2001
Hi Manuela!
Du hast mir mit deinem Text echt aus der Seele geredet. Mir geht es ähnlich. Ich habe erst seit ca. 3 Jahren Bulimie. Ich gestehe mir die Krankheit auch ein aber was dagegen tun...Ich hab viel zu viel Angst davor wieder zu zunehmen. Ich hab *kg abgenommen und fühle mich aber immer noch nicht ,wie soll ich es sagen, naja für mich perfeckt.Würde mich freuen wenn wir uns bald mal weiter austauschen könnten. Bis dahin tschü Angie
PS: Ich hab ein Spruch der die ganze Scheiße echt gut in Worte fasst: "Man kann garnicht soviel fressen, wie man kotzen möchte "Ich find das passt!
Verfasst: Fr Mai 31, 2002 13:30
von db_admin
Von Helga Am 30.05.2001
Hallo Manuela! Habe deinen Beitrag gelesen und mich sofort wieder erkannt. Ich bin 25 Jahre alt und habe seit 10 Jahren Bulimie. Es ist immer sehr schwer über dieses Thema zu reden und eigentlich bin ich eher der Typ, der alles in sich hinein frisst, als das er jemand anderen davon erzählt. Ich habe es in meinem ganzen Leben nur einer Person erzählt, leider wusste diese Freundin nicht damit umzugehen und hat den Kontakt fast ganz zu mir abgebrochen. Wenn wir uns sehen, dann reden wir immer über belangloses Zeucks, aber nie über die Bulimie. Ich glaube eben, dass die Krankheit irgendwann von selbst verschwindet, aber das ist leider nicht der Fall. Am Anfang glaubt man nicht, dass man davon abhängig werden kann, aber dann verfällt man immer mehr in den Trod und kotzt eben mal jedes Wochenende, später jeden Tag und noch später nach jedem Essen. Ich wünschte ich könnte die Zeit wieder zurückdrehen und noch einmal von vorne anfangen. Wie oft habe ich mir gesagt, jetzt schaffst du es und dann ist wieder alles beim Alten geblieben. Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir zurück schreiben würdest. Es tut gut, mit jemanden zu sprechen! Helga
Verfasst: Fr Mai 31, 2002 13:31
von db_admin
Von Helga Am 12.06.2001
Hallo Manuela! Wie geht´s dir heute? Hoffe besser. Bei mir ist es nach einem Wochenende meistens voll krass, weil ich das ganze Wochenende über voll gekotzt habe und natürlich auch alles in mich reingestopft habe, dass ich finden konnte. Ein scheiß Wochenende und ich habe das jedes Wochenende getan und habe auch nie aufgehört damit. Doch heute und gestern fühle ich mich gut, ich habe zwei Tage nichts gekotzt und ich habe den Mut und die Kraft mal länger als nur eine Woche oder mehr durchzuhalten. Habe ich zwar schon öfters gesagt, nie durchgehalten. Vielleicht schaffe ich es nun - ich hoffe es für mich. Ich habe auch schon lange das Problem erkannt und tue nichts. Ich will aber nicht noch 10 Jahre mit der Krankheit verbringen und mich dann fragen, warum habe ich nichts getan. Jetzt wo ich kurz vor meinem 25. Geburtstag stehe - denke ich natürlich über mein bisheriges Leben nach und bin zum Schluss gekommen, dass es mir in den letzten 10 Jahre nie richtig gut gegangen ist und ich auch keinen Spaß mehr am Leben hatte. Ich habe nur noch in den Tag reingelebt und überlegt, wie ich durch das Wochenende und über die Feiertage komme. Ich habe in den letzten Jahren viel getruken - zuviel, wenn ich ehrlich bin. Ich habe zuviel gegessen - zuviel, wenn ich ehrlich bin und ich habe jeden Tag bis zu dreimal gekotzt - zuviel, wenn ich ehrlich bin. Nun, will ich nicht mehr dasitzen und sagen, man bin ich arm - ich habe Bulimie. Sondern ich will wieder dasitzen und sagen, man geht es mir gut. Ich weiß, dass das nur mit einer Therapie geht, aber den tägliche Besuch auf dieser Seite hilft mir schon sehr viel weiter und macht mir Mut - sehr viel Mut! Würde mich echt freuen, wenn du mir schreiben würdest! Gruß Helga