bulimie.at - das Forum

Von Helga Am 28.05.2001

Hallo ihr dadraußen! Für mich ist es nicht leicht über mein Problem zu reden, also schreibe ich es lieber - das ich leichter. Ich bin nun fast 25 Jahre alt und habe fast seit 10 Jahren Bulimie. Die Krankheit hat mich schon längst im Griff. Auch wenn ich manchmal tagelang oder sogar monatelang nich kotze, verfalle ich doch wieder in das gleiche Muster. Ich würde mich so gerne mit Gleichgesinnten unterhalten. Als das letzte Mal mit jemanden darüber gesprochen habe, hat sich diese Person (damals eine gute Freundin) von mir immer mehr zurückgezogen, weil sie nicht wusste, wie sie damit umgehen sollte. Leider haben wir auch jetzt keinen guten Kontakt mehr und darum habe ich auch niemals mehr mit jemanden darüber geredet. Ich suche einfach eine/einen Ansprechpartner. Vielleicht meldet sich ja jemand, der mit mir reden möchte. Ich warte.......

Von nina Am 28.05.2001

hallo helga ich bin 19 und mir geht auch so aber es wird immer schaecher werdenich sage nur denckimmer bevor du ist stell es dich vor wie unaertreglich so eine grosse bauch mit menge Essen schwer und ...naja essen kommt nicht selbst im Bauch denck daran und sei nie aleine sei kreatif das leben ist doch so schoen egal anderes
schreib mir e-mail bitte ich werde nur freuen
nina

Von Libby Am 28.05.2001

Hy Helga,

ich bin 26 Jahre und habe seit ca. 3 Jahren Bulimie. Relativ kurz wenn ich mir deine 10 Jahre ansehe. Aber aus 3 Jahren kann schnell mehr werden, wie du sicher aus eigener Erfahrung weißt. Bei mir wissen 2 Freundinnen davon. Eine davon kann auch nicht recht damit umgehen aber sie zieht sich nicht zurück und versucht zumindest mir zu helfen. Auf ihre Art. Ich glaube nicht das sie weiß womit sie es zu tun hat und "was" die Probleme sind. Die andere Freundin hat mir schon sehr geholfen und sie versucht es weiterhin. Sie setzt sich damit auseinander, versucht zu verstehen und zu helfen. Ich weiß wie wichtig es ist jemanden zum reden zu haben, jemanden bei dem man das Gefühl hat verstanden zu werden. Als ich es ihr erzählte war ich gerade in meiner übelsten Phase. Täglich mehrmals kotzen. Dank ihr und mir, auch wenn gar nicht mehr richtig weiß wie es ging, bin ich heute zumindest soweit das die Bulimie zumindest nicht mehr mein Leben bestimmt. Seit ungefähr einem Jahr kotze ich in der Woche gar nicht mehr, sondern nur noch am Wochenende. Sicher ist das nicht die Welt aber zu mehr bin ich derzeit einfach nicht in der Lage. Es würde mich freuen wenn du mir schreibst und wir darüber reden können. Ich hoffe du meldest dich. Bis bald
Libby

Von Manu Am 28.05.2001

Ich kann Dich gut verstehen ! Ich habe nun mehr als 7 Jahre Bulimie. Bin jetzt 19 Jahre alt, und bräuchte auch jemanden zum aussprechen.

Von lucy Am 29.05.2001

hallo helga,

habe deinen bericht gelesen und hab mir überlegt, dir etwas zurückzuschreiben. ich besuche diese seite regelmäßig, und les mir eigentlich alles durch. ich weiß zwar nicht warum, aber antworte ich selten auf irgendwelche beiträge. vielleicht weil ich außerstande bin, den mädchen hier in diesem forum etwas zu sagen, was ihnen helfen könnte. ich kann höchstens das bejahen, was hier geschrieben wird.
ich habe ein paar freunde, die vor allem hilflos dem gegenüberstehen, was ich ihnen irgendwann gebeichtet habe. ich weiß, daß für menschen mit normalem essverhalten schwer nachvollziehbar ist, was in unseren körpern vorgeht.
ich versuche, nicht dauernd darüber zu sprechen, es belastet einfach, denn sie wissen einfach nicht, was sie tun sollen. ich fühle mich oft egoistisch, aber manchmal kann ich einfach nicht, und ich muss mit jemandem darüber sprechen...es gibt mir geborgenheit, die ich sosehr brauche.
und trotzdem ich habe mir fest vorgenommen, mein leben, meine (meist negativen) gedanken von anderen fernzuhalten. um nicht irgendwann unerträglich zu werden...

würde mich auf eine antwort freuen.
lucy

Von Manuela Am 29.05.2001

Liebe Helga!
Als ich deinen beitrag gelesen habe ist es mir vorgekommen als hätte ich ihn selbst geschrieben. bin 23 jahre alt und habe mittlerweile auch schon seit 10 jahren bulimie. habe damals rund *kg abgenommen, und aus angst davor wieder zuzunehmen habe ich damit begonnen mich nach dem essen zu übergeben. habe mein problem lange zeit nicht ernst genommen weil ich mir eingebildet habe daß ich jederzeit wieder damit aufhören könnte. kann ich aber nicht. dir geht es wahrscheinlich ähnlich. wünsche mir nichts mehr als wieder normal essen zu können ohne den hintergedanken im kopf wo ich mich danach am besten unbemerkt übergeben könnte.

Von Helga Am 30.05.2001

Hallo Lucy! Habe mich sehr über deine Worte gefreut. Ich dachte schon, dass mir sicher niemand antworten würde, aber ich sehe, ich bin hier auf dieser Seite mit meinem Problem nicht allein und das tut wirklich gut. Wenn ich darüber rede, dann fühle ich mich wieder einwenig wohler, sonst leben ich eh nur in einer Welt voller Lügen und Selbstbetrug. Manchmal würde ich es so gern laut rausschreien und endlich dieser Lügerei ein Ende setzen, aber dann bin ich wieder viel zu feige und weiß, dass ich es niemanden sagen kann. Am Anfang (vor 8 Jahren ungefähr) dachte ich noch, dass ich jederzeit damit aufhören könnte - kann ja nicht so schwer sein. Nun weiß ich, dass das eben nicht der Fall ist. Bulimie ist eine Scheiß-Sucht. Bei jeder anderen Sucht kann man auf das Suchtmittel irgendwie auch verzichten (sprich Zigaretten, Alkohol usw..), aber Essen muss man. Ist super gemein, finde ich. Am schlimmsten sind meine Fress-Kotz-Anfälle am Wochenende, da habe ich richtig Zeit zum Überlegen und verfalle wieder der Sucht. Unter der Woche geht es manchmal, aber dann kommt irgend ein Scheiß in der Arbeit oder etwas anderes und dann kann ich eben nicht anders. Ich habe zwar Phasen drinnen, da kann ich wochenlang, sogar monatelang nicht kotzen und dann wieder nach jeder Mahlzeit.

Würde mich echt freuen, wenn du mir wieder schreiben würdest. Helga

Von lucy Am 30.05.2001

hallo helga,
auch ich habe mich riesig gefreut, daß du mir geantwortet hast, danke! Irgendwie hat es einfach gutgetan...und wenn du schreibst, daß du dich ein wenig wohler fühlst, wenn du über dein problem schreibst, dann soll mir das recht sein und es freut mich für dich (ich hör dir gerne zu)!
Ja du schreibst von lügen...wie wohl fühle ich mich doch, wenn am morgen die waage wieder 100 gramm weniger zeigt. dann ist der tag gerettet und ich verspüre so etwas wie glücklichsein. weiter so...ich sporne mich dann immer wieder an.
nach dem warum frage ich lieber nicht. denn dann würde ich selbst erkennen, daß mein leben so keinen sinn hat. warum 100 gramm weniger? weil ich a) gar nichts gegessen habe, weil ich b) zu viel aß und nachher kotzen ging oder c) und nachher abführtabletten geschluckt habe.
manchmal da denke ich mir, wie soll das alles weitergehen...ich esse kaum noch etwas, das wenige, das ich mir erlaube (Apfel, Salat, Brot, Jogurt)reicht bei weitem nicht um meinen essensdrang zu befriedigen. Und dann...nach wenigen tagen der enthaltsamkeit halte ich es nicht mehr aus und esse bis ich vor schmerzen nicht mehr gerade stehen kann.
Am wochenende ist es am schlimmsten, da ich unter der woche immer arbeite und so einen geregelten tagesablauf habe. aber fast jeden tag leide ich an blähungen, bauchschmerzen und bin oft schwach.
ich frag mich immer wieder, wie soll das weitergehen?
über eine antwort freue ich mich besonders.
alles liebe
lucy

Von Helga Am 31.05.2001

Hallo Lucy! Freut mich sehr, dass du mir gleich wieder zurückgeschrieben hast. Ich kenne das gut - Wochenende fressen und kotzen bis zum Abwinken und unter der Woche fast normal. Bei mir ist es auch dasselbe. Vor ein paar Jahren bin ich am Wochenende immer noch weggegangen, aber nun kann ich nicht mehr, weil mir ja dann die Zeit wieder abgehen würde. Total verrückt. Meine Freunde habe ich natürlich mit meinem komischen Verhalten auch schon vergrault - sie wissen ja nicht, was ich so am Wochenende treibe. Ein ewiges Versteckspiel. Ich bewundere immer Leute, die hier auf der Seite schreiben, dass sie in Therapie sind oder ihr Leben ändern wollen. Ich habe mir das schon so oft gedacht und auch versucht, leider habe ich nie durchgehalten. Mein müsste denken, dass man nach 10 Jahren genug hat vom Fressen und Kotzen, aber nein, man macht immer weiter. Keine genaue Ahnung warum???????? Das Ärgste ist ja, ich habe damit angefangen, weil ich viel zu dick war - ich glaube, ich habe aber in den letzten Jahren sichtlich immer mehr zugenommen, als ab. Manche nehmen mit der Kotzerei voll ab, ich nehme zu. Also hatte das Ganze überhaupt keinen Sinn. Meinen damaligen Freunde, den ich damit beeindrucken wollte, dass ich super viel abnehme, habe ich natürlich mit meiner Launenhaftígkeit längst schon vergrault. Nun bin ich schon lange alleine und das ist noch schlimmer. Somit komme ich eigentlich zum Schluss, dass alles vorher besser war und nichts besser geworden ist. Schreib mit bitte wieder! Helga

Von lucy Am 31.05.2001

hallo helga,
ich bins wieder.
10 jahre - eine viel zu lange zeit, um immer nur zu kämpfen und dabei kein ziel erreicht zu haben. ein ende dieser ganzen quälerei noch bei weitem nicht in sicht...
und doch ich finde, daß du ziemlich tapfer bist. und stark. dies alles ganz alleine durchzustehen, ich frag mich wie du das schaffst...
du scheinst dich schon ziemlich abgekapselt zu haben von menschen, freunden und der normalität. und das finde ich nicht gut.
denn, eigentlich ist diese krankheit ja ein schrei nach liebe. wer aber bitte soll dir diese anerkennung, bestätigung, geborgenheit und liebe geben, wenn du dich nicht aus deinen eigenen vier wänden wagst? du bist seit 10 jahren oder noch länger auf der suche nach etwas wenigem, aber du darfst nicht aufgeben!! bitte, es soll nicht nach vorwürfen klingen, dieses, was ich dir hier schreibe, aber ich würde dich anflehen, fassungslos bin ich irgendwie, geh hinaus!
Suche das Leben, die Fröhlichkeit, die Abwechslung...damit du dich einfach manchmal nur ein bisschen ablenken kannst. Ablenken vom täglichen kampf, vom täglichen versagen und von den täglichen ängsten.
nicht immer, aber immer öfter.

liebe grüße lucy

Von Helga Am 31.05.2001

Hy Lucy! Du hast ja vollkommen recht und ich bin dir auch sehr dankbar für deine Worte. Es ist aber nicht immer so leicht raus zu gehen und sich wieder zu öffnen. Manchmal hat man einfach Angst, sich rauszutrauen - in das normale Leben. Wie gerne würde ich ein normales Leben führen, aber irgendwie fehlt mir die Kraft aus meinem Schema F hinaus zu treten. Wenn man dann einmal einen Schritt nach draußen macht, werfen einen 10 Schritte wieder in das andere Leben hinein. Ein verrücktes Spiel. Ich mache mir dann meistens meine eigene Welt - eine Welt, in der in alles mache, was ich in Wirklichkeit nicht mache. Mir hilft das einfach einwenig bei dieser Krankheit. Bin immer wieder erstaunt, dass so viele Mädchen, aber sicher auch Jungs, hier in diesem Forum sind. Man ist nicht alleine hier - aber dann daheim vor dem Kühlschrank ist man es ja dann doch wieder. Am Liebsten würde ich den blöden Kühlschrank einfach mit einem großen Schloss zu sperren und nie wieder auf. Blöde nicht wahr. Man hat einfach manchmal solche Ideen. Die kommen sicher auch manchmal so wirre Ideen, wie man die Krankheit verhindern könnte. Bis bald - hoffe schon bald! Helga

Von nina Am 31.05.2001

hallo helg!wie gehts halte es nicht fuer bloede frage wir ,die an bulimie kranck sind,sind wir doch maenschen.danke fuer meldung es war sehr lieb ich bin zwar nicht deutscher aber ich glaub es ist egal .also ich bin pianistin und noch ich stydiere ich war nach deutschland und hattte konzeret gegeben alles war super aber ich hatte eine sehe starke heimway ich brach auch da ueber ja ich habe bulimie und? nichts weist du helga wie lange man lebt es ist egal hauptsache ist daa mann dich verstehet und versucht auch anderen zu helfen mir lieben und ich liebe auch in deutschland fiel mir die liebe da ist biischen kalt in beziehungen ich muss leider jetzt gehn aber ich kann dir e-mail schicken und mehr erzehelen bitte schick mir auch erzahl von dir
ich glaube wir helfen uns und anderen auch biss bald deine nina

Von lucy Am 01.06.2001

hallo helga,
ich weiß ja, daß ein schritt ins normale leben nicht so einfach ist. daß wahrscheinlich schon etliche versuche danach gescheitert sind. ich wollte dir ja nicht sagen, daß du von der bulimie los kommen sollst. das was ich dir nahebringen wollte, war, daß du einfach ab und zu dich wieder unter menschen wagst, mit ihnen redest über ernste dinge und über weniger ernste. einen abend in der disco, im kino, oder einen stadtbummel machst, jetzt wo das wetter so schön ist. meinetwegen kotz vorher oder nachher, aber lass das leben nicht ganz an dir vorbeigehen. um die ganzen ängste, zweifel einmal für ganz kurz zu vergessen. obwohl sie immer da sind, ich glaube, daß man sich einfach manchmal etwas ablenken kann...
wie schaut sie denn aus, deine eigene welt? was für träume träumst du?
ich habe diese woche noch gar nicht gekotzt, aber auch nur deshalb, weil ich mich soweit unter kontrolle hatte, und nur wenig oder fast gar nichts aß. also von erfolg kann ich also nicht sprechen. ich hab es vermieden einkaufen zu gehen, und wenn ich nach der arbeit nach hause komme, dann gehe ich sofort laufen und nachher so schnell wie möglich ins bett um nicht in versuchung zu kommen. noch dazu muß ich besonders vorsichtig sein, denn meine mutter leidet ziemlich unter der tatsache, daß ich fast nichts esse und sie ist sich auch ziemlich sicher, daß ich gegebenenfalls mein essen wieder kotze. und das wochenende naht...
hatte gestern furchtbare blähungen und bauchschmerzen...ich glaube es war noch nie so schlimm, und langsam oder sicher mache ich mir die ersten probleme, warum wohl meine monatsblutung seit zwei wochen ausbleibt...
so, liebe helga und auch alle anderen, die meinen bericht lesen, wünsche dir (euch) viel kraft für das wochenende. ein kleines bisschen freude an den kleinen für uns so scheinbar unwichtigen dingen...und dir helga schicke ich einen stern, der dich beschützt und für dich da ist, wenn du allein bist.
lg
lucy

Von nina r. Am 01.06.2001

Hallo! ich hab deinen Beitrag gelesen, und auch einige andere. ich selbst bin nicht von bulimie betroffen, aber meine beste freundin.
ihr schreibt, dass euch eure freundinen nicht verstehen, dass sie sich nicht vorstellen können was in euch, oder euren körpern vor sich geht.
kannst du versuchen es mir zu erklären?????
ich möchte meiner freundin helfen und dazu muss ich sie verstehen können! sie hat diese Krankeit seit fast einem Jahr. und mittlerweile sicher schon über *kg abgenommen. ich mache mir wirklich sorgen um sie! bitte, hilf mir!!!!!!
wir sind die besten Freundinen, aber wenn ich dieses Thema anschneide, blockt sie voll ab, ich weiß nicht mehr was ich tun soll...