bulimie.at - das Forum

Hi Leute,

ich muss sagen, ich kann jetzt dann nicht mehr. Ich überlege mir ernsthaft, dem ganzen ein Ende zu setzen. Bulimie - Selbstmord auf Raten, das kann ich doch auch schmerzärmer und schneller haben, oder? Ich halte das nicht mehr aus jeden Tag über der kloschüssel zu hängen. Mein Körper ist so geschwächt, ich schaffs nicht mehr dagegen anzukämpfen...

Frag Dich mal warum Du kotzt ?
Warum verdammt noch mal ?
Such Dir einen Sinn in Deinem Leben !
Geht es Dir vielleicht zu gut ?
Ohne scheiß, ich hab auch schon oft ans Umbringen gedacht, die beste Methode könnte ich Dir auch nennen !
Aber wenn Du mal wieder andere Relationen bekommst, aus Deiner Isolation herauskommst, dann kannst Du das Leben aus einer anderen Perspektive sehen und die ganze Scheiße wenn auch vielleicht nicht geheilt, doch zumindest auf ein erträgliches Maß einschränken.
Ich hab früher auch * mal am Tag gekotzt,
Kreislaufzusammenbruch
Zähne waren am arsch.
Je öfter Du die scheiße machst, desto mehr ziehst Du Dich nach UNTEN
Versuch es zuminest am anfang so weit wie möglich einzuschränken und lass mal Deine Gefühle auf andere Weise raus.
Das war bei mir der Anfang auf der Straße zur Besserung.
Ich betone Besserung, denn geheilt bin ich noch nicht.

Hey,
du darfst doch jetzt nicht aufgeben! Ich kann mich ziemlich gut in deine Lage hineinversetzen, denn ich befand mich schon öfter in einer solchen!Ich schreibe das jetzt nicht, um Mitleid zu erregen, sondern um zu zeigen, dass es einen Weg aus dieser Scheiße gibt!
Als ich magersüchtig war, da ging es mir an manchen Tagen echt dreckig! An den einen erinnere ich mich noch zu gut...ich erzähl dir nur kurz was passiert ist.
Ich bin in die Schule gegangen und habe in der Pause einen Apfel gegessen. Sowei ich es damals immer getan habe, um nicht umzukippen. 2. Stunde Physikarbeit zuürck. 5-! ich hatte versagt, ich fühlte mich total scheiße! Da fing es an. Als ich zu Hasue war, gab ich meinem Körper die Schuld an der schlechten Physikarbeit. Ich war sauer, da er ja sozusagen versagt hatte. Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle-und das ist für einen Magersüchtigen somit das Schlimmste, was einem überhaupt passieren kann! Was hatte es überhaupt noch für einen Sin´n zu leben, wenn ich meine Körperkontrolle verloren hatte? Ich stand in meinem Zimmer. Tränenüberströmt, zitternd und kurz davor zum Kühlschrank zu laufen und alles, was ich fand, in mich hineinzustopfen. ich hatte wirklich die Kontrolle verloren! Das wurde mir in diesem Moment bewusst. Ich konnte meinen Körper nicht mehr steuern, wie automatisch lief ich in die Küche und fraß-für eine Magersüchtige-ziemlich viel in mich hinein! Danach war ich sauer auf meinen Körper. Ich hatte im Machtkampf verloren. Ich merkte, wie mir die Kontrolle mehr und mehr aus der Hand glitt. Mir war das alles bewusst, doch trotzdem-auf irgendeinen Weg musste ich dieses verdammte Essen wieder loswerden! Ich hatte davor schon über Bulimie gelesen und kam-ohne über die Folgen nachzudenken-auf die Idee, es auch einfach mal mit Kotzen zu versuchen, odch es ging nicht! Ich beugte mich über die Kloschüssel, steckte mir den Finger in den Hals...aber nichts kam raus! Das war zu viel für mich!
Ich ging wieder in mein Zimmer, stellte mich vor den Spiegel und zählte die sachen auf, die ich an mir hässlich fand. Da kam so ziemlich alles zusammen! Und daraufhin bin ich zusammengebrochen. Nach einer Weile bin ich wieder aufgewacht. In Erinnerung an das, was vorgefallen war, wollte ich nur noch eins: Sterben! ich hatte doch schon längst verloren! warum noch lange kämpfen?
Aber ich habe es geschafft, mit einer Therapie im Krankenhaus aus dieser Scheiße rauszukommen!
Werde dir über deinen Körper bewusst!
Du bist etwas Besonderes, du bist stark genug, um deine Krankheit zu besiegen, egal, wo sie sich versteckt!
Eine Übung, die bestimmt jeder schon einmal geraten bekommen hat:
Stelle dich einmal (oder wenn's dir hilft mehrmals) täglich vor den Spiegel. Betrachte dich und schreibe alles auf, was du schön an dir findest-lies es dir durch, du wirst sehen, dass es dir danach ein bisschen besser geht.
Ich stecke nicht drin, in der Bulimie, also kann ich nur Tipps von außen geben-so als Ehemalige.Magersüchtige...
Wenn du das nächste mal einen Fressanfall bekommst und das dringende Bedürfnis, alles weider loszuwerden, dann denk an diese Dinge. Bist du es wirklich wert, dass du jetzt schon aufgibst?
Versuche, in deinem Kühlschrank nur die Menge zu haben, die ein normaler Mensch täglich zu sich nimmt. Und kommt es dann trotzdem, dieses Gefühl, dann bleib stark. sag dir, du hast gegessen, was du essen DARFST! Warum also raus damit? Du hast viel Geld dafür ausgegeben, willst du das denn alles im wahrsten Sinne des Wortes im klo runterspülen?
ich weiß ja nicht wie alt Du bist, aber bestimmt noch nicht alt genug, um schon aufzugeben! Ich weiß, wie schwer das jetzt ist, aber du schaffst das!
Vertrau dich einem guten Freund an, oder hab den Mut zu einer Therapie! Ich möchte jetzt keine Vorstellungen zerstören, aber bist du dir denn sicher, dass mit dem Tod alles besser wird?
Mensch, verdammt, trau dich, weiter zu kämpfen! Halte durch!
Diese Scheißbulimie hat es nicht verdient, dass DU dich dafür aufgibst!

ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen und habe nicht wieder genau das gegenteil bewirkt!

ich bin in Gedanken bei dir und wünsche dir die Kraft, die du jetzt brauchst!
Denk mal drüber nach...

Ganz liebe Grüße, deine Trixi

Ich bin's nochmal. Ich hab gerade nach meinen alten Übungen geschaut, die ich so machen musste, als ich meine Magersuchttherapie hatte. Bin zu dem Ergebnis gekommen, dass alle irgendwie das gleiche bewirken: Ein besseres Körperbild!
Sei du selbst...ohne diese Bulimie!
Ja klar, das ist viel zu einfach gesagt! Es dauert ewig, bis man endlich sagen kann, dass man es aus diesem Teufelskreis geschafft hat! Aber doch kann man es wenigstens schaffen, sich zu bessern! Du musst lernen, normal zu essen. Das weißt du natürlich! Aber du musst es auch wollen. Wenn du es WIRKLICH willst, dann gibt es auch eine lösung! Du kommst dir zu schwach vor, um weiter zu kämpfen...klar, das kenne ich! Aber Selbstmord ist doch wohl auch keine Lösung! Ich dachte das anfangs auch (wenn ich dran denke, was ich mir da alles ausgedacht habe, wird mir heute schlecht...).
Denke positiv und blick nach vorn.
Siehst du denn gar keinen Sinn mehr im Leben?
Denk mal zurück. Bevor du die Bulimie bekommen hast, was hat dir denn da Spaß gemacht? Bei Sonnenuntergang am Strand zu sein? Oder einfach nur Lesen? Vielleicht eine bestimmte Sportart...ich weiß es nicht.
Denk mal drüber nach. Und dann tu einfach das!
Schnapp dir eine vertrauensperson und fahr ans meer, mache bei Sonnenuntergang einen Spaziergang, kauf dir ein tolles Buch und lies so fleißig, dass du an nichts anderes denkst oder von mir aus, geh eine Runde joggen. Danach geht's dir bestimmt besser!
Mir jedenfalls hat es geholfen!
Hast du niemanden zum Anlehnen? Kauf dir ein Plüschtier anstatt Essen, wenn du es schaffst. Das kannst du immer knuddeln und lieb haben, wann immer du das bedürfnis hast!
Schreibe Tagebuch oder erzähle jemandem deine Sorgen! Red dir alles von der Seele.
Ganz tief in dir drin, da willst du gesund werden! Mach dir bewusst, dass du es schaffen kannst! Falls es dir hilft, lies dir Berichte von Betroffenen durch, die es geschafft haben. Vielleicht gibt es dir die Kraft, die du brauchst.
Dein Lebenswille ist vorerst am wichtigsten!
Früher, als noch alles gut war, da hättest du doch nie im Traum an Selbstmord gedacht! Warum also jetzt? Nur wegen dieser Krankheit? Willst du die Bulimie etwqa siegen lassen? Gönn ihr diesen Triuph nicht! Mach dich stark...!

Ich wünsche dir viel Glück dabei!

TRIXI

Hey, ich danke euch so!!! Ich bin jetzt echt mit Tränen in den Augen dagesessen - aufgrund eurer guten Worte!
Sinn im Leben? - Hab ich keinen, ich verkotze mir sozusagen die Zeit, ich halte es nicht aus, wenn ich weiß, dass ich Zeit mit mir alleine verbringen muss - dann kotze ich, um die Zeit schneller vergehen zu lassen.
Andererseits treffe ich mich auch nicht mehr allzu gerne mit anderen, weil ich irgendwie nicht mehr lachen kann, außerdem habe ich nur noch das eine Interessengebiet, was eben das Essen/Kalorienzählen/Sport/Abnehmen/Figur/Kotzen betrifft. Es ist permanent da, egal wo ich bin, was ich tue, was ich auch versuche, ob in Kaufhäusern, Disco's, Job, Cafe's, beim Autofahren....immer und überall, sogar wenn ich eine Vereabredung hab, denke ich mir: soll ich heute noch kotzen?
Ich fühle mich so abartig.
Aber ich muss sagen, eure Beiträge haben mir echt sehr viel gegeben - soviel möchte ich auch mal einem Menschen geben können, aber dafür bin ich einfach auch als Mensch zu unzureichend.

Trotzdem ganz vielen Dank!

Liebe Dotterblume,
ich hoffe Dir geht es heute schon wieder etwas besser. Ich stand auch schon drei mal am Abgrund und lebe immer noch, weißt Du warum? Weil ich mir gesagt habe, daß kanns doch nicht gewesen sein. Von 26 Jahren waren 10 Jahre nur durch, Mager- Fress- sucht oder Bulimie bestimmt. Das genügt einfach nicht. Und ich habe richtig gemerkt, wie abhängig ich bin von der Sucht. Mein Leben drehte sich doch nur um einkaufen, fressen und kotzen, keine Zeit für Freunde und v.a. Lebensfreude! Du mußt einfach merken, daß die Sucht dich bestimmt und kontrolliert und die es ist, die Dich so zerstört. Du bist nicht einsam, weil Dich niemand mag, sondern Du bist einsam, weil Du am liebsten frißt und kotzt!( Das klingt vielleicht hart, aber bei mir war das so). Und je schlimmer die Einsamkeit, desto größer der Eßzwang, desto größer wieder die Verzweiflung über das beschissene Leben, Aber nicht das Leben ist beschissen, sondern die Sucht!
Und was ich auch eingesehen habe ist, daß nicht ich es bin, den ich hasse, sondern den Menschen mit Bulimie, die Halsschmerzen, das verquollene Gesicht, die Schwäche nach dem dritten Mal kotzen am Tag, den täglichen Kampf um die Kalorien, die Heimlichkeiten und auch die Lügerei.
Befreie Dich von all dem, und es geht bergauf!
Viel Kraft wünsche ich Dir, der Tot ist auf gar keinen Fall die Lösung!
Liebe Grüße Moni