Gestern hatte ich mal wieder ´nen Totalausfall.

Bin schon mit schlechter Laune aufgestanden. War tottraurig und bin wieder endlos in Selbstmitleid versunken.

Ich habe den ganzen Tag vor mich hin geheult, war schlapp und müde.

Als mein Freund abends nach hause kam wollte ich mich zusammenreißen, aber irgendwie war dicke Luft. (Sicherlich wegen meiner miesmacher Stimmung, und er dachte es liegt an ihm)

Ich wollte mit ihm sprechen, er aber nicht mit mir. Ich wurde mit den Worten: da gibt´s nichts zu sagen! abgefertigt. Für ihn ist es dann erledigt und ich soll nicht weiter nerven. Das ließ mir dann doch wieder die Tränen übers Gesicht laufen. (Wie kann er mir sagen, daß er mich unterstützen will, und mich eine Woche später so abfertigen?)

Ich habe dann trotzdem weiter versucht mit ihm zu reden, aber er blieb nüchtern und meinte ich spinne. Warum ich alles wieder so aufbauschen muß, fragte er. Dadurch wurde meine Heulerei noch schlimmer. Ich fühlte mich so unverstanden und allein gelassen. (Er kommt mir oft so gefühls- und emotionslos vor, oder ist er einfach nur realistisch?)

Aus lauter Verzweiflung bat ich ihn mit mir auf diese Internetseite zu schauen. Ich hoffte, daß er mich und mein Verhalten dann besser verstehen würde. Wir saßen einige Zeit vorm Computer und er war wie immer schweigsam. Als wir ins Bett gingen nahm er mich in den Arm und sagte er, daß er morgen noch mal reinschauen würde, weiter äußerte er sich nicht.

Ich würde ihm manchmal so gerne sagen, was in meinem tiefsten Inneren vorgeht, aber ich traue mich nicht, aus Angst auf seine Reaktion. Er ist oft so verschlossen und läßt mich nur Vermutungen anstellen, über das was er denkt und fühlt.

Ich habe eine riesen Angst davor, daß ihm das alles zuviel wird mit mir und ich ihn durch die Bulimie und die dadurch hervorgerufenen Depressionen verliere.

Ich müßte eigentlich dagegen Kämpfen, und meine Energie in die Beziehung stecken.
Woher soll ich denn bloß die Kraft nehmen?

Ich weiß nicht wie´s weiter gehen soll

Nele