Hallo Katarina,
hm ich weiß nicht wo ich anfangen soll, es gibt ziemlich viel zu erzählen. Ich fühl mich von meinen Freunden nicht verstanden, die sagen halt, dass das völlig dämlich ist zu fressen und dann wieder alles rauszuk* und ich halt damit aufhören muss. Aber toll, das weiß ich erstens selbst und zweitens ist das nicht so einfach. Mein Freund weiß nichts davon. Ich bin 18, warum ich mit dieser ganzen Scheiße angefangen habe weiß ich nicht. Ich war als Kind immer gut beinander, nicht dick, aber ein kleines Bäuchlein hatte ich schon immer, mein Onkel hat mich deshalb immer verarscht. Naja, dann war ich nie sonderlich beliebt. In der 7. Klasse haben mich meine Klassenkammeraden fast in den Selbstmord getrieben, war eine sehr schlimme Zeit für mich, aber naja das ist jetzt zum Glück vorbei. Jetzt bin ich eigentlich schon ziemlich beliebt, ich habe Freunde die ich früher immer bewundert habe, zu denen ich aufgeschaut habe, außerdem habe ich zum ersten Mal einen richtigen Freund, der auch noch voll süß ist. Eigentlich sollte ich glücklich sein... funktioniert aber nicht richtig, weil ich mit mir selbst nicht zufrieden bin. Ich habe kein Selbstbewusstsein, bin schüchtern, will es immer allen recht machen, damit mich so viele wie möglich toll finden, die Meinung anderer ist mir verdammt wichtig. Mich hemmt es auch hier so offen von mir zu schreiben, was wenn das einer liest und sich denkt: Oh mann, die hat ja die volle Macke, oder die soll 18 sein?!?!
Es macht mich fertig, manchmal kann ich an nichts anderes als an Essen denken, z.B. ich hocke mit meinen Freund vorm Fernseher, ich kann mich aber nicht auf den Film konzentrieren, weil ich mir denke was ich mir jetzt zu essen holen könnte wenn ich heimfahren würde. oder ich habe eigentlich gar keinen Hunger, aber eine kleine Stimme in meinem Ohr flüstert was wir doch alles leckeres im Kühlschrank haben, ich solle mir doch was holen.... Ich bin zu schwach dieser Stimme zu wiederstehen, ich war schon immer so schwach....
Eine Zeit lang wars richtig gut, ich habe sehr diszipliniert gegessen (vielleicht ein bisschen zu sehr) und habe auch gut abgenommen, aus dem Pummelchen von Früher ist ein Hungerhacken geworden, aber dann konnte ich irgendwann nicht mehr, habe eine Heißhungerattacke bekommen und habe gek*. Es ist als wäre damals ein Schalter umgekippt ich bin in einen Teufelskreis gerutscht aus dem ich mich nicht mehr befreien kann, weil ich zu schwach dafür bin. Ich möchte ja kämpfen, aber ich habe das Gefühl, dass ich jemanden brauche der mir dabei hilft, der mir die Bestätigung gibt, dass ich nicht der Loser bin, der ich zu seien glaube. Essen macht mich glücklich, da muss ich mir mal für ein paar minuten keine Gedanken über alles mögliche machen, ich weiß auch nicht, aber wenn ich was esse bekomme ich so eine Art Glücksgefühl und um dieses Gefühl zu halten esse ich immer mehr und kann nicht mehr aufhören.
Hm, ich kann mich nicht besonders gut ausdrücken...hätte vielleicht was anderes schreiben sollen, keine Ahnung.
Danke, Katarina, dass du mir geantwortet hast, es ist toll, dass jemand sich nach einem erkundigt und man nicht nur als "dämlich" abgestempelt wird.
Kiina