so schön wie ein model?

#1
Ein Gedankenaustausch mit Kimberly hat mich vor kurzem dazu angeregt, ein Thema aufzugreifen, welches auch mich lange Zeit beschäftigt hat und welches wohl für den ein oder anderen von euch eine ähnliche Rolle spielen dürfte.

Es ging darum, dass viele von uns hier das Problem haben, dass wir den falschen Idealen hinterherlaufen, dass wir uns an ein Schönheitsideal versklavt haben, von dem wir glauben, dass es die Lösung all unserer Probleme zu sein scheint. Die Medien bestärken uns in diesem Gedankengang, ja manchmal lösen sie ihn auch selbst aus.

Wir sehen tagtäglich die schlanksten Models in Zeitung, Fernsehen und Werbung, Models, die meiner Meinung nach nicht durchgehend gesund sein können. Es ist ein gefährliches Spiel, was die Medien mit uns treiben. Sie gaukeln uns eine Welt vor, die der Norm entsprechen soll, die sich aber weit davon abhebt und wohl eher in Betrug und Krankheit gründet. Ich bin wirklich davon überzeugt, dass es eher eine Seltenheit ist, ein gesundes Model anzutreffen. Es ist gar nicht möglich, dass es so viele Frauen gibt, die lebensbedrohliches Untergewicht haben – und das einfach so, von Geburt an, ohne dafür etwas tun zu müssen. Was ich nicht abstreiten will, ist, dass es tatsächlich Menschen gibt, die eine solche Figur haben und sich sehr gesund und auch ausreichend ernähren können. Doch sie sind eher der Einzelfall – die breite Masse der Models dagegen musste sich ihren Status erst durch viel hungern erkämpfen. Schon oft habe ich Reportagen über den Alltag eines Models mitverfolgt, überhaupt mich viel über deren Beruf erkundigt und war jedes Mal aufs Neue geschockt: superdürre Frauen, die in ihrer Mittagspause mit einem winzigen Teller vor einem riesigen Buffet stehen und sich Portionen zugestehen, die einfach nur noch lächerlich sind. Ich möchte hier keine genauen Angaben machen, um keinen zum Nachahmen anzuregen, aber ich war bei diesem Anblick einfach nur noch entsetzt. Das ist wahre Magersucht.

Und? Sie wird verkauft. Diese Menschen, die eigentlich Hilfe brauchen, werden buchstäblich verkauft, dafür dass sie krank sind, gelobt und anerkannt. Sie haben ihren Erfolg nur, weil sie krank sind. Sie werden gefeiert und uns als schön dargestellt. Als eine Art Idealmaß. Diese Frauen lächeln in die Kamera, sie wirken meistens - wenn man nach den Idealen urteilt – hübsch, aber was mir auch jedes Mal ins Auge sticht, sind ihre leeren, ausdruckslosen, ja manchmal auch traurigen Augen. Ich empfinde heute Mitleid, wenn ich das sehe und nicht wie früher Respekt und Anerkennung. Vor Menschen, die für eine Krankheit werben, die in den Tod führen kann, die tausende von verunsicherten Jugendlichen mit sich reißt, vor solchen „Idealbildern“ habe ich keinen Respekt mehr. Absolut nicht. Und würde ich nicht Mitleid empfinden, an dieser Stelle würde Verachtung stehen. Wohl auch Wut, denn sie sind es, die einen großen Einfluss auf diese furchtbare Bewegung haben. Es kann meiner Meinung nach nicht sein, dass für unsere Gesellschaft ein Ideal gilt, welches so gut wie keiner gesund erreichen kann. Warum gibt es dieses Ideal überhaupt?

Ideale hängen von den jeweiligen Umständen der Zeit ab. Wo es noch wenig zu essen gab, war schön, wer etwas mehr auf den Rippen hatte und – gesund aussah! Meiner Meinung nach ein viel vernünftigerer Gedankengang. Heute haben wir Nahrung im Überfluss und was jetzt eben selten und einzigartig ist, ist die sogenannte Kunst, so dünn wie möglich zu sein. Gesund sehen ja im Prinzip alle aus – und Ideale müssen schließlich etwas Besonderes sein. Dass heute das Verlieren von Gewicht so hoch gepriesen wird, liegt allein daran, dass es mit Disziplin und Erfolg gleichgesetzt wird. Zwei „Werte“, die in unsere Gesellschaft immer mehr bedeuten. Wir haben uns zu einer Masse von Menschen entwickelt, in der nur noch das Äußere zählt. Durch die wirtschaftlichen Entwicklungen stellen wir immer höhere Ansprüche an die Technik. Wir sind gnadenlos verwöhnt, wir erwarten Dinge, die nicht selbstverständlich sein sollten, wir bewundern neue Erfindungen, die uns Arbeit abnehmen, gewinnen immer mehr Kontrolle und Macht über unser Leben – und verlieren immer mehr den Blick über das eigentlich Wesentliche im Leben.
Wir behaupten, reich zu sein durch unser Wissen und sehen nicht, dass wir im Grunde furchtbar arm sind. Wir sind so oberflächlich geworden. Innere Werte, die früher noch eine viel größere Rolle gespielt haben, bedeuten immer weniger. Wenn wir uns heute irgendwo vorstellen, dann wird zunächst auf die Kleidung geachtet, es wird darauf geachtet, wie wir uns hergerichtet haben und wie wir auftreten. Dann wird in unsere Zeugnisse geschaut, nach der Leistung. In der Schule, die wir jahrelang besuchen, wird uns beigebracht, dass eben diese Leistung über allem steht. Wie erbärmlich ist das nur… Ist es nicht völlig unwichtig, was letztendlich an Leistung herauskommt, wenn die Schule es schaffen würde, die Menschen, die sie „ausbildet“, eher in ihrem Sozialverhalten positiv zu beeinflussen? Zu Menschen zu erziehen, die Zivilcourage besitzen, Mitgefühl, Nächstenliebe. Zu Menschen, die den Nächsten eben nicht als Konkurrenz auszuschalten versuchen, sondern ihn unterstützen und ein Stück gemeinsam mit ihm gehen? Warum lassen wir uns so völlig in die falsche Richtung lenken? Warum gehen wir eigentlich mit der Masse mit? Um dann den Erfolg zu haben, die Anerkennung, nach der wir uns so sehnen? Oder einfach deshalb, weil es der einfachere Weg ist? Ich persönlich erachte diesen als absolut falsch. Es kann nicht sein, dass ich mir einen Standpunkt ohne Rücksicht auf Verluste, ohne Mitgefühl und Nächstenliebe erkämpfen soll. Diese Werte stehen für mich viel höher, so gering sie die Gesellschaft auch darstellt.

Leistung. Wir definieren uns durch sie. Wie leben für sie. Doch was ist an ihr so Besonderes? Doch nur, dass sie es ist, auf die geschaut wird, wenn uns ein Mensch beurteilen will, ein Mensch in einer Position, die wichtig für die Weichen unserer Zukunft sein mag. Leider passiert es oft, dass wir den Blick dafür verlieren und die Wichtigkeit von Leistung auf alles übertragen. Plötzlich scheint sie in einer Freundschaft eine Rolle zu spielen. Sind das nicht zwei Gegensätze? Entsteht eine Freundschaft durch die Anerkennung von Leistung des anderen? Eine wirkliche Freundschaft wohl eher nicht.

Warum um alles in der Welt jagen wir dann diesen Idealbildern nach? Kim meinte neulich zu mir, sie könne sich mehr darüber freuen, wenn man sie mit einem Model vergleiche, als wenn man ihr einfach sagen würde, dass sie hübsch sei. Warum?

Nun, ich denke, dass das auf das Bild von Models zurückzuführen ist, welches bei ihr entstanden ist. das, was sie mit diesem Beruf verbindet. Eben Selbstdisziplin, Anerkennung, Erfolg, Schönheit, Stärke, Eleganz, und was noch alles. All das, was uns ständig vor Augen gehalten wird, all das, was ich persönlich langsam echt nicht mehr sehen und hören kann.
Es scheint so, als würde man mit diesem Schönheitsideal vieles auf einmal erreichen. All das, was ich eben aufgezählt habe und noch viel mehr. Es wird etwas verkörpert, was zu Anerkennung und Bewunderung führt. Es wird etwas verkörpert, was einzigartig und selten ist, was nicht jeder haben kann. Das Streben danach weist darauf hin, dass man sich nach all diesen Dingen sehnt. Etwas Besonderes sein. Hübsch aussehen, verkörpern, dass man die Kontrolle über sich hat. Und das Tollste an der Sache: die anderen sehen es auf den ersten Blick. Man muss nichts erklären oder sich irgendwie sonst beweisen. Es scheint alles so furchtbar einfach zu sein – wenn man erst einmal dieses Zielgewicht erreicht hat.

ABER DAS IST ES NOCH LANGE NICHT.

Auf dem Weg dahin verlieren wir so viel, was noch viel wichtiger wäre. Wir perfektionieren unser Äußeres und verkommen innerlich. Zerstören damit die eigentlichen Werte. Werden leer und kalt, abgestumpft und verzweifelt. Im schlimmsten Fall übertragen wir das Ganze noch auf unsere Mitmenschen und beurteilen sie nach dem, was sie wiegen, nach dem, wie sie gekleidet sind. Das finde ich sehr traurig.

Das Streben nach diesen Dingen ist im Prinzip etwas völlig Natürliches, etwas Menschliches und Normales. Krankhaft wird es, wenn wir beginnen, uns ein Ziel zu setzen, welches wir niemals gesund erreichen können. Ein Ziel, welches so furchtbar viel verspricht und letztendlich nur Verzweiflung, Angst, Ekel, Hilflosigkeit, vielleicht sogar den Tod mit sich bringen wird.

Wir beginnen zu hungern, weil wir glauben, dadurch die Kontrolle zu bekommen. Wir würden doch so gerne unser Leben kontrollieren können und immer wieder gibt es Dinge, die uns entgleisen. Beim Gewicht erscheint dies so einfach. Wir fühlen uns stark und glauben, diese Stärke auch nach außen verkörpern zu können.
Was letztendlich allerdings passieren wird, ist nahezu grotesk: wir verlieren die Kontrolle. Und das gnadenlos. Vollkommen. Selbst, wenn wir sie auf der einen Seite scheinbar noch zu haben glauben, nämlich über die Regulation des Gewichtes – über uns selbst haben wir sie schon lange nicht mehr. Warum? Weil wir als Menschen Dinge anstreben, die wir nicht erreichen können. Weil wir geradezu unverschämt mit unserer Situation umgehen, indem wir immer mehr verlangen, immer weniger zufrieden sind. Weil wir etwas kontrollieren wollen, was nicht in unserer Macht steht. Daran kann man nur scheitern.

Aber ist Kontrolle in unserer Gesellschaft nicht so unglaublich wichtig? Von klein auf bekommen wir es doch vermittelt. Sicher, das stimmt wohl auch. Und ein gewisses Maß an Kontrolle ist auch gut, aber sie darf nicht ausufern. Kontrolle bedeutet nicht, alles in der Hand zu haben. Kontrolle bedeutet – zumindest in Bezug auf uns selbst – uns soweit beeinflussen zu können, dass wir niemals so reagieren, dass wir einem anderen oder uns selbst schaden. Dass wir unsere Gefühle richtig einschätzen gelernt haben und wissen, wie wir mit ihnen umgehen sollten. Viele von uns haben jahrelang etwas versucht, was dem so gar nicht entsprach – Gefühle einfach weggehungert oder ausgekotzt. Gefühle beiseite geschoben, da sie uns die Kontrolle zu nehmen scheinen. Doch Kontrolle über uns selbst – in einem gesunden und erreichbarem Maß bekommen wir erst, wenn wir uns selbst akzeptiert haben – und vor allem unsere Fehler und Schwächen kennen.

Wir brauchen nicht hungern, um Kontrolle zu bekommen. Wir werden sie dadurch nur verlieren. Es ist eine absurde Idee, in die wir uns verrennen, eine Sackgasse, aus der wir so schnell nicht wieder herausfinden werden. Haben wir sie einmal betreten, wissen wir nicht, dass wir die Mauer an deren Ende abbauen müssen, anstatt wieder und wieder mit Vollstoff dagegen zu rennen. Wir werden im Laufe der Zeit müde werden und an Kraft verlieren. Wer sich noch am Anfang befindet, sollte darüber nachdenken, sofort wieder umzukehren, wer schon etwas weiter gegangen ist, der sollte beginnen, endlich beginnen, seine Werte zu hinterfragen.

Sind sie wirklich so wichtig, wie sie immer scheinen? Was wäre, wenn das Leben morgen zu Ende wäre. Wäre dann nicht viel zu viel Zeit an diesen Wahn verschenkt worden? Ist es nicht viel wichtiger, glücklich zu sein? – und es IST eine Illsuion, wenn mir jetzt einer damit kommt, dass man nur damit, mit dem Erreichen dieses Ideals glücklich sein kann. Jeder, der schon etwas Distanz zur Krankheit eingenommen hat, wird mir das bestätigen können.

An dieser Stelle möchte ich dich, liebe Kim, noch einmal persönlich ansprechen. Das, was du dir von solchen Kommentaren erhoffst, kannst du auch anders erreichen. Nachhaltiger, tiefgründiger –auf gesunde Weise. Du fühlst dich sicher stark, wenn man dir sagt, du hättest Modelmaße. Warum fühlst du dich dann stark? Weil du etwas erreicht hast, was nicht jeder erreicht? Weil du nun die Erwartungen der Gesellschaft, dieser oberflächlichen Gesellschaft erfüllen kannst? Ich glaube, wenn ich dich richtig verstanden habe, wohl vor allem auch deshalb, weil dir dieses Untergewicht Unsicherheit nimmt. Gerade, weil du auch mal übergewichtig warst. Vielleicht wurdest du da oft fertig gemacht oder ausgelacht. Einen Zustand, den du nie wieder erreichen wolltest. Also hast du das Gegenteil angestrebt. Dich vollkommen ins andere Extrem geflüchtet, weil du Schutz gesucht hast. Wenn du dünn bist, dann spricht dich keiner von diesen oberflächlichen Tussen in deiner Klasse an. Mit jedem Gramm mehr auf den Rippen gibst du ihnen neue Angriffsfläche. Das ist es doch, oder? Die Kommentare geben dir Sicherheit, dass du nicht mehr so etwas wie früher hören musst. Vielleicht auch eine gewisse Genugtuung, wenn dir manche mit Neid begegnen. Vielleicht wolltest du auch einfach zeigen, dass du die Kontrolle haben kannst, wie sie ja oft Menschen mit Übergewicht entsagt wird. Es ist ein ständiger Kampf mit deinem Gewicht, der dich begleitet. Ein ständiger Kampf, dich selbst zu behaupten, dich durchzuboxen, dir eine Stellung zu erkämpfen, in der du eben anerkannt wirst.

Es ist nachzuvollziehen, dies über das Gewicht zu tun, aber ein falscher Ansatz. Anerkennung kannst du dir auch anders erkämpfen. Allerdings wird das auch anstrengender. Der Weg, den du gerade gehst, ist der schwierigere, das ist mir vollkommen klar. Aber zugleich ist mir auch klar, dass es der richtige ist.

Den Schutzpanzer, den du dir über dein Untergewicht aufgebaut hast, musst du dir nun durch deine innere Stärke erneut aufbauen. Du musst dich selbst kennenlernen, deine Stärken wie auch deine Schwächen. Du musst lernen, mit beidem umgehen zu können. Dich selbst anzunehmen, irgendwann zu lieben, für dich einzustehen, dich selbst verteidigen.
Wenn du es geschafft hast, ein gesundes Selbstbewusstsein aufzubauen, welches nicht auf dein geringes Gewicht gründet, dann wirst du auch alles andere schaffen. Das ist die Grundlage, die du brauchst um von diesem denken

Kim+Leistung=wertvoll oder auch Kim=Model=Perfekt wegzukommen.

Darum geht es nicht. Das ist verdammt oberflächlich, Kim. Damit kann man nicht weiterkommen im Leben, sosehr es die Medien und die Masse einem auch vorgaukeln. Du musst deinen eigenen Weg finden. Und dieser Gedankengang wird dich von deinem Weg abbringen. Im schlimmsten Fall ins Grab führen. Du musst versuchen, kritisch mit solchen Gedanken umzugehen, sie zu hinterfragen. Deine Werte nicht aus deinem Äußeren zu ziehen. Bist du dir so egal, dass es dir reicht, wenn du nur wegen deines Äußeren geliebt wirst? Es keinen interessiert, welch wertvoller Mensch eigentlich dahinter steht?

Meine Gedanken sind heute sehr verwirrend und etwas durcheinander. Wohl auch ziemlich viel auf einmal. Aber darüber könnte man nahezu Bücher schreiben. Es ist ein Thema, welches mich oft zu stundenlangen Diskussionen veranlasst.

Zum Schluss möchte ich dir noch etwas aus meiner persönlichen Vergangenheit mitgeben. Etwas, das vielleicht aufmuntert oder Zuversicht schenkt.

Wie du zum Glück schon erkannt hast, schreibe ich nicht aus einer belehrenden Sichtweise (auch wenn ich mal Lehrerin werde, hihi ;-) ), sondern sehe dich auf einer Ebene mit meinem früheren Ich. Ich verstehe sehr gut, warum du so denkst, wie du denkst und fühlst und was das mit dir macht.
Vor einigen Jahren hatte ich noch dieselben Einstellungen wie du. Mein Gott, was habe ich alles daran gesetzt, um mir durch Gewicht etwas Anerkennung, vor allem aber Kontrolle zu verschaffen. Irgendwann dann gings in die Klinik nach Bad Neustadt, wo ich lernte, mir ein richtiges Selbstbewusstsein aufzubauen. Und wie groß war meine Sorge, was meine Klassenkameraden nun zu meiner neuen Figur sagen würden, da ich auch einiges zugenommen hatte. Ich hatte richtige Angst, wieder zurückzukommen.
- und war ziemlich perplex über deren Reaktion.
Wo ich zuvor eher unscheinbar gewesen war, ich im Prinzip keine Anerkennung hatte, weil ich immer zurückgezogen, still, schüchtern, depressiv in einer Ecke gesessen war, bekam ich sie nun. Meine Mitschüler bewunderten mich für meine Offenheit, für meine Gelassenheit – für mein neues selbstbewusstes Auftreten. Nicht nur einmal wurde mir gesagt, dass ich durch die Therapie viel hübscher geworden war. Es kam mir absurd vor. Ich begriff diesen Gedankengang nicht.

Heute kann ich es sehr wohl verstehen: wo ich mich zuvor immer in weiten Klamotten versteckt hatte, scheute ich mich bald nicht mehr, im Minirock außer Haus zu gehen. Ich kleidete mich schick, ich fühlte mich schick.

Und letzteres ist wohl der Hauptgrund. Es geht nicht darum, wie weit wir an diesem verdammten Ideal sind. Es geht darum, wie wir uns damit fühlen. Fühlen wir uns hübsch, dann strahlen wir das auch aus. Diese Ausstrahlung kann keiner toppen. Es gibt nichts Schöneres als einen Menschen, der von Innen heraus strahlt.

Und genau das wünsche ich euch allen. Dass ihr versteht, dass die Schönheit nicht mit geringem Gewicht gleichzusetzen ist. Dass auch ein kleines Bäuchlein oder etwas dickere Oberschenkel an wahrer Schönheit nichts ändern können. Das sind die kleinen „Fehler“, wenn man so will, die noch liebenswerter machen können. Fehler, die jeder von uns hat. Wir sind Menschen. Wir sind nicht perfekt. Nicht so, wie wir es hin und wieder von uns selbst erwarten. Wir sind Menschen, Individuen – und Gott sei Dank keine Massenprodukte, so sehr wir danach manchmal streben wollen.

Ihr seid richtig so wie ihr seid. Genau so. Und das Einzige, an dem wir etwas ändern können, was wir verbessern (nicht perfektionieren) sollten, das sind unsere Einstellungen, unsere Ansichten und unsere inneren Werte.

Ganz liebe Grüße

Eure Jen

#2
Wow! :shock:

Liebe jen,

ich danke dir für deinen Beitrag. Habe ihn mir gerade intensiv durchgelesen u. momentan bin ich ehrlich gesagt sprachlos! (Was jetzt nicht negativ sein soll)

Ich muss deine Worte aber estmal sacken lassen u. darüber nachdenken bevor ich dir antworten kann. Das ist dieser Beitrag nämlich wirklich wert: intensives Nachdenken u. verstehen!

Du schreibst aus einer sehr emotionalen Ebene heraus, das freut mich umso mehr! Kein "verurteilender" Beitrag, der einen auf trockener u. nüchtener Weise die Augen öffnen soll.

Nein, keine Belehrung sondern echte gefühlte Worte aus dem Herzen heraus. Wahnsinn, sowas hab ich noch nie im Leben erlebt!

Ich verspreche dir natürlich bald zu antworten, doch wie gesagt muss ich erstmal das Ganze auf mich wirken lassen u. mir meine Gedanken dazu machen.

Vielen Dank nochmal für deine Worte, *dich ganz arg drück*

Grüße,
Kim
In my shoes, just to see, what it's like, to be me
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Eminem

#3
ich haben den Beitrag gerade aufmerksam gelesen und gebe dir zwar recht was das falsche Schönheitsbild angeht, aber ich glaube kaum, dass es sich je ändern wird und 'korpulentere' Frauen Models sein werden :roll:
nur wir selbst können für uns entscheiden und sagen: so will ich nicht sein und da nicht mitmachen! ... und ich hoffe da wird jeder früher oder später draufkommen müssen dass man nicht glücklich ist nur weil mein einen tollen Körper hat!

danke für den Beitrag
Schattenkind
Vielleicht sind die Stricke in denen du
dich verfangen hast dein einziger Halt...

#4
Hi Schattenkind,

sagt Dir der Name Letitia Casta (weiss jetzt nicht, ob ich den Namen richtig geschrieben habe) etwas?
Sie spielte die Falbala in Asterix und Obelix und war zu diesem Zeitpunkt schon absolutes Topmodel und sie war korpulent.
Sophia Loren (okay ist eine Schauspielerin ABER sie wurde für den Pirelli-Kalender gecastet und die Modeschöpfer liegen ihr zu Füßen), nach wie vor, auch jetzt noch im Alter, ein absolutes Rasseweib, supersexy und eine Ausstrahlung von der man geblendet wird.
Derer Beispiele gibt es noch sehr viele und auch wenn sie nicht an der Tagesordnung liegen, so gibt es sie doch.

Es ist genauso wie Jen es geschrieben hat (sry Jen, wenn ich das mal nur grob zusammenfasse), man muß sich von den falschen Werten lösen und sein Ich finden und zu ihm stehen. Denn es gibt nichts Umwerfenders als eine Frau, deren Schönheit von innen heraus strahlt. Jede Frau ist unaussprechlich schön, wenn sie mit sich selbst im Reinen ist.

Liebe Grüße, spera

#5
Wow-.... Jen...wenn dies ein Schulaufsatz wäre....

Note 1


zum Inhalt....
ich lasse es auch erst mal sitzen.......es ist ein Thema, über dass ich schon oft nachgedacht habe....
nur habe ich jetzt nicht viel Zeit.


LG
EMily
Der Mensch kann wohl tun was er will, aber er kann nicht wollen was er will !

#6
wahnsinn ..
ich finde sehr viel in deinem text wieder, was ich selbst manchmal denke - oder was ich gemeinsam mit meiner thera rauszuarbeiten versuche ..
aber es ist wirklich schwer sich das alles auch zu verinnerlichen.
oder einfach - zuzulassen dass man es sich bewusst macht..
( wirrer satz ;) )
aber du bringst das alles irgendwie auf den punkt, und stellst auch wunderbar die verbindung zu all den dingen her, die da mitspielen ..
es tut wahnsinnig gut deinen text zu lesen.
man sollte ihn ausdrucken, damit man ihn oefters mal durchliest ..
da steckt soviel drinnen .. das man sich jeden tag verinnerlichen sollte ...

das "model-ideal" dass wir so verzweifelt anstreben hat einen grossen vorteil..
es ist ein ideal - es ist perfekt - es bietet keine wunden stellen, an dem wir es angreifen, attackieren, packen koennen .. so scheint es zumindest.

fuer mich ist ein so ein wunder punkt, an dem ich versuche "mein ideal" zu bekaempfen - die scheinheiligkeit die es mit sich bringt.

ich waere gerne super-duerr. so dass jeder auf den ersten blick erkennt wie toll, einzigartig ich bin. gleichzeitig will ich damit auch zum ausdruck bringen, wie voellig anders ich bin, wie sehr ich drueber steh. ich glaube sogar manchmal, dass man, waere ich duerr, von mir denken wuerde dass ich so wahnsinnig intelligent, intellektuell, tiefgruendig, usw usw bin.

das ist so laecherlich :)

normalerweise halte ich nichts von maedchen, die sich intensiv mit ihrem aeusseren beschaeftigen. ich stufe sie als seicht, oeberflaechlich, ... ein.
und dabei uebersehe ich, dass ich mich genauso verhalte.
dass ich genauso nur auf mein aeusseres achte.
dass ich mich darueber identifiziere.

.. das ist mein ansatzpunkt. mein kampf-punkt ;)

an dieser stelle erwisch ich mein bloedes ideal u kann es so richtig durchschuetteln.
niemand hat mich gern, weil ich duenn bin (!!!)
menschen schaetzen an mir alles andere - meine interessen, meine geschichten, meine erfahrungen, meine erzaehlungen, meinen musikgeschmack, meinen humor .....
nichts davon hat irgendetwas mit meinem aeusseren zu tun (!!)


und trotzdem ..
ist es wahnsinnig schwer, mir das immer wieder selbst bewusst zu machen.
ist es fast unmoeglich, nicht immer drann zu denken, dass alles viel leichter, besser, schoener waere, wenn ich nur ein bisschen abnehmen wuerde..

#7
@ jen,
schöner Text. Sehr gut geschrieben und absolut nachvollziehbar. Aber was ist - wie bei mir - die krank ist und gar kein Model sein will/werden wollte. Inzwischen nach 1 Jahr Therapie bin ich mir sicher, dass ich B* nur habe, weil meine verloren gegangene Jugend weg ist. Und die Schönheit eben nicht mehr zurückkommt. Und ich meine Chancen nicht nutzen konnte als junges Mädchen, wie all die anderen, aus priveten Gründen. Dann wachst du irgendwann auf und stellst fest, du bist zu alt für dieses und jenes und nicht mehr so glatt wie ein Babypopo, wenn du weißt, was ich meine. Ich fühle mich zwar nicht zu alt mit meinen 26 Jahren, quatsch, aber es gibt doch ne Menge Sachen, die mit einem Eintrittsalter von 26 nicht mehr zu machen sind, leider! Und früher konnte ich nicht, weil ich früh Mama wurde. Wobei ich meinen HAss natürlich nicht an mein Kind richte – ich liebe mein Kind! – sondern an mich! Und das ist die B*. Schlank sein = Jung bleiben! Blöd, ich weiß!

@ Schattenkind
Models in den 60er waren ALLE korbulent, sprich sehr weiblich und hatten rundungen! Es ist eine Mode-Erscheinung, dass dürre Models gerade IN sind und das kann sich in 10 Jahren wieder ändern. Dann freuen wir uns, dass wir endlich alles essen können, worauf wir Appetit haben :D

Interessantes Thema, werde weiterhin aufmerksam lesen :)
Gruß, Mall
Denk positiv, sei gelassen und vorallem liebe dich!

#8
Mallory hat geschrieben:
@ Schattenkind
Models in den 60er waren ALLE korbulent, sprich sehr weiblich und hatten rundungen! Es ist eine Mode-Erscheinung, dass dürre Models gerade IN sind und das kann sich in 10 Jahren wieder ändern. Dann freuen wir uns, dass wir endlich alles essen können, worauf wir Appetit haben :D
ich glaube kaum das nur wenn sich das bild verändern würde alle aufhören würden zu hungern oder zu k*... naja was solls ist wie wir alle wissen sowieso umsonst
Vielleicht sind die Stricke in denen du
dich verfangen hast dein einziger Halt...

#9
Liebe jen,

deine Worte haben mich den ganzen Tag nicht mehr los gelassen! Ich habe ununterbrochen über deinen Beitrag nachgedacht.

Es scheint doch eigentlich so einfach, so logisch. Man müsste einfach zu sich selbst stehen und sich so mögen wie man ist. Und doch ist genau diese einfach Sache, so unerreichbar fern für mich.

Aus dir spricht wirklich jemand, der geheilt ist! (mal abgesehen von kleinen Durchhängern u. dergleichen....) Aber du hast es begriffen! Verstanden worum es im Leben eigentlich geht und du bist in der Lage diese richtigen Gedanken umzusetzen!

ich wünschte ich wäre auch so weit! Jetzt wo ich mir deine Worte zu Herzen genommen habe u. mich intensiv damit auseinandergesetzt habe ist der "gesunde Gedankengang" wieder da.

Doch ich weiß, dass dies wieder verflogen ist sobald ich wieder in diese Welt mit all ihren falschen Werten, Vorstellungen u. Idealen hinaus gehe! Ja spätestens sobald ich das Klassenzimmer wieder betrete bin ich wieder mit "Möchtegern-Models" und dergleichen konfrontiert.

Ich persönlich möchte kein Model werden, doch wie du schon richtig sagtest: Für mich hat der Satz "Du hast ja Modelmaße" so viel Stellenwert wie für andere Leute die Note 1 in der Schule oder eine Beförderung oder Gehaltserhöhung.

Es erfüllt mich mit stolz, dass ich von der Masse absteche. Nicht "nur einfach hübsch bin, so wie jeder das sein kann" sondern etwas dass nicht viele sind.... :oops:

Ich kann momentan jetzt nicht mehr weiter schreiben, weil es mir weh tut .... Ich weiß nicht was grad so in mir schmerzt, aber ich muss weinen. Kann es nicht genau beschreiben.... :cry:

Ich melde mich später oder morgen nochmal...Entschuldige bitte!
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Eminem

#10
so....

ja...das mit dem Modelvorbild verstehe ich anders...in Jens Artikel....

Das Model verkörpert ja einfach, dass alles mit diesem Aussehen viel viel besser wird....

Was wir dabei vergessen ist, dass wir kaum eines dieser Mädchen auf den großen Leinwänden kennen....wir wissen nicht, wie es ihr geht. Unsere Idole, sage ich jetzt mal...führen nicht unbedingt ein super Leben....
Vielleicht haben sie auch niemanden, fühlen sich oft alleine, wissen nicht wie sie die Miete bezahlen sollen, weil sie keine neuen Aufträge bekommen etc. ..

Es sind nur Menschen....und von allen Bekannten bekommt man fast immer nur die Oberfläche zu sehen.
Und mir ging es mit *kg auch nicht besser als jetzt....

Und dennoch liegt die Wurzel meiner ES grundsätzlich an anderen Dingen. Natürlich könnte es sein, dass die Medien und die Gesellschaft dies alles noch verstärken....aber der Grund, warum ich mir die ES antue ist, dass ich mit meiner Weiblichkeit (Gott klingt das blöd ) einfach nicht umgehen kann....
Ich will ja nicht einmal einen großen Busen haben.....

Naja...
Der Mensch kann wohl tun was er will, aber er kann nicht wollen was er will !

#11
@emily

du sprichst mir aus der seele ..
bei mir geht es sogar soweit, dass ich einfach kein maedchen/keine frau sein will.
weil ich mich mit nichts weiblichem identifizieren will.
weil ich lieber maennlich u vermeintlich stark waere. usw usw.

weil mir meine weiblichkeit so unangenehm ist, weil ich damit die aufmerksamkeit von maennern errege ? irgendwie in diese richtung ..
alles ganz konfus u seltsam.

wobei das natuerlich jetzt nicht in die richtung geht, dass ich ein mann, gefangen im koerper einer frau bin ;)
es ist einfach .. ich weiss nicht genau wie ichs beschreiben soll..
in etwa so wie - die vorstellung mit weniger kilos viel gluecklicher zu sein - oder - die vorstellung als nicht weibliches maedchen einfach unsichtbar u damit viel viel gluecklicher zu sein ..

hm. jetzt bin ich grad verwirrt ;)

#12
Liebe Pilar!

Oh Mann....jetzt fange ich schon wieder mit diesem Buch "Die Frau die im Mondlicht aß" an...: :roll:

Naja...jedenfalls wird dort ja auch sehr gut begründet, wieso dieses momentane Schönheitsideal bei Frauen so zieht...

Es sind nur Körper ohne Rundungen...mit höchstens zwei hervorstehenden Busen.


Für mich glaube ich, bedeutet die ES auch soviel wie:
Seht her, ich bin zerbrechlich, ich bin zart...ich halte nicht so viel aus, wie alle von mir verlangen...ich bin nicht so stark wie ihr denkt...
Bitte....passt auf mich auf !!
Und gerade was Männer betrifft, hatte ich in meiner Jugend immer ganz andere Ziele als diese es hatten.
Ich wollte von den meist 10 Jahre älteren Männern Liebe, Geborgenheit...Anerkennung...wollte ein Vorbild...
Und diese wollten Sex...schließlich war ich ja, körperlich gesehen, leider kein Kind mehr....

naja...
aber es ist alles noch sehr viel mehr komplexer....und ich denke, dass es bei allen viele verschiedene Gründe sind.
Die Models sind glaube ich, bei den wenigsten wirklich schuld.
Der Mensch kann wohl tun was er will, aber er kann nicht wollen was er will !

#13
So...die hyper-sensible Heulsuse hat sich wieder gefangen! :oops:

Jen, du hast sooo verdammt Recht mit dem was du schreibst. Doch warum fällt es so schwer mir das zu verinnerlichen? Es ist so frustrierend für mich, dass ich das nicht hinbekomme. Diese Denkfehler aus mir rauszubekommen.

Warum immer diese Vergleiche mit anderen? Warum immer dieses "Ich muss u. will auch so aussehen wie jenes Model um erfolgreich zu sein, Anerkennung zu bekommen u. Leute dazu zu bringen mich hübsch zu finden und so auf mich aufmerksam zu werden"?

Ständig geht mir dieses Warum durch den Kopf und ich finde keine Antworten! Egal wie ich es drehe u. wende, ich krieg das nicht aus mir raus....

Manchmal denke ich, ich werde mein Leben lang nie geheilt! Ich werde "einfach" lernen, normal zu essen um am Leben zu bleiben und dann doch mein Leben lang unglücklich sein, weil ich in einem Körper gefangen bin den ich nicht haben will! :cry:

Weißt du, ich habe diese Model-Casting-Show verfolgt - zumindest die erste STaffel. Und da wurde ein Mädchen mit der Begründung hinaus geschickt sie sei zu dick und die war gleich groß wie ich u. genauso schwer ....Damals war es noch verdammt arg dürr...Heute bin ich lebensbedrohlich UG...

Bescheuert, aber das arbeitet heute noch mit mir und diese Szene werd ich nich mehr aus mir rauskriegen glaub ich.

Das beängstigt mich alles so! Ich weiß überhaupt nicht mehr mit wem oder was ich mich identifizieren soll. Momentan fühl ich mich, als würd ich mich gar nicht kennen....:oops:

Ich bewundere dich jen! Du hast so viel Stärke, Mut u. Selbstbewusstsein! *dich beneid* Schick mir doch bei Gelegenheit mal ein bisschen davon.....

Es ist ehrlich schön zu sehen, dass es bald eine wirklich intelligente Lehrerin geben wird, die den Kids WIRKLICHE Werte vermitteln wird! Solche Lehrer findet man heutzutage nämlich auch sehr sehr selten! Umso besser, dass du da rausgehst u. es besser machen wirst als so viele andere da draußen!

*dich drück*
Gute nacht, Kim
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Eminem

#14
oh - mit so vielen kommentaren hatte ich gar nicht gerechnet - vielen dank :-)...

es freut mich, dass ich ein paar von euch zum nachdenken anregen konnte.

@schattenkind: es mag sein, dass es frauen, die kein untergewicht haben, nicht in die übliche modelbranche schaffen werden. derzeit sicherlich. aber einerseits gibt es immer wieder einmal ausnahmen, wie dir schon einige vor mir geschrieben haben. dabei handelt es sich um frauen mit einer immensen ausstrahlung - das, worauf es doch wirklich ankommt. das ist die eine seite. die andere ist die, dass sich meiner meinung nach die zeiten auch irgendwann mal wieder ändern werden. wir klammern uns an diese vergängliche ideal, wir konzentrieren uns auf äußerlichkeiten und vergessen dabei das wesentliche im leben, die richtigen werte, an die wir uns halten sollten. was ich mit meinem beitrag sagen wollte, war nicht, dass jeder von uns ein model werden kann. im gegenteil. ich habe diese ganze modelbranche aufs heftigste hinterfragt. für mich sind models selten schön. schönheit kommt von innen. was habe ich davon, wenn jemand die idealmaße erfüllt, aber keinen ausdruck hat, kein strahlen, das von innen heraus kommt?ich denke eben, dass es falsch ist, wie ein model sein zu wollen. viel wichtiger ist es doch, dass wir uns in unserem körper wohlfühlen, oder nicht? was ich mit meinem beitrag bezwecken wollte, war zum nachdenken anregen und auch provozieren. - lohnt es sich tatsächlich, mit der masse mitzugehen? die werte kommentarlos zu übernehmen, die sie setzt? oder ist es besser, aufzustehen und einen anderen - nämlcih den eigenen, persönlichen weg einzuschlagen?

@mallory: ich habe nicht gesagt, dass der wunsch, model zu sein, der auslöser für unsere krankheit ist. nicht pauschal. und ich denke vielmerh, dass es immer tiefergehende ursachen gibt. aber models, so wie es sie heute gibt, sind nunmal ein verstärker unserer krankheit. sie geben ihr nahrung und bestätigen sie. und gerade deshalb ist es auch wichtig, dieses bild einmal zu hinterfragen.
ich kann deinen gedankengang verstehen, doch du weisst hoffentlich selbst, dass du dir mit einer anderen figur deine jugend auch nicht wieder zurückholst. was du tun solltest, ist, zu versuchen, dein alter ( und du bist doch wirklich noch sehr jung, meiner meinung nach!) zu akzeptieren und es so zu nutzen, wie es dir möglich ist. das positive an deinem weg zu sehen, den du damals eingeschlagen hast. ist es nicht wunderschön, mutter zu sein? und hey, du kannst doch auch jetzt noch ausgehen, dich schick machen, spass haben, eben das, was du unter jung sein verstehst. aber dafür brauchst du keine superschlanke figur. um glücklich zu werden, musst du eher etwas an deiner einstellung ändern. stempel dich doch nicht selbst so ab. gib dir eine chance. und hol die zeit nach, wenn dir danach ist, aber das kannst du auch, so wie du jetzt bist.

@kim: also ich glaube, fest daran, dass du es irgendwann schaffen wirst. glücklich sein wirst. hab mal etwas mehr vertrauen in dich.

natürlich sind die models nicht insofern schuld, dass man sagen könnte, sie tun bewusst etwas, was anderen schadet. aber meiner meinung nach ist es verantwortungslos, dieser masse hinterherzulaufen. würden sie es einfach nicht mehr tun, hätten wir bald wieder ein anderes idealbild.

und ich erwähne hier nur zu gern die models, die für dove werbung machen. die steuern dagegen. ganz bewusst. und sind trotz ihrer rundungen - oder vielleicht auch gerade deswegen - wunderschön.

#15
Ach jen,

es is so schön dass du an mich glaubst. Irgendwie tuts meine Umwelt nie!
Ich fühl mich heute nur noch hässlich, fett u. total nutzlos :cry:
Irgendwer motzt immer rum - ich kann einfach nicht mehr!
Ignorieren geht nicht mehr u. streiten kann ich nicht dazu fehlt mir einfach die Kraft! :cry:

Dann diese schrecklichen Gedanken noch "du siehst niemals mehr aus wie eins der superschönen Models - wart nur bis die Schule los geht u. alle sehen wie fett du geworden bist"....:cry:

Ich könnte nur noch heulen heute. Ich fühle mich so unbeschreiblich müde, ausgelaugt, kaputt u. hässlich. Ich schäme mich so sehr für mich! Ertrage meinen Anblick im Spiegel kaum. Weiß nicht was ich tun soll um mich abzulenken....:cry:
In my shoes, just to see, what it's like, to be me
I'll be you, let's trade shoes, just to see what it'd be like to

Feel your pain, you feel mine, go inside each other's minds
Just to see, what we'd find, look at shit through each other's eyes

Eminem