Kein Grund!???

#1
Von Pia Am 13.08.2000

Ich weiß eigentlich gar nicht, warum ich das immer tue. Aber wenn ich viel gegessen habe, denke ich mir: warum
zum Teufel bist du so schwach und frißt alles in dich hinein. Ich dachte nie daran, daß mir das passieren könnte,
aber... Überhaupt weil ich in Biologie ein Referat darüber gehalten habe, und so ziemlich alle Nebenwirkungen
kenne. Den ersten Schritt hab ich glaub ich schon gemacht: ich hab es meiner Freundin erzählt.

#2
Von Waltraud Am 31.08.2000

Super Pia, erzähl es aber noch anderen Personen. Das ist nicht einfach aber es befreit unendlich. Erst der Schritt, dass du es dir eingestehst krank zu sein, ist ein Schritt zur Heilung. Du hast zwar noch einen langen Weg vor dir, aber es lohnt sich. Schrei es raus, damit dich alle hören!

#3
Von Lara Am 09.01.2000

Hallo Waltraud,

komisch wie unterschiedlich Menschen sind. Ich habe es ungefähr 3 Menschen erzählt und habe das Gefühl je mehr davon wissen umso schlimmer wird meine psychische Verfassung. Ich kapsle mich noch mehr ab und kriege in letzter Zeit richtige Panikattacken. (Leide seit 6 Jahren an bulimie und hab es bis jetzt verheimlicht) Aber immerhin konnte ich mich jetzt 5 Tage zusammenreißen und habe keine Freßattacke bekommen. Nachdem ich 4 Jahre keinen Tag ohne ausgekommen bin.

#4
Von Waltraud Am 09.11.2000

Liebe Lara, sorry, hab das Thema die letzen Wochen schon wieder verdrängt, deshalb antworte ich erst jetzt. Ja, es stimmt schon, man muss erst lernen, nicht mehr anonym zu sein, zuzugeben, dass man unter einer Krankheit leidet, welche für viele unvorstellbar ist. Wo doch keiner jemals vermutet hätte, dass MAN es hat. Ich leide seit 15 Jahren darunter, und fang erst jetzt an mich zu outen. Und die Reaktionen der Menschen sind verherrend. Hab leider Gottes manchmal nur das Gefühl, ok., ich sagt es, ich stehe dazu, nur kotzen geh ich immer noch. Vorher hab ich es halt ganz im Geheimen gemacht, jetzt wirds schön langsam offiziell, leider. Find ich aber auf alle Fälle, dass du es auch schon tageweise schaffst, nicht zu kotzen, bei mir waren es 2 Jahre die ich durchhielt, irgendwie wars aber nur eine Art Verdrängung, und jetzt hat sie mich eingeholt. Aber auch diese Phase wird vorübergehen....... liebe Grüße Waltraud

#5
Von Farina Am 11.12.2000

Hallo,
ich war jahrelang ess-brech-süchtg und habe vor vielen jahren den ausstieg aus dieser sucht geschafft; ich finde es sehr mutig von dir, pia, dass du dich deiner freundin anvertraut hast, und hoffe, dass dies für dich zu einem schritt weiter in richtung austieg wird...
liebe waltraud, wenn du 2 jahre ohne ess-brech-anfälle "durchgeahlten" hast, weiss du schon wie´s geht; klar, dass damit die "probleme" nicht weg sind, die ja auch mit ursächlich für die bulimie sind, aber der ausstieg aus der ess-brech-sucht ist, damit JETZT auf zu hören... und dies jeden moment/tag neu;... und an den "hintergründen" der ess-brech-sucht zu "arbeiten" und sich schritt für schritt daraus zu holen.
alles gure für den weg
Farina

#6
Von Anna Am 17.11.2000

Hallo Farina!
Kannst Du mir bitte berichten, wie Du den Ausstieg geschafft hast? Wie meisterst Du jetzt den Alltag, was machst Du mit all der Zeit, die Dir jetzt bleibt? Bitte berichte, wie es Dir beim Ausstieg gegangen ist. Bitte erzähl mir alles! Ich will da raus!

#7
Von Pia Am 13.02.2001

Ich war schon lange nicht mehr hier. Ich hab für ca. ein halbes jahr damit aufgehört, aufgrund einer zerbrochenen Liebe aber wieder angefangen, ich weiß nicht mehr wie ich das damals geschafft habe, könnt ihr mir denn sagen, wie ihr rausgekommen seid?