Freund und B*- geht denn das?

#1
Hallo ihr Lieben!

Ich habe eine Frage an euch. Vielleicht klingt es für euch dämlich, aber ich möchte gerne wissen, ob man trotz B* eine Partnerschaft führen kann? Hab letztes WE einen wirklich sehr netten jungen Mann kennengelernt und wir verstehen uns sehr gut. Er möchte mich jetzt besser kennenlernen (und ich ihn natürlich auch), nur falls nun mehr daraus werden sollte ... Müsste ich ihm dann nicht auch von meiner B* erzählen. Na ja, ich möchte schließlich als Partner auch ehrlich behandelt werden, aber ich kann ja wohl schlecht so mit der Tür ins Haus fallen und es ist ja auch nichts worauf man stolz sein kann. Jetzt weiß ich auch nicht recht, ob ich mich überhaupt auf eine Beziehung einlassen soll. Ich lese hier immer wieder im Forum, das viele Partnerschaften wegen der B* zerbrechen und es ist sicher belastend für beide Partner. Natürlich mag ich ihn sehr (und wahrscheinlich noch viel mehr), aber ich möchte niemanden zur Last fallen .... :?

Vielleicht weiß ja jemand von euch einen Rat, wie ich mich entscheiden soll???
LG Manuela

#2
Hi Manuela,

erstmal Glückwunsch! Freut mich so gute Neuigkeiten zu lesen, dass du einen netten jungen Mann kennengelernt hast :D

Deine Bedenken sind verständlich, aber total unbegründet. Ich bin seit über 2 Jahren mit meinem Freund zusammen und ich hatte am Anfang genau das gleiche "Problem" wie du. Nämlich "Oh gott, wird das je gut gehen, wie soll ich es ihm nur beibringen"... Ich hab mir Tage und Nächte den Kopf zerbrochen wie das alles werden soll und dann nach 2 Wochen voller Schmetterlinge im Bauch fasste ich mir ein Herz und wollte es ihm sagen. Gerade als ich anfangen wollte, sagte er zu mir "Ich glaube ich weiß was du mir sagen willst, aber keine Krankheit dieser Welt hält mich davon ab bei dir bleiben zu wollen" :shock: <-- mein Gesicht in dem Moment! Ich war baff. Okay, vllt. ist es wohl nicht so schwer MS / B* jemanden anzusehen, aber der Ausspruch war wahnsinn.

Was ich damit nun eigentlich sagen will ist, du sollst dich jetzt nicht drauf verlassen dass er deine Krankheit von selber bemerkt. Aber du sollst dich da jetzt auf keinen FAll reinstressen und dich verrückt machen.

Genieß jetzt erstmal die Schmetterlinge im Bauch, das Kribbeln wenn du ihn siehst und die wunderschöne Zeit die ihr verbringt um euch kennenzulernen. Es ist noch alles so frisch, lass dir das nicht von der B* kaputt machen bevor es überhaupt richtig begonnen hat. Ihr seid wie gesagt ganz am Anfang, da belügst du ihn nicht und verschweigen tust du ihm auch noch nix. Warte einfach ab wie es sich entwickelt und dann wenns so sein soll wirst du den Moment richtig erkennen wann es Zeit ist von deiner Krankheit zu erzählen! Das versprech ich dir :)

Liebe Grüße,
Kim
In my shoes, just to see, what it's like, to be me
I'll be you, let's trade shoes, just to see what it'd be like to

Feel your pain, you feel mine, go inside each other's minds
Just to see, what we'd find, look at shit through each other's eyes

Eminem

#3
ich kann mich kimberly nur anschliessen, erst mal abwarten, besser kennenlernen... Ich hatte mehrere freunde und keiner hat es bisher gewusst bei mir. Jetzt habe ich seit über 3 jahren einen festen freund, bei ihm hatte ich gleich nach 2 monaten den drag es ihm zu sagen. ich hatte ihm einen brief geschrieben indem alles drin stand. richtig zur ansprache kam es nicht wirklich, weil ich es ihm nur mitgeteilt habe und damals noch nicht bereit war aufzuhören. seit juli bin ich nun in therapie und er ist neben meiner therapeutin die grösste unterstützung für mich. es sind kleinigkeiten die mir echt helfen. er weiss z.b dass ich oft aus frust esse wenn mich etwas aufregt. wenn ich dann zu kuchen oder schoko greife, frägt er mich manchmal ob ich das wirklich essen will oder ob mich was bedrückt.. er gibt mir ab und zu einen schub nachzudenken ob ich gerade wirklich essen will... oder anderes beispiel, ich habe grosse probleme mit meinem körper, wenn er mich massiert und die oberschenkel an der reihe sind (die mag ich ganz und gar nicht) und ich sage, er soll das auslassen, ich möchte das nicht, sagt er, ich soll meine augen zu machen und es wenigstens 3 minuten aushalten. das hilft echt viel.... meine therapeutin findet das auch klasse wie er mich manchmal daheim therapiert. ich kann jedem mit dieser krankheit einen liebenvollen partner empfehlen, das ist balsam für die seele... LG

#4
@IceBabe:

Gute Idee das mit dem Brief, wenn man noch nicht bereit ist so offen über die Krankheit zu sprechen. Find ich echt super! :)

Und allen Respekt an deinen Freund, er scheint dich wirklich abgöttisch zu lieben. Freut mich für dich. Wie du schon sagtest, wenn man einen so lieben Menschen zur Seite hat ist das Balsam für die Seele und wirkt meist noch mehr als jede Therapie. Kann ich nur bestätigen, mir gehts mit meinem Freund genauso :)

Und nun drücken wir Manuela mal ganz feste die Daumen, dass sie nun auch so jemanden gefunden hat, der ihr das Leben erleichtert und in jeder Hinsicht verschönert *daumen ganz feste drück* :)
In my shoes, just to see, what it's like, to be me
I'll be you, let's trade shoes, just to see what it'd be like to

Feel your pain, you feel mine, go inside each other's minds
Just to see, what we'd find, look at shit through each other's eyes

Eminem

#5
Hm, habe nur den 1. Satz gelesne, gebe ich zu.

NEIN, man kann auf Dauer mit Bulimie meiner Meinung nach KEINE Partnerschaft führen, denn wenn man ehrlich ist und es dem Partner nicht verheimlicht, geht er daran irgendwann zugrunde, weil er nicht hlefen kann.

Naja, klar kann er helfen, die Bulimie zu besiegen, aber dann hat ja die Beziehung gewonnen und nicht die Bulimie.

Klar schadet man ihm in dem Sinne nicht, wenn man ihn belügt und die Bulimie verschweigt. Aber des tut ihm auch verdammt weh, wnen er es heraus findet.

Also gehts wohl nur, wnen beide gegen die Bulimie kämpfen.

Liebe Grüße
Inar

#6
hm, ich weiß nicht so recht was richtig ist !

ich bin mit meinem partner seit 18 jahren zusammen und von der b... hab ich ihm erst vor ca 1 jahr erzählt !
ich habe es von meiner seite her nie als unehrlich gesehen , weil es für mich so lange selbst kein problem war, bzw. ich es mir nie bewusst gemacht habe über eine sehr lange zeit !
ich denke es muss jeder für sich selbst entscheiden , wie er damit umgehen möchte ! für mich war es so richtig ! ja ich bin der meinung auch für meinen mann !

ich würde es mal langsam angehen lassen und sehen wie es sich entwickelt , dann kannst du immer ncoh entscheiden , wie du vorgehen möchtest !

lg
nicoli

#7
hey manuela!!

ich bin zwar noch sehr jung führe aber trotzdem eine schöne beziehung trotz bulimie... wir sind jetzt fast 1 jahr zusammen und er hilft mir sehr und ist oft eine große stütze für mich... natürlich ist es oft nicht einfach da ich mich oft in meinem körper nicht wohl fühle und dann auf berührungen sehr sensibel und wahrscheinlich oft auch unberechenbar reagiere so das ich es ihm da sehr schwer mache... aber er geht damit sehr gut um und merkt auch wenn es mir schlecht geht...

ich glaube wenn er gefühle für dich hat wird er dich unterstützen und wird versuchen dir zu helfen.. ehrlichkeit ist wichtig und man darf sich es auch nicht zu schön reden...
natürlich macht es so eine krankheit nicht einfacher aber man kann es schafffen wenn beide das wollen...

alles liebe babsi
Es ist nicht genug zu wissen - man muss auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen - man muss auch tun.

Re: Verzweifle...

#8
miramis hat geschrieben:Aber eine chronisch kranke Freundin? Ich habe Angst, dass er das nicht erträgt....
hm, du siehst Bulimie als chronische Krankheit?
ist eine chronische Krankheit nicht etwas dauerhaftes nciht heilbares?
sachde, dass du die Bulimie als soetwas siehst

wie jede Sucht kann man auch die Bulimie hinter sich lassen ;)
und ein Leben ohne ist viel schöner

#9
miramis hat geschrieben:Nun ja, nach 20 Jahren A* u. B* möge man mir meineHoffnungslosigkeit verzeihen. Ich kann jedenfalls nicht versprechen, dass das nie wieder vorkommt...und das kann durchaus abschrecken, oder?
sehe ich anders... ok, bei mir mögen es "nur" 10 Jahre gewesen sein...
aber ich gehe trotzdem davon aus, dass ich auf die 2 Jahre Rückfalllos aufbauen und ein normales Leben führen kann

also, auch die 20 Jahre entschuldigen dabei nicht... kenne auch wen aus der Klinik, der nach so langer Zeit "gesund" geworden ist

Liebe Sophie

#10
Liebe Sophie,
ich find es schade, dass dein Freund dich so gar nicht verstehen kann.
Du hast dir die Krankheit ja nicht ausgesucht und zu der Krankheit gehören auch diese Stimmungsschwankungen.
Mir tut es Leid, wenn ich lese was er zu dir gesagt mit dem ´´selbst Schuld´´.
Anscheinend versteht er gar nicht wie verletzend das für dich ist.Ich würde ihm sagen, dass es dich sehr verletzt hat und er künftig mal über gewisse Bemerkungen nachdenken soll.(Darf ich dir das überhaupt so sagen will dich nicht verärgern) :?
Ich verstehe dich sehr gut.Ich bin sehr sensibel und würde mich auch angegriffen und verletzt fühlen.
Mein Freund bat mich mal eine Freundin von mir zu beschreiben wie sie aussieht weil sein Freund single ist und sie was für ihn sein könnte.
Also begann ich sie zu beschreiben und dann fragte er mich nach ihrer Figur.
Ich sagte sie sei normal und darauf er ´´Oh Gott, wenn das schon ein Mädchen sagt.´´ So als ob normal total fett wäre.
Ich habe dann genatwortet ich würde mich auch nicht als schlank bezeichnen.
Und er: Er sagte nichts.Vielleicht klingt es blöd für euch, aber es verletzt mich bis heute was er gesagt hat.
Ich hab mich total hässlich und unattraktiv gefühlt.Ich hab dann fast nichts mehr gesagt und er hat mich nur gefragt was denn passiert ist und ist nicht mal auf die Idee gekommen, dass es seine blöde Reaktion war.
Naja, ich will damit nur sagen ,dass sie (unsere Freunde) manchmal echt kein Gespür dafür haben, was ihre unüberlegten Bemerkungen bei uns auslösen können.
Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen Sophie. :)
Liebe Grüße
lonely
Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.

#11
@ BertaSophie

oh ich kenne das auch nur zu gut ... mal wieder auf der Waage etwas gesehen, was mir nicht gefällt und ich bin unausstehlich. Ich merke es dann auch selber und versuche mich am Riemen zu reissen - klappt aber einfach nicht. Mein Freund macht das alles mit und lässt mich dann ein bisschen in Ruhe, bis ich selber wieder ankomme ... Leider werde ich aber manchmal auch sehr verletztend (mein Freund ist üg und dann bekommt er das um die Ohren geschmissen, obwohl gerade ich es ja besser wissen müsste. So eine schei*ße).

Ich liebe ihn sehr und habe auch fest vor, den Rest meines Lebens mit ihm zu verbringen, aber ich bin wirklich manchmal nicht zu ertragen. Da kommt dann pure Aggression willkürlich gegen irgendetwas. Da kann ich verstehen, wenn auch ihm mal der Kragen platzt.

Mit vielen Menschen zusammenzusein empfinde ich als sehr anstrengend und dann lasse ich mich zu Hause auch regelmäßig gehen und lebe meine egoistischen Gefühle so richtig auf seine Kosten auf. - Eine Sache die er auch schon das eine oder andere Mal angemerkt hat.

Ich kann auch verstehen, dass es schwerfällt, als Außenstehender die Krankheit richtig einzuschätzen. Hast Du schonmal versucht, ihn in ein Forum zu schicken (nicht unbedingt eines in dem Du selbst aktiv bist)? - ich glaube diese ganzen, sehr vielfältigen Berichte von Betroffenen (ES-krank, Angehörige, Ehemalige) helfen, die Denkwelt in der man sich befindet zu verstehen. Abgründe, Höhen, Tiefen - alles.

Liebe Grüße - das Spiegelei

ich ein parnter.

#12
ich habe verfolgt wie ihr über dieses thema schreibt. und bin beruhigt, dass es klappen kann. ich liebe meine freundin über alles. sie selber hat mir das nicht gesagt das sie bulimie hat. bin seit 3 monaten mit ihr zusammen. aber das verhalten passt. ich würde ihr zu gerne mitteilen, das ich sie liebe und für sie da bin.IMMER! habe aber angst das sie sich ertappt fühlt und sich noch mehr zu macht! wie kann ich ihr das mitteilen, das sie vertrauen finden kann. sie hat sich sehr zurückgezogen!

#13
Hallo Manuela,

Ich habe deine Frage und die Reaktionen darauf jetzt mal gelesen.
Dieser Satz ganz zu Beginn ist mir aber besonders aufgefallen.
Vielleicht weiß ja jemand von euch einen Rat, wie ich mich entscheiden soll???
Schon klar, du meintest eine Entscheidung ob du die Partnerschaft eingehen sollst oder nicht.
Was ich aber in keinem Satz von dir herausgelesen habe, ist, dass du von der Bulimie los kommen willst. Warum erwähnst du eigentlich mit keinem Wort, dass du die Krankheit bekämpfst.
Du gehst davon aus, eine Beziehung eingehen zu wollen, ohne auch nur den Gedanken zu verschwenden, je gesund zu sein.
Vielleicht machst du ja schon Therapie und ich täusche mich.
Ansonsten muss ich Inar Recht geben. Ohne Kampf gegen die Bulimie, wird's wohl nicht gehen.

Wünsche dir ganz viel Kraft
Hedi

#14
Danke erst einmal für die vielen Beiträge und Ratschläge dazu- mit so vielen Antworten hab ich ja gar nicht gerechnet.

Vielleicht habe ich vergessen zu erwähnen, dass ich seit kurzem eine Psychotherapie mache. Es ist ja nicht so, dass ich die B* nicht bekämpfen möchte, obwohl letzte Woche nicht so toll verlaufen ist. Obwohl ich schon einige Fortschritte gemacht hätte (meinte zumind. meine Therap.), immerhin haben sich meine Fa und meine K* anfälle schon sehr reduziert und dass will schon etwas heißen nach so vielen Jahren B*.

Aber ich weiß ganz genau, dass ich die Therapie durchziehen werde, ich kann nicht mehr und ich mag auch nicht mehr. Diese Selbstquälerei um das ewige Thema Gewicht und diese ständige Abgeschlagenheit- nein ich MAG das einfach nicht mehr. Ich möchte auch einmal wieder ein gutes Essen genießen können, ohne schon beim Gedanken daran Schuldgefühle zu kriegen und gleich darauf auf die Toilette zu laufen.

Gestern hatte ich wieder eine Sitzung bei meiner Psychotherapeutin (sie ist mir wirklich sehr sympathisch und ich kann mich ihr wirklich anvertrauen, nur so ganz verstehen kann ich sie dann doch nicht...). Ich habe mit ihr darüber gesprochen, dass ich eben jemanden kennen gelernt habe und das sich evt. mehr daraus entwickeln könnte (zumindest scheint es zum jetzigen Zeitpunkt so). Es ist nur so, dass ich ja nicht mit der Tür ins Haus fallen möchte, aber andererseits möchte ich ihm gegenüber auch nicht unehrlich sein bzw. ihm etwas verschweigen.

Meine Psychothera. meinte es würde sich sicher positiv auf mein Selbstwertgefühl auswirken. Andererseits aber fand sie ich müsste ihm ja nicht alles erzählen (also mit anderen Worten ich solle ihm bloß ihm gegenüber nichts von der B* erwähnen). Und dann sollte ich mir vorstellen, wie ich reagieren würde, wenn er eine Zwangsvorstellung hätte (wo er z:b. 20x kontrollieren würde ob das Licht ausgemacht sei)- aber ich finde man kann das nicht miteinander vergleichen). Wenn ich ihren Rat befolge, würde mich das sicher sehr belasten und ich würde mir sehr unehrlich vorkommen. Andererseits vielleicht ekelt er sich dann vor mir?

Und jetzt möchte er mich näher kennen lernen und ich ihn eigentlich auch. Er kommt am WE- falls es sich jetzt wirklich mit der Arbeit vereinbaren lässt und ich freu mich trotzdem auf ihn.

Manuela

#15
hey manuela!!

es ist schön zu hören das du fortschritte gemacht hast... das freut mich :wink: ....
warum solltest du dich den nicht auf ihn freuen.. es ist doch schön wenn du genießen kannst und wenn du ihn besser kennen lernen möchtstest... ich finde es schön das du jemanden kennegelernt hast der dir mehr bedeuten könnte...
du musst ja ncihts überstürzen.. lass es langsam angehen... dann kannst du immer noch überlegen was und wieviel du ihm erzählen möchstest..

alles liebe und schönes wochenende bussal
Es ist nicht genug zu wissen - man muss auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen - man muss auch tun.