Wie kamt ihr zur Bulimie? | 6 Antworten
Verfasst: Di Jun 18, 2002 18:23
Von Blümchen am 18.05.2002
Hätte mal aus Interesse eine Frage. Wie ist es bei euch zur Bulimie gekommen? Ich war früher einmal Magersüchtig und hab komplett aufgehört zu essen, irgendwann war ich fertig und konnte nicht mehr. Als ich zu essen anfing hat mein Magen sich gegen die Nahrung gewehrt und ich hab automatisch alles erbrochen bis ich nur noch erbrach. Aber irgendwie hab ich mir diese Krankheit auch gewünscht alles essen zu können und nicht zuzunehmen, bis ich in der Hölle landete und die Krankheit mich beherrschte. Sie hat mich im Griff, sie kontrolliert mein Leben, meine Lebensweise und mein Gehirn.
Heute beneide ich die enthaltsamen Magersüchtigen die auf alles Verzichten können, aber noch viel mehr beneide ich alle Menschen die normal essen können. Egal wieviel Kilos sie auf die Waage bringen. Ich will auch zu ihnen zählen, ich will essen, nicht fressen und nicht fasten. Ich will Nahrung genießen und mit einen vollen Magen leben können, ich will das Gefühl der Sattheit und Zufriedenheit genießen. Aber wieso weigert sich mein Inneres so stark dagegen? Warum gibt mir das Fressen und Kotzen so viel das ich nicht davon lassen kann? Es kommt mir vor wie ein Packt mit den Teufel, den man seine Seele für das Fressen und Erbrechen können verschrieben hat. Aber wie soll man je wieder seine Seele finden?
Ich hab keine Ahnung wie ich diese Wende je wieder schaffen soll?
Alles Liebe
Blümchen
bisherige Antworten:
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Betreff: Re: Wie kamt ihr zur Bulimie?
Von herbststimmung am 19.05.2002
Tja, wie kam ich dazu?
Kurzum: Ich habe einen Schmerz, auf den ich keinen Einfluss hatte, ersetzt durch einen, von dem ich glaubte ihn kontrollieren zu können.
Dass sich das als Fehler herausgestellt hat, weil man die Bulimie nicht kontrollieren kann, weil sie einen selbst leitet, das war mir (obwohl ich Erfahrungen hatte mit anderen Betroffenen) nicht bewusst und so ist die Ironie an der ganzen Sache diese, dass der ursprüngliche Schmerz nun zwar weg ist, die Bulimie aber da.
Eigentlich zum Lachen.
Happy Birthday, denn am heute wird es ein Jahr.
Deine Herbststimmung
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Betreff: Re: Wie kamt ihr zur Bulimie?
Von Co am 19.05.2002
Gute Frage, wie kam ich dazu...
Angefangen hat alles mit einer harmosen Diät, die ich mir von einer Freundin abgeguckt habe. Denn sie war zu dem Zeitpunkt übergewichtig und bei ihr funktionierte, obwohl es auch ein Leiden war, denn ich habe für *kg mit ihr gekämpft.
Als sie dann vor zwei Jahren für ein Jahr in die USA ging, führte ich ihre Diät weiter. Alles abwiegen, von jeder Pyramiedenstufe(sprich Obst, Fleisch, Kornprodukte und auch Süßes). Doch nach nd nach fing ich an das Süße wegzulassen und von den anderen Sachen auch immer weniger zu mir zu nehmen. Das funktionierte auch alles prima, ich ass nichts mehr, nahm dafür innerhalb 3 monate über *kg ab. Doch dann kam der Dezember...
Das bedeutet bei uns Geburtstage und natürlich auch Weihnachten, sprich Familiemfeste...
Die ersten Feiern hielt ich auch standhaft durch kaum was zu essen.
Leider bemerkte dies auch meine Oma (es ist nicht so als meine eltern nichts vom Fasten wußten, aber was sollten sie machen?). Das Problem darin bestand nur, dass meine Mutter früher in meinem Alter Magersucht hatte und soweit abgemagert war(*kg), dass sie fast eingewiesen und zwangsernährt hätte werden müßen.
Meine Oma hat also das ganze Spiel schon einmal mit gemacht und drohte mir, wenn ich nicht aufhören würde weniger zu essen, dann gäbe das mächtigen Ärger. Naja, also aß ich bei familienfeiern mit. Doch ich kann das ganze Essen doch nicht behalten, dass ruiniert meine ganze Diät, dass krampfhafte Fasten. Die Folge-das Badezimmer ist mein bester Freund!!!
Das ist nun schon länger her, doch ins Badezimmer gehe ich immer noch gerne. Aber es aht sich vieles geändert.
Meine Eltern wissen von meiner Bulimie, denn nach mehreren nervlichen Zusammenbrüchen konnte ich nicht mehr und weihte leider meine Ma an. Heute ein Fehler, obwohl das nicht heißen soll, man sol es icht einem anderen anvertrauen.
Aber in meinem Fall brachte das vile Probleme zu Hause, denn meine Ma wurde therapiert und hat ihre Magersucht noch nie wirklich überwunden.
Ich zog mich total von der Familie und Freunden und allen anderen Beschäftigungen aus. So merkte ich nch nicht mal, dass meine Mutter so sehr mit mir leidete.
Jetzt sind wir beide in Therapie.
Zwar habe ich immer noch Bulimie, aber ich merke, dass die Bulimie unteranderem ein Symptom ist, dass andere Probleme nur verdrängt. Noch bringt mir die Erkenntnis zwar noch wenig, aber es gibt ja auch keine wunderheilung. So langsam wie sie sich eingeschliechen, so langsam muß sie auch wieder verschwinden.
die letzten Wochen ist es mal wieder so, dass ich sehr wenig esse( sprich so um die 3-4 Apfel). Wenn ich Hunger habe, esse ich, doch ich schlucke es erst gar nicht runter, funkioniert auch.
Denn k*** kann ich zur Zeit nicht so gut. Mein Hals ist entzündetr und mein Körper weigert sich, die Nahrung wieder zu erbrechen, egal wie krampfhaft ich mir die Finger in den Hals ramme. meine Fingerknochen sind schon ganz Wund, entzündet, einfach scheiße.
Ich hasse diesen Teufelskreis...
Ich hoffe, dass ich es irgendwann schaffe. Man muß es zwar selber schaffen, abe ich hoffe, mein neuer Freund hilft mir dabei. Denn solange man ja nicht alleine ist, hat man auch keine Möglichkeit einen Anfall zu haben. Und die habe ich normalerweise Täglich, manchmal auch 2-3 Mal am Tag.
Aber nehm ich ab??? Ich glaube nicht. Ich weiß es jetzt gar nicht mehr, denn meine Ma hat mir die Waage weggenommen. Sie meinte, ich stelle mich zu oft drauf. Ok, mindestens 4x am Tag. die ersten Tage ohne Waage waren die Hölle, ich durfte mich 2 Mal die Woche wiegen, hatte aber so tierische Angst davor, wieder zu sehen, dass ich nicht abnehe(aber auch nich zu), dass der tag davor, der besagte Tag und der danach die Hölle waren. Ich kam aus dem Fressen und zwischendurch kotzen gar nicht raus. Jetzt stell ich mich gar nicht mehr auf die Waage. Klar das verursacht auch ein komisches Gefühl in mir, aber es setzt mich nicht mnehr so unter Druck.
Also ein Tip...stellt die waage weg, auch wenn es schwer ist!!!
Überlegt euch, bringt das ganze überhaupt was?
Bei mir nein und ich kämpfe jetzt mal mehr und mal weniger!!!
Viel Glück euch!!!
liebe Grüße
Co
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Betreff: Re: Wie kamt ihr zur Bulimie?
Von maria am 20.05.2002
renate hat das schoen formuliert.
fang wieder an zu essen und dabei zu schmecken-nicht schlingen-auch wenn du danach kotzen gehst.
was mir hilft, geholfen hat ist, dass ich mir vorstell wie ich frueher gedacht hab...als ich noch normal gegessen hab-da fand ich solche koerperfixierten weiber scheisse!
dann versuch ich das ganze objektiv zu beurteilen, wieviel ich gegessen hab-und ein grosses ziel hab ich auch, kinder haben, und das geht eben nur wenn mein hormonhaushalt wieder ok ist. dann gibts ja noch den netten spruch, der ja echt wahr ist: wer mich mit *kg mehr nicht mehr mag is eh oberflaechlich, bloed und etc, jedenfalls nicht wert sich ueber den verlust aufzuregen.
was am anfang auch gut ist, ist zu merken, dass man von nem schokoriegel nicht von heut auf morgen ploetzlixch *kg mehr wiegt...und ueberhaupt kann es so schoen sein zu beobachten was einem gut tut.irgendwoher braucht dein koerper energie...und wenn du nen relativ sportlich aussehenden koerper willst- weisst ja, kein muskelaufbau bei unzureichender kalorienzufuhr.
ich weiss dass das schwer ist.mach kein allzu grosses geheimnis aus deiner krankheit-andere sind genauso suechtig-nur eben anders.das hat mir auch geholfen.
und aus rueckschlaegen kann man lernen, und verschwinden wird dieses kranke denken nicht von allein.und bist du mit ein paar mehr kilos nicht noch der gleiche mensch?? genauso liebens-oder hassenswert wie vorher- hassenswert, weil man ja nicht nur freunde hat*g*.
ich kam ganz typisch ueber ne krankeit zur magersucht. war ploetzlich *kg leichter, fein, dachte ich, wollte ja eh abnehmen. dick war ich nie, aber n bisschen kraeftiger-gesund halt!
dann wurd ich schwanger, dann hab ich abgetrieben, und dann gings erst richtig los...irgendwann hat man keine kraft und keinen nerv mehr um zu hungern. dann kam das kotzen, dann kanm das "saubere" hungern, dann wieder kotzen...bis ich richtige fressanfaelle hatte und nicht mehr nur meine geliebte diaetkost erbrochen hab.
mein ziel ist es aber verdammt nochmal wieder nen gescheiten zyklus zu haben, ich will ne ganze frau sein, und endlich diesen ganzen mist vergessen. ach ja, son paar nette kindheitserlebnisse mit dem nachbarn merkt man sich ja auch unbewusst ein leben lang...na ja, falls du die bucher von gerlinghoff noch nicht gelesen hast, tu das...danach hab ich mich zwar erst recht krank gefuehlt, aber es hilft im endeffekt weiter!!lg, maria
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Betreff: Re: Wie kamt ihr zur Bulimie?
Von Blümchen am 20.05.2002
Danke für die Antworten.
Im Prinzip kommt ja doch fast jeder auf die gleiche Art zur Bulimie und jeder tut sich verdammt schwer dabei sie wieder loszulassen. Aber irgendwann werden wir es schaffen. Irgendwann sicher.
Alles Liebe und nochmals danke
euer Blümchen
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Betreff: Re: Wie kamt ihr zur Bulimie?
Von angie am 22.05.2002
bei mir begann alles vor knapp 10 jahren, trotz meines partners fühlte ich mich einsam, da ich gerade meine letzte ratte verloren hatte, sie starb qualvoll an krebs. und in der wohnung durften wir keine anderen tiere halten, und ratten wollte ich nicht mehr, sie leben einfach zu kurz(das ist denke ich der grund, damals war es mir nicht klar), ich bekann daraufhin eine diät, einfach so, weil ich mich das erste mal anfing mit mir zu beschäftigen. ich fand mich einfach zu dick, obwohl ich schon mein idealgewicht hatte. die diät klappte prima, ich *kg *kg ab, merkte nicht das ich nur noch ein schatten meiner selbst war. ich aß eigentlich viel, daher dachte ich nicht an magersucht, ich ließ einfach nur zucker und fett komplett weg. meine familie began auf mich einzureden, ich solle wieder etwas zunehmen, es sieht nicht mehr gut aus,, und und und.....irgendwann machte es dann bei mir klick und mir wurde klar, das dieses extreme untergewicht nicht natürlich ist, auch wenn ich mich optisch zu dick fand, das gewicht sagte mir etwas anderes. ich beknn wieder auch fett und zucker zu essen, obwohl es mir vorher nie gefehlt hatte, diese fetten dinge zu essen, konnte ich einfach nicht mehr aufhören, sobald ich ein keks aß, mußte die ganze packung hinterher, ich begann dinge zu essen, die ich vorher nicht mochte und eigentlich bis heute nicht mag, ich mag lieber gesunde fettarme lebensmittel, hatte aber immer angst wieder soweit abzunehmen. als ich mein traum gewicht erreichte, wollte ich mich ausgewogen gesund ernähren, also auch mit fett was dazu gehört, aber ich konnte es nicht, ich mußte immer wieder essen, da bekam ich angst, das ich wohl möglich fett werde, und begann mir den finger in den hals zu stecken und wieder viel sport zutreiben, seit 4 jahren habe ich nun diese sucht, mein gewicht ist stabil, und manchmal gefällt es mir alles so wie es ist und dann finde ich wieder alles scheiße. an den wochenenden und abend wenn mein neuer freund (der mich auch glücklich macht ) da ist ist das essverhalten ganz normal, so wie es sein sollte, nur ich schaffe es einfach nicht, wenn ich alleine bin etwas zu essen, dann endet es immer mit gefresse und gek.....am schönsten ist es wenn wir beide urlaub haben, dann wochenlang keine bulimie und ich nehme dann nicht mal zu, obwohl wir oft essen gehen, schön frühstücken, das leben geniessen....könnte es nicht das ganze jahr so sein...?
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Betreff: Re: Wie kamt ihr zur Bulimie?
Von Blümchen am 22.05.2002
Hallo Angie,
komisch, ich hatte auch eine Ratte. Sie hieß Rattl und ich liebte sie über alles. Sie bekam eines tages einen Schlaganfall. In der Tierklinik konnten sie sie nocheinmal retten doch schon einen Monat später starb sie an einen zweiten. Ich war auch am Boden zerstört. Auch ich hätte liebend gern wieder eine Ratte, aber auch ich denk mir, das sie einfach zu kurz leben und ich mit einen weiteren Tod nicht fertig werden würden. In sachen Essen ist es bei mir das selbe. Am Wochenende(eingentlich mo bis mi) hat mich mein Freund besucht. Wir gingen Sushi essen, in einen Lokal in den man um 15 Euro essen kann was man will. Und ich schaffte es eine geregelte Portion zu mir zu nehmen und sie nicht zu erbrechen. In diesen Moment dachte ich mir wenn ich hier allein sitzen würde, würde ich fressen was nur geht. Komisch auch ich schaffs allein nicht in Begleitung aber sehrwohl. Warum haben wir nicht allein auch diese Disziplin? Ich weis es nicht. Ist es die Einsamkeit die wir füllen oder das innere Verlangen? Aber in deinen Beitrag find ich mich selbst wieder.
Komisch das wir diese Parallelen aufweisen.
Wünsch dir alles alles Liebe
Dein Blümchen
Hätte mal aus Interesse eine Frage. Wie ist es bei euch zur Bulimie gekommen? Ich war früher einmal Magersüchtig und hab komplett aufgehört zu essen, irgendwann war ich fertig und konnte nicht mehr. Als ich zu essen anfing hat mein Magen sich gegen die Nahrung gewehrt und ich hab automatisch alles erbrochen bis ich nur noch erbrach. Aber irgendwie hab ich mir diese Krankheit auch gewünscht alles essen zu können und nicht zuzunehmen, bis ich in der Hölle landete und die Krankheit mich beherrschte. Sie hat mich im Griff, sie kontrolliert mein Leben, meine Lebensweise und mein Gehirn.
Heute beneide ich die enthaltsamen Magersüchtigen die auf alles Verzichten können, aber noch viel mehr beneide ich alle Menschen die normal essen können. Egal wieviel Kilos sie auf die Waage bringen. Ich will auch zu ihnen zählen, ich will essen, nicht fressen und nicht fasten. Ich will Nahrung genießen und mit einen vollen Magen leben können, ich will das Gefühl der Sattheit und Zufriedenheit genießen. Aber wieso weigert sich mein Inneres so stark dagegen? Warum gibt mir das Fressen und Kotzen so viel das ich nicht davon lassen kann? Es kommt mir vor wie ein Packt mit den Teufel, den man seine Seele für das Fressen und Erbrechen können verschrieben hat. Aber wie soll man je wieder seine Seele finden?
Ich hab keine Ahnung wie ich diese Wende je wieder schaffen soll?
Alles Liebe
Blümchen
bisherige Antworten:
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Betreff: Re: Wie kamt ihr zur Bulimie?
Von herbststimmung am 19.05.2002
Tja, wie kam ich dazu?
Kurzum: Ich habe einen Schmerz, auf den ich keinen Einfluss hatte, ersetzt durch einen, von dem ich glaubte ihn kontrollieren zu können.
Dass sich das als Fehler herausgestellt hat, weil man die Bulimie nicht kontrollieren kann, weil sie einen selbst leitet, das war mir (obwohl ich Erfahrungen hatte mit anderen Betroffenen) nicht bewusst und so ist die Ironie an der ganzen Sache diese, dass der ursprüngliche Schmerz nun zwar weg ist, die Bulimie aber da.
Eigentlich zum Lachen.
Happy Birthday, denn am heute wird es ein Jahr.
Deine Herbststimmung
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Betreff: Re: Wie kamt ihr zur Bulimie?
Von Co am 19.05.2002
Gute Frage, wie kam ich dazu...
Angefangen hat alles mit einer harmosen Diät, die ich mir von einer Freundin abgeguckt habe. Denn sie war zu dem Zeitpunkt übergewichtig und bei ihr funktionierte, obwohl es auch ein Leiden war, denn ich habe für *kg mit ihr gekämpft.
Als sie dann vor zwei Jahren für ein Jahr in die USA ging, führte ich ihre Diät weiter. Alles abwiegen, von jeder Pyramiedenstufe(sprich Obst, Fleisch, Kornprodukte und auch Süßes). Doch nach nd nach fing ich an das Süße wegzulassen und von den anderen Sachen auch immer weniger zu mir zu nehmen. Das funktionierte auch alles prima, ich ass nichts mehr, nahm dafür innerhalb 3 monate über *kg ab. Doch dann kam der Dezember...
Das bedeutet bei uns Geburtstage und natürlich auch Weihnachten, sprich Familiemfeste...
Die ersten Feiern hielt ich auch standhaft durch kaum was zu essen.
Leider bemerkte dies auch meine Oma (es ist nicht so als meine eltern nichts vom Fasten wußten, aber was sollten sie machen?). Das Problem darin bestand nur, dass meine Mutter früher in meinem Alter Magersucht hatte und soweit abgemagert war(*kg), dass sie fast eingewiesen und zwangsernährt hätte werden müßen.
Meine Oma hat also das ganze Spiel schon einmal mit gemacht und drohte mir, wenn ich nicht aufhören würde weniger zu essen, dann gäbe das mächtigen Ärger. Naja, also aß ich bei familienfeiern mit. Doch ich kann das ganze Essen doch nicht behalten, dass ruiniert meine ganze Diät, dass krampfhafte Fasten. Die Folge-das Badezimmer ist mein bester Freund!!!
Das ist nun schon länger her, doch ins Badezimmer gehe ich immer noch gerne. Aber es aht sich vieles geändert.
Meine Eltern wissen von meiner Bulimie, denn nach mehreren nervlichen Zusammenbrüchen konnte ich nicht mehr und weihte leider meine Ma an. Heute ein Fehler, obwohl das nicht heißen soll, man sol es icht einem anderen anvertrauen.
Aber in meinem Fall brachte das vile Probleme zu Hause, denn meine Ma wurde therapiert und hat ihre Magersucht noch nie wirklich überwunden.
Ich zog mich total von der Familie und Freunden und allen anderen Beschäftigungen aus. So merkte ich nch nicht mal, dass meine Mutter so sehr mit mir leidete.
Jetzt sind wir beide in Therapie.
Zwar habe ich immer noch Bulimie, aber ich merke, dass die Bulimie unteranderem ein Symptom ist, dass andere Probleme nur verdrängt. Noch bringt mir die Erkenntnis zwar noch wenig, aber es gibt ja auch keine wunderheilung. So langsam wie sie sich eingeschliechen, so langsam muß sie auch wieder verschwinden.
die letzten Wochen ist es mal wieder so, dass ich sehr wenig esse( sprich so um die 3-4 Apfel). Wenn ich Hunger habe, esse ich, doch ich schlucke es erst gar nicht runter, funkioniert auch.
Denn k*** kann ich zur Zeit nicht so gut. Mein Hals ist entzündetr und mein Körper weigert sich, die Nahrung wieder zu erbrechen, egal wie krampfhaft ich mir die Finger in den Hals ramme. meine Fingerknochen sind schon ganz Wund, entzündet, einfach scheiße.
Ich hasse diesen Teufelskreis...
Ich hoffe, dass ich es irgendwann schaffe. Man muß es zwar selber schaffen, abe ich hoffe, mein neuer Freund hilft mir dabei. Denn solange man ja nicht alleine ist, hat man auch keine Möglichkeit einen Anfall zu haben. Und die habe ich normalerweise Täglich, manchmal auch 2-3 Mal am Tag.
Aber nehm ich ab??? Ich glaube nicht. Ich weiß es jetzt gar nicht mehr, denn meine Ma hat mir die Waage weggenommen. Sie meinte, ich stelle mich zu oft drauf. Ok, mindestens 4x am Tag. die ersten Tage ohne Waage waren die Hölle, ich durfte mich 2 Mal die Woche wiegen, hatte aber so tierische Angst davor, wieder zu sehen, dass ich nicht abnehe(aber auch nich zu), dass der tag davor, der besagte Tag und der danach die Hölle waren. Ich kam aus dem Fressen und zwischendurch kotzen gar nicht raus. Jetzt stell ich mich gar nicht mehr auf die Waage. Klar das verursacht auch ein komisches Gefühl in mir, aber es setzt mich nicht mnehr so unter Druck.
Also ein Tip...stellt die waage weg, auch wenn es schwer ist!!!
Überlegt euch, bringt das ganze überhaupt was?
Bei mir nein und ich kämpfe jetzt mal mehr und mal weniger!!!
Viel Glück euch!!!
liebe Grüße
Co
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Betreff: Re: Wie kamt ihr zur Bulimie?
Von maria am 20.05.2002
renate hat das schoen formuliert.
fang wieder an zu essen und dabei zu schmecken-nicht schlingen-auch wenn du danach kotzen gehst.
was mir hilft, geholfen hat ist, dass ich mir vorstell wie ich frueher gedacht hab...als ich noch normal gegessen hab-da fand ich solche koerperfixierten weiber scheisse!
dann versuch ich das ganze objektiv zu beurteilen, wieviel ich gegessen hab-und ein grosses ziel hab ich auch, kinder haben, und das geht eben nur wenn mein hormonhaushalt wieder ok ist. dann gibts ja noch den netten spruch, der ja echt wahr ist: wer mich mit *kg mehr nicht mehr mag is eh oberflaechlich, bloed und etc, jedenfalls nicht wert sich ueber den verlust aufzuregen.
was am anfang auch gut ist, ist zu merken, dass man von nem schokoriegel nicht von heut auf morgen ploetzlixch *kg mehr wiegt...und ueberhaupt kann es so schoen sein zu beobachten was einem gut tut.irgendwoher braucht dein koerper energie...und wenn du nen relativ sportlich aussehenden koerper willst- weisst ja, kein muskelaufbau bei unzureichender kalorienzufuhr.
ich weiss dass das schwer ist.mach kein allzu grosses geheimnis aus deiner krankheit-andere sind genauso suechtig-nur eben anders.das hat mir auch geholfen.
und aus rueckschlaegen kann man lernen, und verschwinden wird dieses kranke denken nicht von allein.und bist du mit ein paar mehr kilos nicht noch der gleiche mensch?? genauso liebens-oder hassenswert wie vorher- hassenswert, weil man ja nicht nur freunde hat*g*.
ich kam ganz typisch ueber ne krankeit zur magersucht. war ploetzlich *kg leichter, fein, dachte ich, wollte ja eh abnehmen. dick war ich nie, aber n bisschen kraeftiger-gesund halt!
dann wurd ich schwanger, dann hab ich abgetrieben, und dann gings erst richtig los...irgendwann hat man keine kraft und keinen nerv mehr um zu hungern. dann kam das kotzen, dann kanm das "saubere" hungern, dann wieder kotzen...bis ich richtige fressanfaelle hatte und nicht mehr nur meine geliebte diaetkost erbrochen hab.
mein ziel ist es aber verdammt nochmal wieder nen gescheiten zyklus zu haben, ich will ne ganze frau sein, und endlich diesen ganzen mist vergessen. ach ja, son paar nette kindheitserlebnisse mit dem nachbarn merkt man sich ja auch unbewusst ein leben lang...na ja, falls du die bucher von gerlinghoff noch nicht gelesen hast, tu das...danach hab ich mich zwar erst recht krank gefuehlt, aber es hilft im endeffekt weiter!!lg, maria
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Betreff: Re: Wie kamt ihr zur Bulimie?
Von Blümchen am 20.05.2002
Danke für die Antworten.
Im Prinzip kommt ja doch fast jeder auf die gleiche Art zur Bulimie und jeder tut sich verdammt schwer dabei sie wieder loszulassen. Aber irgendwann werden wir es schaffen. Irgendwann sicher.
Alles Liebe und nochmals danke
euer Blümchen
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Betreff: Re: Wie kamt ihr zur Bulimie?
Von angie am 22.05.2002
bei mir begann alles vor knapp 10 jahren, trotz meines partners fühlte ich mich einsam, da ich gerade meine letzte ratte verloren hatte, sie starb qualvoll an krebs. und in der wohnung durften wir keine anderen tiere halten, und ratten wollte ich nicht mehr, sie leben einfach zu kurz(das ist denke ich der grund, damals war es mir nicht klar), ich bekann daraufhin eine diät, einfach so, weil ich mich das erste mal anfing mit mir zu beschäftigen. ich fand mich einfach zu dick, obwohl ich schon mein idealgewicht hatte. die diät klappte prima, ich *kg *kg ab, merkte nicht das ich nur noch ein schatten meiner selbst war. ich aß eigentlich viel, daher dachte ich nicht an magersucht, ich ließ einfach nur zucker und fett komplett weg. meine familie began auf mich einzureden, ich solle wieder etwas zunehmen, es sieht nicht mehr gut aus,, und und und.....irgendwann machte es dann bei mir klick und mir wurde klar, das dieses extreme untergewicht nicht natürlich ist, auch wenn ich mich optisch zu dick fand, das gewicht sagte mir etwas anderes. ich beknn wieder auch fett und zucker zu essen, obwohl es mir vorher nie gefehlt hatte, diese fetten dinge zu essen, konnte ich einfach nicht mehr aufhören, sobald ich ein keks aß, mußte die ganze packung hinterher, ich begann dinge zu essen, die ich vorher nicht mochte und eigentlich bis heute nicht mag, ich mag lieber gesunde fettarme lebensmittel, hatte aber immer angst wieder soweit abzunehmen. als ich mein traum gewicht erreichte, wollte ich mich ausgewogen gesund ernähren, also auch mit fett was dazu gehört, aber ich konnte es nicht, ich mußte immer wieder essen, da bekam ich angst, das ich wohl möglich fett werde, und begann mir den finger in den hals zu stecken und wieder viel sport zutreiben, seit 4 jahren habe ich nun diese sucht, mein gewicht ist stabil, und manchmal gefällt es mir alles so wie es ist und dann finde ich wieder alles scheiße. an den wochenenden und abend wenn mein neuer freund (der mich auch glücklich macht ) da ist ist das essverhalten ganz normal, so wie es sein sollte, nur ich schaffe es einfach nicht, wenn ich alleine bin etwas zu essen, dann endet es immer mit gefresse und gek.....am schönsten ist es wenn wir beide urlaub haben, dann wochenlang keine bulimie und ich nehme dann nicht mal zu, obwohl wir oft essen gehen, schön frühstücken, das leben geniessen....könnte es nicht das ganze jahr so sein...?
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Betreff: Re: Wie kamt ihr zur Bulimie?
Von Blümchen am 22.05.2002
Hallo Angie,
komisch, ich hatte auch eine Ratte. Sie hieß Rattl und ich liebte sie über alles. Sie bekam eines tages einen Schlaganfall. In der Tierklinik konnten sie sie nocheinmal retten doch schon einen Monat später starb sie an einen zweiten. Ich war auch am Boden zerstört. Auch ich hätte liebend gern wieder eine Ratte, aber auch ich denk mir, das sie einfach zu kurz leben und ich mit einen weiteren Tod nicht fertig werden würden. In sachen Essen ist es bei mir das selbe. Am Wochenende(eingentlich mo bis mi) hat mich mein Freund besucht. Wir gingen Sushi essen, in einen Lokal in den man um 15 Euro essen kann was man will. Und ich schaffte es eine geregelte Portion zu mir zu nehmen und sie nicht zu erbrechen. In diesen Moment dachte ich mir wenn ich hier allein sitzen würde, würde ich fressen was nur geht. Komisch auch ich schaffs allein nicht in Begleitung aber sehrwohl. Warum haben wir nicht allein auch diese Disziplin? Ich weis es nicht. Ist es die Einsamkeit die wir füllen oder das innere Verlangen? Aber in deinen Beitrag find ich mich selbst wieder.
Komisch das wir diese Parallelen aufweisen.
Wünsch dir alles alles Liebe
Dein Blümchen