hi allerseits!
hab schon lang keinen threat mehr eröffnet. hiermit mache ich das mal wieder.

ich bin seit juli mit meinem freund zusammen. er weiß von meiner bulimie und unterstützt mich in dem versuch, sie hinter mir zu lassen tatkräftig.

vor ein paar tagen hat er mir jedoch erzählt, dass er abends soviel gegessen hatte, dass er dann ins klo gerannt ist, um absichtlich zu k***. *schock!*

das wär ja ansich nicht so schlimm, da "normale menschen" das wohl nur dann machen, wenn sie sich unwohl fühlen.
ich mache mir aber große sorgen, dass er auch abrutscht, da er meint, zugenommen zu haben und ihn sein vater ebenfalls ständig darauf aufmerksam macht, endlich ein paar pfunde zu verlieren. das thema beschäftigt ihn derzeit sehr und ich weiß noch, wie das bei mir alles angefangen hat damals.
ich habe ihm bereits gesagt, dass ich mir sorgen mache und er bitte sehr aufpassen soll!

meine frage an euch:sollte das ein alarmzeichen für mich sein, oder interpretiere ich da was falsches rein und überreagiere ich????

ich bitte euch um eure meinung dazu! danke meine lieben

lg, lills

guten morgen!

vielleicht stehe ich jetzt alleine da mit meiner meinung-ich denke aber schon, dass das was du von deinem freund geschildert hast mit deiner ES zusammenhängen KANN (= ungleich MUSS )

das was du erlebst bekommt dein freund ja ziemlicht gut mit, wie du gesagt hast. und, ich weiß, hört sich total beknackt an, das kann deinen freund hat triggern-wie man so nett sagt...

das ist so ein phänomen. du kennst das vielleicht, oder jmd anders, der das hier liest kennt das vllt; wenn man etwas über ES liest, Erfahrungsberichte oder Ähnliches, so kann man sich von diesen Sachen eher "angestachelt" als abgeschreckt fühlen. Nicht umsonst sind ja so Themen wie "Wie habt ihr normalerweise erbrochen" verboten.

nicht jeden triggert so etwas, aber d ist von typ zu typ und von krankheitsbild zu krankheitsbild unterschiedlich.

vllt liegt es bei deinem freund daran, dass er -untebewusst- das gefühl hat, er kommt zu kurz, bekommt zu wenig aufmerksamkeit. das ist auch wieder nur eine KANN-möglichkeit. vielleicht bedrückt ihnmmentan etwas und er hat nicht das gefühl drüber reden zu können weil er dich nicht belasten will? oder er wünscht sich einfach mehr gegenseitiges "geben und nehmen" in derbeziehung, hat aber angst dir das zu sagen weil du dann verletzt sein könntest (daraus kann man ja auch sehr leicht schließen, dass man vllt zu wenig gibt).

eigentlich sollte ich dir jetzt den rat geben "sprich mit ihm darüber" und knall ihm vielleicht auch einfach sachen an kopf (z.B. "wenn du dich zu wenig beachtet fühlst musst du mir das sagen, verdammt!" oder so ähnlich ). ich denke aber eigentlich nicht, dass er auf so etwas reagiert und das so zugeben würe. nicht mal unbedingt weil er das nicht so sioeht, sondern weil du ihn ja dann durschaut hättest-und das können jungs eh nie ab

ich würde ihm aber sagen, dass er für dich sehr wichtig ist und er dich sehr unterstützt. frag ihn, ob er dich gerne unterstützt! und ich ürde ihm weiterhin sagen, dass er mir allerdings mal so gar nicht hilft, wenn er jetzt anfängt auf den gleichen zug aufzuspringen. whrscheinlich würde ich sogar so weit gehen zu sagen "wenn du das nicht auf der stelle sein lässt sehe ich für uns keine zukunft mehr". denk dran-du musst dirdas wichtigste sein/werden und bleiben. wenn er damit auch noch anfangen sollte wirst du nur im gesundungsprozess behindert und da hat dann letztendlich keiner was von!

kopf hoch kleines und einen lieben gruß

liebe sehroose!

ich danke dir erst mal für deine antwort.

das was mir zusätzlich sorgen macht, ist der umstand, dass seine mama früher auch an einer ES litt. erwiesermaßen sind die kinder von eslern ja leider noch mehr begünstigt, selber da rein zu geraten.
ich weiß jedoch, dass er niemals zugeben würde, falls er dabei wäre abzurutschen.

ich weiß nicht, was ich denken soll, aber ich hoffe, er macht nicht den selben fehler wie ich......

ich werde auf jeden fall nochmal mit ihm reden, denn es lässt mir keine ruhe.

danke nochmal, bussi, lills

hey du!

als ich damals meinen freund kennen gelernt hab, bin ich gleich ziemlich offen mit dem thema umgegangen, weil ich mir dachte, verheimlichen bringt eh nichts und entweder steht er zu mir oder nicht. er war anfangs ein bisschen geschockt und dann meinte er "er habe das früher auch einige male gemacht... also zuviel gegessen und dann gekotzt"... ich war erstmal ein bisschen geschockt, aber dachte dann gleich, dass das ja nichts heißt und nicht gleich eine ES ist...
zumindest hatte ich dann auch sehr viel angst, er könnte ebenfalls abrutschen, durch mein blödes verhalten und meine angewohnheit, anderen immer mehr aufs teller zu tun als mir, für andere viel leckere dinge einzukaufen und mir nichts gönnen usw...
ich hab dann auch aufgehört, ihm von einem FA und kotzanfall zu erzählen, weil ich immer angst hatte, es könnte ihn triggern...
ich denke, wenn man gut beobachten kann, und das können wir als ES'ler sicher umso mehr, dann kannst du das schon irgendwie rausfinden... ich würde zumindest auf alle fälle mit ihm reden. du kannst ihm ja auch anbieten, mit dir gemeinsam sport zu betreiben (das haben wir vor der SS auch immer gemacht, sind immer gemeinsam laufen gegangen)... oder einfach gesunde dinge in die ernährung einbauen... zusätzlich auf für ihn. wenn er zugenommen hat (hat meiner leider auch, seit er mit mir zusammen ist ), dann überleg mit ihm gemeinsam, wie er sie wieder gesund abnehmen kann... ich mein, wir sind da eh experten!

aber ich würde auf alle fälle ganz offen mit ihm darüber reden... und auch über deine ängste! und dass du so ehrlich ihm gegenüber bist und er es nun auch dir gegenüber sein sollte!

alles gute!

danke liebe broti!

das problem ist nur, dass er 500 km weit weg wohnt, also ist da nix mit beobachten.
ich hab nur angst, ihm von nun an zu erzählen, wies mir wirklich mit dem essen geht, nämlich besch*****, da ich ihn nicht da reinziehen will.
werd wohl am besten meinen mund halten, was das thema betrifft (wenns mir mal wieder mies geht...).

hey lilly!

das ist dann natürlich umso schwerer, wenn er so weit weg wohnt! aba meinst du denn, er würde mit dir in zukunft darüber reden, wenn du ihn darauf ansprechen würdest und ihm einfach sagst, dass du ehrlichkeit als sehr wichtig einstufst? ich weiß jetzt nicht, ob es dir besser gehen würde, wenn du weißt, was er macht, auch wenn es ein scheiß ist und du davor angst hast, oder dich einfach nicht damit konfrontierst... ich denke, wenn er dabei ist, abzurutschen, dann wird es sicher nicht an dir liegen, sondern an seiner eigenen labilen persönlichkeit und dann braucht er mit der zeit sowieso hilfe, und dann wärst du sicher gleich mal die beste ansprechperson.
wie gesagt, ich habs meinem freund dann auch aus angst, er könnte reinrutschen nicht mehr gesagt. bis heute schäme ich mich und hab ein ur ungutes gefühl, wenn ich einen rückfall habe und es nicht sage. letztens hab ich es ihm so nebenbei gesagt, und er wusste gar nichts zu sagen darauf... ich denke, es könnte ihn auch abschrecken, wenn du weiterhin ehrlich bleibst und ihm vermittelst, wie dreckig es dir eigentlich geht.

aber da kann man im vorhinein nur spekulieren was besser ist. es hängt wirklich mit seiner stabilität zusammen und du wirst das nicht besonders viel beeinflussen können, denke ich! also mach dir keine vorwürfe, falls es so kommt, wie du nicht willst... und versuch ihn einfach zu unterstützen, so wie er es (hoffentlich!) auch macht!!!!

Hi!

Mir fällt noch ein Gedanke dazu ein:

Was wäre, wenn er, als er von deiner Bulimie erfuhr und sich danach Gedanken machte, wie er dir helfen könnte. Daher hat er vielleicht versucht sich mit dem Thema zu beschäftigen, kam aber nicht dahinter, wie ein Mench so was tun könnte und ist daher auf die Idee gekommen, es auszuprobieren, um herauszufinden, wie das den ist...?

Das ist nämlich bei so mancher/m Angehöriger/m der Fall, wenn er/sie davon erfährt - es ist ein Gefühl der Ohnmacht, Hilflosigkeit, die Angehörige oft empfinden und um irgendwie die Gedankenvorgänge von Bulimiebetroffenen nachvollziehen zu können probieren sie es dann aus.

Etwas was ich ehrlich gesagt keiner/m Angehöriger/m empfehle und sogar davon abrate, aber leider vorkommt.

Ein Freund von mir beispielsweise: Als von meiner ES erfuhr, hat er es einfach ausprobiert, weil er nicht verstehen konnte, wieso ich mir das antue. Glücklicherweise blieb es bei diesem einen Mal, andere Angehörige rutschen aber gerade deswegen mit rein.

Es ist ähnlich wie Angehörige von anderen Suchtbetroffenen in diese Sucht reinrutschen können.

Auf jeden Fall solltest du ihn darauf ansprechen!

lg
mart1