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Für Betroffene | 1 Antwort

Verfasst: Di Jun 18, 2002 18:03
von mac
Von Evi am 26.04.2002

Ich bin selbst Bulimiekrank. Seit ca. einem guten halben Jahr. Ich weiß wie tief man in der "Scheiße" stecken kann. Und ich dacht oft, sogar sehr oft, dass ich mir da selber helfen kann,und selbst raus komme. Nur ist das leider alles nicht so leicht. Ich merke, dass ich mir immer mehr meine eigene Zukunft verbaue, mit meinen Anfällen. Und dazu kommen noch die ganzen Agressionen und Gefühlsausbrüche, die ich total schlecht unter Kontrolle habe. Dann fühle ich mich alleine und miserabel. Das ist dann wieder ein typischer Kreislauf. Scheiße fühlen, fressen, kotzen. Wegen des Kotzen scheiße fühlen, sich selbst schlecht machen, fressen, kotzen. Zumindest ist es bei mir so. Und dann habe ich wieder Selbstmitleid. Dieses ewige Selbstmitleid, ich bin es echt satt. Ich haße mich nicht selten selbst. Erst heute morgen hatte ich so eine Situation. Echt zum kotzen. Im wahrsten Sinn des Wortes. Und meine Eltern. Tja, sie verstehn´s einfach nicht. Vielleicht wollen sie es ja auch nicht. Keine Ahnung. Auch egal. Ich habe zur Zeit leider sehr oft das total egal Gefühl. Nur gibt es bei mir einen Strang, an dem ich mich festhalten kann. Ich habe mich endlich überwunden, (vor zwei Monaten)mich in einer Klinik anzumelden. Ich gehe im Mai endlich in ambulante Behandlung. Ich wollte mit dem ganzen (es ist wesentlich mehr worden als ich wollte, ich hoffe, es nimmt sich überhaupt einer Zeit zum Lesen!) eigentlich nur sagen, dass es gar nicht mehr so schlimm ist, wenn man nur einmal den ersten Schritt gewagt hat. Es fällt einem ein Stein vom Herzen, und ich finde, es läßt sich dann auch viel leichter über die Krankheit sprechen. Davor hatte ich nämlich Hemmungen.Ich schämte mich dafür. Möcht nur noch eins zum Schluß sagen: Mut allen, die sich noch nicht getraut haben eine Therapie zu machen! Ich will nämlich aus der Krankheit heraus und setze darum sehr viel Hoffnung hinein!!!


bisherige Antworten:


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Betreff: Re: Für Betroffene
Von lisa.g am 26.04.2002


hallo!
mir geht es ebenfalls so schlecht wie dir. gerade eben komm ich wieder einmal von einem der schlimmsten fressanfälle.... und der einzige fluchtweg ist auf diese seite!!
ich WILL auch wieder gesund werden. kann es meinen eltern aber nicht sagen- noch nicht!! ich schäme mich so sehr und hasse mich dafür!
durch diese verdammten fressanfälle nehme ich nur noch zu und das macht alles nur noch schlimmer. ich pfeif schön langsam auf mein leben. es ist alles so *******!!!

ich hoffe auch, das ich irgendwann einmal den mut dazu finden werde damit aufzuhören und eine therapie mache!!
ich wünsch uns beiden viel glück, dass wirs schaffen.
lg lisa g.