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an JaneDoe | 2 Antworten

Verfasst: Di Jun 18, 2002 17:59
von mac
Von Brigitte am 18.04.2002

hallo janedoe,

bist du wieder im net? habe schon lange nichts von dir gehört und würde mich freuen.

lg
brigitte

bisherige Antworten:


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Betreff: Re: an JaneDoe
Von JaneDoe am 22.04.2002



Hallo Du!

Ja, ich habe es endlich geschafft, wieder ins Netz zu kommen. Es tut mir leid, daß ich mich schon so lange nicht mehr gemeldet habe. Wie geht es Dir denn so? Gibt es etwas neues??

Bei mir hat sich sehr viel getan in letzter Zeit.
Ich bin seit 14. März im Krankenstand und werde auch dort hin nicht mehr arbeiten gehen. Ich warte eigentlich nur mehr auf meine Kündigung.
Ich hatte am 14. 03 einen psychischen Zusammenbruch mit Panik und Angstattacken und wurde von der Rettung abgeholt (PEINLICHE AKTION).
Seither weiß mein Küchenchef (Rudi) auch bescheid. Ich halte ihm auf dem Laufenden was meinen Gesundheitszustand betrifft. Er hat auch gesagt, daß er mich jeder Zeit wieder einstellen wird, wenn ich das nach meiner Therapie noch möchte.

Am Mittwoch gehe ich ins AKH und melde mich für eine Stationäre Therapie an. Ich hoffe, daß ich nicht allzu lange warten muss, denn icch kann nicht mehr.
Ich kann überhaupt nicht mehr alleine sein, denn dann bekomme ich die schlimmsten Depressionen und kann mich zu nichts überwinden. Mir fällt einfach die Decke auf den Kopf.

Meine Eltern wissen auch schon bescheid, aber ich glaube, daß habe ich dir schon erzählt. Meine Mutter macht sich die schlimmsten Vorwürfe. Obwohl ich nicht der Meinung bin, ddaß meine Eltern Schuld sind, daß ich jetzt so bin wie ich bin.
Nun gut, ich werde dann schon langsam wieder zum Schluß kommen und freue mich, wieder von dir zu hören

Liebe Grüße
JaneDoe


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Betreff: Re: an JaneDoe
Von Brigitte am 25.04.2002


hallo janedoe!

ich habe schon befürchtet, dass etwas passiert ist. jedoch finde ich den weg ins akh den einzig wahren für dich. das mit deinen eltern habe ich nicht gewusst, ist aber sicher besser, da du dringend hilfe benötigst. ich bin stolz, dass du ins spital gehts. und dass du im job zusammengebrochen bist ist doch eigentlich egal. einerseits ist es egal was die menschen über dich denken, andererseits hat es eine grenze der belastbarkeit gezeigt die du anscheinend erreicht hast. jobs gibt es noch viele und wenn der küchenchef gesagt hat, dass er dich wieder einstellt, warte einfach ab und wenn sich kein anderer job ergibt dann nimm ihn. hauptsache dir gehts es endlich besser. ich denke mir jetzt auch, dass mir die anderen egal sind. egoismus ist etwas neues für mich - tut aber verdammt gut. wie es mir so ergangen ist - mit dem mann ist nichts geworden - gott sei dank, denn der hat mich genug anfälle gekostet. ich habe das erste mal eine entscheidung aus meinem tiefsten inneren getroffen und auch wirklich daran geglaubt. das hat gut getan und kraft gegeben. seit 25.03. hatte ich 2 anfälle: einmal habe ich mich einfach überfressen, meiner meinung nach einfach unerfahrenheit im umgang mit essen. das zweite mal hat mir dieser mann dann doch noch das leben schwer gemacht und ich habe brechen als alternative problemlösung gewählt. hat aber nichts gebracht und es ist nach wie vor vorbei. seitdem ist das brechen für mich irgendwie in weite ferne gerückt und ich versuche meine probleme und fehler irgendwie zu lösen. das funktioniert fast nie und ich mache täglich etwas falsch und ärgere mich - sehe das aber als lernprozess und bin sicher, dass ich dadurch weiterkommen werde. leicht ist es sicher nicht. wer macht schon gerne die fehler eines kindes/jugendlichen? aber was solls - so ist es. meine besten freunde und mein bruder samt schwägerin wissen nun bescheid. sie können damit umgehen und das leben geht normal weiter. nur, dass sie mich jetzt eben genauer kennen. der letzte mann hat es nicht geschafft, sich mit dem problem auseinanderzusetzen. ist aber auch nicht mein problem sondern seines. er hat dadurch eine tolle frau (nämlich mich) verloren und wird sich irgendwann dessen bewusst werden, ich habe viel dazugelernt. nämlich dass es immer irgendwie weitergeht und man alles als lernprozess und experiment ansehen muss. dadurch wird das leben ungemein spannend. eine echt neue perspektive, die jedoch jede menge angst miteinschliesst. aber was solls - passieren kann eigentlich nicht viel.
mit meinem körper kämpfe ich zur zeit. ich habe *kg zugenommen - ist eigentlich kein drama, aber das schlechte gewissen ist immer noch da und das thema essen und aussehen beschäftigt mich permanent. wird es wahrscheinlich bis an mein lebensende und ich werde damit noch leben lernen. ich habe das ohne medikamente und nur mit sitzungen alle 3 wochen und büchern und permanenter arbeit geschafft. ich hoffe, dass du das akh und die nächste zeit als lernprozess siehst und es dir bald besser geht. wenn dir danach ist schreibe dir einfach alles von der seele und ich bin da und werde es lesen. und lerne egoistischer weise nur mehr an dich und deine gesundheit zu denken!!

liebe grüße
brigitte