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geoutet...

Verfasst: So Apr 16, 2006 23:02
von piccola
durch etwas komische umstände ist es nun endlich soweit gewesen, daß ich mich meiner mutter gegenüber geoutet habe...
jaaa... ganz neu war ihr das ja nimmer, aber daß es nicht nur eine phase ist sondern doch ernst, das hat sie erst jetzt begriffen. schon komisch... mein stiefvater und mein bruder wissen es jetzt natürlich auch...
klar daß ich mitessen mußte, 2 mal heute, hab mich aber ans gemüse gehalten, und salat, ich kann einfach nicht zu hause k*, schon gar nciht jetzt wo alle wissen.... und doch weiß ich, daß eins von den nestern mir gehört, mit ur viel schoko, und daß ich ab morgen wieder in meiner wohnung sein werde... dabei will ich nichts mehr als normal sein!! mich über sowas freuen können, nicht nur denken, ui essen, was mach ich nur...
reden kann ich aber auch nicht, irgendwie bin ich schon froh, daß es heraußen ist, aber bloß keine fragen oder so... kann einfach nicht... und total das gefühl, ich hab allen ostern verdorben damit... ganz neue situation...
was mach ich nur?

Hallo Piccola!

Verfasst: Mo Apr 17, 2006 7:00
von cinnamon
Es ist VERDAMMT schwer sich zu outen.
Für mich war es damals auch eine Qual, als ich es meinen Eltern sagen musste.
Danach ging es mir zwar erstmal noch schlechter und war mir total peinlich, ABER dann habe ich mich erst recht angestrengt von der B loszukommen.
Dann habe ich es auch noch meinem Freund anvertraut, und seitdem geht es mich wirklich immer besser.
Es ist gut wenn es andere wissen (nicht zu viele, nur die allerwichtigsten Menschen in deinem Leben, denen du vertrauen kannst).
Versuche es als Chance zu sehen. Das Mitwissen deiner Familie, führt wahrscheinlich (wie bei mir damals) dazu, dass du NOCH MEHR aus der Bullimie rauswillst!
Ich wünsche dir viel Kraft und MOtivation dazu, Petra

Verfasst: Mo Apr 17, 2006 10:13
von quargel
hi piccola

ich finde es super, dass du es ihnen gesagt hast..das erfodert Mut,d as ist klar...

wenn du nihct reden willst, dann sag es ihnen, sag eifach, dass du dazu noch nciht bereit bist...
und ob du stern verdorben hast, denk ich nicht...sie sind sicherlich froh, dass du gesagt hast, was los ist, denn sie werden ja schon etwas mitbekommen haben...

du hast so viel Unterstützung, du schaffst das sicher mit deinen Eltern

Verfasst: Mo Apr 17, 2006 21:38
von Schmunzelhaesin
hallo ,

super das du dich geoutet hast, das ist garantiert nicht einfach.
Man hat einfach das Gefühl alle beobachten einen.

Ich bin auch "geoutet".Allerdings hat dies mein EX-Freund übernommen-in der Phase unserer Trennung.
Er hatte nichts besseres zu tun als meiner Tante alles zu erzählen.Die hat natürlich alles meinen Eltern erzählt und so weiter.
Ich habe mit meiner Tante das letzte Mal an Wewihnachten telefoniert und seitdem nicht mehr.
Mit meinen Eltern habe ioch sporadisch kontakt-mir ist es unangenhem.

Allerdings gehe ich ab ende der Woche zur Therapie-auch wegen v.a Depressionen

Verfasst: Mo Apr 17, 2006 22:22
von piccola
@ schmunzelhaesin: ja, war bei mir ähnlich...
ich hab meinen ganzen mut zusammengenommen und es ihr gesagt, um dann zu erfahren, daß mein ex es ihr schon gesagt hat... in seiner verzweiflung, weil er sich einbildet, daß ich es ohne ihn nie schaffen werde, gesund zu werden...

Verfasst: Di Apr 18, 2006 11:50
von H2000I
Sag einmal mein allerliebster Schatz :!: :!:
Wie kommst du denn darauf, dass du állen Ostern verdorben hast?????? :?:
Also deine Mama wird es wohl zu schätzen gewußt haben, dass du ihr dieses Vertrauen entgegen gebracht hast.
Und auch wenn du mich jetzt würgst, hier zur Erinnerung ein paar Zeilen aus deinem SMS: Ja ich weiss, sind für mich bestimmt gewesen, aber trotzdem - du hast hier ja schon offiziell dein Outing gepostet. Nur diese Worte hast du hier ganz einfach vergessen :roll:
Ich hab grad mit meiner Mama geredet, über alles ... und sie ist echt die Beste. ich bin so erleichtert.
Hmmmmmmmmm? Also. Kopf wieder hoch. Schau, du hattest Angst vor der Reaktion deiner Mutter.....und war doch das schon besser als erwartet.
Nun kann es nur mehr vorwärts gehen. Aber warte nicht gleich wieder auf Siebenmeilenstiefel. Kleine Schritte. Einen vor den Anderen. o.K.? :wink:
*drück dich* *knuuuuuuuuutsch*
Ähh. Und tut mir echt leid, wegen Samstag. :oops: :roll:

Verfasst: Di Apr 18, 2006 12:32
von piccola
ach hedi...
danke, das hab ich gebraucht *kopf wieder aufsetz* *graderück* *nach vorne schau*
komm grad von der thera - war diesmal eine sehr interessante stunde... :wink:
sa war kein problem, ist ja alles gut gegangen, hab sogar den anschluß erwischt, und nicht mal strafe zahlen müssen (für ticket war keine zeit mehr) weil ja ostern ist und ich zur familie wollte. ich hoffe ihr habt schön gefeiert? und ich seh euch alle mal wieder? (also, nicht erst nächstes jahr, mein ich!)

Verfasst: Di Apr 18, 2006 17:01
von cuoco
So, da's nun offiziell ist darf ich mich wenigstens kurz zu Wort melden und neben der Bemerkung, dass ich die Bezeichnung "mein ex" angesichts des Verlaufs für überaus geschmacklos halte und sie mir für die Zukunft verbitte, folgendes festhalten:

Die angesprochene Mutter hat durch mich lediglich auf ihr Befragen die Bestätigung dessen erhalten, was sie bereits ahnte oder wusste und JEGLICHES Detail darüber ausschließlich von der Bulimie-Kranken selbst erfahren! Ich bin sehr wohl im Stande, die Sphäre zu wahren und wenn ich noch verletzt werde!

Richtig hingegen ist dass ich verzweifelt bin. Und dass ich ein harmonisches Privatleben, wie in den letzten Monaten genossen, auch für das verquere Denken und unterkühlte Fühlen "meiner" Bulimikerin für eine gute Ergänzung zu ihrer Therapie gehalten habe.

In einem der früheren Postings zum Thema "Berührungen" habe ich gesagt: weh dem, der einer von Euch verfällt. Damit habe ich den Nerv getroffen, es stimmt, ärger und schlimmer als ich je gedacht habe!

Ich wünsche allen Angehörigen die beste Energie der Welt und dass die Hoffnung nie sterben möge, sehe mich aber in meinem Versuch trotz Optimismus an weiteren Handreichungen gehindert und muss gezwungen aufgeben. Ich habe gegen die Brechsucht verloren...

....

Verfasst: Di Apr 18, 2006 17:08
von faith
mmmmhhhh........... :evil:

Verfasst: Di Apr 18, 2006 18:26
von piccola
jeder hat seine sicht der dinge...

Statement

Verfasst: Di Apr 18, 2006 19:59
von Kampfameise
Hallo zusammen !

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn man von einer Freundin erfährt, dass sie an Bulimie leidet, es die allerschwerste Überwindung für sie ist so etwas anzuvertrauen. Es ist ein gigantischer Vertrauensbeweis, welchen man sehr sehr achten und honorieren sollte. Wenn jemandem ein solches Geheimnis anvertraut wird, dann sollte man natürlich wissen, wie man damit umzugehen hat. Wichtig dabei ist ganz die Bitte der betroffenen Person: Sollte sie es wünschen, dieses Geheimnis für sich zu behalten dann ist dies eine wichtige Lebensaufgabe, auf die man sehr achten sollte, und viel mehr muss man dieses Geheimnis mit ins Grab nehmen. Sollte man ein solches Vertrauen von einer betroffenen Person mitgeteilt bekommen, so ist dies auch die Aufgabe, immer für einen dazusein, und das egal auf welcher Basis. Man sollte subjektives Denken klar in den Hintergrund stellen und sich den Wünschen und Bedürfnissen der Betroffenen widmen. Stellt man seine eigenen Träume und Wünsche in den Vordergrund, wie zB. hier am vorgetragenen Beispiel und will eine Familiäre Athmosphäre aufbauen, dann ist dies eher die subjektive Denkweise der Vertrauensperson. Sollte die Bulimikerin natürlich den Wunsch danach haben, ein solches Verhältnis zu führen, dann kann man dies zulassen, und es ist ab diesem Moment auch hilfreich und tut gut. Wichtig sind meiner Meinung nach wirklich die Freiheiten, die man lassen sollte. Die betroffene Person ist ein eigenständiger Mensch mit eigenen Interessen und Bedürfnissen, und die dürfen nie im Leben vernachlässigt oder eingeschränkt werden. Auch im Streit oder im schlimmsten Fall nach einer Trennung sollte über das grosse Geheimnis nach wie vor geschwiegen werden, denn ein solches Vertrauen muss über eine Freundschaft hinweg gehen.

Klar, auch wenn wie in diesem Beispiel die Mutter bereits eine Vermutung hat, dann ist bei einer Ansprache von ihr klar abzulenken. Natürlich macht sie die Mutter Sorgen, aber ein Geheimnis sollte ein Geheimnis bleiben. Mit der Idee, jemanden zu verraten um zu helfen würde man alles nur noch viel viel schlimmer machen...


Männer, seid für Eure Freundinnen da wenn sie Euch braucht, aber versucht nicht, ihr Leben zu bestimmen oder zu verändern. Den am meisten tut es gut, wenn man weiss, dass jemand da ist, der einem unendlich arg viel bedeutet und immer für einen da ist. Einfach jemand, wo einen lieb hat und an den man sich anlehnen kann :-)))

In diesem Sinne... Eure Ameise :roll: *krabbel krabbel, anpinkel* :-)

Verfasst: Mi Apr 19, 2006 0:19
von cuoco
Liebe @kampfameise!

Abgesehen davon, dass Du in Deinem Posting ganz schön mit Allgemeinplätzen und Floskeln um Dich wirfst (... Geheimnis mit ins Grab nehmen ...) triffst Du mit manchen Ratschlägen ins Leere. Ich meine vielmehr man sollte als eingeweihter Angehöriger, als Partner der Bulimikerin, jener sehr wohl helfen ihre Krankheit einzugestehen. In "unserem" Fall war die Abmachung: jeder von uns beiden sorgt für seine Leute. Das bedeutete, waren wir bei meinen Freunden eingeladen, hab ich diese vorher informiert und damit die Situation entspannt, niemand hat sie dann bedrängt mit Nahrungsangeboten. Hingegen bei ihrer Familie war sie zuständig, deshalb schwebte auch immer das Damoklesschwert der Belästigung (was isst du denn nichts, Kind ?) über ihr.

In einem durch die ziemlich jähe Trennung bitter nötigen Gespräch wurden mir dann ein paar Fragen gestellt, und es war immer schon abgemacht zwischen uns, dass ich nicht lüge wenn ich gefragt werde, auch nicht und gerade nicht der Mutter gegenüber. Deine Rüge, liebe @kampfameise, weise ich daher aufs Deutlichste zurück. Ich habe mich vereinbarungsgemäß verhalten wie sich das für jeden geziemt, der Ehre im Bauch hat. Klar?

Aber, chacun à son goût, Du kannst es natürlich halten wie Du möchtest und ich werde Dich dafür nicht schelten!

Liebe Grüße,

cuoco

Verfasst: Mi Apr 19, 2006 7:44
von H2000I
Mein lieber Cuoco,

Lass mich dir einen Satz zur Erinnerung hereinstellen, den du am Anfang deiner Forenbesuche selbst geschrieben hast.
Ach ja, was ich noch sagen wollte, warum bin ich da? - Weil ich mir helfen lassen will beim Helfen, weil ich mir zeigen lassen möchte, was man man besser nicht tut als Angehöriger,
Hm....*am kopf kratz* :roll:
Mir kommt es so vor, als würdest du in der kurzen Zeit in der du Kontakt mit dieser Krankheit hattest, viel genauer Bescheid wissen, als all die anderen Angehörigen hier in diesem Forum. Und deshalb weist du Ratschläge ab.
Es kann natürlich sein, dass dein verletzter Stolz, dich zu diesen Zeilen treibt, dann könnte ich es ja noch verstehen. Aber solltest du das alles wirklich so meinen und praktiziert haben, konnte die Verbindung in deinem Sinne so nie funktionieren.
Es tut mir wirklich leid, dass deine Erwartungen nicht erfüllt wurden.
Aber ich sehe auch die andere Seite und meine, auch hier sind Erwartungen nicht erfüllt worden.
Liebe Grüße
Hedi

Verfasst: Mi Apr 19, 2006 12:00
von cuoco
Jaja, liebe @hedi, ich wollt mir schon gern sagen lassen was man besser nicht tut als Angehöriger. Aber nicht alles, was man mir geraten hat, kann ich einfach nachmachen wie das Kommando eines Regisseurs. Ich muss, was man mir rät, auf meine Weise umsetzen und manche gutgemeinte Ratschläge auch als für mich oder im vorliegenden Fall für unsere Beziehung unpassend auch unbefolgt lassen.

Wessen Erwartungen nicht erfüllt wurden im Verlauf dieser Beziehung und welche Nichterfüllungen zum Ende geführt haben, halte ich für "off topic" und führe ich nicht näher aus.

Das Thema "outing", zu dem ich von @kampfameise gemahnt wurde, wurde jedenfalls während unserer Beziehung ausnahmslos wie vereinbart gehandhabt und ich lass mir daraus sicher keinen Vorwurf drehen! Auch glaube ich nicht, dass es irgend etwas mit dem unfassbar bedauerlichen Ende zu tun hat!

Gruß,

cuoco

Verfasst: Mi Apr 19, 2006 12:06
von piccola
cuoco hat geschrieben:Das Thema "outing", zu dem ich von @kampfameise gemahnt wurde, wurde jedenfalls während unserer Beziehung ausnahmslos wie vereinbart gehandhabt und ich lass mir daraus sicher keinen Vorwurf drehen! Auch glaube ich nicht, dass es irgend etwas mit dem unfassbar bedauerlichen Ende zu tun hat!
außer vielleicht, daß diese vereinbarung eigentlich keine war...
ich glaub, es gibt hier keinen, der drauf steht, neuen leuten gleich als essi vorgestellt zu werden... entweder man kann dazu stehen, dann sagt man es ihnen selbst, oder man kann es noch nicht, das muß auch okay sein! sich hinter jemandem zu verstecken, der das tut um unangenehme situationen zu vermeiden... wird nur auf andere weise unangenehm!