Bulemie u MS | 8 Antworten

#1
Von Cindy am 25.02.2002

Hallo Ihr!
Ich bin neu hier u es ist das erste Mal, das ich überhaupt was schreib.
Ich hab seit ca. 2 Jahren B u MS.
Zuerst B. jetzt hab i MS es ist so richtig zum kotzen, nehme immer mehr ab aber i fühl mi trotzdem hässlich u dick ect..
Jetzt hab i meinen 1.Termin bei einer Thera u totale Panik davor, denn in meinem Leben weiss nur ein Mensch von meiner Krankheit u dass ist mein Freund, denn i über alles Liebe u der voll süss zu mir steht, mich begreift, mich unterstüzt und mich auch in die Thera Stunde begleiten wird, was mir Mut&kraft gibt dorthin zu gehen, denn ich möchte mein Leben in den Griff kriegen, merke wie mich die MS von Tag zu Tag mehr zerstört.
Ich wünsche euch allen auch sehr sehr viel Kraft die Krankheit in den Griff zu bekommen, denn SIE zerstört uns förmlich und des dürfen wir nicht zulassen.
Kopf hoch!
liebe Grüsse
Cindy

bisherige Antworten:


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Betreff: Re: Bulemie u MS
Von Gudrun Doerflinger am 25.02.2002


Liebe Cindy!
Ich kann gut nachvollziehen, wie es dir vor deinem ersten Termin geht. Als ich das erste Mal die Stufen zur Praxis meiner Therapeutin hinaufging, stand mir der kalte Schweiß auf der Stirn und meine Hände zitterten wie verrückt. Aber im nachhinein betrachtet war es einer der wichtigsten Schritte meines Lebens.
Ich hatte damals zwar keinen Partner aber Freundinnen, mit denen ich reden konnte. Zu dem Zeitpunkt haben nur ganz wenige von meiner Bulimie gewußt. Nach einigen Monaten Therapie habe ich dann meinen heutigen Mann kennen gelernt.
Ich habe ihm gleich von meiner Krankheit erzählt und je länger ich in Therapie war, desto offener konnte ich überhaupt darüber reden.
Zuerst war meine Bulimie wie weggeblasen, doch sobald Konflikte auftauchten, flüchtete ich mich wieder in meine Krankheit. Es hat lange gedauert, bis ich endlich lernte, mich anders abzureagieren. (laufen, schreien, Meditation)
Aber ich hatte ja auch acht Jahre lang Bulimie. Daran ändert sich leider nicht alles von einem Tag auf den anderen.
Ich wünsche dir alles, alles Gute und dass du langsam aber sicher aus diesem Teufelskreis herauskommst. Und wenn du dich bei dem oder der Therapeuten(in) nicht wohl fühlst, dann such dir jemand anderen, solange bis es für DICH passt. Du mußt das Gefühl haben, dass du mit dem Menschen über ALLES reden kannst. Solange du glaubst, du mußt was verheimlichen, stimmt was nicht.
Ich hätte nie gedacht, dass ich da jemals rauskomme, aber ich habe es geschafft und ich hoffe, dass macht dir ein wenig Mut.
Gib nicht auf!
Alles Liebe
Gudrun


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Betreff: Re: Bulemie u MS
Von Cindy am 26.02.2002


Liebe Gudrun
Danke für die Aufmunterden Worte, ja ich will daraus und ich weder es schaffen!
2 Jahre sind schon ne lange Zeit und 8.... WOW!
Es ist schön zu wissen dass man es doch schaffen kann, du hast mir richt toll Mut gemacht!
Und hier zu sein tut im wahrsten Sinne des Wortes SUPER GUT!!!
danke.
Liebe Grüsse
Cindy


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Betreff: Re: Bulemie u MS
Von Jenny am 26.02.2002


Hallo Gudrun,
hast du in den 8 Jhren viel abgenommen?


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Betreff: An Jenny
Von Gudrun Doerflinger am 26.02.2002


Liebe Jenny!

Ich habe insgesamt *kg abgenommen aber nur weil ich eine Mischform aus Bulimie und Magersucht hatte - Bulimarexie genannt.
Einmal habe ich zwei Monate so gut wie nichts gegessen und da habe ich zwangsläufig radikal abgenommen. Ich habe mich damals (meines Glaubens) super gut gefühlt, dabei war ich kreislaufmäßig total am Ende aber Hauptsache schlank. Als ich dann merkte, dass sich im Grunde nicht viel ändert, nur weil ich ein *kg habe, habe ich aus Frust wieder angefangen zu fressen und zu kotzen. Ich stopfte Unmengen in mich rein, um diese Scheißleere in mir zu füllen aber das mußte ich dann natürlich wieder so schnell wie möglich los werden.
Heute habe ich ungefähr *kg (ich habe keine Waage mehr) bei 1,75 m Größe und ich lasse mich nie wieder von einer Waage tyrannisieren.
Ich habe auf jeden Fall die Erfahrung gemacht, dass sich durch Abnehmen nichts verändert. Es muss was im Kopf passieren, man muss umdenken aber das dauert einfach und Rückfälle hatte in massenhaft.
Liebe Grüße
Gudrun


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Betreff: Re: Bulemie u MS
Von Anita am 02.05.2002


Hallo Ihr alle,

ich hab seit 3 Jahre B + MS und es wird nicht besser. Ich war schon bei einer Therapeutin und auch kurz mal im Krankenhaus, aber irgendwie hat das auch nur kurze Zeit geholfen.
Ich kann eigendlich mit niemanden darüber reden, da ich die meisten schon damit verletzt habe. Meine Eltern haben mich immer super unterstützt und ich hab Sie immer nur entäuscht.
Seit einen halben Jahr wohn ich jetzt unter der Woche allein und ich versuch, dass ich mich nicht ganz zuviel der Kotzerei hingebe.
Ich wünsch mir so sehr endlich wieder glücklich zu sein und mein Leben geniesen zu können und nicht immer nur ans Essen zu denken. Aber ich weiss einfach nicht wie. Ich hab so angst das ich meinen körper jetzt zerstör und kann trotzdem nicht damit aufhören.
Bitte kann mir irgendwer ein paar Tipps geben, wo ich hilfe bekomm. Am besten Adressen in Wien.

Ach ja Gudrun, wenn ich deine Mails durchlese, fang ich an zu weinen, weil ich mir denk, dass es vielleicht auch für mich noch hoffnung gibt. Du gibst einen echt Hoffnung.
Hast du vielleicht irgendwelche Tipps für mich wie ich schau das meine Gesundheit nicht zu sehr darunter leidet?


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Betreff: Re: Bulemie u MS
Von Nitti am 03.05.2002


Morgen allerseits,

wenn ich eure Beiträge so lese, fühlt sich das total komisch an. Ich merke das ich echt nicht allein mit meiner Scheisskrankheit bin.
Ich hab seit mehr als 3 Jahren B + MS. Ich lebe nun mein Leben mit dieser Krankheit. Ich lese immer wieder "ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr" Genau das denke ich auch jeden Tag wenn ich wiedermal über meinen Kübel sitze und mein Magen fasst übergeht. Ich hab mir schon so oft geschworen das es das letzte Mal ist und 1 Stunde drauf hab ich mir schon wieder überlegt wie ich zu meinen Essen komm.
Ich hab schon zwei Therapien hinter mir, aber es hat nicht wirklich was gebracht. Vielleicht weil ich nicht wirklich wollte. Den das meine Mädels ist unser Problem. Wir WOLLEN nicht wirklich aufhören. He seits jetzt nicht gleich bös. Es stimmt. Es liegt nur an uns damit aufzuhören an sonst niemanden. Aber für uns ist die Krankheit ein Schild. Das Fressen füllt die Leere in uns, besänftigt die Angst und man denkt an nichts anderes als ans Essen. Andere Probleme lassen wir nicht wirklich an uns ran. Wir sind abgestumpft. Oder etwa nicht? Denkt mal darüber nach, wann wir das letzte Mal wirklich aus tiefsten Herzen gelacht haben bis uns der Bauch weh getan hat oder wann wir das letzte Mal geweint haben,nicht wegen dem Kotzen und unseren Hoffnugnslosen Leben, sondern weil uns etwas anderes verletzt oder berührt hat. Und genau in solchen Momenten (wenn sie auch nur kurz sind) vergessen wir unsere Krankheit. Denn nur dann ist Platz für andere Gefühle.
Alles dreht sich nur um unsere Krankheit, dadurch können wir nichts anderes mehr geniesen, aber wir können auch nicht wirklich verletzt werden. Nur wenige Situationen können uns wirklich noch aus unserer Einöde reissen. Und genau zu solchen Zeitpunkten haben wir die beste Chance abzuspringen.
Vor kurzen hab ich eine solche Situation gehabt. Leider war ich wie immer zu schwach.
Meine grosse Liebe hat mich wegen meiner Krankheit verlassen. Er hatte vor mir schon eine Freundin mit Bulemie (war mal meine beste Freundin, durch welche ich auch auf die Idee vom Kotzen gekommen bin) und als er erfuhr das ich auch Bulemie hab, hat er mir zwar zuerst eine Chance gegeben. Leider hab ich diese nicht genutzt und er konnte nicht nochmal so eine Beziehung durchmachen wie mit seiner Ex. Ich hab ihn für meine Krankheit verloren und ich könnt jetzt noch immer weinen (es stehn mir die Tränen in den Augen) Es war als hätte er meine Lebensfreude und meinen Lebenswillen mitgenommen. Den durch ihn hab ich nach 2 1/2 Jahren wieder gelernt Freude für etwas zu entfinden, Spontan zu sein. Am Wochenende war ich bei ihm und hab oft 2 TAge nicht gekotzt und ich war endlich wieder aus tiefster Seele glücklich. Aber leider waf das auch nur am Anfang. Den mit der Zeit holte mich die Krankheit ein. Ich war wieder energilos und unglücklich. Und er merkte das er mich nicht glücklich machen konnte, dabei war er das einzige Bißchen glück das ich hatte.
Er meinte er sieht doch das ich nicht mehr mit ihm glücklich bin und noch immer nicht mehr esse und das er nicht zusehen kann wie ich mich selbst zerstör. Und dann ist er gegangen.
Plötzlich hatte ich keinen Grund mehr all das mitzumachen. Ich hatte keine Freude mehr und lag tagelang nur da und weinte. Ich liebe ihn jetzt noch immer so sehr, aber es gibt keine Chance mehr. Damals hatte ich seit langen 1 ganze Woche ohne Kotzen ausgehalten. Meine Schwester hat mich unterstützt. Ich war so stolz auf mich, aber wie beim Rauchen aufhören, hab ich mich die ganze Zeit auf mein erstes Mal nach dem "Aufhören" gefreut.
Nichtmal dieses Erlebnis lies mich aufhören! Ich bin jetzt wieder im Selben Rhytmus wie vorher. Morgens einmal, arbeiten, abends einmal, mit Freunden treffen und nachts einmal. Mir gehts jetzt vom Gefühl her wieder etwas besser, ich denk mir jeden Tag ich hab soviel Sachen die mich glücklich machen können (Freunde, Familie, heute den Sonnenschein, Arbeit etc.)Ich sollte der glücklichste Mensch auf der Welt sein. WENN ES DA NUR KEIN ESSEN GEBEN WÜRDE UND KEINEN KÖRPER

Glaubt auch ich wünsch mir nichts mehr als den Scheiss hinter mir zu lassen. Aber ich weiss es liegt nur an mir und ich muss ehrlich zugeben ich hab auch ne scheiss angst ohne die Bulemie zu leben. Es ist das Alleinsein das ich fürcht (mit Bulemie vertreib ich die Zeit die ich allein bin) aber auch die Angst vor Menschen.
Und deshalb schrecke ich davor zurück (glaub ich) damit aufzuhören. Ich fühl mich total schwach und als versager. Und ich hab solche Angst vor meiner Zukunft das ich eines TAges aufwache und es zu spät ist weil mein Körper ruiniert ist. ICH WILL DOCH LEBEN VERDAMMT NOCHMAL!!!!!!!!!! WARUM MUSSTE UNS DAS PASSIEREN WARUUUUUMMMM??? Ich wünsch euch allen das ihr es packt


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Betreff: Re: Bulemie u MS
Von Nitti am 03.05.2002


Morgen allerseits,

wenn ich eure Beiträge so lese, fühlt sich das total komisch an. Ich merke das ich echt nicht allein mit meiner Scheisskrankheit bin.
Ich hab seit mehr als 3 Jahren B + MS. Ich lebe nun mein Leben mit dieser Krankheit. Ich lese immer wieder "ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr" Genau das denke ich auch jeden Tag wenn ich wiedermal über meinen Kübel sitze und mein Magen fasst übergeht. Ich hab mir schon so oft geschworen das es das letzte Mal ist und 1 Stunde drauf hab ich mir schon wieder überlegt wie ich zu meinen Essen komm.
Ich hab schon zwei Therapien hinter mir, aber es hat nicht wirklich was gebracht. Vielleicht weil ich nicht wirklich wollte. Den das meine Mädels ist unser Problem. Wir WOLLEN nicht wirklich aufhören. He seits jetzt nicht gleich bös. Es stimmt. Es liegt nur an uns damit aufzuhören an sonst niemanden. Aber für uns ist die Krankheit ein Schild. Das Fressen füllt die Leere in uns, besänftigt die Angst und man denkt an nichts anderes als ans Essen. Andere Probleme lassen wir nicht wirklich an uns ran. Wir sind abgestumpft. Oder etwa nicht? Denkt mal darüber nach, wann wir das letzte Mal wirklich aus tiefsten Herzen gelacht haben bis uns der Bauch weh getan hat oder wann wir das letzte Mal geweint haben,nicht wegen dem Kotzen und unseren Hoffnugnslosen Leben, sondern weil uns etwas anderes verletzt oder berührt hat. Und genau in solchen Momenten (wenn sie auch nur kurz sind) vergessen wir unsere Krankheit. Denn nur dann ist Platz für andere Gefühle.
Alles dreht sich nur um unsere Krankheit, dadurch können wir nichts anderes mehr geniesen, aber wir können auch nicht wirklich verletzt werden. Nur wenige Situationen können uns wirklich noch aus unserer Einöde reissen. Und genau zu solchen Zeitpunkten haben wir die beste Chance abzuspringen.
Vor kurzen hab ich eine solche Situation gehabt. Leider war ich wie immer zu schwach.
Meine grosse Liebe hat mich wegen meiner Krankheit verlassen. Er hatte vor mir schon eine Freundin mit Bulemie (war mal meine beste Freundin, durch welche ich auch auf die Idee vom Kotzen gekommen bin) und als er erfuhr das ich auch Bulemie hab, hat er mir zwar zuerst eine Chance gegeben. Leider hab ich diese nicht genutzt und er konnte nicht nochmal so eine Beziehung durchmachen wie mit seiner Ex. Ich hab ihn für meine Krankheit verloren und ich könnt jetzt noch immer weinen (es stehn mir die Tränen in den Augen) Es war als hätte er meine Lebensfreude und meinen Lebenswillen mitgenommen. Den durch ihn hab ich nach 2 1/2 Jahren wieder gelernt Freude für etwas zu entfinden, Spontan zu sein. Am Wochenende war ich bei ihm und hab oft 2 TAge nicht gekotzt und ich war endlich wieder aus tiefster Seele glücklich. Aber leider waf das auch nur am Anfang. Den mit der Zeit holte mich die Krankheit ein. Ich war wieder energilos und unglücklich. Und er merkte das er mich nicht glücklich machen konnte, dabei war er das einzige Bißchen glück das ich hatte.
Er meinte er sieht doch das ich nicht mehr mit ihm glücklich bin und noch immer nicht mehr esse und das er nicht zusehen kann wie ich mich selbst zerstör. Und dann ist er gegangen.
Plötzlich hatte ich keinen Grund mehr all das mitzumachen. Ich hatte keine Freude mehr und lag tagelang nur da und weinte. Ich liebe ihn jetzt noch immer so sehr, aber es gibt keine Chance mehr. Damals hatte ich seit langen 1 ganze Woche ohne Kotzen ausgehalten. Meine Schwester hat mich unterstützt. Ich war so stolz auf mich, aber wie beim Rauchen aufhören, hab ich mich die ganze Zeit auf mein erstes Mal nach dem "Aufhören" gefreut.
Nichtmal dieses Erlebnis lies mich aufhören! Ich bin jetzt wieder im Selben Rhytmus wie vorher. Morgens einmal, arbeiten, abends einmal, mit Freunden treffen und nachts einmal. Mir gehts jetzt vom Gefühl her wieder etwas besser, ich denk mir jeden Tag ich hab soviel Sachen die mich glücklich machen können (Freunde, Familie, heute den Sonnenschein, Arbeit etc.)Ich sollte der glücklichste Mensch auf der Welt sein. WENN ES DA NUR KEIN ESSEN GEBEN WÜRDE UND KEINEN KÖRPER

Glaubt auch ich wünsch mir nichts mehr als den Scheiss hinter mir zu lassen. Aber ich weiss es liegt nur an mir und ich muss ehrlich zugeben ich hab auch ne scheiss angst ohne die Bulemie zu leben. Es ist das Alleinsein das ich fürcht (mit Bulemie vertreib ich die Zeit die ich allein bin) aber auch die Angst vor Menschen.
Und deshalb schrecke ich davor zurück (glaub ich) damit aufzuhören. Ich fühl mich total schwach und als versager. Und ich hab solche Angst vor meiner Zukunft das ich eines TAges aufwache und es zu spät ist weil mein Körper ruiniert ist. ICH WILL DOCH LEBEN VERDAMMT NOCHMAL!!!!!!!!!! WARUM MUSSTE UNS DAS PASSIEREN WARUUUUUMMMM??? Ich wünsch euch allen das ihr es packt


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Betreff: Re: Bulemie u MS
Von Nitti am 06.05.2002


HUNGER nach Liebe,
HUNGER nach Verständnis,
HUNGER der die Angst verbirgt.


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Betreff: Re: Bulemie u MS
Von Nitti am 06.05.2002


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