Von suncreek am 17.02.2002
hallo an alle,
ich wollt mal nachfragen ob es jemanden im forum geibt der aus klagenfurt/kärnten ist?
lg, suncreek
bisherige Antworten:
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Betreff: Re: frage
Von Gudrun Doerflinger am 18.02.2002
Hallo suncreek!
Ich wohne in St. Veit/Glan und arbeite in Klagenfurt.
Da ich dein Mail "Geld" gerade gelesen habe, kann ich dich "beruhigen". In den letzten 15 Jahren (8 davon kotzte ich mich fast zu Tode) war ich genau zweimal am Konto im plus. Obwohl ich jetzt "clean" bin, gebe ich trotzdem mehr Geld aus, als ich verdiene. Aber ich quäle mich nicht mehr mit Selbstvorwürfen und weiß durch viele Gespräche mit anderen, dass es ihnen ähnlich geht.
Früher gab ich das Geld für Nahrungsmittel aus, jetzt für Klamotten oder was auch immer.
Wie gehst du mit deiner Krankheit um?
Liebe Grüße
Gudrun
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Betreff: Re: frage
Von suncreek am 19.02.2002
hi gudrun,
danke für deine antwort! hab mich echt gefreut drüber!bezüglich meiner geldprobleme mache ich mir wahnsinnige vorwürfe, denn ich halte mich für sehr unverantwortlich - stimmt ja uach. sobald ich ein bißchen geld in der hand habe gebe ich es für nahrungsmittel aus. mein handeln enzieht sich da echt jeglicher logik und danach ärger ich mich grün und blau!!!!versteh mich jetzt bitte nicht falsch, aber es ist "beruhigend", wenn ich lese, daß es anderen Frauen auch so geht. zur zeit bin ich echt am kämpfen. ich will es wieder schaffen die bulimie aufzugeben, denn bis vor ein paar wochen, war mir schon alles egal. obwohl ich wußte daß es so nicht weitergeht, fühlte ich mich total ausgeliefert. ich leide seit 8 jahren an bulimie. da habe ichnicht durchgehend gekotzt, hatte gute phasen dazwischen und immer wenn ich geglaubt habe es geschafft zu haben, bin ich wieder in das tiefe loch gefallen und langsam habe ich begonnen zu resignieren. aber das kanns ja nicht sein, oder!!!!!ich möchte es echt schaffen und jeden tag sage ich mir vor: "heute ist ein neuer Tag- du kannst neu anfangen" doch wenn ich dann wieder wie eine irre einkaufen gehe und viele stunden mit fressen und kotzen vergehen, erscheint mir alles so hoffnungslos. was ich mir immer vornheme ist täglich 3 mahlzeiten zu essen (zu behalten)doch es gelingt nicht so oft! frühstück schaffe ich gut, aber dann....wie geths dir jetzt? wie hast du es geschaffr "clean" zu werden? würd mich über eine antwort freuen! muß jetzt leider weg weil ich arbeiten muß.
lg und einen schönen tag, suncreek
PS: was arbeitest du in klagenfurt?
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Betreff: an gudrun
Von suncreek am 19.02.2002
hi gudrun,
danke für deine antwort! hab mich echt gefreut drüber!bezüglich meiner geldprobleme mache ich
mir wahnsinnige vorwürfe, denn ich halte mich für sehr unverantwortlich - stimmt ja uach. sobald
ich ein bißchen geld in der hand habe gebe ich es für nahrungsmittel aus. mein handeln enzieht sich
da echt jeglicher logik und danach ärger ich mich grün und blau!!!!versteh mich jetzt bitte nicht
falsch, aber es ist "beruhigend", wenn ich lese, daß es anderen Frauen auch so geht. zur zeit bin
ich echt am kämpfen. ich will es wieder schaffen die bulimie aufzugeben, denn bis vor ein paar
wochen, war mir schon alles egal. obwohl ich wußte daß es so nicht weitergeht, fühlte ich mich total
ausgeliefert. ich leide seit 8 jahren an bulimie. da habe ichnicht durchgehend gekotzt, hatte gute
phasen dazwischen und immer wenn ich geglaubt habe es geschafft zu haben, bin ich wieder in das
tiefe loch gefallen und langsam habe ich begonnen zu resignieren. aber das kanns ja nicht sein,
oder!!!!!ich möchte es echt schaffen und jeden tag sage ich mir vor: "heute ist ein neuer Tag- du
kannst neu anfangen" doch wenn ich dann wieder wie eine irre einkaufen gehe und viele stunden
mit fressen und kotzen vergehen, erscheint mir alles so hoffnungslos. was ich mir immer vornheme
ist täglich 3 mahlzeiten zu essen (zu behalten)doch es gelingt nicht so oft! frühstück schaffe ich
gut, aber dann....wie geths dir jetzt? wie hast du es geschaffr "clean" zu werden? würd mich über
eine antwort freuen! muß jetzt leider weg weil ich arbeiten muß.
lg und einen schönen tag, suncreek
PS: was arbeitest du in klagenfurt?
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Betreff: An suncreek
Von Gudrun Doerflinger am 19.02.2002
Hi suncreek!
Ich versteh dich schon richtig, wenn du schreibst, dass es beruhigend ist, wenn es anderen auch so geht. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es war, als ich anfing zu essen und zu kotzen. Ich dachte, ich bin der einzige absolut gestörte, verrückte Mensch auf dieser Welt, wobei ver-rückt heute für mich keine negative Bedeutung mehr hat, denn was ist schon normal?
Ich hatte fünf Jahre Bulimie, ohne Einsicht, dass ich schwer krank war. Dann wußte ich schön langsam, dass es so nicht weitergehen kann und ich begann viel darüber zu lesen. Es dauerte weitere zwei Jahre, in denen ich, so wie du schreibst, mir jeden Tag vornahm, es endlich zu schaffen, zu essen und NICHT zu kotzen. Aber immer wenn ich anfing etwas zu essen, war es so, als ob eine fremde Macht von mir Besitz ergreifen würde und ich konnte einfach nicht mehr aufhören, bis mir schlecht war und mein Magen zum Platzen voll war. Ich habe wirklich Unmengen verdrückt. Es ist ein Wunder, dass ich nie einen Magendurchbruch hatte.
Und dann rief ich endlich bei einer Psychotherapeutin an (ich wollte unbedingt zu einer Frau) und machte einen Termin aus.
Zuerst war ich enttäuscht, weil wir nicht über meine Eßstörung, sondern über meine Kindheit und andere Dinge redeten aber heute weiß ich, dass die Ursachen genau dort lagen. Es würde jetzt zu lange dauern, dass jetzt genauer zu erörtern. Nur so viel. Nach außen hin ist nicht so viel passiert in meiner Familie (Pseudoheilewelt) aber intern gab es wahnsinnig viele Konflikte über die nicht geredet wurde. Bis zur Matura habe ich einfach immer zu viel gegessen. Dann war ich in Amerika als Au-pair und da war Essen sowieso an der Tagesordnung aber immer noch kein Kotzen. Als ich dann wieder zu Hause war, wollte mein Vater gleich wissen, was ich jetzt machen werde und da wurde der Druck zu groß und schleichend und langsam fing meine Bulimie an. (Da war ich 20.)
Nach einem halben Jahr Therapie lernte ich meinen Mann kennen. Am Anfang war meine Eßstörung wie weggeblasen. Als dann die ersten Konflikte (die es in jeder Beziehung gibt) auftauchten, flüchtete ich mich wieder in die Bulimie.
Zwei Jahre lang ging ich zur Therapeutin und in etlichen Stunden heulte ich wie ein Schloßhund aber es war so wichtig, gewissen Dingen ins Auge zu sehen.
Nach der Therapie hatte ich zwischendurch schon noch Rückfälle aber ich behandelte mich dann immer besonders liebevoll und beschimpfte mich nicht mehr, ein unfähiges, absolut unliebenswertes Individuum zu sein. Meinem Mann erzählte ich von Anfang an von meiner Krankheit. Er hat mir sehr geholfen, aber im Endeffekt mußte ich es (wie wir alle) selbst schaffen.
Ich weiß, wie es klingt, wenn man mitten drin ist aber die Schlüsselworte sind: Eigenliebe, Selbstakzeptanz, Selbstbewußtsein.
Eine 100%ige Heilung gibt es nicht. So wie ein trockener Alkoholiker bin ich "nur" eine "nicht-kotzende" Bulimikerin.
Anstelle der Fressanfälle hatte ich zwischendurch Panikattacken mit Atemnot und allem drum und dran und manchmal betäubte ich mich mit Alkohol, wenn ich kurz vorm Durchdrehen war.
Aber glaub mir, es ist wirklich jeder Tag ein neuer Anfang, du darfst nicht aufgeben.
Übrigens schob ich die Therapie immer wieder hinaus, weil ich ja kein Geld dafür hatte. Als ich anfing, hatte ich genausoviel Geld wie vorher und es ist trotzdem irgendwie gegangen.
Und es hat im nachhinein betrachtet mein Leben gerettet. Also wieviel Geld ist (d)ein, (m)ein Menschenleben eigentlich wert? Ich finde, alles Geld dieser Welt.
Alles Liebe
Gudrun
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Betreff: An suncreek
Von Gudrun Doerflinger am 19.02.2002
Ich habe vergessen, deine Frage zu beantworten.
Ich arbeite in Klagenfurt in einem Hotel und studiere Psychologie an der Uni Klagenfurt.
Was machst du?
LG Gudrun
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Betreff: an gudrun
Von suncreek am 24.02.2002
hi gudrun,
sorry hat geduert bis ich zeit und ruhe gefunden habe dir zurückzuschreiben. voll der zufall! ich studiere auch an der uni klagenfurt - pädagogik und Medienkommunikation im 8. semster. je näher das ende meines studiums kommet dest brennender wird die ffrage, was ich danach mit meinem leben anfangen soll. wie lange studierst du schon?vielleicht sind wir uns ja schon mal über den weg gelaufen:-)....
ich habe schon einige tehrapien gemacht doch hat es beir mir sehr lange gedauert bis ich wirklich kapiert habe daß ich krank bin. das waren mehr so alibiehandlungen um meine mutter zu beruhigen. aber inzwischen ist es mir voll klar, daß ich krank bin und daß nur ich selbst mir helfen kann.ich habe echt schon warhnsinnig viel gelernt, und verstandesmäßig ist mir soviel klar, aber viele erkentnisse habe ich einfach noch nicht im gefühl und ich weiß daß da noch ein langer weg vor mir liegt. sobald ich nicht aufpasse, bin ich wieder voll in der bulimie. ich denke mir so oft, daß ich leben möchte wie andere, aber das geht nicht, denn ich dnke daß ich um einiges aufmerksamer sein muß mit mir.naja.... ich würde mich freuen wieder von dir zu lesen. liebe grüße und noch einen wunderschönen sonntag
suncreek
frage | 6 Antworten
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