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der erste ist der schwerste schritt | 1 Antwort

Verfasst: Fr Jun 14, 2002 17:30
von db_admin
Von sputzal am 03.02.2002

hi!
auch ich zähle mich mittlerweile zu den betroffenen, auch wenn ich mir das lange zeit nicht eingestehen wollte. bulimie als krankheit und auch sucht anzuerkennen und auch zu akzeptieren ist der erste schritt auf dem langen weg der besserung, UND auch der schwerste.
wie bei jeder sucht, war auch immer der überzeugung, zu jeder zeit mit dem "rückwärts-essen" aufhören zu können. ich frag mich heute: warum hab ich es dann nicht gemacht?!
bei mir hat alles vor einem jahr angefangen, keine lange zeit, ich weiß, aber lang genug, um voller überzeugung sagen zu können, dass es absolut SSCHEISSE ist. ich hatte damals noch meinen freund, war unheimlich verliebt, aber unglücklich, er hat mich nicht mehr so beachtet. obwohl ich mit einem gewicht von damals *kg auf 1,63m nicht dick, ja nicht einmal mollig war, ich hab ja leistungssport gemacht, hatte ich das gefühl, ihn zurück zu gewinnen, wenn ich dünner werde. anfangs ging das mit dem weniger essen ja gut, irgendwann hab ich aber festgestellt, dass mir das essen fehlt. ich hab gegessen, mein schlechtes gewissen hat mich geplagt, ich hab gekotzt. diesen zeitpunkt verfluche ich, denn wie kann einem menschen, die (nicht einmal realistische) meinung anderer wichtiger sein, als die eigene gesundheit?!?
anfangs übergab ich mich nur ab und zu, dann immer öfter, bis ich einfach alles wieder rausgekotzt habe. oft hätt ich mir gewunschen, meiner körper hätte mir ein zeichen gegeben, mir halsschmerzen beschert oder bauchkrämpfe- irgendwas, vielleicht hätte mich das wachgerüttelt.
irgendwann ist man drinnen- im teufelskreis bulimie. und glaubt mir eines, zu sehen wie ich tag für tag unheimlich viel geld in meine klomuschel spucke tut mir weh, das verheimlichen, es tut mir weh, sich niemandem anvertrauen zu können, niemandem erklären können, warum man das macht, das es die macht über mich hat, es tut mir weh!! hundert mal mehr, als mir damals der gedanke an meinen freund wehgetan hat.
fangt mit der scheisse gar nicht an, irgendwann steht ihr wie ich hier und müsst erkennen, dass ihr wirklich krank seit.... und der weg zurück ist doppelt so schwer!!
allen, denen es ähnlich geht wie mir, wünsche ich alles glück der welt, dass ihr diesem teufelkreis ein ende setzt und euch wieder auf das konzentriert was wirklich wichtig ist, die einstellung zum leben, dann kommt die ausstrahlung zurück, die auch ich im laufe der zeit verloren habe, und dann....... kommt das oder der, den ihr so vermisst habt. ich weiß das und ich glaube daran.
abschliessend noch mein motto: "gib jedem neuen tag die chance, der schönste deines lebens zu werden!!!!!"

bisherige Antworten:


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Betreff: Re: der erste ist der schwerste schritt
Von Bici am 03.02.2002


Du sprichst mir aus der Seele!!!!
Bei mir hat die Scheiß-Bulimie genauso angefangen,....allerdings liegt das schon 10 Jahre zurück.
Hab auch wegen einem "Mann" zuerst die Nahrungszufuhr drastisch reduziert. Da ich es auf die Dauer ohne nahrung nicht aushielt, hab ich Fressanfälle bekommen und nach jedem dieser Fressanfälle fühlte ich mich fett und abstoßend; hab dann begonnen alles wieder zu k*..........
Ich hab jetzt 10 Jahre hinter mir mit dieser Krankheit und ich will jetzt endlich mein Leben wieder zurück!!! Ich merke wie ich meinen Freund mit meinen Stimmungsschwankungen völlig aus der Reihe werfe; und daher will ich es ihm auch sagen....ich kann mit der Lüge NICHT mehr leben!
Auch meiner Tochter (2) zuliebe muß ich den Absprung endlich ganz schaffen.
Ich hab zwar keine Fressanfälle, esse tagsüber normal....nur abends (wo ich auch normal esse) kann ich mich nicht beherrschen......und k* danach. Natürlich heimlich.
Ich hasse diese Heimlichtuerreih....ich muß es jetzt endlich schaffen.....

Bici