Warum nur wir? | 4 Antworten
Verfasst: Fr Jun 14, 2002 17:21
Von Helga am 28.01.2002
Fragt ihr euch nicht, was wir angestellt haben, dass wir mit dieser Krankheit so bestraft sind. Ich weiß es nicht. Blöd zu sagen, dass man bestraft ist, aber ich finde es schon. Ich weiß auch, dass ich selber Schuld bin, aber macht nicht jeder mal kleine oder große Fehler in seinen Leben. Unser Fehler verfolgt uns schon eine sehr lange Zeit in unserem Leben und anscheinend lässt er sich nicht so leicht abschütteln, wie man meint.
Bin gerade wieder in der Phase, wo ich probiere will diese Sucht zu bekämpfen. Meistens geht das ein, zwei Tage gut und dann wieder das Gleiche von vorne. Ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll und wie ich noch mein Leben verändern könnte.
Der Auslöser dieser Sucht liegt einfach schon zu lange zurück - diesen Grund kann ich nicht mehr ändern oder versuchen zu verbessern, aber ich kann versuchen ihn aus meinem Leben zu verdrängen und einfach nicht mehr daran zu denken.
Ich muss mich auf mein Leben konzentrieren und nicht mehr an andere denken oder mich von anderen lenken lassen.
Heute habe ich Kraft und Mut - mal schauen, wie es morgen ist.
Helga
bisherige Antworten:
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Betreff: Re: Warum nur wir?
Von suncreek am 28.01.2002
hi helga, genau das gleiche frage ich mich auch immer wieder, denn andere haben keine bulimie und kommen klar.ich war gerade beim "abwaschen meiner letzten freßattacke" und habe den entschluß gefaßt ab heute wirklich etwas zu ändern. ich habe immer so den gedanken in mir, daß alles schon zu spät ist, aber das bringt mich klarerweilse nicht weiter. denn wir können jeden tag, jede stunde,.. neu anfangen! ich wünsche dir ganz viel kraft.
liebe grüße suncreek
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Betreff: Re: Warum nur wir?
Von Helga am 28.01.2002
Du hast vollkommen recht. Wir brauchen uns nichts von der Bulimie bieten lassen, weil wir können auch zurückschlagen. Warum muss man alles immer so hinnehmen und warum kann man nicht einfach mal "Nein" sagen und von vorne beginnen.
Es ist nie zu spät. Natürlich habe ich schon ein lange Zeit diese Krankheit und viel Zeit damit verschießen, aber ein Anfang kann immer gestartet werden.
Will nicht noch in zwei oder vielleicht auch fünf Jahren noch immer schreiben müssen - ich kotze, ich saufe, ich fresse. Möchte gern dann schreiben, ich habe es geschafft - wie.........
Hoffe, dass ich diesen Satz einmal schreiben kann und ohne Bulimie ins Bett gehen kann und wieder aufstehen kann. Man verscheißt soviel Zeit mit dieser Sucht, die man einfach anders nützen kann - leider wissen wir wohl nicht mehr wie. Wir haben anscheinend verlernt, mit unserer Freizeit richtig hauszuhalten und was anderes zu tun, als nach jedem Essen (wenn es auch nicht viel war) auf die Toilette zu gehen.
Leider liegen aber unsere (bzw. meine) Probleme nicht am Essen und Erbrechen, sondern weit tiefer. Traue mich aber nicht danach zu fragen. Ich weiß ganz genau was ich ändern sollte und müsste, aber ich bin einfach noch nicht so weit, den letzten Schritt zu machen.
Vielleicht durch euch und eure Berichte, kann ich auch durchhalten.
Helga
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Betreff: Re: Warum nur wir?
Von Asyl am 29.01.2002
Hallo Helga.
Wenn ich Dich kurz zitieren darf:
"Leider liegen aber unsere (bzw. meine) Probleme nicht am Essen und Erbrechen, sondern weit tiefer. Traue mich aber nicht danach zu fragen. Ich weiß ganz genau was ich ändern sollte und müsste, aber ich bin einfach noch nicht so weit, den letzten Schritt zu machen."
Ich finde, dass es eher ein Glück ist, dass das Problem EBEN NICHT das Essen ist. Weil alles andere kann man wirklich ändern und beenden, nur das Essen nicht. Sonst stirbt man nämlich. Dem Essen wird man sein Leben lang nicht "entkommen". Bzw. positiv gewendet, wenn man sich von dieser Krankheit befreit hat und dem Essen wieder den Stellenwert gibt, den es eigentlich hat (dass es uns satt und lebensfähig macht), ist auch ein lustvoller Umgang damit wieder möglich, weil es nicht mehr mit Angst besetzt ist. Dieser "normale" Umgang mit Nahrung ist auch nach mehreren Jahren andauernden Ess-Störungen wieder erreichbar, da bin ich sicher. Das ist das eine.
Um der Bulimie zu entkommen, gilt es also das Verhalten, das einen dem Essen diesen seltsamen Stellenwert geben lässt, zu ändern. Am Symptom (dem Zusammenhang Fressen-Kotzen) herumzukurieren ist sicher auch wichtig für den Anfang - rein körperlich schon ein Erfolg, wenn man das Kotzen sein lässt - das eigentliche Problem wird man dadurch aber mit Sicherheit nicht los werden, wie du ja selber schreibst.
Du schreibst, dass Deine Problem viel tiefer liegen als beim Essen. Du schreibst, dass Du unter der Situation leidest und sie beenden willst und wieder "normal" leben möchtest. Du schreibst, dass Du Dich nicht nach den wirklichen Problem zu fragen getraust. Du schreibst, dass Du ganz genau weißt, was du ändern müsstest. Du schreibst, dass du noch nicht so weit bist. Du schreibst, dass du damit aufhören willst. Willst Du das wirklich?
Dann wirst Du aber nach den wirklichen Problemen fragen müssen.
Tu das! Man kann dieser Krankheit entkommen!
Asyl
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Betreff: Re: Warum nur wir?
Von mr. sixx am 29.01.2002
ok ich hab keine bulimie .....ich hab ein mittelding aus magersucht und bulimie oder so ähnlich ....is aber genau so ein scheiss...
ich glaub verdrängen darfst du die probleme nicht auch wenn sie sehr lang zurückliegen...verdrängen heisst immer verstecken , sich zurückziehen und so lässt sich nie ein problem bekämpfen. man muss sich den problemen, gründen etc. stellen , sich damit auseinander setzen, voll auf konfrontationskurs. auch wenns hart ist und schwer und weh tut und man dadurch nicht sofort geheilt ist und neu anfangen kann ....aber ich glaube das sich der probleme bewusst sein bzw. machen auf jeden falll hilft
mir gehts nicht anders, als dir....jeden tag will ich neu anfangen und immer wieder hauts mich auf die nase. und das schlimmste ist die angst....die angst zu versagen die angst es nie in den griff zu bekommen ....aber wenn man sich dem allen nicht stellt dann glaub ich wirds nix
und ich glaub nicht das wir einen fehler gemacht haben oder das wir schuld sind .....das ist nicht schön gesagt ....ich glaub wir können gar nicht so viel dafür. aber wir sind betroffen davon und dann zu sagen wir sind selbst schuld ist schlecht ....das baut einen nicht auf.....sieh das ganze doch als möglichkeit. möglichkeit dich mit dir und deinen problemen auseinanderzusetzten . meine "krankheit",sucht ist doch irgendwie ein alarm meiner selbst ....entstanden aus einem problem heraus.....jetzt muss ich dieses problem finden und kann es besiegen und auch meine "krankheit"
wir schaffen das schon ......jawoll auch wenns nicht gleich morgen ist ...jeder tag ein kleiner schritt eine stufe .....irgendwann werden wir dann oben angekommen und dann können wir stolz auf uns sein.....auch wenns hart ist man muss nur durchhalten und das können wir
kopf hoch
Fragt ihr euch nicht, was wir angestellt haben, dass wir mit dieser Krankheit so bestraft sind. Ich weiß es nicht. Blöd zu sagen, dass man bestraft ist, aber ich finde es schon. Ich weiß auch, dass ich selber Schuld bin, aber macht nicht jeder mal kleine oder große Fehler in seinen Leben. Unser Fehler verfolgt uns schon eine sehr lange Zeit in unserem Leben und anscheinend lässt er sich nicht so leicht abschütteln, wie man meint.
Bin gerade wieder in der Phase, wo ich probiere will diese Sucht zu bekämpfen. Meistens geht das ein, zwei Tage gut und dann wieder das Gleiche von vorne. Ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll und wie ich noch mein Leben verändern könnte.
Der Auslöser dieser Sucht liegt einfach schon zu lange zurück - diesen Grund kann ich nicht mehr ändern oder versuchen zu verbessern, aber ich kann versuchen ihn aus meinem Leben zu verdrängen und einfach nicht mehr daran zu denken.
Ich muss mich auf mein Leben konzentrieren und nicht mehr an andere denken oder mich von anderen lenken lassen.
Heute habe ich Kraft und Mut - mal schauen, wie es morgen ist.
Helga
bisherige Antworten:
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Betreff: Re: Warum nur wir?
Von suncreek am 28.01.2002
hi helga, genau das gleiche frage ich mich auch immer wieder, denn andere haben keine bulimie und kommen klar.ich war gerade beim "abwaschen meiner letzten freßattacke" und habe den entschluß gefaßt ab heute wirklich etwas zu ändern. ich habe immer so den gedanken in mir, daß alles schon zu spät ist, aber das bringt mich klarerweilse nicht weiter. denn wir können jeden tag, jede stunde,.. neu anfangen! ich wünsche dir ganz viel kraft.
liebe grüße suncreek
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Betreff: Re: Warum nur wir?
Von Helga am 28.01.2002
Du hast vollkommen recht. Wir brauchen uns nichts von der Bulimie bieten lassen, weil wir können auch zurückschlagen. Warum muss man alles immer so hinnehmen und warum kann man nicht einfach mal "Nein" sagen und von vorne beginnen.
Es ist nie zu spät. Natürlich habe ich schon ein lange Zeit diese Krankheit und viel Zeit damit verschießen, aber ein Anfang kann immer gestartet werden.
Will nicht noch in zwei oder vielleicht auch fünf Jahren noch immer schreiben müssen - ich kotze, ich saufe, ich fresse. Möchte gern dann schreiben, ich habe es geschafft - wie.........
Hoffe, dass ich diesen Satz einmal schreiben kann und ohne Bulimie ins Bett gehen kann und wieder aufstehen kann. Man verscheißt soviel Zeit mit dieser Sucht, die man einfach anders nützen kann - leider wissen wir wohl nicht mehr wie. Wir haben anscheinend verlernt, mit unserer Freizeit richtig hauszuhalten und was anderes zu tun, als nach jedem Essen (wenn es auch nicht viel war) auf die Toilette zu gehen.
Leider liegen aber unsere (bzw. meine) Probleme nicht am Essen und Erbrechen, sondern weit tiefer. Traue mich aber nicht danach zu fragen. Ich weiß ganz genau was ich ändern sollte und müsste, aber ich bin einfach noch nicht so weit, den letzten Schritt zu machen.
Vielleicht durch euch und eure Berichte, kann ich auch durchhalten.
Helga
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Betreff: Re: Warum nur wir?
Von Asyl am 29.01.2002
Hallo Helga.
Wenn ich Dich kurz zitieren darf:
"Leider liegen aber unsere (bzw. meine) Probleme nicht am Essen und Erbrechen, sondern weit tiefer. Traue mich aber nicht danach zu fragen. Ich weiß ganz genau was ich ändern sollte und müsste, aber ich bin einfach noch nicht so weit, den letzten Schritt zu machen."
Ich finde, dass es eher ein Glück ist, dass das Problem EBEN NICHT das Essen ist. Weil alles andere kann man wirklich ändern und beenden, nur das Essen nicht. Sonst stirbt man nämlich. Dem Essen wird man sein Leben lang nicht "entkommen". Bzw. positiv gewendet, wenn man sich von dieser Krankheit befreit hat und dem Essen wieder den Stellenwert gibt, den es eigentlich hat (dass es uns satt und lebensfähig macht), ist auch ein lustvoller Umgang damit wieder möglich, weil es nicht mehr mit Angst besetzt ist. Dieser "normale" Umgang mit Nahrung ist auch nach mehreren Jahren andauernden Ess-Störungen wieder erreichbar, da bin ich sicher. Das ist das eine.
Um der Bulimie zu entkommen, gilt es also das Verhalten, das einen dem Essen diesen seltsamen Stellenwert geben lässt, zu ändern. Am Symptom (dem Zusammenhang Fressen-Kotzen) herumzukurieren ist sicher auch wichtig für den Anfang - rein körperlich schon ein Erfolg, wenn man das Kotzen sein lässt - das eigentliche Problem wird man dadurch aber mit Sicherheit nicht los werden, wie du ja selber schreibst.
Du schreibst, dass Deine Problem viel tiefer liegen als beim Essen. Du schreibst, dass Du unter der Situation leidest und sie beenden willst und wieder "normal" leben möchtest. Du schreibst, dass Du Dich nicht nach den wirklichen Problem zu fragen getraust. Du schreibst, dass Du ganz genau weißt, was du ändern müsstest. Du schreibst, dass du noch nicht so weit bist. Du schreibst, dass du damit aufhören willst. Willst Du das wirklich?
Dann wirst Du aber nach den wirklichen Problemen fragen müssen.
Tu das! Man kann dieser Krankheit entkommen!
Asyl
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Betreff: Re: Warum nur wir?
Von mr. sixx am 29.01.2002
ok ich hab keine bulimie .....ich hab ein mittelding aus magersucht und bulimie oder so ähnlich ....is aber genau so ein scheiss...
ich glaub verdrängen darfst du die probleme nicht auch wenn sie sehr lang zurückliegen...verdrängen heisst immer verstecken , sich zurückziehen und so lässt sich nie ein problem bekämpfen. man muss sich den problemen, gründen etc. stellen , sich damit auseinander setzen, voll auf konfrontationskurs. auch wenns hart ist und schwer und weh tut und man dadurch nicht sofort geheilt ist und neu anfangen kann ....aber ich glaube das sich der probleme bewusst sein bzw. machen auf jeden falll hilft
mir gehts nicht anders, als dir....jeden tag will ich neu anfangen und immer wieder hauts mich auf die nase. und das schlimmste ist die angst....die angst zu versagen die angst es nie in den griff zu bekommen ....aber wenn man sich dem allen nicht stellt dann glaub ich wirds nix
und ich glaub nicht das wir einen fehler gemacht haben oder das wir schuld sind .....das ist nicht schön gesagt ....ich glaub wir können gar nicht so viel dafür. aber wir sind betroffen davon und dann zu sagen wir sind selbst schuld ist schlecht ....das baut einen nicht auf.....sieh das ganze doch als möglichkeit. möglichkeit dich mit dir und deinen problemen auseinanderzusetzten . meine "krankheit",sucht ist doch irgendwie ein alarm meiner selbst ....entstanden aus einem problem heraus.....jetzt muss ich dieses problem finden und kann es besiegen und auch meine "krankheit"
wir schaffen das schon ......jawoll auch wenns nicht gleich morgen ist ...jeder tag ein kleiner schritt eine stufe .....irgendwann werden wir dann oben angekommen und dann können wir stolz auf uns sein.....auch wenns hart ist man muss nur durchhalten und das können wir
kopf hoch