Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#601
Flieder, meine liebe Flieder, TU ES NICHT!

Ganz ehrlich? Dann iss lieber noch ein bisschen weiter! Das ist nicht so schlimm wie das ritzen meiner Meinung nach! Du hattest so einen schwierigen Tag und es ist okay, wenn du dich überfordet fühlst!

Ich weiß, dass du dich morgen nach dem Aufstehen schon viel besser fühlen wirst!

Denk an das erden! Ich weiß, dass du so stark bist Flieder, dass du es kannst! Sogar jetzt in dieser schwierigen Situation kannst du es!

Denn im Grunde weißt du: Für deine schrecklichen Schamgefühle und Selbstabwertungen gibt es keinen realen Grund! Nur weil ER abgesagt hat, ist an DIR nichts schlechtes! Er hat es nicht böse gemeint und ihr könnt ein neues Treffen arrangieren! Auch alle anderen, die dir in letzter Zeit abgesagt haben, haben das nicht getan, weil mit dir etwas nicht stimmt! Sondern weil es ihnen einfach nicht gepasst hat. Es sind ja alles Leute gewesen die dich alle sehr schätzen und lieb haben!

Fühl dich noch einmal virtuell gedrückt! Halte durch Flieder, du bist stark!
Sei gut zu deinem Körper, damit deine Seele Lust hat darin zu wohnen!

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#602
Ich habe statt SV ein Gedicht über SV geschrieben aus der Perspektive wenn ich es getan hätte.
Hier ist es: Achtung TRIGGERGEFAHR
Du siehst darin Schmerz
Für mich war es Befreiung
Befreiung von allem
Loslassen
Nicht mehr tragen
Nicht mehr sein
Nicht mehr fühlen
Außer den Schmerz
Das rote Blut sehen
Du siehst darin Verzweiflung
Für mich war es Entspannung
Tiefer Tiefer Tiefer
Wann kommt die Grenze?
Wie weit kann ich gehen?
Du siehst darin Selbstverletzung
Für mich ist es Extase

Plötzlich kann ich mir die Ess-Brech-Anfälle sehr gut verzeihen. Das klingt zwar nun echt bescheuert, aber wenn es schon so weit kommt, dass ich nach 10 Tagen übelsten SV-Druck habe und dies dann nicht tue *stolz*... dann wird wohl etwas dran sein, dass ich momentan mit schweren inneren Spannungen zu kämpfen habe. Ich habe übrigens noch nicht erzählt, dass ich seit drei Tagen krasse Herzrhythmusstörungen habe: die kommen glaube ich auch durch die innere Anspannung.
Also wie gesagt: Flieder ritzt sich nicht mehr heute, sondern ist im Gegenteil stolz es trotz Druck eben nicht getan zu haben (der höchste Punkt des Drucks ist weg) und flieder frisst und kotzt heute auch nicht mehr. Dann kann ich morgen sogar schon stolz in den neuen Tag starten - auch wenn es sich heute Abend nur um einen Minierfolg in einem kleinen Zeitraum handelt.

@ Pizza: Du bist so toll!! Womit habe ich deine wunderbare Unterstützung verdient?! Gerade diese Passage hat mich ENORM aufgebaut:
Für deine schrecklichen Schamgefühle und Selbstabwertungen gibt es keinen realen Grund! Nur weil ER abgesagt hat, ist an DIR nichts schlechtes! Er hat es nicht böse gemeint und ihr könnt ein neues Treffen arrangieren! Auch alle anderen, die dir in letzter Zeit abgesagt haben, haben das nicht getan, weil mit dir etwas nicht stimmt!
Es tut mir trotzdem total leid, dass ich dir bisher noch gar nicht auf die PN und deine neusten Post geantwortet habe :( Ich finde es mega doof, dass ich so oft keine Reserven mehr für euch habe, sondern diese für mich brauche.
Zuletzt geändert von flieder am So Feb 19, 2012 21:39, insgesamt 1-mal geändert.
Ich schaue in den Himmel:
die Nacht ist sternenklar,
im Mondlicht singt die Wahrheit
es ist so wunderbar

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#603
Es tut mir trotzdem total leid, dass ich dir bisher noch gar nicht auf die PN und deine neusten Post geantwortet habe :( Ich finde es mega doof, dass ich so oft keine Reserven mehr für euch habe, sondern diese für mich brauche.
Mach dir da mal keine Sorgen. Du kannst mir auch morgen noch darauf antworten!

Das spiegelt übrigens genau die Situation wieder, wegen der du dich jetzt fertig machst!
Jemand antwortet dir nicht oder sagt dir ab und du wartest die ganze Zeit auf eine Antwort und machst DICH dafür schlecht. Dabei haben sicher alle einen vernünftigen Grund dafür!
Genauso wie du heute abend auch einen Grund hast mir nicht zu antworten! Oder in den letzten Tagen, wo du vllt auch nicht sofort auf meine oder unsere Beiträge geantwortet hast, weil du dich dafür einfach nicht in der Verfassung oder Stimmung gefüht hast. Und meinst du es böse? NEIN! Und so geht es uns ja allen Mal! Und so wird es den Leuten, die dir absagen mussten auch gehen!

Ich bin froh, dass dir das Gedicht geholfen hat Flieder. Und wegen den Herz-Rhytmus-Störungen, wenn es nicht so schnell wie möglich besser wird, dann solltest du auf jeden Fall nochmal zum Arzt gehen oder mit deiner Thera sprechen, wie du dich in solchen Situationen verhalten kannst!
Denn wenn deine innere Anspannung schon so groß ist, dass sogar dein Herz darunter leidet, dann solltest du vllt wirklich in naher Zukunft erstmal solch "anstrengende" Ereignisse wie das mit B vermeiden! Auch wenn ich dir natürlich wünsche, dass du das Leben mit all seinen Macken und Schönheiten genießen kannst!

Trotzdem- Deine Gesundheut geht vor!

Aurora, dich möchte ich auch nochmal ganz lieb in den Arm nehmen! Auch wenn du heute einen schlechten Tag hattest, dann hoffe ich für dich, dass der morgige besser wird!
Und auch wenn du im Moment so viel Angst hast, deine Gedanken aufzuschreiben, weil du Angst hast, dass sie dich zu sehr runterziehen, ich in mir sicher, dass genau DAS der richtige Weg ist. Nur, wenn du deine Gefühle und Gedanken genau benennen kannst, kannst du effektiv gegen sie angehen!
Denk dran, wir sind hier immer für dich da und fangen dich auf!

Gute Nacht alle zusammen! :-*
Sei gut zu deinem Körper, damit deine Seele Lust hat darin zu wohnen!

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#604
Ich habe heute Abend viel über die Funktion meiner Ess-Störung herausgefunden. Erstmal die schlechte Nachricht gleich vorweg: Es kam zu einem dritten Ess-Brech-Anfall. Aber ich habe durch diesen ungeahnt wie gesagt einiges herausgefunden. Ich sehe zwar nun wie ein Monster aus (gerade um den Mund herum wegen der Magensäure), habe schon wieder ein tierisches Ziehen in der Brust und möchte nicht wissen wie mein Körper zu den Elektrolyentgleisungen heute Abend steht, aber ich hoffe aus den Erkenntnissen eine motivierende Konsequenz ziehen zu können.

Mir ist aufgefallen, dass der Essbrechanfall und meine Ess-Störung allgemein (habe ja auch noch MS-Gedanken und kann immer noch nicht ohne schlechtes Gewissen drei große Mahlzeiten essen) mir ein Gefühl der Kontrolle bei gleichzeitigem Kontrollverlust vermitteln. Das klingt paradox und genau das ist es was mein „Inneres“ befriedigt: diese Ambivalenz; das "scheinbare" Lösen eines Paradoxons. Aber wieso spreche ich von Kontrollverlust? Im Prinzip liegt ja allein dadurch, dass wir uns eingestehen „krank“ bzw essgestört zu sein und immer wieder sagen wie wenig wir das eigentlich wollen und versuchen dagegen anzukämpfen eine gewisse Machtlosigkeit (resp Kontrollverlust) vor. Damit meine ich nicht, dass man der Krankheit hilflos und auf alle Zeit ausgeliefert ist, aber in gewissem Sinne hat die Ess-Störung mich zumindest im Griff. Gleichzeitig scheint ein Teil in mir die Ess-Störung (insbesondere die Ess-Brech-Anfälle) aber auch ganz arg zu WOLLEN. Dieser Teil hat die Bulimie als Strategie der Gefühlsverdrängung, der Psychosomatisierung, des Spannungsabbaus gelernt. Verstärkt werden diese „positiven Aspekte“ durch meine eigene innere Haltung zur Bulimie, die etwas kontrovers ist wie mir die letzte Zeit und insbesondere erst heute Abend bewusst wurde. (Ich möchte hier jetzt ganz offen und ehrlich dazu Stellung nehmen und hoffe nicht auf Verständnislosigkeit zu stoßen, da ich glaube nur durch diese Aufrichtigkeit endlich von der Bulimie loslassen zu können oder zumindest mich ordnen zu können. ) Also: Ich muss offen zugeben, dass es mir gefällt durch die Bulimie (im jetzigen Ausmaße) :
1)nicht großartig zuzunehmen, was mir ein Gefühl der Kontrolle über meinen Körper vermittelt
2)emotionale Probleme auf die körperliche Ebene zu verlagern und da das Problem „auszuagieren“, was mir wiederum ein Gefühl der Kontrolle gibt
3) nicht besonders mit meinen „Seelenqualen“ aufzufallen (eine andere Sucht wie z.B. Alkoholismus wäre offensichtlicher), oder ich könnte wie damals in meiner b-freien Phase depressiv werden und alle würden sich sorgen
4)keine sozialen Kontakte zu vernachlässigen (im Gegenteil: ich kann die Enttäuschungen über Absagen/Ablehnungen in Folge meines sehr initiativen Verhaltens „wegkotzen“ und mich anschließend ja sogar neu motivieren wieder auf Leute zuzugehen)

Ich habe also das Gefühl die Kontrolle nicht verloren zu haben und gleichzeitig sehne ich mich nach Rausch, Fallenlassen, Abschalten (resp Kontrollverlust). Diese beiden entgegengesetzten Pole kann ich in sozialen Beziehungen nicht miteinander vereinbaren, denn das würde Ambivalenz bedeuten, welche sehr ungesund und schädlich für Beziehungen ist - zumindest in dem Ausmaße wie ich Ambivalent definiere. Das Problem ist nur, dass ich mich nach eben jener Ambivalent sehne.. kein Wunder, denn ich bin schließlich so geprägt (sowohl Mutter-Tochter als auch Vater-Tochterbeziehung waren ULTRA ambivalent). Diese Ambivalenz versuche ich ja außerdem durch meine Therapie, meine Reflexionen und meinen wohlwollenden Umgang mit mir (der dauerhafte, wohltuende Beziehungen einschließt) zu unterdrücken und ich bin auch sehr stolz einige konstante Beziehungen aufgebaut zu haben. Aaaaaber gleichzeitig reichen mír diese nicht aus und ohne die Ambivalenz macht sich zudem das eklige, quälende Gefühl der inneren Leere breit..

Meine erste Frage an mich selber, die ich mir morgen beantworten möchte, wäre also: Wie kann ich die Ambivalenz bzw meinen Wunsch nach Kontrolle bei Kontrollverlust (zumindest vorübergehend) anders lösen als durch Essen und Erbrechen? Denn ich will wirklich aufhören zu kotzen!! Auch das sind ehrliche und aufrichtige Worte meines Inneren. Ich will dieses selbstschädigende, gesundheitsgefährdende Verhalten endlich lassen! Ich bin für Ideen eurerseits ebenfalls offen!!

Ein zweiter wesentlicher Aspekt der mir bewusst geworden ist heute Abend ist der "Realitätscheck" bzw allgemein die Veränderungen in meinen Denkmustern, die sicherlich auch therapiebedingt sind (was auf jeden Fall für einen Fortschritt spricht :) ) Einerseits wird mir durch die "neue realistische Denkweise" zunehmend bewusst, dass ich nicht der Grund bin, weshalb Dinge anders geschehen als ich es mir wünsche, z.B. eine Absage oder vermeintliche „Ablehnung“. Dies ist zunächst erleichternd, da die Objektivierung und Relativierung die Scham- und Minderwertigkeitsgefühle von mir nimmt. Aber dadurch erscheint mir die Welt zugleich NOCH unberechenbarer, willkürlicher und ängstigender. Das ist nun schwer zu erklären, aber ich will es mal versuchen: Wenn ich davon ausgehe, dass mir abgesagt wird, weil ich so ein schlechter, hassenswerter Mensch bin, impliziert dies die Möglichkeit, dass ich besser sein könnte und mir in Zukunft nicht abgesagt wird. Ich sehe mich also als prinzipiell "machtvoll" (resp ich habe die Kontrolle inne). Wenn es aber nun nicht an mir liegt, das etwas ungeahntes, negatives passiert, dann kann ich es auch nicht ändern, dass solche Absagen in Zukunft wieder geschehen. Einfach durch den natürlichen Lauf des Lebens bedingt, in dem ich viel weniger Macht habe als ich zu denken glaubte. Damit sehe ich mich aber auch als Ausgeliefert... und das finde ich schlimm. Das heißt: Das „normale“, alltäglichen, unerwarteten Ereignissen unterliegende Leben reicht mir weder aus (zu wenig "Ambivalenz" und Reiz ohne Ess-Störung) noch fühle mich in diesem SICHER. Letztgenannter Aspekt löst die ständige Spannung in mir aus (kombiniert und in Kooperation mit dem Trauma...).

Die zweite Frage, die ich mir also stellen muss, lautet: Wie oder womit kann ich mir selbst Sicherheit geben?

Ein weiteres Hauptproblem vor dem ich nun stehe, ist, dass ich es zwar schaffe soziale Signale anders zu bewerten, anders darüber nachzudenken, aber die negativen Emotionen sind nach wie vor erstmal da. Dadurch dass sie natürlich nicht angenehm sind, ist für mich das Ereignis einer Absage bspw immer noch quälend, wenn auch weniger als noch vor einigen Wochen, da zumindest das Gedankenkarussel, in dem ich mich selbst auch noch zusätzlich rational fertig mache, wegfällt. Trotzdem bleiben die unguten Gefühle und wenn ich mir dann vorstellen muss, dass dies wieder geschehen kann (z.B. eine Absage) – unabhängig davon ob es wegen mir ist oder nicht – dann gefällt diese Tatsache oder Möglichkeit meinen Gefühle natürlich nicht. Daran ändert dann auch (noch) nicht so viel die neue, REALISTISCHE Denkweise. Dann kommt das oben beschriebene Problem des "Ausgeliefertseins". Das ist also mein Dilemma: ich versuche mich von den Borderlinezügen zu entfernen und brauche dadurch noch stärker die Ess-Störungen, weil die Emotionen einfach noch nicht so weit sind... Vielleicht sollte ich daher wirklich zumindest mit den Männern - einem größeren, schwierigeren Kapitel - warten. Es wird so schon schwer genug mich dem „normalen Leben“ zu stellen.

Es gibt aber noch ein letztes Problem, das ich mit dem normalen Leben ohne Ess-Störung hätte: Wie ich bereits sagte, gefallen mir die potentiellen Ablehnungen (resp die Ohnmacht gegenüber Ereignissen) überhaupt nicht. Gleichzeitig aber kommt mir oft alles sehr anstrengend vor, was natürlich auch damit zusammenhängt, dass ich trotz oder gerade wegen (?!) der „Ohnmacht“ versuche die Kontrolle zu behalten. Damit meine ich jede Mahlzeit, die ich nicht erbrechen will, jede Anstrengung auf zwischenmenschlicher Ebene (z.B. etwas klären oder wenn ich eigentlich Grund habe sauer zu sein), jede Reflektion, jede Motivation, sehr viele Gefühle, natürlich alle ungeplanten, potentiell gefährlichen Zeitfenster, jeder Morgen an dem ich aufstehe und in einen vorgeplanten Tag lebe, damit ich meine Borderlinezüge im Zaun halten kann. Versteht ihr was ich meine? Das ist alles anstrengend und ich werde nun einen sehr dummen Satz sagen, den ich eigentlich nicht mal zu Ende gedacht habe und mich jetzt schon selbst ohrfeigen könnte, ihm trotzdem etwas abzugewinnen: Was ist die Belohnung dafür? Eine Welt, die zwar nicht gegen mich ist, aber dennoch unberechenbar, voller potentieller Enttäuschungen steckt. Da fehlt mir die Kontrolle und ich will meine (Schein)-Kontrolle nicht aufgeben. Und genau das ist der wahre Grund, warum ich es nicht sein lassen kann zu kotzen. Es sind keine schlimmen seelischen Spannungen mehr – die sind es natürlich auch, aber da kann ich sehr stolz sein sie schon oft überwunden zu haben !! - es ist das Gefühl die Kontrolle nicht an die Welt abgeben zu wollen. Ich definiere mich immer noch über meine Ess-Störung, stelle mein Ich-Gefühl über das Erbrechen her. Das ist traurig und damit bin ich dann mir selbst ausgeliefert oder wie man es auch sehen mag: Ich liefere mich lieber mir selbst als der Welt aus.
Zuletzt geändert von flieder am Mo Feb 20, 2012 1:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#605
Mir sind selbst noch sehr wichtige Dinge eingefallen und zwar hängt der zweitgenannte Aspekt eng mit dem Dritten zusammen. Mir "gefällt" der Realitätscheck (mit der Konsequenz der unberechenbaren Welt) nämlich nicht, weil meine Gefühle noch nicht so weit sind. Das heißt: die Gedanken wurden schon ein stückweit umkonditioniert, aber die negativen Gefühle sind noch da nach bspw Absagen. Wenn nun also die Möglichkeit besteht ständig (durch die unberechenbare Welt) solche Gefühle hervorzuholen, ist es klar, dass dies mich ängstigt. Aber eine weitere Frage ist ja weshalb die Gefühle nach Absagen mir - unabhängig vom Faktor der "Umkonditionierung" - so bedrohend erscheinen. Ich denke gerade weil mir eigene innere Stabilität (resp. Sicherheit) fehlt! Dies sagte meine Therapeutin ja auch, obschon in anderem Kontext.

Ich halte es daher für das wichtigste zunächst die innere Stabilität aufzubauen, die sicherlich nicht durch Männer oder unzuverlässige Freunde bestimmt sein sollte, sondern durch wirklich KONSTANTE und WOHLTUENDE Lebensaspekte.

Wenn ich ein gutes Level der Stabilität erreicht habe, werden die Gefühle nach Ablehnungen auch weniger heftig sein, denke ich, wodurch mir das "der Welt ausgeliefert sein" nicht mehr so bedrohlich erscheinen wird und somit der Wunsch der Kontrolle hoffentlich auch abnimmt. Außerdem werde ich durch meine "Konstanten" mir nicht mehr die Frage "entweder oder..?" stellen müssen (entweder Ess-Störung = Ich habe die Kontrolle oder Leben = ich bin ausgeliefert), da ich dann hoffentlich die Erfahrung mache, dass es durchaus Sicherheit, Berechenbarkeit und damit in gewissem Maße Kontrolle gibt, aber dass das Leben auch unberechenbar sein kann (... wobei das muss ja auch nicht nur negative Folgen haben :wink: ) Das Entweder (Kontrolle) - Oder (Kontrollverlust) weicht also einem Sowohl-als-Auch. Ich denke, dass gerade letztgenannter Aspekt mir dabei helfen wird die Bulimie/Ess-Störung verhungern zu lassen, da es dann kein so heftiges inneres Paradoxon wie jetzt mehr gibt und ich folglich auch nicht mehr so stark den Druck verspüren werde emotionale, unlösbare Widersprüche auf die körperliche Ebene zu verlagern und da das Problem auszuagieren.

Dafür braucht es aber noch viel, viel Zeit und die muss ich mir wohl geben *seufz*..
ich gehe gleich jedenfalls recht zufrieden mit mir ins Bett.
Ich bin beeindruckt von meinen eigenen Erkenntnissen und kann daher gar nicht großartig sauer auf mich sein. Ich wünsche mir nur, morgen nicht zu erbrechen. Ich kann einfach nicht mehr sonst körperlich. Und ich möchte mir morgen nicht so einen DRUCK zu machen, sondern mich hingegen zu trauen ein wenig fallen zu lassen (resp Kontrolle abgeben). Gleichzeitig habe ich Angst davor. Angst vor dem Essen. Angst vor jeder Stunde, die ich nicht richtig verbringen könnte. Angst vor Menschen. Angst vor Kontrollverlust.
Zuletzt geändert von flieder am Mo Feb 20, 2012 2:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#606
hallo ihr lieben,

Erstmal danke, dass ihr mich alle hier so herzlich begrüßt habt. Ich würde gerne sehr viel mehr schreiben und mich einbringen, aber das fällt mir im Moment ein wenig schwer und zwar aus zwei Gründen: Bin im Moment in einer Prüfungsvorbereitungsphase und einer Schreibphase und das sind bei mir meist ganz extreme Phasen in denen ich oft tagelang ohne Pause nur am lesen und schreiben bin und an diesen Tagen mich dann zwischen 12 und 14 Stunden durchgehen beschäftige eben nur mit schreiben und lesen und ich meist gar keine Pausen einlege, höchstens mal 3-5 Minuten zum Mails checken oder mal zu kochen und ein Essen einzulegen. Ich kann mir dann gar keine Pausen gönnen und bin dann immer, wenn ich fertig bin im wahrsten Sinne des Wortes fertig, mein Kopf raucht, meine Augen fallen fast zu und dennoch bin ich rastlos, so dass ich gar nicht richtig schlafen kann. Ich würde gerne noch mehr dazu schreiben aber mir fehlt ein wenig die Kraft und die Zeit mir alles genau durchzulesen. Deshalb überfliege ich vieles nur und
zum anderem fehlen mit teils einfach Zusammenhänge eurer Beiträge und ich kenn mich nicht so aus, deshalb werde ich wohl mich erst mal von Anfang an durchlesen müssen in diesem Thread damit ich richtig mitkomme. Ein wenig habe ich durchgeblättert und es ist ganz spannend und interessant.

@ Flieder, ich kenn mich wegen deinem B der sich nicht gemeldet hat bzw. der dir abgesagt hat nicht ganz aus, ist das der den du anfangs als Mr. Unbekannt bzw. MR. UB bezeichnet hast, also vielleicht jetzt B, da nicht mehr unbekannt sondern bekannt?

Also Flieder du hast sehr interessante und selbstreflektierende Gedankengänge, das ist schon mal SEHR VIEL WERT, finde ich! Im Moment kann ich davon nicht viel aufgreifen, da ich einerseits zu erschöpft bin um mich noch richtig zu konzentrieren und ich möchte ja wenn schon richtig bei der Sache sein und zu anderem ist das alles schon eine sehr komplizierte Angelegenheit. Aber nochmal ich finde es GANZ SUPER wie du dich selbst hinterfragst, selbst reflektierst und dir über sovieles bewusst bist, so schlimm es dir auch oft gehen mag schon alleine das ist BEWUNDERNSWERT!

Zu einem möchte ich dir aber jetzt schon was schreiben
es ist das Gefühl die Kontrolle nicht an die Welt abgeben zu wollen. Ich definiere mich immer noch über meine Ess-Störung, stelle mein Ich-Gefühl über das Erbrechen her. Das ist traurig und damit bin ich dann mir selbst ausgeliefert oder wie man es auch sehen mag: Ich liefere mich lieber mir selbst als der Welt aus.
Sowenig du über die Welt Kontrolle hast und auch nie haben wirst - sowenig kann die Welt auch über dich die Kontrolle haben, also nicht die Welt, kein Schicksal, und auch keine Menschen. Auch die anderen Menschen haben die Welt und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen nicht unter Kontrolle und die Welt selbst hat sich nicht unter Kontrolle. Sowenig die anderen und die Welt dir ausgeliefert sind, genauso wenig bist aber auch du der Welt ausgeliefert und umgekehrt. Ja man kann die Dinge nicht vorhersehen, aber deshalb ist man nichts und niemanden ausgeliefert. Ich hoffe du verstehst was ich dir sagen will!
Ich glaube, dass die Beziehungen zu Menschen uns auch gar nicht glücklich machen würden, wenn alles kontrollierbar und vorhersehbar wäre.. Und weisst du was, wegen dem Mr. B oder auch wegen irgendwelchen anderen Typen, natürlich gibt es etliche Gründe warum jemand mal nicht kann, aber auch wenn ein Typ einfach kein Interesse (mehr) hat, dann ist das kein Weltuntergang, dann passen halt die Umstände oder die Chemie nicht, du selbst sagst, dass du oft in Typen gar nicht verliebt bist, es dir eigentlich um nähe und Verschmelzung an und für sich geht. Das ist dein Muster, aber genau wenn es deshalb ist warum du die Nähe suchtst und nicht die Liebe selsbt zu einer bestimmten Person, dann ist es auch nicht DIE Beziehung oder Liebe die sich entwickeln sollte und wenn sich dann ein Mann zurückzieht und sich nicht weiter öffnet, dann ist es vielleicht genau aus dem Grund, weil es dir gar NICHT um die Liebe zu DIESEN EINEN geht, sondern um die Liebe und Verschmelzung ihretwillen und der Mann reagiert dann vielleicht mit Rückzug weil er das, vielleicht auch gar nich mal bewusst auch so erlebt..
Oh Mann ich hoffe, du verstehst was ich meine, ich will damit nicht sagen, dass der B sich jetzt nicht merh für dich interessiert- nein auf keinen fall, das weiss ich ja nicht und kann ich nicht wissen. Aber ich will dir nur sagen, dass wenn sich ein Mann nicht so sehr für dich interessiert und er sich deshalb nicht meldet, dann hat das TROTZDEM NICHTS MIT DIR zu tun, weil du schlecht oder hassenswert bist oder uninteressant oder oder oder, sondern es ist halt mal einfach so. Man kann sich nicht in jeden Menschen verlieben und jemand der nicht so anhlehnungs- und nähebdürftig ist wie du, der lässt sich auf etwas tieferes nur ein wenn es ihn richtig erwischt und nicht wegen des Gefühls an sich und das ist legitim und HAT NICHTS mit einer Abwertung oder Ablehnung deiner Person zu tun.
Ich hoffe du verstehst mich jetzt nicht irgendwie falsch, aber ich wurde in meinem Leben des öfteren nicht erwiedert und IMMER habe ich es auf meine Person bezogen, dass ich nicht ok, nicht interessant genug oder oder... war... ABER heute weiss ich, dass es nicht so war, dass ich dennoch liebenswert, hübsch, interessant UND UND UND war/bin Aber man verliebt sich nicht in jeden der hübsch, interessant, toll, sexy ist. Mir ging es ja genauso oft, dass sich tolle Männer für mich interessierten, aber ich einfach nicht mehr wollte und zwar NICHT weil ich sie nicht toll gefunden hätte, sondern einfach so. Ansonsten wäre die Liebe auch nicht wirkliche Liebe und etwas besonderes wenn man sich in jeden verlieben könnte, der halt toll, hübsch und interessant ist oder :wink:

Nochmal ich will damit nicht sagen, dass der B* sich nicht für dich interessieren könnte, das wissen wir ja hier nicht, das weiss er nur selbst, aber ich finde, dass man sich wenn man bei einem Mann noch nicht weiss wie die Dinge stehen, sich vor Augen führen sollte, dass auch für den Fall, dass er nichts engeres will, das NICHTS mit einem selbst zu tun hat.

Was ich dir eigentlich damit sagen will: bitte mache dir einfach nicht soviel Gedanken darüber warum, wieso und weshalb er sich jetzt nicht meldet, was die Gründe dafür sind, was er denken mag.. Denn es hat NICHTS MIT DEINER LIEBENSWERTIGKEIT zu tun, sondern MIT IHM SELBST UND NUR IHM SELBST.
Versuche einfach loszulassen, die Gedanken daran. Ich finde das Motto LOSLASSEN einfach sehr schön, es hat nichts mit kämpfen zu tun, sondern ist sanft. Vielleicht würde es auch bei der Bulimie helfen sich vorzustellen anstatt gegen etwas anzukämpfen, was ja sehr viel Kraft erfordert, sich immer wieder vorzunehmen loszulassen. Mir ging es heute zB nach dem großen Frühstück so, ich war sehr satt und hatte den Druck zu k***, und dann dachte ich mir, dass ich einfach loslasse, ja nicht loslasse in dem Sinne von k****, sondern den versteiften Gedanken rund ums K** oder nicht k*** ums satt sein, LOSZLASSE und einfach zu SEIN und plötzlich schlug das volle Gefühl in ein wohliges angenehmes Gefühl der Zufriedenheit um..

Liebe Flieder, vielleicht ist es ein wenig wirr was ich jetzt geschrieben habe alles, aber es ist schon recht spät und meine Konzentration gibt den Geist auf und es wurde doch mehr als ich eig. schreiben wollte, aber ich hoffe du verstehst was ich sagen will oder zumindest Teile davon..

liebe Grüße und gute Nacht
Zuletzt geändert von muggi am Mo Feb 20, 2012 2:36, insgesamt 2-mal geändert.

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#607
Ach sch* der ganze Text ist weg :evil:

Also noch kurz
Weißt du was mir aufgefallen ist bei deinen Beiträgen:
flieder hat geschrieben:Gleichzeitig scheint ein Teil in mir die Ess-Störung (insbesondere die Ess-Brech-Anfälle) aber auch ganz arg zu WOLLEN.
Das ist ja irgendwie auch ganz klar oder? Du bist in einer Ausnahmesituation und da "darf" man auf dieses Mittel eben auch zurückgreifen.
Bei mir war es so, dass ich wenn ich große Fortschritte in der Therapie gemacht habe (also Gefühle zulassen, weinen, usw.) war die ES viel schlimmer. Meine Therapeutin hat auch gesagt, dass das völlig in Ordnung ist, dass ich mit diesen neuen Gefühlen und oft schweren Erinnerungen nicht umgehen kann OHNE, dass ich dieses Ventil habe.
Natürlich sollte das nicht als Ausrede gelten "mir geht es schlecht dann darf ich kotzen", aber man sollte sich auch nicht verurteilen wenn man sihc in solchen Umbruchzeiten wie du gerade bist ein bisschen mehr auf soetwas "verlässt".
Das ist ein bisschen so wie bei Kindern, bevor Kinder einen Entwicklungsschritt nach vorne machen (gehen, reden..) machen sie oft einen Schritt nach hinten und dafür geht es umso schneller nach vorne.
Ich finde auch, dass du super Fortschritte gemacht hast und finde es toll, dass du dich mit diesen Borderline GEdanken (die wie ich finde ja ganz schwer zu deuten sind) so ehrlich auseinandersetzt. So weit bin ich noch nicht.

So was ich eigentlihc damit sagen wollte ;): Du DARFST diese ES noch behalten, wenn du sie brauchst um mit dem Druck den du gerade hast eben umzugehen, du lernst dich ja jetzt irgendwie ganz anders kennen, hast ganz andere GEdanken (die dir das Leben zwar sicher mal erleichtern werden, aber die am Anfang wahrscheinlich nicht immer genauso kommen) und viel intensivere Gefühle, die auch erst verarbeitet werden müssen.

Ich drücke dich!
Schreib in ein paar Stunden mehr muss nur leider leren bzw ich will :)

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#608
Guten Morgen alle zusammen!

Flieder ich finde deine neuen Erkenntnisse wirklich sehr beeindruckend! Vor allem, weil es echt Dinge sind, die du vorher noch nie so benennen konntest! Sie waren vllt immer in deinem Kopf, aber wahrscheinlich konntest du sie einfach nicht in Worte fassen! Ich bin gespannt, wie du dich heute morgen fühlst!

Ich muss sagen, dass es schwierig für mich ist etwas zu deinem inneren Konflikt zwischen Kontrolle und Kontrollverlust zu sagen. Ich kann es verstehen, so wie du es erklärt hast, aber bei mir ist es ja eher so, dass der Kontrollverlust für mich etwas schlechtes ist, zumindestens in Zeiten, wo ich vorher ganz stark die Kontrolle über mein Leben angestrebt habe.
Ich spüre zwar in dieser Zeit auch sehr oft den Wunsch, einfach loslassen zu können und einfach die Kontrolle abzugeben, aber ich glaube nicht, dass es das gleiche ist wie bei dir.
Deswegen möchte ich dazu jetzt auch nichts falsches sagen.
Zitat:
es ist das Gefühl die Kontrolle nicht an die Welt abgeben zu wollen. Ich definiere mich immer noch über meine Ess-Störung, stelle mein Ich-Gefühl über das Erbrechen her. Das ist traurig und damit bin ich dann mir selbst ausgeliefert oder wie man es auch sehen mag: Ich liefere mich lieber mir selbst als der Welt aus.


Sowenig du über die Welt Kontrolle hast und auch nie haben wirst - sowenig kann die Welt auch über dich die Kontrolle haben, also nicht die Welt, kein Schicksal, und auch keine Menschen. Auch die anderen Menschen haben die Welt und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen nicht unter Kontrolle und die Welt selbst hat sich nicht unter Kontrolle. Sowenig die anderen und die Welt dir ausgeliefert sind, genauso wenig bist aber auch du der Welt ausgeliefert und umgekehrt. Ja man kann die Dinge nicht vorhersehen, aber deshalb ist man nichts und niemanden ausgeliefert. Ich hoffe du verstehst was ich dir sagen will!
Aber ich finde das, was Muggi hier geschrieben hat wirklich sehr wichtig! Das habe ich nämlich auch sofort gedacht, als ich deinen Post durchgelesen habe. Man muss aufpassen, dass man der Welt um sich herum auch eine Chance gibt. Natürlich kann man nicht vorraussehen, wie andere Leute handeln werden, aber sie können genau so wenig vorraussehen, wie DU handeln wirst. Und genau wie die Leute um dich herum dir eine CHance geben so solltest du ihnen auch eine Chance geben!

Trotzdem finde ich es wichtig, dass du erstmal für dich selbst eine innere Stabilität erlangst, so wie dus hier ja schreibst:
Ich halte es daher für das wichtigste zunächst die innere Stabilität aufzubauen, die sicherlich nicht durch Männer oder unzuverlässige Freunde bestimmt sein sollte, sondern durch wirklich KONSTANTE und WOHLTUENDE Lebensaspekte.
Denn für dich ist es ja viel schwieriger all den unvorsehbaren Dingen entgegenzutreten, die in der Welt draußen warten. Jeder Mensch erlebt mal Ablehnung, aber bei dir erhält sie ja eine ganz andere Intensität. Und du überträgst sie immer auf deine Person und ich denke es ist wichtig, dass du das erst einmal NICHT mehr tust.

@Muggi: Ich finde es nicht schlimm, wenn du nicht genau zu jedem Beitrag etwas schreiben kannst. Uns fehlt hier ja auch oft die Kraft dazu. Ich finde es schon gut, dass man hier seine Gedanken so gut für sich selbst ordnen kann, wenn man sie hier reinschreibt.
Ich kann mir dann gar keine Pausen gönnen und bin dann immer, wenn ich fertig bin im wahrsten Sinne des Wortes fertig, mein Kopf raucht, meine Augen fallen fast zu und dennoch bin ich rastlos, so dass ich gar nicht richtig schlafen kann.
Ich denke bei dir ist auch da Problem, dass du dir wirklich viel zu wenig Zeit für dich gönnst! Das solltest du wirklich tun. Bei dir liegt auch eine Art der Kontrolle vor und es wäre ein schecklicher Kontrollverlust, wenn du auf einmal mal für 1-2 Stunden aufhören würdest zu lernen und dich einfach mal "gehen lassen" würdest. Wobei gehen lassen ja auch so ein negativer Begriff ist.. Du nimmst dir einfach zeit für dich, deine Seele und deinen Körper! Ich denke, es könnte dir viel besser gehen, wenn du das bewusst so machst.

Nun zu mir: Ich habe gut gefrühstückt und wieder etwas Frühsport betrieben und fühle mich frisch für den Tag. Heute ist der letzte Tag vor der Prüfung und ich muss noch ordentlich ein paar Sachen in meinen Kopf bekommen, damit ich sie morgen bestehe..
Gestern beim Abendbrot habe ich dann doch ordentlich reingehauen, aber ich kam gut damit klar und auch heute morgen ging es mir deswegen nicht schlecht, wie es vor noch ein paar Tagen wahrscheinlich der Fall gewesen wäre.
Ich weiß nicht ob überhaupt jemand perfekt ist, und es ist gut so, liebst du deinen Freund nicht trotz seiner Fehler oder gerade weil er manchmal einfach nicht so ist wie du dir den "perfekten" Freund vorstellst?
Perfektionismus ist leider so eine gute Aussrede um in eine ES zu rutschen oder die Gedanken die da sind noch weiter zu nähren, also bitte versuche gar nicht perfekt zu sein.
Hierzu wollte ich noch sagen, ich "versuche" nicht perfekt zu sein. Meiner Meinung nach gibt es einfach keine eindeutige Definition von perfekt. Jeder Mensch ist auf seine eigene Art und Weise perfekt, nämlich dann, wenn er sich selbst von allen Menschen am meisten liebt und mit sich und dem was er tut im Reinen ist! Ich finde, dass ist das beste was man aus sich machen kann. Und dann ist es egal, ob jemand, dick, dünn, brünett, rothaarig, blond, groß, klein, Student, Anwalt, Hartz 4 Empfänger, oder was auch immer ist.
Perfekt kann man auch nicht für andere sein. Das kann man nur für dich selbst sein.
Mein Ziel ist halt einfach mich selbst so zu lieben wie ich bin, und auch meinen Körper so zu lieben wie er ist. Ich möchte einfach mit meinem Leben wieder im Reinen sein.
Aber pass auf, dass du nicht in das andere extrem rutscht. Das geht nämlihc leider sehr schnell, also nicht nach/vor jedem Essen Sport machen 2-3mal die Woche reicht für einen super trainierten Body :)
Keine Angst, ich denke nicht, das mir das passiert. Ich war nie der mega Extremsportler und ich möchte auch jetzt nur etwas machen, was mir WIRKLICH Spaß bringt, und nicht nur etwas, damit ich einen durchtrainierten Körper bekommen. Das sollte nur der Nebeneffekt sein.

Jetzt muss ich erstmal lernen! Bis später!
Sei gut zu deinem Körper, damit deine Seele Lust hat darin zu wohnen!

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#609
So hey ihr Lieben!

Jetzt kann geh ich nochmal auf eure Beiträge ein und speicher im Word ;).

@flieder: Ich verstehe deine Gedanken eigentlich alle sehr gut, auch dass du sagst, dass es für dich leichter ist, die „Kontrolle“ zu behalten indem du dir selbst sagst, DU bist schuld, denn dann kannst du was daran ändern.
flieder hat geschrieben:Ich liefere mich lieber mir selbst als der Welt aus.
Ja ich kann das von den Gedanken her sehr gut nachvollziehen, du kannst in irgendeiner Weise „kontrollieren“ was du dir antust (wobei das ja auch nur Gedanken sind, die so nicht stimmen). Bei der Welt weißt du das leider nicht.
Aber so wie die pizza und muggi schon geschrieben haben, das Leben muss man nunmal auf sich zukommen lassen und nur so können auch die positiven unerwarteten Dinge auftreten.. so irgendwie nach dem Motto „no risc no fun“.
flieder hat geschrieben:Plötzlich kann ich mir die Ess-Brech-Anfälle sehr gut verzeihen. Das klingt zwar nun echt bescheuert, aber wenn es schon so weit kommt, dass ich nach 10 Tagen übelsten SV-Druck habe und dies dann nicht tue *stolz
Ich finde es auch super, dass du dich nicht geritzt hast, dass ist so schwer, mir geht es im Moment ähnlich und hey ICH bin auch super stolz auf dich!!!!

Wegen den Herzryhtmusstörugen, vl wäre es echt gut wenn du ab und zu Kalium und Calcium (od Magnesium) Tabletten nimmst? gibt’s nämlich meistens eh gemeinsam und das ist wirklich wichtig das du da genug hast. Oft hilft schon eine für ein paar Tage musst das ja nicht jeden Tag nehmen aber so als Unterstützung gerade wenn du öfter Fas hast...

@pizza:
Danke für deine immer aufbauenden Worte :).
Pizza hat geschrieben: Nur, wenn du deine Gefühle und Gedanken genau benennen kannst, kannst du effektiv gegen sie angehen!
Ja das auf jeden Fall, ich war nur gestern allein und kurz vor einem FA also hab ich mir gedacht ich „verdräng“ das lieber bevor ich wieder vor dem Kühlschrank lande :)

Finde es toll, dass du dich nicht in das sportliche Steigern möchtest, pass einfach auf dich auf! :)

@muggi: Ich finde auch, dass du dir ein bisschen mehr Zeit geben solltest, sonst wird es irgendwann wirklich viel zu viel, ich kenn das leider. Außerdem macht es mehr Spaß, wenn man sich auch wohlverdiente pausen gönnt.

So zu mir:
Mir geht es heute wieder recht gut, wobei ich glaube, dass bei mir einfach am Abend diese Stimmungseinbrüche kommen, ich weiß nur nicht genau warum. Es ist nicht so, dass ich unterzuckert bin oder so (das hatte ich früher oft) sondern eher im gegenteil es ist oft nach dem essen.
Ich denke, ich fühle mich im Moment sehr einsam. Ich habe nicht wirklich einen Grund dafür auch keinen großen Auslöser, aber ich glaube, dass ich mich im Moment ziemlich alleine gelassen fühle. Deshalb kann ich diene Gedanken so gut nachvollziehen flieder „sich lieber selbstausliefern als der Welt“. Es hat keinen konkreten Auslöser gegeben, ich bin nicht so der Mensch der dauernd unter Leuten sein muss, ich brauch meine Ruhe und bin ganz gerne mal allein, ich bin auch nicht der Mensch der zwanghaft jedes Wochenende Party machen muss, das hab ich auch erst akzeptieren müssen irgendwie ;).
Ich hab auch nicht mal real das Gefühl im Stich gelassen zu werden, es ist einfach so irrational da.
Deshalb ist glaub ich die ES auch wieder so im Vordergrund und redet mir ein „ja ich habs dir ja immer schon gesagt, ICH bin die einzige auf die du dich immer verlassen kannst!!!“ Jaja das brauchst du mir gar nicht erst einreden du blödes Monster :roll:.
Gestern hat mich das doofe Ding auch wieder ein bisschen erwischt. Ich esse an sihc glaub ich ganz „gut“ und regelmäßig und verbiete mir nicht viel. Gestern war ich zum essen eingeladen und hab mich sogar darauf gefreut und dann sitz ich dort und überlege was ich esse und zur Auswahl gabs 3 Sachen für mich und ICH entscheid mich für das kalorienärmste... man das is echt so blöd von mir. Ich mein ok es war jetzt gestern das eine Mal und irgendein Entscheidungskriterum braucht man ja aber nicht so eines...
Und eben danach ging es mir (trotzdem??) schlecht. Ich hab im Moment überhaupt größere Stimmungsschwankungen, die ich ziemlich anstrengend finde..

Übringes finde ich die Idee von muggi mit dem „loslassen“ echt super. Das klingt viel besser und eben wenn man etwas „loslässt“ ist es freiwillig und ohne Anstrengung und wenn man kämpft ist das eben auch schon mit Anstrengung verbunden und ich glaube flieder, pizza, muggi (?) wir haben genug Anstrengung im Moment :) wir brauchen nicht auch noch so hart „KÄMPFEN“.

So ich wünsch euch einen schönen Tag ich geh mal was essen und dann noch eine Runde lernen und dananch werd ich einen schönen Spaziergang machen :)

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#610
Ich möchte unbedingt etwas zu euren tollen Beiträgen schreiben, aber ich habe schon wieder keine Gelegenheit, weil ich eigentlich sofort los muss. Ich finde es sehr lieb, dass ihr mit so viel Verständnis reagiert, dass ich gestern Nacht keine Reserven mehr zum Antworten hatte und trotzdem plagt mich das schlechte Gewissen. Ich komme mir gierig und egoistisch vor. Ihr kümmert euch so lieb um mich und jetzt wo es mir besser geht, treffe ich micn gleich mit einem Kumpel und habe aber noch immer nicht genug Zeit zum Antworten =/
Aber ein paar Dinge möchte ich doch auf jeden Fall mal loswerden und euch schreiben :
@ Pizza: Danke meine Lieblingspizza! Es geht mir so viel besser heute ... einfach auch dadurch, dass IHR da wart, dass ich für mich da war und auch nach all den Erkenntnisen habe ich nun so Auftrieb gewonnen!
Das spiegelt übrigens genau die Situation wieder, wegen der du dich jetzt fertig machst!
Jemand antwortet dir nicht oder sagt dir ab und du wartest die ganze Zeit auf eine Antwort und machst DICH dafür schlecht. Dabei haben sicher alle einen vernünftigen Grund dafür!
Genauso wie du heute abend auch einen Grund hast mir nicht zu antworten! Oder in den letzten Tagen, wo du vllt auch nicht sofort auf meine oder unsere Beiträge geantwortet hast, weil du dich dafür einfach nicht in der Verfassung oder Stimmung gefüht hast. Und meinst du es böse? NEIN! Und so geht es uns ja allen Mal! Und so wird es den Leuten, die dir absagen mussten auch gehen!
Das hat mich so erleichtert, Pizza! Damit hast du mir so gut vor Augen geführt wie eine Absage oder Nicht-Antwort zustande kommen kann, denn es ist wirklich so, dass ich so gerne auf eure Beiträge antworten würde, mir aber manchmal die Energie oder Zeit fehlt. Dann höre ich auf das Bedürfnis mich um mich zu kümmern und das ist okay. So geht es den anderen eben auch und wenn sie mir absagen, heißt es nicht, dass sie WEGEN mir absagen sondern es vermutlich sogar eher wegen mir schade finden absagen zu müssen.

@ muggi: Lieben Dank für deine Antwort! Gerade der Aspekt mit dem „Loslassen der Bulimie statt Ankämpfen“ hat mich sehr nachdenklich gemacht und ich glaube du triffst da ziemlih ins Schwarze mit!
@ aurora: Schön, dass es dir heute besser geht! Ich hoffe du kannst das mögliche Stimmungstief heute Abend abfangen. Auch ganz lieben Dank für deine Reflektionen!! Ich möchte mir morgen Zeit nehmen um ausführlich darauf einzugehen : )

Ich habe meinerseits übrigens von zwei tollen Erfolgen zu berichten: 1. Habe ich heute bisher nicht gekotzt. 2. Habe ich sehr spontan und vernünftig gegessen. Eben habe ich nach dem Sport beispielsweise ganz spontan (!!) ein Frikadellenbrötchen mit Sauce (;-) ) gekauft und dieses auf dem Nachhauseweg gegessen. Einfach weil ich Hunger hatte, da Lust drauf hatte und gleich eh los muss. Ich bin mächtig stolz auf mich! Mal schauen wie der weitere Abend noch so wird. Morgen hört ihr dann mehr von mir und bekommt endlich mal ausführliche Antworten auf eure Beiträge! :*
Ich schaue in den Himmel:
die Nacht ist sternenklar,
im Mondlicht singt die Wahrheit
es ist so wunderbar

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#611
Hallo ihr alle!

Mir geht es grad richtig schlecht. Ich hab so schreckliche Angst meine Prüfung morgen nicht zu bestehen. Das ist ja erst die 2. Prüfung die ich in meinem Studium schreibe und die jetzt schon nicht zu bestehen wäre wirklich heftig.. ich hab echt total Angst.

Das Telefonat mit meinem Freund heute war auch irgendwie blöd.. wir hätten uns fast gestritten und irgendwie hab ich einfach nicht das Gefühl, dass er das mit dem Essen so ernst nimmt, dass ich jetzt damit aufhören möchte. Ich fühl mich einfach nicht genug von ihm unterstützt. Er ist auch irgendwie immer gleich total "angenervt" oder ka, wie ich das beschreiben soll, wenn ich ihm mal sage, das mich was stört.
Heute zB hab ich gesagt, dass wir nie was zusammen essen. Und da meinte er: Hallo? Wir frühstücken jawohl IMMER zusammen?!
Aber ich meinte ja auch etwas "vernünftiges". Das letzte Mal waren wir vor einem halben Jahr zusammen essen und danach weiß ich auch nur, dass wir irgendwann im Dezember mal ne Pizza in meiner Wohnung bestellt hatten.. Ich wünsche mir einfach, dass wir das öfter machen. Er meinte dann auch, dass er die Idee auch gut findet, aber erst hat er irgendwie so genervt reagiert.
Und gestern zB hatte er auch gesagt, dass er mich abends noch anruft und ich hab extra meine Freundin nach Hause geschickt um mit ihm zu reden, aber da war er dann plötzlich noch bei seinem Cousin, und das war dann quasi die gleiche Situation am Freitag. Und da hab ich ihm dann gesagt, dass ich es schöner finden würde, wenn er mir dann wenigstens eine SMS geschrieben hätte, dass er doch nicht mehr anrufen kann, weil mich sone scheinbare Kleinigkeit nunmal immer total runterziehen kann. Und da meinte er dann sowas wie: "Ich geb mir doch schon alle Mühe immer alles richtig zu machen..." Und da sag ich ja gar nichts gegen, das weiß ich ja! Aber ich werd ihm jawohl noch sone Kleinigkeit sagen dürfen, die mich stört. Für ihn ist es ja schließlich kein großer Aufwand und für mich wäre es so eine Erleichterung. Der ganze Abend gestern war danach irgendwie total scheiße und auch heute nach dem Telefonat geht es mir total schlecht.

Ich hab irgendwie das Gefühl, dass er immer nur das Symptom "Nicht normal essen können" sieht, aber nicht was dahinter steht. Das werd ich ihm glaub ich nochmal sagen müssen.

Joa ansonsten läuft das mit dem Essen ja ganz gut. Hab heute sogar Süßigkeiten gekauft, und mich nicht zum Mittagessen gezwungen, weil ich einfach keinen Appetit hatte. Habe mir dann einfach noch eine Kleinigkeit gemacht. Und heute Abend mal sehen, wie es weitergeht.

Jetzte werd ich mich wohl erstmal aufs Sofa legen und danach noch ein wenig weiterlernen.. ich muss glaub ich grad erstmal irgendwie meine Traurigkeit bewältigen.

Bis später ihr Süßen!
Sei gut zu deinem Körper, damit deine Seele Lust hat darin zu wohnen!

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#612
Hey!

@pizza: Ich schick dir ganz viel Ruhe und eine Umarmung. Es ist wirklich nicht so schlimm, selbst wenn es daneben gehen sollte was ich gar nicht glaube :). Du machst das schon, du bist intelligent, viel kann man bestimmt mit Hausverstand lösen und du wirst sehen, so schlimm wie es immer klingt sind die Prüfungen auf der Uni auch nicht :).
Pizza hat geschrieben:Und da meinte er dann sowas wie: "Ich geb mir doch schon alle Mühe immer alles richtig zu machen..."
Hey pizza ich will ihn jetzt wirklich nicht in Schutz nehmen, aber kann das bestimmt nicht nachvollziehen und eigetnlich ist das gut, denn sonst wäre er selbst essgestört. Mein Ex hat sich mit dem Thema sogar auseinandergesetzt, Bücher gelesen, usw. und hat es trotzdem nicht verstanden, er war noch viel schlimmer er hat gedacht er versteht es und hatte in Wirklichkeit keine Ahnung.. Du kannst ja versuchen ihm vl ein bisschen was von deiner Gefühlswelt näherzubringen und ihm erklären, dass weniger das Essen ein Problem ist als Gedanken, Gefühle und unteranderem auch seine Unzuverlässigkeit (sorry ich will ihn nicht verurteilen er wirkt nur manchmal so auf mich :roll: )
Pizza hat geschrieben:Perfekt kann man auch nicht für andere sein. Das kann man nur für dich selbst sein.
Pizza hat geschrieben: Ich war nie der mega Extremsportler und ich möchte auch jetzt nur etwas machen, was mir WIRKLICH Spaß bringt, und nicht nur etwas, damit ich einen durchtrainierten Körper bekommen. Das sollte nur der Nebeneffekt sein.
Ok ich glaube, dass ich das was ich dir dazu geschrieben habe einfach zu sehr auf mich bezogen habe.
Ich kann für mich nicht perfekt sein (will es auch nicht) weil perfekt für mich unerreichbar ist und ich dann eben wirklich für mich überall perfekt sein will, also nicht einfach ein toller liebenswerter Mensch sondern eben super in allen Bereichen, das hab ich heute wieder bemerkt, dagegen muss ich noch ein bisschen arbeiten.
Genauso wie beim Sport, ich übertreibe dann nämlich schnell man :? und hab das einfach nur von mir auf dich bezogen.
flieder hat geschrieben:Ich komme mir gierig und egoistisch vor.
Du bist nicht egoistisch flieder, du denkst an dich und schaust, dass deine Kraftreserven für DICH übrig bleiben, und genau das sollst du auch.
Ich finds super, dass du nicht gekotzt gehast :) und ich hoffe du hast viel Spaß jetzt!

Mir ging es heute naja ich kanns nich so ganz sagen ;). Hatte mein Tief heute wieder, war aber gar nicht so schlimm, weil ich mich drauf einstellen konnte. Und es war recht schnell wieder weg.
Hab mich heute glaub ich ein bisschen zu sehr mit lernen gedrillt und werde morgen eine längere Pause einlegen, meine Pausen heute haben nämlich so ausgesehen: Protokoll fertig machen, Bewerbung abschicken, ..... DAS SIND KEINE PAUSEN AURORA DAS IST EINFACH NUR ANDERE ARBEIT... :!: :!: :!:
Naja dafür war ich heute das erste mal seit Monaten wieder auf dem Laufband laufen :) nur ganz kuzrm wirklich nur ein paar Minuten aber ich hab mich so gefreit, dass ich einen richtigen Endorphinschub hatte :) werd ich mir vl morgen für das Tief aufheben, vielleicth hilft es ja.

Mit dem Essen klappts bei mir nicht gut, weiß auch nicht warum ich mir einfach nicht das geben kann was ich brauche...
flieder hat geschrieben:Einfach weil ich so Lust auf den Schmerz habe... es ist wie Lust auf Sex. Es ist mir peinlich es zu schreiben, aber es macht mich einfach an das Rot, das Blut, der Schmerz, auf meiner Haut.
Das hatte ich heute auch.. diese Gedanken und irgendwie "das Verlangen" danach.. habs nicht getan :) darauf bin ich stolz.
Hab mir dann am Abend eine lange, warme Dusche gegönnt (nichtmal das kann ich :oops: ) und mich nachher eingecremt... Immerhin ein bisschen was gutes kann ich meinem Körper doch gönnen.

Ich bin froh, dass es euch gibt!

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#613
Hallo Mädels...

Ich finde den Austausch hier wirklich sehr hilfreich..

@Pizza:
Ich finde es nicht schlimm, wenn du nicht genau zu jedem Beitrag etwas schreiben kannst. Uns fehlt hier ja auch oft die Kraft dazu. Ich finde es schon gut, dass man hier seine Gedanken so gut für sich selbst ordnen kann, wenn man sie hier reinschreibt.
Das beruhigt mich sehr und ermöglicht mir einen lockeren Umgang damit und ja es tut gut wenn man seine Gedanken hier niederschreiben kann und auch die eine oder andere Reaktion und Gedankenanstösse kommen.. So wie dieser hier von dir:
Ich denke bei dir ist auch da Problem, dass du dir wirklich viel zu wenig Zeit für dich gönnst! Das solltest du wirklich tun. Bei dir liegt auch eine Art der Kontrolle vor und es wäre ein schecklicher Kontrollverlust, wenn du auf einmal mal für 1-2 Stunden aufhören würdest zu lernen und dich einfach mal "gehen lassen" würdest. Wobei gehen lassen ja auch so ein negativer Begriff ist.. Du nimmst dir einfach zeit für dich, deine Seele und deinen Körper! Ich denke, es könnte dir viel besser gehen, wenn du das bewusst so machst.
Damit hast du nämlich vollkommen recht- es geht nämlich wirklich um die Angst vor einem Kontrollverlust und, dass ich mir einfach zuwenig gutes tue und wie aurora schrieb, zuwenig zeit für mich selbst nehme. Und wisst ihr was? Ich habe eure Beiträge heute vormittag gelesen und mir sehr zu Herzen genommen, so sehr, dass ich den heutigen Tag komplett als Lern- und Schreibpause benutzte: Ich habe gar nichts für die Uni heute getan :mrgreen: und mir einfach nur mal Zeit genommen zum Faullenzen, habe seit langem wieder mal einfach nur getrödelt, war spazieren, etwas gutes IN RUHE gekocht, ferngesehen... Das tat richtig gut und ich konnte mal einfach wieder Energie tanken :)

Übringes finde ich die Idee von muggi mit dem „loslassen“ echt super. Das klingt viel besser und eben wenn man etwas „loslässt“ ist es freiwillig und ohne Anstrengung und wenn man kämpft ist das eben auch schon mit Anstrengung verbunden und ich glaube flieder, pizza, muggi (?) wir haben genug Anstrengung im Moment :) wir brauchen nicht auch noch so hart „KÄMPFEN“.
Schön, dass ihr mit dem LOSLASSEN etwas anfangen könnt. Ich habe gerade heute wieder gemerkt wie gut mir dieser Gedanke helfen kann. Nachdem ich mir soviel gutes getan hatte, war ich auch nachmittags etwas ausser Haus essen und eigentlich schmeckt es mir nicht richtig und normalerweise esse ich es aus gewohnheit trotzden auf, heute habe ich losgelassen indem ich das Essen übergelassen habe. Allerding fühlte ich mich dennoch unwohl und überfüllt obwohl es ja gar nicht soviel war. Zuhause angekommen plagten mich wieder die Gedanken um die kalorien und das Völlegefühl- bin dann eben k*** gegangen und mitten drinn ist mir der Gedanke wieder eingefallen und ich habe einfach LOSGELASSEN und das k*** abgebrochen. Kurz dachte ich mir "wenn ich jetzt schon dabei bin dann kann ich es doch zu Ende bringen" aber ich lasste wieder los, wusch mich und liess es einfach sein. Obwohl ich heute gek** habe war es dennoch ein rießen Erfolg für mich weil ich es einfach unterbrechen konnte..

Der Gedanke mit dem Loslassen hilft mir im Moment in vielen Lebenssituation, irgendwie finde ich, dass man ihn so gut wie in allen Bereichen nutzen kann, so zB wenn mich irgendwelche (aktuellen oder vergangenen) Kränkugen, die unvermeintlich und meist ungewollt in und durch zwischenmenschliche Beziehungen entstehen, wieder mal plagen und ich mir den Kopf zerbreche, dass sag ich mir innerlich vor "lass einfach los" und ich stelle mir meist einen Luftballon vor, den ich aus der Hand lasse und der wegfliegt und sich immer weiter enfernt..

Ich versuche das noch nicht solange mit diesem Gedanken und es klappt auch in vielen Dingen noch nicht, weil es mir oft noch zu schwer fällt, ich vielleicht noch gar nicht loslassen will oder mir der Gedanke einfach nicht einfällt. Aber ich merke schon viele Erfolge damit und werde diese Einstellung versuchen immer mehr in mein Leben zu integrieren..

@ Flieder, schön, dass du heute in so kleinen Dingen so viel postives rausnehmen konntest indem du diese Dinge einfach schätzt und genießt, das ist das wichtigste wohl an Fortschritten :)

@Pizza:

Nochmal zu dir und deiner Angst vor der morgigen Prüfung. Als ich zu studieren anfing und die ersten Prüfungen hatte da hatte ich auch so eine RIESENGROSSE SCHISS davor, nämlich schiss vor mir selbst zu versagen und ich habe auch gleich die 1. Prüfung in meinem Studium verschissen und weisst du was? Ich bin dann mal kurz in ein Loch gefallen und habe mich so als Versagerin gefühlt, aber das hat nicht lange angedauert und ich konnte es mir verzeihen. es kamen dann andere prüfungen in denen ich gut abgeschnitten habe und das hat mich wieder aufgeputscht. Und im darauffolgenden Semester habe ich auch gleich die 1. Prüfung verhaut und weisst du was? Es war nicht mehr so schlimm wie beim ersten mal, ich habe es gelassener genommen und einfach gedacht, dass ich sie eh nochmal wiederholen kann. Zwar war es löstig nochmal zu lernen und nochmal die Prüfung zu machen, aber die Wiederholung ist dann gut ausgefallen.
Und jetzt habe ich auch nicht mehr SOOO sehr Angst vor Prüfungen bzw, davor, zu versagen. Ich tue mir immer noch schwer bei dem Gedanken zu "versagen" aber es macht mir nicht mehr RICHTIGE Angst, in dem Sinne war es auch irgendweie gut und ein Lernprozess, dass ich durchgefallen bin beim 1. Mal, um dann zu erkennen, das man deswegen keine Versagerin ist!

Also wenn du es nicht schaffen solltest, dann versuch es locker zu nehmen irgendwie und sehe es vielleicht auch irgendwie als Chance dir aus dem negativen Erlebnis etwas positives rauszuholen und es als Chance zu sehen mit solchen Kontrollverlusten und VERMEINTLICHEN Versagen umgehen zu lernen.

Dennoch wünsche ich dir für morgen viel Glück und vor allem Ruhe! Und ich glaube, dass du es schaffst und wenn nicht, dann ist das keine Tragödie, dann probier es vielleicht einfach mal mit dem Gedanken "Loslassen" (ich hoffe ich nerve euch noch nicht damit :mrgreen: )
Also alles gute für Morgen :)
Zuletzt geändert von muggi am Di Feb 21, 2012 1:19, insgesamt 1-mal geändert.

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#614
Ach nochwas Pizza, das habe ich jetzt vergessen vorher zu schreiben,

wegen deinem Freund: Männer ticken einfach anders und wenn wir zB Feststellungen machen, dann nehmen sie das oft als Vorwürfe wahr. Wenn du zB sagst, dass ihr nie zusammen esst, dann kommt bei ihm rüber, dass er a) daran schuld ist und b) nun unter lösungdruck steht.

Ich denke, dass er sich vielleicht gar nicht darüber bewusst ist/war und er zeigte ja dann doch später Verständnis und Wille zur Veränderung, aber Männer reagieren oft in solchen Situationen einfach eigenartig und komisch.

Übrigens entstehen die meisten zwischenmenschlichen Missverständnisse und Konflikte durch die Kommunikation, weil jede Mitteilung einen Beziehungsaspekt, einen Inhaltsaspekt, eine Selbstoffenbarung und einen Appell enhalten und dementsprechend entschlüsseln wir die Botschaften auch mit 4 Ohren. Und Missverständnisse und Probleme entstehen meist weil Menschen eine Botschaft verstärkt mit einem Ohr aufnehmen.

Das könnte bei dir und deinem Freund dann beispielsweise in der Situation so erfolgt sein:
Du hast in einen sachlichen Inhalt übermittelt: Wir essen so gut wie nie gemeinsam
Beziehungaspekt wollte vielleicht ausdrücken: Wir sind ein Paar und Paare sollten gemeinsam essen
Selbstoffenbarung: Ich wünsche mir mit dir gemeinsam öfter zu essen
Appell: Du solltest öfter versuchen mit mir gemeinsam zu essen

Je nachdem mit welchem Ohr er nun verstärkt die Botschaft entschlüsselt, versteht er das dann so oder so und intepretiert das auf seine Weise (in der Regel unbewusst) und Männer verstehen dann eben häufig "Du bist schuld, dass wir nicht gemeinsam essen und ändere daran was".

Besser wäre es deshalb, was uns alllen ja eig. bekannt ist, wenn wir Ich- Botschaften verfassen würden anstatt Fesstellungen: "Ich würde mir wünschen öfter gemeinsam mit dir zu essen"

Ach das wissen wir doch eig. alle, würde ich mich nur selbst daran häufiger halten können :roll:

Aber ich wollte dich ja auch nicht "belehren", sondern nur zum Ausdruck bringen, dass es dein Freund sicher nicht so gemeint hat und dass die meisten Konflikte eig. Missverständnisse sind..

@ aurora:
Hab mir dann am Abend eine lange, warme Dusche gegönnt (nichtmal das kann ich :oops: ) und mich nachher eingecremt... Immerhin ein bisschen was gutes kann ich meinem Körper doch gönnen.
Das kenne ich auch sehr sehr gut von mir, dass ich mir so kleine Dinge nicht gönnen und genießen kann. Aber du hast es dir ja heute mal wieder bewießen, dass du es eben doch kannst und wie ich schon vorher geschrieben habe, finde ich es super, dass man so Kleinigkeiten schon als Erfolge würdigt und schätzt und sich darüber freut :)
Zuletzt geändert von muggi am Di Feb 21, 2012 1:24, insgesamt 1-mal geändert.

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#615
Hallo ihr lieben...

Wie ihr sicher auch bemerkt habt, schreibe ich kaum noch in diesem Thread. ....Das hat sich irgendwie einfach so ergeben. Ich konnte erst ein paar Tage nicht schreiben, und ihr wart währenddessen so aktiv, dass ich nicht mehr mitgekommen bin... Und dann habe ich einfach für mich bemerkt, dass es mir irgendwie zu viel ist. Hier zu lesen und zu schreiben hat mich täglich sehr viel Zeit gebraucht. Zeit, die ich neben Thera, Uni und Freizeit nicht wirklich habe. Gleichzeitig geht es mir zur Zeit sehr gut, ich bin weitgehend kotzfrei und auch sonst ziemlich guter Dinge... :) Da hatte ich manchmal das Gefühl, dass wenn ich hier zu viel mitlese, das mich eher stärker in die Bulimie schubst, da ich dann gedanklich weniger loslasse.

Ich schau natürlich trotzdem immer wieder kurz hier vorbei und freu mich, wenn es bei euch gut läuft. Ich finds schön, dass auch ein paar neue Gesichter sich hier dazugesellt haben - Super, wie ihr euch alle unterstützt. :D

Auch wenn es Kritik in dem Punkt gab- ich fand die positive Grundstimmung in diesem Thread immer super!! Ich bin nämlich fest davon überzeugt, dass positives Denken uns ganz tief beeinflusst. Und unser Willen uns wiederum gezielt auch zu einem tiefen positiven Denken bringen kann. Die Analysen hier waren und sind immer sehr tief und kritisch, ich glaube dass die dadurch erlangte Selbstkenntnis (und der Spiegel, den man durch die Analyse anderer vorgehalten erhält) A und O des Heilungsprozesses ist.

Soo... ich hab euch alle echt sehr, sehr lieb, und ich hoffe dass wir uns weiterhin gelegentlich lesen. Wie ihr ja vielleicht auch bemerkt hab, dümpel ich schon noch in diesem Forum hier rum. ich schreib einfach punktueller und meist kürzer, ohne diese Regelmässigkeit, die wir hier in dem Thread hatten.

Grosser Drücker
Lagom
Wie ich die ES überwinden konnte - In diesem Thread beschrieben: http://bulimie.at/viewtopic.php?f=4&t=7697761

Ich bin nur noch sporadisch hier im Forum, wenn ihr eine schnelle Rückmeldung von mir haben wollt, dann schreibt mir rasch eine PN.