Danke für deine ausführliche Antwort, light-up!!!
Bevor ich drauf eingehe, muss ich aber kurz was loswerden: Gestern hab ich endlich mal wieder einen FA & Kotz-freien Tag gehabt (der erste seit 3 Monaten) !!! Freitag war leider der schlimmste FA in meinem bisherigen Leben, ich war so fertig (psychisch & physisch) danach, vll war das ein Auslöser und Ansporn für den kotzfreien Tag. Den heutigen Tag müsste ich auf jeden Fall auch schaffen, ich bin nachher bei meinem Freund, und es ist ja eh Sonntag wo ich nicht einkaufen gehen kann. Wenn ich das auch noch schaffe, ist ein riesen Schritt gemacht, finde ich. Noch am Freitag dachte ich, dass ich es nie hinkriegen werde, aber jetzt..!!
Ich war übrigens in Red Riding Hood (kann ich nur empfehlen!)
light-up hat geschrieben:
Das Gefühl, richtig zu leben, woher kann das kommen? Kam diese Energie einfach so, oder hast du konkret lenken können? Würde mich interessieren..
Hm, schwer zu sagen. Aber es ist einfach diese Gefühl, machen zu können, was ich will. Normalerweise denke ich bei allem drüber nach, ob ich das wirklich machen kann, weil was wenn ich dann einen FA habe, oder ihn nicht haben kann (dann werde ich nämlich auf einen Schlag aggressiv und rücksichtslos

), und so... Und ich hatte das Gefühl, dass ich mir darüber keine Sorgen machen muss, weil es ja eindeutig auch ohne FA geht, und ich wieder spontan den Moment leben kann. Verstehst du, was ich meine?
Und jetzt zum schwierigsten Thema...
Die Situation mit meinem Vater würde ich einfach als "komisch" bezeichnen. Er hat meine Mutter sitzen lassen, als sie im 9. Monat mit mir schwanger war. Als ich in die Pubertät gekommen bin, habe ich immer öfter darüber nachgedacht, und bin irgendwann zu dem Schluss gekommen, dass es in der Beziehung vermutlich schon vorher gekriselt hat, und ich die Beziehung retten sollte. Und nicht einmal das habe ich hinbekommen.... Inzwischen habe ich mit meiner Mutter schon darüber geredet, und sie hat mir versichert, dass ich ein absolutes Wunschkind sei, obwohl mein Vater eigentlich nie wirklich Kinder haben wollte, weil er mit ihnen nicht umgehen kann. Aber diese negativen Gedanken sind schon sehr tief verankert bei mir. Seit ich klein war, konnte ich mit meinem Papa nie reden, ohne anzufangen zu weinen, und das hat sich bis heute nicht geändert, warum genau das so ist, weiß ich nicht. Früher habe ich noch recht regelmäßig gesehen, und trotzdem war es so.
Mir ist übrigens aufgefallen, dass er die letzte Mail geschrieben hat, kurz bevor er von der B erfahren hat. Vielleicht weiß er nicht, wie er reagieren soll?
Liebe ich meinen Vater? Das ist eine wirklich schwere Frage... Irgendwie schon, er ist ja mein Vater. Der eigentliche Grund, dass ich den Kontakt nicht abbreche, ist abgesehen vom finanziellen, sind meine Stiefgeschwister und deren Kinder, und irgendwie muss ich zugeben, dass ich nicht weiß, ob ich danach wirklich glücklicher bin. Ich denke ständig daran, was ist, wenn er zB stirbt, und ich mir dann ständig Vorwürfe machen muss, dass ich keine Zeit mit ihm verbracht habe.
Aber eine wirkliche Antwort ist das auch nicht. Hmmm, ich kann es aber auch nicht beantworten, da kommen Millionen Gefühle hoch, und alle schreien im Kopf rum, was ihre Meinung ist.
Aber interressant finde ich ja, dass ich jetzt, wo ich darüber nachdenke, sofort einen Heißhunger kriege, und wenn ich könnte würd ich mir am liebsten Kekse reinschaufeln. Hab ich aber nicht da, also egal

.
light-up hat geschrieben:
Ich würde deinen Hungerdruck nicht unbedingt mit dem vaterkonflikt assoziieren. Klar, dass ich ein Grund für diesen Druck, aber vielleicht fühlst du dich hilflos, deswegen die FAs. Ich frage einmal anders, um die Sache besser beleuchten zu können: wenn du in einer hilflosen Lage bist; du dich hilflos fühlst, reagierst du da mit einem FA?
Die Frage verstehe ich nicht ganz, wie meinst du das mit dem hilflos?
Ich versuche einfach mal meine Gedanken ein bisschen los zu werden:
Ich dachte mir, dass mein Vater schon wieder nicht anruft

ich bin ihm nicht gut genug

vielleicht sollte ich dünner werden, damit er, wenn er mich das nächste Mal sieht, sieht wie es mir geht

Er macht sich Sorgen
Jetzt, wo ich das so ordne, bin ich erschrocken, wie gezielt ich das Abnehmen als Druckmittel verwende
Ich habe Angst davor, mit meinem Vater zu reden. Ich weiß, irgendwann muss ich mich dem stellen, aber ich habe das Gefühl, langsam alles ein kleines bisschen besser in den Griff zu kriegen. Das will ich nicht kaputtmachen. Vielleicht ist das nur eine Ausrede, aber es geht einfach grade nicht.
In 2 Wochen habe ich einen Termin in einer Beratungsstelle, dann geht es hoffentlich mit der Therapie voran. Spätestens da werde ich ja vermutlich auch mal mit ihm konfrontiert werden, denke ich. Aber ich hab da keinerlei Erfahrung.
Ich kann nur hoffen, dass sich die Mühe weiterhin lohnen wird! Gestern, und heute und hoffentlich noch viele weitere Tage!
Also, jetzt muss ich aber aufhören, langsam kann ich gar nicht mehr denken, ich bin ganz durcheinander. Die Sache mit meinem Vater verwirrt mich so sehr... Wieso kann ich nicht wie meine Schwester da einfach drüber stehen, und das alles ganz locker regeln? Sie akzeptiert das einfach so wie es ist. Wieso kann ich das nicht??
Es drückt dich gaaaaaaaaaanz doll, deine schneefee!