So, jetzt noch mal etwas ausführlicher:
1. Liebe Kim, erst mal danke für die wunderschöne Geschichte, die passt wie die Faust aufs Auge und gefällt mir echt sehr gut.
Genau das spielt sich im moment in mir ab (wie sicher in vielen von uns…) Der Kampf dieser beiden Wölfe.
Es ist jedoch nicht nur der Kampf zwischen Optimismus und Pessimismus, sondern in erster Linie ein Kampf zwischen der ERWACHSENEN NATURELLE, die eigentlich reif genug ist ein anständiges und vernünftiges Leben zu führen (und auch Fehler macht, wie alle) und der Naturelle, die von DEN ELTERN GEFORMT wurde. Das Gewissen, die Erziehung, die Moraleinstellungen…
Okay, bei ner psychotischen Mutter und nem neurotischen Vater, der sich nie was gönnte und vorlebte, dass man sich immer nur zu fordern hat, ists kein Wunder, wenn dieser Part in mir so extrem ausfällt.
Manchmal hat die erwachsene Naturelle die Oberhand, dann geht’s mir gut, ich bin optimistisch und realistisch. Dann wieder die herangezogene Naturelle, dann kommen die Selbstvorwürfe, starke Zweifel, extremer Pessimismus und krasse Minderwertigkeitsgedanken. Dann zweifle ich an mir uns meiner geistigen Kompetenz.
Das kenne sicher auch sehr viele Menschen.
Gut in letzter Zeit ist dieser Kampf extrem krass und immer wenn ich jammere, dann bin ich total fertig und weiß nicht mehr, was richtig und was falsch ist.
sakuranbo hat geschrieben:
Noch besser, als wenn du "gegen deine schlechten Seiten kämpfst", wäre es doch, wenn du deine "guten" unterstützt- tu dir was Gutes, lobe dich, befass dich weniger mit Dingen die dich runterziehen, geh auf Abstand zu deinen Eltern.
sakuranbo hat geschrieben:
Überlege dir, was dich stärkt. Welche Leute geben dir Kraft? Was könnte dir potenziell Freude machen?
Lebensseiltänzer hat geschrieben:
klar hättets du gespart, wnen du nicht gekauft hättest
aber wozu spart man normal?
eigentlich doch nur, damit man sich später was großes leisten kann oder?
aber ich denke, trotz allem solltest du nicht vergessen, dass man sich auch ruhig man was gönnen darf
Chili hat geschrieben:
sparen ist ja schön und gut, und ein kleiner sicherheitspolster gibt einem ein sicheres gefühl, falls mal wirklich was schiefgehen sollte - aber was machst du denn mit dem ganzen geld, das du dir nicht gönnst, sondern krampfhaft sparst? was hast du im endeffekt davon, wenn du immer nur sparst und nie was ausgibst und dir was gönnst? du sitzt da mit einem haufen geld und bist nicht glücklich. außerdem sparst du und sparst du und kaufst dir nichts - aber was machst du dann mit dem angesparten? - weitersparen. dein leben lang? ist das wirklch sinnvoll?
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Ich weiß, ich weiß, ich weiß… Das Schlimme ist, ihr sagt mir da nix, was ich nicht wüsste. DAS find ich so fatal dran: Ich weiß es, ich kann vernünftig und realistisch denken, aber dieser Teil in mir, der eben noch von meinen Eltern geformt wurde ist die letzte Zeit halt ziemlich extrem stark.
Aber es ist gut, das alles noch mal von anderen bestätigt zu bekommen, wenn mich mein anerzogener Persönlichkeitsanteil mal wieder runtermacht und MIT ZWEIERLEI Maß misst (Verständnis für andere, aber keins für mich) und ich total zweifle…
Oh Mann, wenn das Leben nur leichter wär… Es kotzt mich an phasenweise immer normal und realistisch denken zu können, auch wieder optimistisch zu sein und dann wieder alles umzuhauen, weil meine Erziehung anders war. Da weiß man ja nicht mehr wo einem der Kopf noch steht.
Lebensseiltänzer hat geschrieben:
egal, was dir eingetrichtert wurde, für was du geschlagen wurdest, du musst daran arbeiten, davon loszukommen
Ich weiß, wie wahr, wie wahr… nur eben sehr schwierig… Wir wurden eben so konditioniert. Mich ärgert es so, wenn ich wie ein geprügelter Hund durch die Stadt laufe, möglichst in allen Ecken mich verkrieche und merke, dass ich wieder ne totale Angsthaltung drauf hab und angespannt bin. Dann frag ich mich immer „Hey, was soll das????“ Nur weil ich’s mein Leben lang gewohnt war wegen meines damaligen Übergewichts getreten, geschlagen und beschimpft worden zu sein. Das ist noch so extrem in mir drin, dass ich es manchmal nicht mal merke, dass ich mich total vorsichtig verhalte. Jemand, mit dem ich mal was trinken war meinte zu mir: “Du schaust dich dauernd um, dir entgeht ja gar nichts, als hättest du Angst.“ Das krasse ist: Ja, ich hab Angst, wenn ich unter Menschen komme und verhalte mich danach, merke es aber bewusst nicht mehr, weil ich mir irgendwann angewöhnt hab meine Gefühle in solchen Situationen automatisch zu ignorieren – sonst könnt ich nicht nachts Taxi fahren oder durch dunkle Seitenstraße laufen.
Na ja, ich fordere mich wo ich kann, Angst hin oder her. Aber mich ärgerts, wenn mir solches Verhalten, das total grundlos ist wieder auffällt, weil ich mir dann wie ein Psycho vorkomme, der nie wieder normal wird (sagt herangezogene Naturelle) (Schmarrn, deshalb ist man kein Psycho! Sagt die erwachsene Naturelle)
**Kimberly** hat geschrieben:
Dieses Eingestaendnis is nich niederschmetternd, sondern bedeutet Besserung! Besserung fuer dich und dein Umfeld. Dein Leben wird besser. Bzw. es kann besser werden, wenn du das Eingestaendnis so hinnimst u. es ernst nimmst und daran arbeitest mit professioneller Hilfe! Wir haben alle unsere Schwaechen - der eine mehr, der andere weniger - doch JEDER hat sie. Das ist einfach nur menschlich, nicht abartig, nicht krank, NEIN nur menschlich!
Und eine Schande waere es nur wenn du es weisst dass du Hilfe brauchst, jedoch keine annimst bzw. dir keine Hilfe holst! Ja das waere eine Schande. Eine Schande dir selbst gegenueber, weil du dich als Gesamtpaket in Frage stellst u. kaputt machst!
Hast ja im Grunde schon recht… Ich wird auch schauen.
@Saku: Das mit dem Abstand zu meinen Ellis ist im Moment nicht so leicht … zu meiner Mutter bin ich auf totalem Abstand, besuche sie ab und an meinem Vater zuliebe im Heim (ich wohn ja zum glück weiter weg und kann so „leider“

nicht ständig vorbeigucken), aber Abstand zu meinem krebskranken Dad… Das geht nur bedingt… Denn es ist halt nun mal so: Liebe, Wut und Hass auf die beiden. Solange die Liebe da ist, ists schwer…
aber ich weiß, du hast Recht.
Je weniger ich mit meinen Ellis konfrontiert bin umso besser geht’s mir leider. Hart das sagen zu müssen :’-(
Ich weiß ja auch Menschen und Dinge, die mir gut tun, bin dabei wieder Zeit für Hobbies einzuräumen, dann geben mir meine beiden Meeries total viel…
Aber in solchen Phasen, in denen ich am Boden zerstört bin, scheint mich nix mehr hochzuziehen.
@aire: Ich wollt dir noch besonders danken, du warst die letzte Zeit immer für mich da und das weiß ich total zu schätzen. Ich danke dir echt für alles
So und jetzt mach ich mich mal unifertig. Jetzt beginnt wieder mein Kampf mit mir selbst gegen mein Gewissen, gegen meine Minderwertigkeitsgefühle und gegen meine Zweifel.
Und dabei noch was lernen… also Uni ist für mich total anstrengend. Ich bin nach der Uni oft am Boden und voller Zweifel, Selbstmordgedanken und Minderwertigkeitsgefühle.
Aber ich kämpf dagegen an, soviel ich hier auch jammere und so oft ich am Boden bin.
Die letzte Zeit hab ich nur Angst mir aus Leichtsinn doch noch was anzutun, weil ich oft extremst am Boden bin.
Na ja, ansonsten wird nun weitergekämpft…
Danke euch allen *umärmel*
Naturelle