Re: Meine Geschichte...

#17
Hallo Madame

ich habe auch sehr interessiert mitgelesen und wollt nochmal nachfragen,ob ich das richtig verstanden habe, dass deine Eltern zu euch ziehen wollen? In einem Haus?
Ich selber habe auch schon 10 jahre ES hinter mir und einiges überwinden müssen, damit ich jetzt hier sitzen kann und schreiben kann, dass ich mich fast wieder gesund fühle. Normalerwiese hab ich nur noch 1 FA im Monat, letzten Monat sogar gar keinen mehr.

Ich habe bewusst überwunden geschrieben, weil ich auch immer alles verdrängt habe und alleine schaffen wollte.
Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mich den Dingen die ja für die ES verantwortlich sind und mich in die ES drängen, stellen musste.
Egal wie viel Angst ich davor hatte. Ich weiß gar nicht mehr wie oft ich geweint habe und eine eiskalte Verzweiflung gespürt habe, Trauer zugelassen habe die mir fast den Hals zugeschnürt hat. Ein leichtes wäre es gewesen zu essen, und diese Gefühle wieder runterzuschlucken, weil sie einem große Angst einjagen.
Aber ich kann die aus meiner Erfahrung sagen, dass, wenn man sich der Angst stellt, schritt für schritt, dass Sie dann mit der Zeit kleiner wird. Und die Fesseln lockern sich langsam, mit viel Geduld und Zeit Kraft und Hilfe...

Und zu deinem Mann wollte ich noch was schreiben. Ich habe immer gemerkt wie sehr ich mein Umfeld mit der ES belaste, weil Sie alle so hilflos waren und sich so ohnmmächtig gefühlt haben. Geht es dir auch so? Sagst du das deinem Mann auch? Vielleicht würde es ihm gut tun, wenn er auch mal erzählt wie es für ihn ist, und was er so damit durchmacht. Oder allein schon, dass er weiß, dass du mitbekommst wie hart das auch für Andere ist...
Vielleicht funktioniert das auch am besten in einer Therapiesitzung mit einem Therapeuten. Denn für mich ist es damals ein Leichtes gewesen, das gesagte in Selbsthass umzuwandeln und nur noch schlimmer mit mir selber umzugehen. Das kann ich von hier nicht entscheiden, wie viel Kraft du hast. Denn so ein Gesprächg ist auch nicht leicht zu "verdauen"

Aber ein Perspektivwechsel kann einem manchmal auch die Augen öffnen, und vielleicht wünscht sich dein Mann auch mal ein offenes Ohr. Denn für Angehörige ist diese Situation bestimmt genauso belastend. Und sie müssen das alles aushalten....ohne "Ventil". Vielleicht kann er sich auch bei einer Angehörigen Gruppe melden oder auch mal im Gespräch mit einem Therapeuten?

Weil sowas, wenn manso akut in der Bulimie steckt ist eigentlich zu viel von einem verlangt. Ich hätte das damals nicht "aushalten" können...


Das mit dem Buch ist eine großartige Idee.
Ich habe auch viel geschrieben und es hat mir sehr geholfen. Und auch später, wenn ich es nach einiger Zeit wieder in die Hand genommen habe und alte Dinge von mir gelesen habe. Es hilft sehr beim "sortieren" im Kopf.


Alles alles liebe und Gute

Re: Meine Geschichte...

#18
Huhu Apfelbaum,

nein, nicht in mein Haus - das würde nicht gut gehen, nur in den gleichen Ort.

Es ist schön zu lesen, dass du es geschaft hast. Ich freue mich sehr für dich.

Ich lese hier viel im Forum, und teilweise erkenne ich mich wieder, teilweise erschrecken mich die Ausmasse der Krankheit. Aber es tut gut zu lesen und zu merken, man ist nicht alleine.

Ich versuche manches aufzuarbeiten, aber wie du sagtest, Schritt für Schritt. Und ich kenne das, wenn Essen der einzigste Trost ist, das einzigste, was ein bißchen Glück spendet, wenn man sich vollkommen alleine fühlt... Wenn die dunklen Erinnerungen an der Tür kratzen und um Einlass bitten, dann lenk ich mich mit Essen ab...

Das es meinen Mann sehr belastet, weiss ich. Er redet nicht gerne über Gefühle. Und ist eher still und ruhig, wärend ich quirlig und durchgeknallt bin ;) Ich kann mich an eine Sache erinnern, in der er es mal gezeigt hat. Und da habe ich letztes Mal aufgehört, weil ich es nicht ertragen konnte, ihn so leiden zu sehen und ich erschrocken war, wie sehr es ihn mitnimmt. Wir waren im Kino und haben Twilight, Bis zum Ende der Nacht Teil 1 gesehen und da ist doch die Szene wo Bella ein Bad nehmen will und sie so dürr ist wegen dem Baby und Edward sie sieht. Da meinte mein Mann sehr leise: Zusehen, wie sie stirbt - kenn ich.

GLG

Re: Meine Geschichte...

#21
Guten morgen,

ablenken draussen wäre gut, aber leider muss ich noch viel machen zu hause :) aber bis jetzt klappt es ganz gut. Frühstücke grade. Tag 4 muss doch zu schaffen sein. Zwar kreisen die Gedanken ab und an drum, was ich essen könnte, aber ich reiss mich zusammen.
Gestern hab ich mit meinem Mann gesprochen, der hat mich gefragt, wie er mir helfen kann. Ich soll Bescheid sagen und er macht. Freu.

GLG

Re: Meine Geschichte...

#23
Ich versuch mich dann abzulenken, egal wie. Im Moment meint das Schicksal es anscheinend mal gut mit mir und es grad immer was anderes, um was ich mich kümmern muss, dass ich gar keine Zeit habe. Durch ein Gewitter ist bei uns viel kaputt gegangen und dummerweise aunscheinend auch was am Koiteich - ui- dringend sich drum kümmern. Da bin ich froh drum (also nicht, dass da was kapput ist, aber dass ich ablenkung habe)

Ja über Schatzi bin ich sehr froh. Der hat schon viel mit mir durchgestanden.

glg