Hallo Paloma,

ja, ich wohne bei Freiburg im Breisgau - nicht direkt in Freiburg, aber in der nächstgelegenen Kleinstadt Lahr ist ja auch nicht so wahnsinnig weit weg von hier

Öhm, ja, heute war iwie scheiße. 2x gek*. Iwie wenn ich einmal anfange, kommt mein ganzer schöner Essensplan durcheinander und der ganze Tag ist dahin. Morgen kriege ich Besuch von einer Freundin, die ich aus dem Haus Vogt kenne (der Klinik, in der ich war...) Und ich freue mich soooooooo drauf! Sie bleibt für 5 Tage und das ist ne echte Hilfe, wenn immer einer da ist, der einem zuhört und dem man auch sagen kann, wenn es einem sch* geht. Sie hat übrigens keine Bulimie sondern ein anderes Probelm & sie ist der liebste & tollste Mensch, den ich kenne. Wollte ich nur mal loswerden

lg Anja

ich bin auch aus Lahr!

Na dann viel Spaß euch beiden Was ist das denn für ne Klinik? Hab ich noch nie gehört...

Ich bin nicht aus Lahr Sondern aus einer Kleinstadt in der Nähe von Freiburg

Ich hab nur gesehen, dass du in Lahr wohnst und gemeint, dass das ja nicht so weit weg ist...

Das Haus Vogt ist eine Kinder- und Jugendpsychatrie in Titisee-Neustadt im Schwarzwald. Das Konzept dort ist anders als in den meisten Kliniken, es ist nicht aufgebaut, wie eine Klinik. Dort gibt es z.B. keine Krankenschwestern, man wird durch Pädagogen/innen betreut. Außerdem sind die Gruppen wild drucheinander gewürfelt, sodass ich auf meiner Station die einzige mit einer Essstörung war - alle anderen hatten ein anderes Problem (u.a. soziale Phobie, Borderline, AD(H)S, Schulverweigerer, Medien-Süchtige, Jugendliche mit Angststörungen, Zwangsstörungen...)
Es ist eine sehr "offene" Klinik, es gibt weniger strenge Regeln, u.a. keine Kontaktsperre am Anfang, die Zimmer werden nicht kontrolliert, da die wenigsten wegen einer Essstörung da sind, werden Toiletten nicht abgeschlossen, man darf Essen auf dem Zimmer horten. Eigentlich kann man jederzeit erbrechen und fressen wenn man will, es fällt auch keinem auf.

Ok, das klingt jetzt auf den ersten Blick nicht nach einer Klinik, in der man gesund werden kann. Aber es ist tatsächlich so, dass man dort wirklich viel erreichen kann, man braucht nur einen Willen dazu, sonst ist man in dieser Klinik definitiv falsch. Mir hat es richtig, richtig gut getan, mich nicht immer auf das Essen zu konzentrieren. Und ich hatte eine wirklich tolle Therapeutin und war in einer tollen Gruppe. Ich vermisse das gerade ziemlich, aber ich habe dort viel erreicht und hoffe, dass ich dort nicht nochmal ne Ehrenrunde drehen muss. Immerhin kommt meine beste "Vogt-Freundin" heute.

lg Heartbeat

Also ich finde eigentlich das Konzept klingt ganz gut, denn auch wenn man in der Klinik durch Regeln dran gehindert wird, danach muss man ja doch wieder Zuhause alleine klar kommen. Und auch, dass alle Krankheiten gemischt werden finde ich gut. Ich war in einer Klinik nur für Essstörungen, klar waren die Therapeuten und Ärzte dann alle super kompetent aber es ist schon schwierig, wenn es so gar kein anderes Thema mehr gibt. Wie lange warst du denn da? In der Psychatrie wird man ja wahrscheinlich als Kind erst entlassen, wenn die Eltern zustimmen. Aber ich kann dir nur den Tipp geben, nimm jetzt alles, was du kriegen kannst. Ich habe mit der Klinik gewartet, bis ich volljährig war, damit ich selbst entscheiden kann, wann ich wieder gehe und es war ein riesen Fehler. Auf den Jugendstationen ist die Betreuung und Beschäftigung in der Regel viel intensiver und es wird auch wirklich auf deine Situation eingegangen. Du hast ja noch ein bisschen Zeit bis du 18 wirst, aber wenn du mal wieder eine (längere) schlechte Zeit hast, zögere nicht, nochmal stationär zu gehen, bevor du "erwachsen" bist.
Ich wünsche die ganz viel Spaß mit deiner Freundin und weiterhin schöne Ferien
lg Paloma