Re: kalorien/punkte zählen, um sicherzugehen, genug zu essen

#16
Hallo :)

also erstmal vielen dank für eure antworten.
ich habe mich entschlossen, mir jetzt mal einen plan für die nächsten 3 tage anzulegen und zu schauen, ob ich damit weniger FA's habe, mich sattessen kann und wie ich mich damit fühle.
Habe beim erstellen des planes gemerkt, dass ich eigentlich mehr essen kann, als ich ohne berechnung annahm.

habe auch die hoffnung, dass ich mir insgesamt weniger gedanken machen werde, da ich mir ein bis zweimal in der woche zeit nehmen kann für den plan und dann kaum mehr gedanken daran verschwenden brauche. werde natürlich so gut es geht flexibel bleiben (z.b. wenn ich spontan essen gehen möchte.)

ich koche gerne und habe mir in amerika ein superdickes veganes kochbuch gekauft, das viele leckere rezepte bereitstellt, in denen oft nüsse und ähnlichen eine rolle spielt. das wird mir dabei helfen, meine ferienwoche zuhause sehr abwechslungsreich zu gestalten.

ich habe auch nicht vor, für den rest meines lebens kalorien zu zählen, ich möchte nur einen eindruck gewinnen, wieviel ich tatsächlich brauche.

Re: kalorien/punkte zählen, um sicherzugehen, genug zu essen

#18
bis jetzt bin ich nicht in therapie, spiele aber mit dem gedanken.
mir ist es aber glaube ich peinlich, mit meiner mutter darüber zu reden, aber das muss ich dann wohl oder übel, um das mit dem versicherungskram zu regeln...
meine ma weiß zwar, dass ich ein essproblem habe und würde auch sicher nichts gegen eine therapie einwenden (ich war schonmal in therapie, das hat sie damals sehr unterstützt) aber trotzdem habe ich hemmungen...
und da ich nicht ganz so tief drinstecke wie manche andere (ich kotze zum beispiel nicht, hab ich auch noch nie und auch das eintägige fasten nach fressgelagen habe ich aufgegeben, bin also de facto nicht mehr bulimisch, sondern eher BED), versuche ich im moment noch, selbst da raus zu kommen mithilfe des oben genannten selbshilfeprogramm (baut sich aus stufen auf, ich bin gerade bei stufe 2: protokoll führen und feste mahlzeiten, 5 stück täglich, einplanen; verläuft im moment etwas holprig, da ich den essensplan nicht zeitnah genug führe)

Re: kalorien/punkte zählen, um sicherzugehen, genug zu essen

#19
cooky hat geschrieben:
Darf ich fragen, wie bei dir gerade der "Stand der Dinge" ist?

Liebe Grüße,
Cooky

Na klar :D

Bei mir wars ja auch ein Magersucht/Sportsucht/Bulimie/Binge-eating (in der Reihenfolge mit fließenden Übergängen...), doch jetzt bin ich seit über einem Jahr k'otzfrei und 'reguläre' FAs gibts auch seit über einem halben Jahr nicht mehr.
Klar, esse ich mal zuviel; klar, ärgere ich mich noch häufig genug über meinen Körper; klar, gibts Tage, an denen sich esssgestörte Gedanken in mein Hirn schleichen -
aber an und für sich kann ich tatsächlich mit gutem Gewissen behaupten, alle primären Symptome der ES abgeschüttelt zu haben :)

Ich weiß mittlerweile weswegen ich mich in diese Welt geflüchtet habe, weiß wie die Wege heraus führen. Meine Ursachen habe ich leider noch nicht alle komplett 'eliminiert', beziehungsweise behoben oder kann mit meiner Zukunftsangst wirklich gut umgehen; aber ich lebe es nicht mehr über die ES aus - muss nur aufpassen, dass ich nicht einfach in eine Suchtverlagerung hinein falle.

Meine Zukunft steht leider gerade in den Sternen, was es nicht so einfach macht immer brav standhaft zu bleiben, die Gedanken & Verhaltensweisen sind schon "verlockend", weil man so gut ausblenden, betäuben und flüchten kann. aber derweil kann ich glücklicherweise wirklich von innen heraus sagen, dass es keine Lösung ist, dass es mir nichts bringt. Und so bleibt es bei den gelegentlichen aggressiven Gedanken, dass das doch so viel leichter wäre.

Zurzeit schreibe ich an einem Buch drüber :) ich hab zuerst versucht es einigmermaßen fiktiv zu halten, aber mit der Zeit habe ich gemerkt, dass ich nur wirklich ehrlich und authentisch schreiben kann, wenn ich rüberbringe, wies mir selbst ging... oh mann, Angst hab ich nur vor den Reaktionen meiner gesamten Verwandschaft & Berkanntschaft (bis auf meinen Freund weiß/wusste es ja keiner), nicht nur, dass sie es dann wissen, nein sie bekommen es noch über 200 Seiten erstreckt super detailliert geschildert :roll: ^^

Liebe Grüßchen
Wispy



@ fevri:
Ich hoffe, das mit dem Off topic geht in Ordnung für dich! Wenn nicht, nehme ich den Beitrag naürlich wieder raus!
Zuletzt geändert von Wispy am Di Jul 27, 2010 1:48, insgesamt 1-mal geändert.
Kraft kommt nicht aus körperlichen Fähigkeiten, sie entspringt einem unbeugsamen Willen.

Re: kalorien/punkte zählen, um sicherzugehen, genug zu essen

#20
@ wispy: keine sorge, ich freue mich über alle antworten, selbst, wenn sie sich nich soo konkret aufs thema beziehen. und vorallem ermutigende geschichten sind schon zu lesen :) ich hoffe, dein weg wird weiterhin bergaufgehen. hast du denn schon einen verlag für dein buch gefunden?

heute war mein erster geplanter tag und es lief eigentlich sehr gut bis zum abendessen bzw. bis nach dem abendessen, aber selbst da wars nur ein für meine verhältnisse kleiner FA, mir ist auch nicht schlecht und mein bauch ist zwar voll, tut aber nicht weh .

was mir auch aufgefallen ist, ist, dass wenn ich sehr leckeres essen esse, das mich wirklich befriedigt, ich weniger FA-anfällig bin, weil ja zufrieden mit dem, was ich hatte. ich sollte vielleicht wirklich drauf achten, dass ich mir mühe bei der auswahl und zubereitung gebe, sodass ich schmackhafte mahlzeiten esse...

Re: kalorien/punkte zählen, um sicherzugehen, genug zu essen

#21
Huhu,
nein leider noch nicht =(
Habe echt ziemlich viele Verläge angeschrieben, aber das Thema ist ja eher ein Randthema und dazu noch sehr provokant, mal schaun!

Fevri hat geschrieben:

was mir auch aufgefallen ist, ist, dass wenn ich sehr leckeres essen esse, das mich wirklich befriedigt, ich weniger FA-anfällig bin, weil ja zufrieden mit dem, was ich hatte. ich sollte vielleicht wirklich drauf achten, dass ich mir mühe bei der auswahl und zubereitung gebe, sodass ich schmackhafte mahlzeiten esse...
Was mir dazu noch einfällt:
Ich habe früher auch immer ziemlich viele gesunde Sache gegessen aus dem Grund, dass sie eben gesund waren, wenig Kalorien hatten und ich deshalb 'viel' davon essen durfte.
Irgendwann konnte ich gar nicht mehr auseinander halten, was mir denn nun tatsächlich schmeckt und was ich nur esse, weil es gesund ist??
Während dieser Zeit hatte ich auch noch oft... fast immer... FAs und mir im Kopf meinen Plan vom heutigen Essen zurecht gelegt.

Jetzt mache ich das GAR NICHT MEHR - und siehe da: Plötzlich fällt mir wie Schuppen von den Augen, dass ich rohe Zucchini eigentlich total eklig finde (und so weiter, da gibts noch ne Menge mehr). Wenn ich das früher nun gegessen habe, war ich allerdings nie richtig 'befriedigt', hatte nicht das Gefühl wirklich etwas gegessen zu haben (zum Beispiel, wenn mal wieder nur Salat auf den Teller kam).
Mein heutiges Essverhalten hat auch ein wenig einen Knacks, aber nurmehr einen positiven, nämlich, dass ich jetzt wirklich nur noch esse, auf was ich wirklich Lust habe und das auch zu den schrägsten Zeiten.
Zurzeit bin ich zum Beispiel Milchreis-freakig. Und die letzten zwei Wochen gabs dann halt jeden Tag Milchreis (und noch mehr, aber das musste dabei sein), na und?
Oder ich trinke literweise Orangensaft - einfach, weil ich Lust dazu habe und weil es mir schmeckt.
Mein Obst & Gemüse Bedarf hat sich extrem eingeschränkt, zugegeben. Aber dafür esse ich meinen Apfel auch nur noch dann, wenn ich ihn tatsächlich möchte und nicht weil ich mir sage, dass der jetzt sinnvoll wäre. Und so kommt es, dass ich mich auch manchmal nur durch den Apfel befriedigt fühle, einfach, weil mein Körper den jetzt haben wollte und ich ihn mir ansonsten nicht mehr reinzwänge.

Dieses extreme Spielchen, dass ich echt frei Schnauze, ohne daran Anteil zu nehmen, was gesund wäre, esse wie ich möchte, wann und was und wie viel davon; 'betreibe' ich jetzt schon seit ungefähr einem halben Jahr und man siehe und staune:
Ich habe in der Zeit weder abgenommen noch zugenommen!
Ich fühle mich fit, meine Nägel wachsen ziemlich schnell (auch ein Zeichen, dass es mir zurzeit gut geht, echt erstaunlich, wie das mein Nagelwachstum immer beeinflusst) und ich habe keinen Frust beim Entscheiden, was ich essen sollte oder möchte oder müsse.

Manchmal schleicht sich noch ein wenig ein schlechtes Gewissen ein, weil ich alles in allem, wirklich recht wenig Gemüse & Obst esse - aber ich denke, ich habe mich jahrelang so vollgestopft damit - ich brauche einfach Zeit, bis mir diese Nahrungsmittel auch wieder dauerhaft schmackhaft werden und nicht nur mit Diät und Zwang verbunden werden.

Hmm. Ich hoffe, dieser Beitrag bringt dir irgendwas^^ Ich wollte nur mal den Weg des anderen Extrems aufzeigen (und ich kenne beide), der mir wirklich guttut. Und ja, ich ess auch mal zu viel - aber ich fresse nicht mehr, das 'Gefühl' ist in meinem Kopf ein ganz anderes, ich fühl mich viel freier und ungezwungener, es hat nichts mehr mit Frustessen zu tun :)

Liebe Grüße,
Wispy
Kraft kommt nicht aus körperlichen Fähigkeiten, sie entspringt einem unbeugsamen Willen.

Re: kalorien/punkte zählen, um sicherzugehen, genug zu essen

#22
hallo mal wieder :)

ich habe jetzt entschieden, den ersten schritt richtung therapie zu machen: morgen früh wird meine hausärztin angerufen (die ich allerdings noch nich so gut kenne, das ich erst kürzlich von kinderarzt zu "richtigem" arzt gewechselt bin) und ein sprechstunden-termin gemacht, wo ich sie bitte, mich an eine/n therapeuten/in zu überweisen...meint ihr, das ist die richtige methode, um an eine therapie zu gelangen? (vor zweieinhalb jahren wurde ich von meinem kinderarzt an einen therapeuten überwiesen, die 10 sitzungen waren allerdings zu wenig im nachhinein und den therapeuten mochte ich nicht!)
drückt mir die daumen, dass ich das morgen durchziehe :)