#16
Oh, das kenn ich... ganz tolles Gefühl :evil:
Momentan seh ich mich als ng, aber die Waage sagt auch jeden Morgen was anderes :roll:

#17
Ich hab mir besagten Artikel mal angeschaut, mari... Ich glaube, es wäre übertrieben zu sagen, dass ich Gefahr laufe, an der Kotzerei zu sterben. Ich schmeiße nicht jeden Tag *(!) Abführtabletten ein. Genauer gesagt gar keine Medikamente. Ich glaube, die Leute, die an ES sterben, sterben entweder an UG, oder an Medikamentenmissbrauch, der den Elektrolythaushalt ruiniert. Ich schäme mich jetzt schon, dass meine Hausärztin für mich Hypochonder ein 24 Std *kg veranlasst (Elektro-Kardiographie, meine ich, verdammt :D ) hat :roll:

#18
würd ich so nicht unterschreiben, aire... es ist nicht nur das UG oder die AFM... man ruiniert sich auch ohne das...
"Walk the dark path
Sleep with angels
Call the past for help
Touch me with your love
And reveal to me my true name"

#19
Hallo Ihrs!

Ich möchte mich gleich mal bedanken für die Kämpfer, die hier ihre positiven Erfahrungen mit einem Leben ohne Waage bzw. - da ja einige noch im Besitz einer Waage sind - ohne Wiegen niedergeschrieben haben!

Es ist ein unheimlich wichtiger Schritt raus. Ein Schritt, der vieles leichter macht.
Natürlich ist es eine Umstellung, wenn man sich nicht mehr wiegen kann... aber das legt sich und der Lohn - wie eben viele hier bekräftigt haben - ist unbezahlbar.

Was man verstehen muss, ist (colourful, aire, manorexic, krümel), dass man sich natürlich besser mit Waage fühlt und sie natürlich braucht, weil man krank ist, weil das Bestandteil der Essstörung ist.
Die verzerrte Körperwahrnehmung... kein normales Gefühl für dick und dünn...
da geht man lieber auf Nummer sicher und hüpft auf die Waage.

Das ist immer noch krank. Gesund hieße bzw. heißt, man hat keine (so schlimm) verzerrte Körperwahrnehmung; ein objektiveres/realistischeres Empfinden für dick und dünn.

Es hieße weiter, dass es einem in einem bestimmten Rahmen egal ist, ob man ein paar Gramm zugenommen hat oder abgenommen hat. Es ist nicht wichtig, die Gedanken drehen sich nicht darum... man merkt es nicht... und wenn mans merkt, ist es auch ok.
-> Wir reden hier von normalen Schwankungen und nicht von massiver Ab- oder Zunahme. Die würde auch Gesunde belasten... es geht um ein normales Verhältnis und um einen normalen Umgang damit... und dafür braucht man keine Waage... als Gesunder.

Wenn man krank ist natürlich schon.
Man hat sich das ja auch so angelernt/angewöhnt. "Besser ich versuch nicht auf meinen Verstand zu hören, auf mein Gefühl... sondern steig mal auf die Waage. Da hab ichs dann: Schwarz auf Weiß und ungelogen!"
Und die fatalen Dinge daran sind:
Es steht was dort - Schwarz auf Weiß. Aber es ist nicht ungelogen... weil Gewichtsschwankungen im Klein- Kilobereich viele Ursachen haben können und meistens auch haben, als tatsächlich Zunehmen durch Fettansatz oder Abnehmen durch Fettabbau.
Und es beeinflusst die Stimmung.
Abnehmen: Juhu... (schon fast gesund.)
Zunehmen: Ich will sterben. Alles scheiße. Alles egal. (Und das Beste ->) Ich will fressen. (Denn fressen tun wir dann, wenn es uns schlecht geht. Und das tut es immer, wenn die Waage zu lang an einer Zahl hängenbleibt oder sich gar die Nadel weiter nach rechts schwenkt.)

Kurz: wenn man nicht gesund ist triggert die Waage. Und dass man sie braucht, zur Kontrolle...
ist immer die Kontrolle innerhalb der ES.

Ein normales Körpergefühl wird sich auch nie einstellen können... ein normales Gefühl, ob ich zugenommen habe oder nicht... ob ich mich im Spiegel des Schaufensters normal sehe oder 15x breiter als die anderen...
das wird sich nie ändern, das wird sich nie verbessern, wenn ich nicht anfange zu versuchen, es selbst zu sehen und zu fühlen, sondern es mir immer von der Waage sagen lasse...
Von einem Gerät, dessen GENAUIGKEIT (in Bezug auf Aussagekräftigkeit) im Zweifel steht.
Muskelmasse, Wasser, Mondphasen, Hormone, Kleidung, Essen, das länger im Magen liegt, dafür 2 Tage später draußen ist... das alles beeinflusst "die Zahl"... und das beeinflusst somit indirekt die Stimmung.

Und es ist krank, sich deshalb fertig zu machen. Krank im wirklich medizinischen Sinn.

Die Waage im Keller zu lassen macht angst... die ganze Essstörung abzulegen macht noch mehr angst...

Jetzt kann man sich der Angst stellen oder nicht. Man kann gesund werden oder... krank bleiben und angst haben.

Hm, mehr als hier zu schreiben (egal ob als Ehemalige oder immer noch Betroffene), dass es ohne Waage leichter ist - viel leichter - können wir nicht tun.

Die Angst, die sich einstellt, man könnte aus allen Nähten platzen, an der muss man eben arbeiten. Ist auch besser, als es nicht zu versuchen und sich seine Stimmung von der Waage diktieren zu lassen.

Und was das Sterben angeht:
Man stirbt nicht nur durch Überdosen an Abführmittel... oder längerem exzessiven Abführmittelmissbrauch. Die Mangelernährung per se (nicht verschlimmert durch Elektrolytausschwemmung bedingt durch Abführmitteleinnahme) kann schon reichen... oft es ist der Herzinfarkt.
Die Anstrengung beim Erbrechen kann Milzriss zur Folge haben...
Osteoporose... eine schlimme Langzeitfolge.

Ich sag ja,.. man muss nicht sofort tot umfallen (auch wenn dies möglich ist und auch, wenn dies passiert)... was wir uns jetzt antun kann sich später fürchterlich an uns rächen.
Und je länger wir uns antun, was wir uns antun, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich tatsächlich rächt.

Mir ist, aire, bei deinem Satz ehrlich ein bissl anders geworden:
"Ich glaube nicht, dass ich an der ES sterbe, da ich keine AM nehme..."
Abführmittel machen die Sache "bloß" noch schlimmer. Die Sache selbst ist aber schon schlimm genug, dass sie den Tod zur Folge haben kann und - liebe Leute - auch schon unzählige Male zur Folge hatte.

lilia,
nach dem lesen deines textes habe ich mir was zu essen gemacht. :wink:
denn hungern löst meine probleme nicht....!!!
Das freut mich ungemein.

So, ich hoff, ich hab jetzt nix vergessen. Irgendwie dachte ich, ich hätte ruhe zum Antworten und plötzlich bricht die große Hektik los. :roll:

Liebe Grüße,
Mari

#20
Okay, ich hab Mist geschrieben, mit dem sterben. Ist mir hinterher auch klar geworden.

Dann ist meine Mutter abern auch essgestört. Die ist auch jeden Tag auf die Waage. Und mich hat sie da auch sehr kontrolliert. (Ich könnte ja zu dünn werden.)

Und eine Freundin hat mir mal erzählt, was ihre Mutetr (ÜG) gesagt hat. "WEnn du mal ein, *kg zunimmst, schau gleich, das du es wieder runterkriegst, wenn es erst mal zehn sind oder so, geht das nicht mehr." Glaub ich ungesehen. Ich kriegs ja auch nciht hin. Dass ich heute morgen schon wieder mehr als *kg zugenommen habe, macht mich nciht wirklcih glücklich, aber wie gesagt, ich bin eh machtlos dagegen.

#22
aber ich denke die Menschen, die an Bulimie sterben, kann man im Gegensatz zu den Magersüchtigen an einer Hand abzählen..... :roll:

#23
also diese sache mit der selbstwahrnehmung....ich kann es irgendwie nicht glauben dass ich meinen körper anders sehe (dicker) als die leute um mich herum...
ich sehe ja wie ich aussehe :roll:

kann mir das irgenwie jemand nur bissle genauer erklären?
wäre echt total lieb
lg steffi

#24
also ich stell mich aus selbstschutz net auf die waage... verschließ die augen vor der realität, weil ich mich zu dick find, aber unbewusst vielleicht net mit den fa´s aufhören will, weil ich im moment nur so "trost" find. naja ich find des is au keine lösung... aber alle dünnen leute sollten auf jeden fall ihre waage wegschmeißen ;)
...aber satt war sie noch immer nicht, satt war sie noch immer nicht...

#25
Quatsch, die Welt ist nicht so, wie sie ist, sondern wie du sie siehst, Milkshake. Punkt.

Wie soll man sowas erklären? Es ist gar nicht mal das sehen... eher das Gefühl...

#26
Da muss ich meiner lieben aire zustimmen.
Manchmal lieg ich im Bett, auf der Seite, ausnahmsweise ohne eingezogenen Bauch. Und ich denk bloß "ACH DU SCHEIßE, was ein Bauch!" und dann fühl ich und dann ist da nichts...
aber es fühlt sich trotzdem fett an :roll:

#27
Tja, meine Waage ist seit 1 1/2 Jahren kaputt. Funktionierte gar nix mehr. Komischerweise kurz nach meiner Therapie... So, als wollte sie sagen: Jetzt brauchst du mich ja eh nicht mehr!
Oh, ich hätte sie noch oft gebraucht: Um zu sehen wie ich immer dicker werde und mich dafür immer mehr zu hassen und dann wieder in schlimme Depressionen hineinzufallen.
Da ich die Waage aber nicht mehr besaß und ich auch keine Lust hatte mein gutes Geld für eine Neue auszugeben, spürte ich zwar, dass ich zunahm aber hatte es nicht ständig in Zahlen vor Augen!!! Und da ich auch noch Hosen von "vor der Bulimie" hatte... welchselte die Größe langsam wieder dorthin ohne dass ich genau sagen konnte: Oh Gott... das ist weil du *kg Plus soundsoviel Gramm zugenommen hast. Die Hosen waren einfach angenehmer zu tragen ;)
Und aus den tiefen Depressionen bin ich inzwischen auch "rausgewachsen"... und dafür bin ich dankbar. Und ich weiß, dass ein großer Schritt in diese Richtung war: Keine Waage mehr zu besitzen!
Das Problem mit dem "sich selbst akzeptieren wie man ist", ist verdammt schwer und ich hadere immernoch oft mit mir... aber es ist wesentlich einfacher anzugehen wenn man sich nicht durch Zahlen bewertet!

Ein paar Gedanken von Seelenvogel :)

#28
Okay, ich überlege gerade... Sollte ich "der eine Sack" sein, der seine Waage fortwirft. Dann wäre Mari stolz und keiner könnte mehr sagen, dass mir der echte Wille fehlt.

Bist du bekloppt, du hast doch Geld dafür bezahlt?

Na und? Was ist wichtiger - Geld oder Gesundheit? So teuer war die nicht...

Ist das echt erforderlich zum Clean werden?

Mari sagt es. Vertrau doch mal einem Ehemaligen. wie willlst du es sonst schaffen, von der eS wegzukommen

Vielleicht ist der Weg für jeden anders?

TRräum weiter, du drückst dich nur...

Wenn ich jetzt kotze, liegt das nicht an der Waage..

So, und warum entsorgst du sie nicht?

Es ärgert mich, mir überhaupt so viele Gedanken um eien Waage zu machen. Das ist doch krank.

Frag doch mal gesunde Menschen, ob sie ihre Waage entsorgen würden? Da kriegt man doch keinen zu.

Wozu auch? Die wiegen sich nciht zehn Mal am Tag :roll:

Du wirst doch sowieso immer fetter. WEnn du nix dagegen tun kannst, kannst du auch das Wiegen sein lassen.

Dann weiß ich es wenigstens. Gibt so ein minimales Gefühl von Kontrolle.

Außerdem hat jm geschrieben, er hat jetzt, nach so langer Zeit richtig Angst, auf eine Waage zu gehen. Ist das besser? Willst du das?

Warum hast du Angst, die Waage wegzugeben?

Hab ich keine anderen Probleme?! Zuerst mal kümmere ich mich um meine Arbeit, um die Wohnung... vielleicht lasse ich meiine Waage doch beim Umzug zurück, weil sie nicht in den Karton passt

du hast in der Praxis eine Waage.

So. du musst sie aber nicht benutzen.

Ziemlich schwer. Wenn man sie tausendmal am Tag sieht...

Hör mit diesen Gedanken auf.. .Was stimmt denn davon jetzt?

#29
wow aire
dein 'dialog' hat mich echt beeindruckt....sowas ähnliches könnte sich auch in meinem kopf abspielen.du hast es auf den punkt gebracht :!:

#30
ach aire...

ich hab meine waage noch. sie steht im bad unterm waschbecken, ich seh sie ich-weiß-nicht-wie-oft am tag. aber ich steig schon ewig nimmer drauf!
entsorgen? nein, kann ich nicht, das geb ich zu :oops:
aber ich kann mir jedesmal, wenn ich sie sehe, sagen "nein, ich frag dich jetzt nicht nach deiner meinung, ich will keine zahlen wissen, du deprimierst mich nur!"
ich bin stärker als die waage!
und meine hosen passen immer noch, ich meß mich lieber an der kleidung als an gewichtsangaben... okay, meine MS-hosen gibt es noch, aber ganz hinten im schrank, und nur deswegen, weil ich einfach nichts wegschmeißen kann... :roll:

ich will mein gewicht nicht wissen. deshalb muß ich nicht meine waage wegschmeißen! ich weiß, ich bin jetzt NG, das reicht mir...
"Walk the dark path
Sleep with angels
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And reveal to me my true name"