erst einmal vielen dank für eure antworten, es ist mir wirklich wichtig zu hören, wie andere darüber denken.
gott sei dank konnte der tumor im fall meiner mutter vollständig entfernt werden, ihre lebenserwartung ist laut ärzten ganz normal - ihre lebensqualität dagegen wir nie wieder die alte sein.
das ist es: die es ist in wahrheit nur ein ventiel für etwas, das viel tiefer unter der oberfläche sitzt.Mal angenommen, es gäbe gar nicht die Möglichkeit, so viel auf einmal zu essen...dann würden sicher viele von uns irgendwas Anderes als Ersatz tun, was ebenfalls schädlich wäre. Es geht doch nicht nur ums Essen an sich, sondern viel um Selbsthass und dass man sich nicht akzeptieren kann oder nicht akzeptiert fühlt...
was mir wirklich das hirn zermatert ist, dass körperlich erkrankte tatsächlich komplett auf hilfe von außen angewiesen sind, auf ärtzte, die ihnen helfen, auf die pharmaindustrie, die kostenübernahme der krankenkassen... also im grunde komplett ausgeliefert sin.
psychisch kranke dagegen habe ihre gesundheit weitestgehend selbst in der hand, sicher, so ganz ohne hilfe ist es schwierig aber eine therapie, die man nicht will und in der man nicht selbst mitarbeitet wird wohl so gut wie immer erfolglos bleiben.
daher mein konflikt: wäre ich vielleicht schon gesund, wenn ich mich nur mehr angestrengt hätte?
ich kann den standpunkt meiner mutter verstehen, warscheinlich würde sie eine menge geben um mit mir tauschen zu können denn sie leidet sehr unter der untätigkeit, zu der sie verdammt ist wohingegen ich frei entscheiden kann, ob ich lieber leben oder lieber sterben und sogar, welche lebensqualität ich gerne hätte.
andererseits tut es mir auch weh, wenn meine probleme kleingeredet werden denn für mich sind sie elementar.
das ist eine schwierige frage.Nur frage ich mich immer mal wieder: was wäre mit meiner ES, wenn ich eine so schreckliche Diagnose erfahren würde, dass ich sage, meine Zeit ist eh nur noch limitiert.
Würde ich die ES und all meine Gedanken dazu ganz hinten anstellen und sagen: ich geneiss jede Sekunde vom Rest der Zeit? Da wäre sie unter Umständen einfach weg - Schocktherapie? Oder würde ich mich von FA zu FA hangeln und Erbrechen und AFM zu mir nehmen und alles läuft so weiter?
Oder würde ich mich nur noch vollstopfen?
ich glaube, allein durch die diagnose ist der innere konflikt ja noch lange nicht gelöst.
im fall meiner mutter war (und ist) es so, dass sie unter einem schweren burn-out gelitten hat, also wirklich bis zum umfallen gearbeitet hat.
nach der op konnte sie das nicht mehr, versucht es aber immer wieder und rastet regelrecht aus weil es natürlich absolut nicht funktioniert.
mir selbst haben schon einige abgesplitterte zähne genügt um meine situation zu überdenken und clean zu werden - gesund bin ich aber deswegen noch lange nicht.
sogar jeany, von der bestimmt alle hier gelesen haben, hatte zwischendurch einige rückfälle - obwohl das bei ihrem zustand wirklich lebensbedrohlich gewesen ist.
ich glaube d"en rest seiner zeit genießen zu wollen" ist allein schon deswegen schwierig weil es einen massiven druck beinhaltet und weil im leben einfach immer alles anders kommt als man denkt.
und wenn man wirklich so schwer krank ist, ist es mit dem genießen oft schwer, weil man z.b. schmerzen hat oder es einem sonst wie schlecht geht.