Das ist die beste Möglichkeit Gefühle auszudrücken, um damit bestmöglich abzuschliessen.

Fühl dich gedrückt...

es wird geschrien im Schlafzimmer der Eltern
das Kind wacht auf

er stürzt raus,rennt weg
das Kind klettert aus dem Bettchen und läuft zur Mamma
sie bewegt sich nicht mehr
reagiert nicht mehr
das Kind läuft auf die nächtliche Straße,die Tür stand offen
es schreit nach dem Pappa,aber
der ist weg......

das Kind

Selbsthass, kenne ich. Einen Maßstab für viel oder wenig habe ich auch schon lange nicht mehr.
Ich verberge meine Krankheit, ich will nicht, dass jemand sieht wie krank ich eigentlich bin...
So tief stecke ich vielleicht noch nicht drin... Die Folgen sind mir durchaus bewusst.
Vor einem dreiviertel Jahr ungefähr hat es angefangen. Ich will vergessen wer ich bin, ich will das nicht mehr. Verdammt, ich bin erst 15 und hab mich nicht einmal selbst unter Kontrolle. >.<

Oh mann je, ne, das klingt alles ziemlich traurig....

er muss was sehr Schlimmes gemacht haben ,mit der Mamma und ist jetzt weg für immer.
Ich lauf zurück und verstecke mich im Kleiderschrank neben ihrem Bett.
Ich schau durch die Türritze.
Dann kommen Männer
Männer,die sich auf sie stürzen und sie weg bringen
alle schreien und mein Pappa ist auch dabei.
Das Kind versteht nicht,was da passiert.

dann ist alles wieder still

das Kind

pn

Engelsblut hat geschrieben:Verdammt, ich bin erst 15 und hab mich nicht einmal selbst unter Kontrolle. >.<

Wenn ich nochmal 15 wäre, würde ich es bestimmt anders machen. Da fing die Bulimie an. Und jetzt bin ich 25 und immer noch am Kämpfen. Ständig stopf ich mich mit dem gleichen Zeug voll. Und immer denk ich, das war das letzte Mal. Aber die Jahre vergehen und man merkt es gar nicht. Gut, dass ich damals nicht wusste, wie lange das gehen würde, wobei ich sagen kann, dass es mir heute schon deutlich besser geht. Meine Persönlichkeit ist dadurch recht stark geworden. Hat ja alles auch sein Gutes. Man wächst! Und ich denke immer, je mehr Leid, desto stärker kann man werden.

Wenn ich nochmal könnte, ich wäre stärker, damals schon. Am Anfang (und ein dreiviertel Jahr ist ja noch nicht so lange) ist es noch leichter, aus dem Teufelskreis auszusteigen. Sei stark, du schaffst es. Es wird dir nicht so gehen wie mir.

Was werde ich wohl in 10 Jahren schreiben? Schreibe ich dann: "Wäre ich doch mit 25 Jahren schlauer gewesen und hätte einfach aufgehört, jetzt häng ich immer noch drinnen!". Nein, das darf ich nicht schreiben, ich muss jetzt aufhören.
Wir müssen alle damit aufhören.
Es ist doch alles sinnlos. Es raubt so viel Zeit, Geld, Energie. Ich will es jetzt schaffen!

Jani, ich habe gerade alle Beiträge des Kindes durchgelesen. Ich weiß,ich habe dir noch nicht oft geantwortet, vermutlich vertraust du mir nicht, verzeihe also bitte, wenn ich dir zu nahe kommen sollte. Ich habe keine Erfahrung in Sachen Derealisation, bitte verzeih, wenn meine Worte unpassend sind...

Ich finde deine Beiträge SEHR berührend und ich finde es wirklich gut, dass du - bzw. das Kind - das schreiben kann! Dass das Kind endlich zu Wort kommt, es hat viel zu lange geschwiegen. Im Forum und vermutlich auch im wahren Leben. Jani, ich weiß nicht, ob du virtuell gerne umarmt wirst, wenn ja: mal ein dicker Drücker von mir! Du hast es echt verdient!!! Ich finde es wirklich unheimlich toll, wie du dein Leben meisterst, trotz dem, was du erlebt hast, auch wenn wir hier das, was du durchgemacht hast nur schemenhaft erahnen können...

Meine Fragen explizit an dich heute, nicht an das Kind: Weiß dein Thera Bescheid? Du schreibst immer wieder, dass du ihm gegenüber nicht ganz ehrlich sein kannst. Ich kann zwar nicht nachfühlen, wie du dich fühlst - da bin ich ganz ehrlich - aber ich kann es nachvollziehen. Also ich verstehe es, aber es übersteigt meine Einfühlungsvermögen. (Ich hoffe du weißt, was ich meine) Ich nehme mir also nicht heraus, dir zu sagen, welches vorgehen für dich das richtige ist, ich weiß nicht, wieviel "Schutz" (auch wenn das nur ein Scheinschutz ist) du brauchst, aber prinzipiell wäre es wichtig dem Thera gegenüber ehrlich zu sein!!! Noch etwas, was ich mich gefragt habe: Ist die Welt nun wieder eins? Gehört dein Körper nun wieder zu dir? Sind die Menschen um dich herum Menschen, die passend zu den Mundbewegungen sprechen? Ich würde es dir soooo wünschen!!!!!

gglg, liebe Jani,
das Hörnchen

Hallo Hörnchen,
ich hab manche Dinge bei meinem Thera angedeutet und versucht es in mails zu schreiben,aber da ich danach immer wieder allein zu haus klarkommen muss,kann ichs mir nicht erlauben,da so offen zu sein.
Einmal hab ichs versucht und er wollte dann das ich sofort über nacht in die Psychiatrie gehe...
Hier im Forum ist das irgendwie anders....

und nein,leider nein,ich bin nie wieder wirklich geworden in dieser Welt.

Jani

ja,ne,is klar hat geschrieben:und nein,leider nein,ich bin nie wieder wirklich geworden in dieser Welt.

Was für ein Satz...

Meinst du, du kannst das ansprechen, wenn du die stationäre Thera machst? Vielleicht auch (jetzt, in der nahen Zukunft) durcharbeiten, denn mir geht es da wie Hörnchen, ich würde dir auch so sehr wünschen, dass es wieder wirklich wird.

Alles Liebe, Colour

ich weiß es nicht,ob ich.........
ja weiter weiß ich grad garnicht.

die Erwachsene möchte jetzt aber das "Kind" erklären:
das was das Kind da erlebt hat,im Elternschlafzimmer.
Das Kind war dei Jahre alt und hat ab diesem tag gedacht,das der Vater,die Mutter töten wollte.
Niemand wird sich je vorstellen können,das es ab da nur noch eine Aufgabe hatte:
ständig(tag und nacht) auf die Mutter aufzupassen.
das beinhaltete natürlich auch,niemals Freunde zu haben,da die sie von ihrer Arbeit abhalten konnten.
Das beeinhaltete,das der Schulbesuch eine reine Folter war,da es damit rechnen musste,das das Schlimmste passierte,inzwischen zu hause......
Das beeinhaltet,das es irgendwann nicht mehr die Ursache kannte....

Die Realität,die mir 20 Jahre später erzählt wurde:
meine Mutter hat einen Suizidversuch gemacht
mein Vater musste das Fenster aufbrechen um ins schlafzimmer zu kommen
die Männer waren der Notarzt und die Rettungssanitäter.

Jani


und ein:ach,Gott,Du hasst das mittgekriegt?

Wow, Jani! Das muss wirklich schlimm für dich gewesen sein! Mit 3 soetwas miterleben müssen, nicht wissen, was es bedeutet und das schlimmste befürchten. Du hast Aufgaben übernommen, die viel zu groß sind für ein Kind, nicht mal ein Erwachsener käme mit sowas zurecht...

Ich finde es gut und richtig, dass du das nun hier sagen kannst. Du gehst in die richtige Richtung! Der Weg, den du noch vor dir hast ist lang, das weißt du wohl und es zu leugnen macht wohl kaum Sinn, aber: Solange du einen Fuß vor den anderen setzt und wenn du doch strauchelst immer wieder aufstehst, kann sich etwas bewegen!

Ich finde es auch super, dass du jetzt dahin tendierst in die Klinik zu gehen - vielleicht wirst du deine Geschichte nicht nur schriftlich sondern auch mündlich erzählen können, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass du danach nicht alleine bist und jmd um dich hast, der dich und das Kind in dir auffangen kann. Ich wünsche dir einen Therapeuten im stationären Bereich, zu dem du eben so viel Vertrauen haben kannst, wie zu deinem ambulanten! Und ich wünsche dir auch, dass es wieder real wird. Und dass du die Kraft hast dafür zu kämpfen, dass alles wieder zusammenpasst!

Drück dich virtuell, wenn du magst und denke ganz fest an dich - du machst das super!

Hörnchen

das Haus
zweihundert Jahre alt und bis auf das Erdgeschoss unbewohnt...
das Kind lebte dort mit den Geistern der Vergangenheit,sprach mit ihnen.
Staub überall,Lehmbrocken vielen von der Wand.
Blinde Fenster.
Totenstille überall....
ein leichtes knarren,wenn es durch die Zimmer ging
manchmal eine Fliege,die gegen das Fenster flog,um ans Licht zu kommen
das Brummen wurde leiser und erstarb,wenn das Kind in den nächsten Raum ging....
Dann in kurzer Blick auf die Straße
Dort gab es Menschen,aber nur in einer anderen Welt
Rauf zum Speicher,um das Fenster zu öffnen(was verboten war)um die marienkäfer rauszulassen,damit sie nicht sterben
sie flogen davon...
Das Kind sah ihnen nach....

das Kind

Wie hat sich das Kind in dem Haus gefühlt?

(Tolle Beschreibung!)

es kannte es nicht anders.
Es war normal.
Es war auch normal,das es ständig sterben/verschwinden wollte,da es etwas nicht ertrug,vondem,es nochnicht das Wort kannte:
Einsamkeit.

Es bestand aus Ohren und Augen,aber der Mund war verschlossen.
Es durfte keine Sorgen machen,nicht auffallen,da es sonst Streit gab und Streit bedeutete,das der Vater wütend wurde und die Mutter schrie.

Das Haus....

wenn ich es heute betrete,dann bin ich zum Glück nicht mehr real.

Jani