
Also ich hatte einen Oster-einbruch, wobei das weniger mit Ostern zusammenhängt als mit diversen Stressoren, die da alle zusammenkamen.
1. der Besuch von B. der mich emotional aufgewühlt hat, aber an sich wunderschön war, wir waren uns so nahe...
2. ein fieser Streit mit einer Freundin (die B. als meinen Begleiter zu ihrer Hochzeit nicht akzeptiert und nun enttäuscht ist, dass ich dann auch nicht kommen will - dabei war ich bis vor zwei wochen nicht mal eingeladen (soviel zu unserer Freundschaft!!!) Und die mir vorwirft ich hätte ihr ja auch überhaupt nicht bei den Hochzeitsvorbereitungen geholfen (Ja, klar ich helf ihr für ne Hochzeit auf die bis dato gar nicht eingeladen war:twisted: ???). Ich dachte für so was sind beste Freundinnen da und als das hab ich mich nun wahrhaft nicht gesehen

3. die Erkenntnis, dass ich bisher nichts wirklich an mich habe rankommen lassen, auch mein Studium nicht, und dass ich eigentlich gar nicht weiß, wohin ich will. Bisher hatte ich den klaren Plan, nach dem Diplom im Herbst direkt ab ins Ausbildungsinstitut für 3 JAhre. Jetzt ist wieder alles offen.
4. meine Schwester war auch bei meinen Eltern, und ihr Essverhalten (hatte mS und jetzt auch Bulimie, aber non-purging) und das meiner Mutter (dünner als ich, isst mega restriktiv)
haben mich mega getriggert.
5. meine Oma meinte ich sähe gut aus, habe wieder richtig "dicke Backen" bekommen...
Diese Kombination hat dazu geführt, dass ich am Do, am FR, am So und heute auch RF hatte. Sogar wieder mal eine Tüte m*ssb**ch* im Haus meiner Eltern

Jetzt stehe ich vor dem Schlamassel und frage mich wies weitergeht, und ob meine Therapeutin recht hatte damit, dass meine Bulimie schlimmer wird, wenn ich wieder mit B. zusammenkomme, oder ob doch die Komponenten 2-5 ausschlaggebender waren.
Ich werde es nie herausfinden.
Aber mir ist der Ausdruck "Selbsterfüllende Prophezeihung" eingefallen, sprich, wenn sie erwartet, dass es mir schlechter geht, werde ich mich auch so verhalten, dass sie am Ende Recht hat.
Sooo -- aber da ich das nun weiß, werde ich mich nicht länger unter Druck setzten lassen, von der Angst, dass es mir schlechter gehen könnte und ich B. nun verliere.
Nein. Stattdessen stehe ich wieder auf.
"Oft verliert der Krieger des Lichts den Mut.
Dann meint er, dass nichts das Gefühl der Begeisterung in ihm erwecken kann, das er sich so sehr ersehnt. Viele Abende und Nächte muss er sich mit etwas erungenem zufriedengeben und kein neues Ereignis mag seine Begeisterungsfähigkeit wieder anzufachen.
Seine Freunde meinen dazu: "Vielleicht hört er schon auf zu kämpfen".
Der Krieger verspürt Schmerz und Verwirrung, wenn er diese kommentare hört, weil er weiß, dass er nicht dahin gelangt ist, wohin er wollte. Doch er ist beharrlich und gibt nicht auf, was er sich einmal vorgenommen hat.
Und dann, wenn er es am wenigsten erwartet, öffnet sich ihm erneut eine Tür."
(Paulo Coelho)