danke für deine schnelle Antwort, minka_ly
Wegen dem Brief - irgendwie kann ich mich auch gar nicht überwinden, ich weiß nicht wie ich anfangen soll bzw hab ich Angst dass der dann einfach nur total verwirrt klingt - so wie meine ganzen Beiträge momentan :/ Bin irgendwie nicht ganz auf der Höhe glaub ich...

Früher wars so, dass mir meine Mutter mindestens jeden 2. Tag eine SMS geschrieben hat oder angerufen hat um mit mir zu quatschen. Aber seit das mit dem Studiumabbruch is, hat sich das sehr stark eingeschränkt und ich hör eigentlich nur was von ihr, wenn ich mich melde - also ich hab eigentlich Kontakt immer mit meiner Mutter, mein Vater kann keine SMS schreiben und is auch nicht so der Telefonierer, also is das eher die Mama....aber obwohl sie wissen, dass mir momentan nicht gut geht, kommt sie nicht auf die Idee mal zu fragen, wies mir geht - sogar als ich sie gefragt hab was es Neues gibt und wies ihnen geht, hat sie mir nur Belangloses und dann "Weißt schon was von der Prüfung?" geantwortet - ich mein das is ja auch wirklich das Wichtigste, viel wichtiger als das Wohlbefinden der Tochter, Hauptsache es geht um Leistung -.-
Momentan studier ich noch Pharmazie, aber es ist einfach nicht meines...und ich muss mit Ende Februar den ersten Studienabschnitt fertig machen - wegen meinen Eltern...damit ich dann zwar inskribiert bleiben kann und meine Eltern wieder Familienbeihilfe oder so bekommen aber da brauch ich dann nimmer studiern...sie zwingen mich mehr oder weniger, das jetzt zu machen, mir fehlt noch ein Labor und eine Prüfung - beides im Februar wo eigentlich Ferien sind...mein Vater so "Ja mir is egal wie, aber du musst alles dran setzen, dassd das schaffst" - macht ja auch überhaupt keinen Druck oder so....wenns nach mir ging würd ichs eh nicht machen weil mir grad alles einfach nur zu viel wird...
Ich nehm schon Tabletten am Abend, damit ich einschlafen kann und sie sollen auch leicht stimmungsaufhellend sein...nur merk ich davon gar nichts. Aber erstens will ich nicht in der Früh auch noch jeden Tag was nehmen müssen (fühl mich dann wie ein Junkie...) und zweitens sind grad in der Anfangsphase die Nebenwirkungen ziemlich heftig - Müdigkeit, Schwindel,...und das kann ich im Labor ehrlich gsagt absolut nicht brauchen...

Oh, dass es so lang ist, wusst ich nicht :/ Das is natürlich blöd...sieh zu, dass du dir die Tage möglichst angenehm und abwechslungsreich gestaltest - triff dich mit Freunden, geh spazieren, male,....Wieso meinst du wird die Stimmung nicht so toll? Wenn ihr doch was gemeinsam unternehmt? Sorry wenn ich so blöd frag :/

Hey Mädels,

ich melde mich auch wieder mal aus der Versenkung.

@defiant: Ich wollte dir nur kurz was zu deinem Studium bzw. Abbruch etwas sagen. Ich habe auch erst 6 (!) Semester etwas anderes studiert (etwas, mit dem man heutzutage sehr gute Chancen auf einen Job und eine sichere Zukunft hat) und dann gemerkt, dass ich das eigentlich nicht will. Als ich das meiner Mutter und Schwester erzählt habe, musste ich mir erst mal EINIGES anhören. Und als ich dann sagte, was ich jetzt machen will, meinte meine Mutter, das wäre ein "Künstlerberuf" oder sowas in der Art. Also sprich: Man verdient nix. Oder ist gleich arbeitslos. Ja und jetzt sehen die beiden das ganz anders - sie sagen, dass sie auch glauben, dass mein altes Studium bzw. der Beruf mich nicht glücklich gemacht hätte und sind stolz auf mich. Mh. Von daher bin ich immer der Ansicht, dass man auf sein eigenes Bauchgefühl hören sollte. Gerade in der Hinsicht weiß man selbst nun mal am besten,was gut für einen ist. Also: Kopf hoch!!!

@minka: Ich hoffe, dass dein Wochenende bei deinen Eltern trotz allem schön wird.. Und es tut mir leid zu lesen, dass es dir in letzter Zeit nicht so gut ging. Wie sieht es denn momentan bei dir aus? Ist deine Arbeitssituation noch genauso stressig oder ist es etwas leichter für dich geworden?

@mary: WOW!! Du rockst!! Nee, find ich echt super und bewundernswert, wie du dich schlägst. Ich habe noch eine Frage: Du hast ja geschrieben, dass du gerade mit deinem Bauch "Probleme" hast, wenn er mal gefüllter ist etc. Bei mir ist auch gerade der Bauch, wie bei wahrscheinlich vielen Essgestörten, DAS Problem schlechthin. Er MUSS einfach flach sein, damit ich ihn mag. Und das kontrolliere ich dann auch mehrmals täglich im Spiegel Mein Freund meinte schon zu mir, dass ich das lassen soll, dass es nicht normal sei und mich nur runterzieht. Denn das, was ich sehe, ist ja eh nie gut genug oder sogar in meinen Augen schrecklich. Aber ich kann momentan einfach noch nicht "loslassen" und meinen Bauch nicht kontrollieren. Weißt du, warum du so auf deinen Bauch fixiert bist? Und schaust du ihn auch oft an?

Ich bin jetzt seit einer Woche wieder zurück aus Neuseeland - es war wunderwunderwunderwunderschön!! Ich glaube, das schönste Land, das ich bisher gesehen habe. Meine Erwartungen bzgl. Natur wurden übertroffen und ich konnte es so richtig genießen
Essenstechnisch lief es auch gut würde ich sagen, hatte leider 2 Rückfälle, aber im Vergleich zu der Zeit vorher ist das schon mal ein großer Fortschritt. Jetzt bin ich aber wieder zurück und mein Freund ist für 4 Wochen in China (Praktikum) und ich hab das Gefühl, ich bin wieder mitten drin :'( Ich vermiss ihn einfach so sehr, ach man. Gerade die ersten Tage waren echt der Horror, weil ich mit der Umstellung von man-sieht-sich-jeden-Tag-24-Stunden auf ich-höre-einmal-am-tag-kurz-was-von-ihm ÜBERHAUPT nicht klar kam! ohje ohje. Habe richtig gemerkt, wie ich mich da reingesteigert hab und irrational wurde, von wegen Verlassensängste usw. und das hat meine Essstörung natürlich nur noch verschlimmert. Zum Glück bin ich wieder ein wenig auf den Boden der Tatsachen gelandet und lenke mich ab, aber ist das die Lösung? Ablenken löst doch nicht das eigentliche Problem, nämlich mein fast nicht vorhandenes Selbstbewusstsein! Denn wäre das ausreichend vorhanden, würde ich nicht in jeder weiblichen Person, die mein Freund sieht, eine potentielle Konkurrentin sehen. Ich WEIß doch, dass er mich liebt und ich vertraue ihm 100%ig, warum kommen dann trotzdem diese Gefühle in mir hoch? Warum kann ich nicht in MICH vertrauen, warum kann ich nicht die Gelassenheit und Zuversicht besitzen, dass alles gut ist und auch so bleibt? AAAAAH. Ich drehe mich im Kreis. Wieder mal.

Und dann hat die Tatsache, dass ich im Urlaub zugenommen habe, natürlich auch noch dazu beigetragen, dass ich mich lieber auf das "Problem" Äußeres und Gewicht fokussiere und schön meine Bulimie auslebe anstatt mich mit meinen wahren Gefühlen dahinter zu beschäftigen. Gott, wie dumm muss man eigentlich sein, dass man weiß, wo das eigentliche Problem ist, um dann dennoch in selbstschädigende Verhaltensmuster zurückzufallen, die das Problem doch eigentlich nur verschlimmern?!

Naja, das musste ich jetzt mal loswerden. Tut mir leid, dass das so ein negativer Beitrag wurde und so gar nicht motivierend klingt. Aber ich geb nicht auf, ich rappel mich wieder hoch und am Wochenende gehe ich mit Freunden campen. So.

Liebste (verzweifelte) Grüße
black_white

tja.. so ein verdammte mist.....
ich habe gestern meine therastunde vergessen... weil ich dachte sie sei heute.... gestern abend ist mir aufgefallen das sie in meinen terminkalender für gestern drinne stand.. in meinen kopf war sie aber für heute geplant... nun habe ich da angerufen.... und der terminkalender hatte recht behalten... dabei schwirrt gerade so viel im kopf... und nächste woche hat sie keine stunden... also ist ab heute noch 2 wochen bis zum nächsten termin.... es ärgert mich total....

und dann kommt noch hinzu das ich mit mails schreibe mit verschiendenen leuten.... weil ich hier ja neue kontakte suche.... und da hat mir nun einer den kontakt abgebrochen... eigentlich wollten wir uns mal treffen.. die themen gingen auch schon sehr in die tiefe... zu sehr... es hat ihn aufgewühlt... und irgendwie will er nun kein kontakt mehr zu mir... was mich echt wütend macht... ich möchte über meine geschichte nicht schweigen.. und auch nicht darüber das ich in therapeutischer behandlung bin.... grrrrr.....

defiant:
dieses gefühl kenne ich.. also die hemmung davor briefe anzufangen.. manchmal braucht es wochen.... bis der zeitpunkt da ist wo man einen brief anfangen kann... aber aus eigener erfahrung kann ich nur sagen das es wirklich gut tut briefe zu schreiben... weil sie enorm viele gefühle zum ausdruck bringen können....

das ist schade das sie sich nun kaum noch melden.. nur weil du dein studium abbrechen willst.... hast du sie mal direkt drauf angesprochen... dann könnte sich vlt was ändern.....
hm klingt schwierig mit deinen eltern und studium... irgendwie verstehe ich da auch beide seiten... dich, die keine lust hat auf das studium weils einfach nicht passt... und dann deine eltern.. wo immer noch das finazielle mit rein spielt.....
heißt es wohl augen zu und durch

hört sich sehr dannach an das es besser wäre bei den tabletten wenn überhaupt erst nach den prüfungen was zu ändern... mit müdigkeit schwindel und co.. ist das sicher nicht angenehm....

malen tue ich bei meinen eltern nie.. da hätte ich nicht so die ruhe.. und auch nicht so viele materialen wie bei mir... aber mit freunden treffen ist schon gut geplant... und vlt eben auch mit eltern was machen was mir auch gefällt...
die stimmung wird nicht so gut sein weil mein vater bei der arbeit viel zu tun hat... und meine mutter eben erst wieder aus einer klinik (wo sie zur kriesenbewältigung war) wieder raus.... und so toll war die klinik nicht... wären die umstände besser gewesen wäre sie wohl auch noch länger geblieben...und dementsprecht gut/schlecht geht es ihr momentan eben auch.....somit ist die stimmung wahrscheinlich recht down.. oder angespannt....

black_white:
schön mal wieder von dir zu lesen....hab auch schon oft gehört das neuseeland echt toll sein soll....
stelle ich mir auch schwer vor diese umstellung... also wieder zurück sein und dann ist der freund den man vorher 24 h am tag bei sich hatte für 4 wochen lang weg... und meldet sich nur ab und an mal.... das kenne ich ähnlich... aber wirklich nur ähnlich.. als ich zum studium für 3 wochen lang weg musste.... und da war ich immer noch immer unter leute.. also meinen studienkollegen... aber ich habe da meinen freund auch unglaublich vermisst... und wenn einen tag lang mal gar keine nachricht kam... arg.... da habe ich mir sonstwas ausgemalt... mich soooo unwichtig gefühlt.....
einmal am tag melden ist ja nicht so viele verlangt.....
hast du da wo du jetzt bist noch alte freunde die du wieder treffen kannst? und ihnen von deiner schönen zeit die du in neuseeland hattest berichten kannst? ich denk es könnte dir gut tun ablenkung unter leuten zu finden....

essentechnisch sieht es ok aus (heute tag 12 .. vorher waren 15 tage....) aber mir graut es vor dem mittag.... gerade bin ich alleine... und recht frustriert .. ich muss aufpassen....
(und schön dran denken das ich mir was wunderbares schenke wenn ich einen monat clean bin, dafür lohnt es sich wirklich nicht zu kotzen.....)
arbeitstechnisch... passe ich nun mehr auf das ich mich nicht zu sehr reinhänge... und die kopfweh sind auch besser geworden... nun im februar erhöhen sich meine stunden... und ich bin dann teilweise bis 16:00 auf arbeit...o.o (jetzt immer bis halb 12) und das ist schon ein ganz schöner unterschied... wo ich schon bammel davor habe .... wobei es für das essen nur gut sein kann.. weil ich dann so spät heim komme das die anderen mitbewohner auch schon bald da sind... und am wochenende weis ich nie wirklich wann die anderen beiden nun da sind oder nicht.. also dafür ist es gut... aber ich habe angst das ich dann total ko heimkomme.....und eben ständig kopfweh habe...
aber ich kann nur sehen wie ich das aushalte.... ansich bin ich froh wenn ich dann wirklich auf meinen eigenen beinen stehe... weder vom amt noch eltern abhängig bin... sondern zum ersten mal wirklich nur von meinen eigenen geld lebe....bringt einen irgendwie auch selbstwertgefühl....

Ahoi,

darf ich mich hier einklinken? Motivation ist naemlich genau das, was ich suche. Motivation und den Sinn, warum es sich lohnt zu kaempfen. Ich erzaehle euch kurz etwas zu mir: ich bin 32, lebe zur Zeit in England. Eigentlich noch bis Ende Februar, hab mir aber gestern fuer den 9.2. einen Flieger zurueck gebucht, weil ich es nicht mehr aushalte (und auch frueher gehen kann. Puh!).
In den letzten zwei Jahren kam ziemlich viel zusammen: Mein Vater hatte einen schlimmen, ihn und mich traumatisierenden Unfall, kurz bevor ich im Oktober 2010 wegen eines neuen Jobs 500km weit weggezogen bin. Im Mai 2011 hab ich eben jenen Job dann verloren, ein Tag spaeter gesteht mir mein Freund, dass er mich schon laenger mit einer Freundin von uns betruegt und jetzt mit ihr zusamen ist und meine Oma ist gestorben. In den darauffolgenden Monaten habe ich noch nie so gespuert, wie mir das Fressen und Erbrechen hilft, Druck abzubauen. Erst das in-sich-hinein-stopfen. Endlich das Gefuehl haben, nich mehr hohl, keine Huelle mehr zu sein, wenigstens fuer einen kurzen, vollgestopften Moment. Und dann auch das Erbrechen. Ich hab mich ja fast schon darauf gefreut. Das war wie ein Druckablassventil!

Nunja, 2012 habe ich mich mit Kellnern ueber Wasser gehalten. Aber hey, war gar nicht so schlimm! Wir waren eine echt nette Truppe! Ich hab mich in die Stadt verliebt, in der ich lebte, ich hatte Glueck mit meinen Mitbewohnern, ich hab sooo tolle Freunde gefunden, hab neue Hobbys entdeckt (Klettern und Hoehlenklettern - toll!). Und gefangen hatte ich mich auch (essenstechnisch) wieder! Aber, es kam wie es kommen musste. Letzten Oktober war es an der Zeit Abschied zu nehmen...diesmal um beruflich wieder weiterzukommen und im wieder das zu arbeiten, was ich mal gelernt habe.

Nun wache ich seit November jeden Morgen auf und habe Heimweh nach der Stadt, die ich verlassen habe...wo ich anfangs doch so widerwillig dahin gezogen bin. England gefaellt mir schon, aber die Umstaende: Da ich hier kein eigenes Zimmer habe, wohne ich bei dem Kollegen, mit dem ich auch direkt zusammenarbeite. Wir testen momentan eine neue Software (und finden einen bug nach dem anderen!). Dazu bereiten wir einen Workshop im Februar vor, wo ich genau diese Software unterrichten muss. Heisst also: wir sitzen oft nebeneinander am PC. Sein lautes Gegaehne und Gepfeife gehen mir mittlerweile sowas von auf den Wecker! Ich wuerde am liebsten laut schreien, bleib aber ruhig und beiss mir lieber innen auf die Wange, damit ich nicht ausraste! Ich hab die Schnauze voll. Ich hab seit November keine eigene Wohnung mehr und war davor Ende August bis Mitte Oktober beruflich aus Deutschland weg und immer bei Kollegen oder im Hotel untergekommen. Ich lebe seitdem mehr oder weniger aus dem Koffer und war kein einziges mal mehr alleine!!!

Ich schaff das da schon sicher irgendwie wieder raus. Wenn ich was in meinem Leben gelernt habe, dann ist es tatsaechlich, dass auf Regen Sonnenschein folgt, aber ey, manchmal frage ich mich, wozu das ganze. Das mit dem Kaempfen und dem wieder Aufstehen, wenn man gefallen ist. Ich bin zu oft gefallen in den letzten Jahren und ich hab grad einfach keinen Bock mehr!!! Die Esstoerung ist immer latent da – es ist nicht so, dass ich unkontrollierte Fressanfaelle habe, es geht mir nicht um meine Figur, aber ab und an muss ich mich (eigentlich immer nach dem Abendessen) uebergeben. Das bescheuerte: ich weiss, dass ich das nicht „noetig“ habe (falls das ueberhaupt der richtige Ausdruck ist), dass mir die Gruende bewusst sind und dass ich eigentlich Strategien habe, um gegen so etwas anzukaempfen, aber irgendwie ist mir grad alles egal.

So, lange Rede kurzer Sinn: dass ich mich hier wieder aktiviert habe, heisst hoffentlich, dass ich noch nicht wirklich aufgegeben habe Denn eigentlich haette ich es schon gern wieder anders...ich kann es nur einfach kaum noch erwarten, dass mich am 9. der Flieger wieder nach Deutschland bringt!

Nun denn, einen schoenen Abend aus England wuenscht euch

die Hanne

hm, ich hoffe ich habe eure runde jetzt nicht gesprengt..

hab lange ueberlegt, ob ich das hier abschicken soll und nun tu ich's:

kann mir jemand einen grund verraten, warum es sich lohnt zu kaempfen, wenn man doch den eindruck hat, dass eh alles hoffnungslos ist. sicher, bald geht's wieder bergauf, dann folgt der naechste tiefschlag. irgendwas ist immer, so ist's halt mit dem leben...dann geht der ganze scheiss wieder von vorne los - rueckschlaege, hinfallen, aufrappeln, wieder aus dem loch rausklettern...bis wieder was passiert und alles wieder von vorne losgeht. da kann man doch auch gleich unten bleiben, ist doch viel bequemer...

Steht dir ja frei, im Loch zu bleiben.
Allerdings hast du ja auch noch die Möglichkeit, dich so weit von dem Loch zu entfernen, dass du gar nicht mehr reinfällst, wenn wieder was passiert, oder nicht mehr so tief.

Verdammt theoretisch, ich weiß, aber im Grunde ist es ja so.

na klar, da hast du ja vollkommen recht...

es liegt immer an einem selbst, ob man in dem loch bleiben moechte oder nicht...momentan ist es einfach so viel einfacher und bequemer (und ich mag mich gar nicht dafuer, dass ich grad so denke ) mir fehlt ein bisschen die kraft und der anstoss etwas zu aendern...ich wuerds aber gern...ohman, da beisst sich die katze doch in den schwanz...

die loecher sind schon lang nicht mehr so tief wie noch mit mitte zwanzig. mich nervt es nur so total, dass sie ueberhaupt noch da sind...oder besser, dass ich immer wieder auf die essgestoerten kompensationsmuster zurueckgreife, wenn mal was nicht glatt laeuft (und das leben ist nu mal ein auf und ab, bei jedem). dabei weiss ich es doch eigentlich besser. am liebsten wuerd ich der bulimie den stinkefinger zeigen und mit wuesten beschimpfungen dahin schicken, wo der pfeffer waechst und ihr noch hinterher rufen, dass sie es ja nicht wagen soll, sich jemals wieder blicken zu lassen!

jaja, theorie und praxis. ich find den weg, der vom loch weg fuehrt, nicht. ich hab mehr das gefuehl ich bewege mich zwar in einer spirale davon weg, aber da legt man eben eine lange strecke zurueck und bleibt trotzdem noch nah dran...

Hey Hanne, herzlich Willkommen in unserer kleinen, feinen Runde . Du hast nichts gesprengt, keine Sorge, wir waren wohl alle ein bisschen busy.. (ich für meinen Teil halt ). Ich find's schön dass du hier bist!!!
Du fragst dich "Wofür das ganze"?? Hanne, eine Antwort von mir: Für das WICHTIGSTE was es in deinem Leben gibt! FÜR DICH!!!
Bequem unten zu bleiben? Ja, vielleicht.. oder doch nicht? Wenn's so bequem wäre da unten, dann würdest du dir keinen Kopf machen, ob du nun nach oben möchtest oder nicht.
Hanne schau, wir zwei sind "alte Hasen" (ich bin der noch ältere Hase) beim Thema Bulimie. Nicht mehr unbedingt Teenager meine ich damit.. Deswegen bist du dir (und ich mir) sehr schmerzlich bewusst, dass wir, wenn uns was aus der Bahn wirft (und das wird immer passieren), wir sooo gerne auf unser "gut bewährtes" und "bekanntes" Muster (also Kotzen!) zurück greifen.
Aber das sind Gewohnheiten. Die kann man ändern. Wenn man will.
Ich weiß nicht, wie viele von meinen posts du gelesen hast, ich fasse kurz zusammen: ich habe Bulimie seit ich 16 bin, das heißt also 23 Jahre. Und weil mir das offensichtlich zu wenig ist, habe ich dem ganzen einen großen Schuss Magersucht verpasst. Und ich kämpfe dagegen. Immer und immer wieder. Ja, ich falle! Und ich stehe wieder auf. Ich stehe auf um wieder ein Stück weiter raus zu kommen aus dem Loch und es gelingt mir!
Manchmal muss man eben zwei Schritte retour gehen, um einen vorwärts zu kommen. Ich wäre bereit, auch drei Schritte retour zu gehen.
Ich bin jetzt seit einem Monat und 1 Tag "clean". Clean von BEIDEN Essstörungen. Ich esse (genug) und übergebe mich nicht. Ich versuche ein neues Körpergefühl zu entwickeln, was schwer ist, aber es geht.!

Kann's sein, dass dich die ganze Situation, in der du momentan bist, so nachdenklich macht und dich den Sinn von vielem hinterfragen lässt? bei mir wäre es so.
Und Hanne: ob der "ganze Scheiß" wieder von vorne anfängt, oder das Licht am Ende des Tunnels mal ausnahmsweise NICHT der Zug ist, das können wir ganz alleine entscheiden! Jeden Tag. (und wenn's sein muss, dann eben jeden Tag von neuem!!).

Komm Hanne, kämpf!!! Kämpf mit uns, du bist nicht alleine, uns allen geht's so wie dir!

@Minka_ly: wg. deinem Job: mach dir keine zu großen Sorgen. Ich bin mir sicher, das schleift sich alles ein. Klar wird's am Anfang super anstrengend werden, von 12.30 Uhr auf 16.00 Uhr zu gehen, ist schon viel! Aber es bedeutet auch viel mehr Geld dass du dann für all die wundervollen Sachen ausgeben kannst, die du dir immer schon kaufen wolltest. Ach Minka, ich sehe Schuhe, Taschen, Kleider.. - kann gut sein, dass du andere Sachen siehst.. - ernsthaft jetzt: es wird eine anstrengende, neue aber INTERESSANTE Zeit für dich werden und du musst keine Angst haben! Du bist eine tolle Frau die das "gebacken" bekommt! Wirst sehen!!!!

@black&white: ich musste sooo lachen, als ich dein "Bauch-posting" gelesen habe weil es mich an eine wahnsinnig peinliche Situation erinnert hat, in die mich genau dieses Bauch-anschauen, das du auch machst, gebracht hat.
Also: ich bin bekennende Bauch-Anschauerin. Weil ich eben auch schön flach sein möchte!! Also glotze ich, wenn immer möglich, in den Spiegel und pose rum, natürlich mit hochgezogenem Shirt, und drehe mich wie ein kleiner Pfau um meinen Bauch auch nur von wirklich allen Seiten kontrollieren zu können. Ich ziehe ihn ein, strecke ihn raus (um das Maximum an möglicher Dickheit zu kontrollieren, .. ) usw. usw.). Mir fällt das überhaupt nicht auf, dass ich das mache, ich tu das seit ich so ca. 12 oder 13 bin...
Nun ja.. soweit so gut...
Nach meiner Matura war ich ein Jahr im Ausland. Als ich wieder retour gekommen bin, haben meine Eltern meinen "Tick" wohl vergessen gehabt, denn als sie mich ein paar mal bei meiner "Bauchkontrolle" beobachtet hatten, waren sie in hellster Aufregung denn mein komisches Getue konnte wohl nur einen Grund haben: ich war wohl unbeabsichtigt in dem Jahr schwanger geworden und wollte jetzt kontrollieren, ob man eh nichts erkennen könne.. Die Armen waren total aus dem Häuschen und haben sich Tagelang damit rum gequält, wie sie ein Gespräch mit mir beginnen könnten.. Als sie es dann endlich thematisierten (ich habe am Anfang nur Bahnhof verstanden, eh klar, ich war ja nicht schwanger ) wäre ich am liebsten im Boden versunken. Meine Eltern (speziell mein Vater ) übrigens auch..

Aber ich bin trotzdem noch Bauchi-Fixiert. Aber es wird besser. Minka_ly hat mal was g'scheites gesagt, was voll und ganz stimmt: Manche Menschen habe eben einen Bauch. Und ich bin wohl so ein Mensch. Ich versuche mich damit zu arangieren. Er muss nicht kugelrund und fett werden, das möchte ich nicht, aber ich versuche, diese leichte Wölbung (die vielleicht nur ich sehe, aber ich sehe sie!!) liebenswert und sexy zu finden, und an vielen Tagen gelingt es mir jetzt schon. Sowas wie ein "Bauch-Friede" also Dein Freund hat recht. Probiers aus. Es könnte klappen..

@Defiant: weißt du, ich finde die Idee mit dem Brief SENSATIONELL! Du musst ihn überhaupt nicht abschicken. Schreib ihn ganz für dich alleine! So kannst du deine Gefühle und Gedanken ordnen und das tut gut!
Wg deinem Studium: irgenwie verstehe ich deine Eltern. Offensichtlich rechnen sie mit der Kinderbeihilfe. Ist ja nicht billig, die Kinder studieren zu lassen. Klar wünschen sie sich nur das allerbeste für ihre Tochter und es kann durchaus sein, dass sie momentan enttäuscht sind, dass du IHREN Lebensplan für dich jetzt doch nicht mehr erfüllen möchtest. Defiant, es ist aber IHR Lebensplan, nicht deiner. Wenn du in der Herbststrasse glücklicher bist, dann mach das! (habe ich dir eh schon zig mal gesagt, wie ich dazu stehe). Deine Eltern werden es verstehen, weil sie dich lieben. (sonst wäre es ihnen nämlich total egal was du machst, meinst du nicht auch?). Lass ihnen ein bisschen Zeit.
Und die zwei Prüfungen (ist doch egal wenn Ferien sind, dann ist die Uni wenigstens nicht so überlaufen ), die machst du, dann passt's auch mit dem ersten Abschnitt und du bekommst das Kindergeld. Und dann: Herbststrasse: Defiant kommt!!!!!!!!!!!!!!!!!

Zu mir: mir geht's saumäßig gut! Ich habe eine schwere Prüfung auf der Uni gehabt für die ich wirklich viel gelernt habe (ihr wisst, ich arbeite "so nebenbei" auch noch 60-70 Std die Woche und habe ein Pferd das täglich trainiert werden muss), war also sehr sehr anstrengend.
Aber: ich war wirklich gut Kann sein, dass mit ein Punkt war, dass ich ESSE. Und alles unten lasse. Ich bin mir sogar ziemlich sicher.
Mit meinem Kampf gegen die Bulimie geht's nach wie vor gut, manchmal hatte ich das Verlangen, zu tun was wir alle kennen: KOTZEN!!! Aber ich habe es beherrschen können. FA's habe ich interessanter Weise schon länger nicht mehr gehabt, nicht mal das GEfühl drauf.. Ob das wirklich weniger wird?? Ich hoffe es!!!

Ich wünsche euch allen einen super-erfolgreichen TAg!!!
I keep on fighting.

Danke Mary, das waren wirklich liebe, aufmunternde und aufheiternde Worte

000mary000 hat geschrieben:Hanne schau, wir zwei sind "alte Hasen" (ich bin der noch ältere Hase) beim Thema Bulimie.

Ich war schon mal an dem Punkt, wo ich dachte "Hey, cool, der Alptraum ist vorbei!", an dem ich mich so unsagbar erleichtert und ja, zum ersten Mal gluecklich in meinem Leben gefuehlt habe. Alle anderen aeusseren Umstaende (Job, Wohnung, Familie, Freund, Freunde, Hobby) haben gepasst und ich hab so schoen im Hier und Jetzt leben koennen. Ich hatte das Gefuehl jetzt steht mir endlich alles offen und ich habe die Kraft alles zu packen, was ich moechte. Das war ein Gefuehl fast schon von Unverwundbarkeit! Ich weiss also wie es ist, auf der "oben" zu stehen. Und ich vermisse es so schmerzlich. Also ein Ziel hab ich schon mal, denn da will ich wieder hin. Der Weg ist nur so beschwerlich und ich fuehl mich so faul. Wie jemand, der so gern die schoene Aussicht geniessen wuerde, aber dann doch lieber nicht die Anstrengung auf sich nimmt, um auf den Aussichtsturm zu steigen...nur jetzt hab ich die Wahl: entweder ich warte bis jemand ganz schnell das Beamen erfindet, ich bleib unten und motze still vor mich hin oder ich raff mich eben doch (mal wieder) auf...baaaeh. Momentan ist das fuer mich alles Pest und Cholera

000mary000 hat geschrieben: ich habe Bulimie seit ich 16 bin, das heißt also 23 Jahre. Und weil mir das offensichtlich zu wenig ist, habe ich dem ganzen einen großen Schuss Magersucht verpasst. Und ich kämpfe dagegen. Immer und immer wieder. Ja, ich falle! Und ich stehe wieder auf. Ich stehe auf um wieder ein Stück weiter raus zu kommen aus dem Loch und es gelingt mir!
Manchmal muss man eben zwei Schritte retour gehen, um einen vorwärts zu kommen. Ich wäre bereit, auch drei Schritte retour zu gehen.

Ich waere bereit sehr viel zu geben, aufzugeben, Kraft aufzubringen usw., wenn ich nur wuesste, dass man so eine Krankheit endgueltig hinter sich lassen kann. Hast Du auch manchmal den Gedanken, dass es immer schwerer wird, je laenger man drinsteckt? Auf jeden Fall frage ich mich oft, wie viel Gewohnheit einfach oft nur noch dahinter steckt? Hoert das auch irgendwann auf?! Ich hab Angst, dass es irgendwie chronisch wird und ich es nie mehr los werde...

000mary000 hat geschrieben: Kann's sein, dass dich die ganze Situation, in der du momentan bist, so nachdenklich macht und dich den Sinn von vielem hinterfragen lässt?

Na klar ist's meine momentane Situation. Ich bin 100% gefrustet und total angenervt und ja, auch angekotzt! Das ist doch das bescheuerte: ich bin mittlerweile recht selbstreflektiert, kann in mich reinhorchen, Sachen auf den Grund gehen und sehen, aha, das geht gerade schief. Das macht, dass Du gerade einfach nur Fressen moechtest. Und sogar noch besser: ich kann das in meinem Umfeld kommunizieren! (Nicht auf die ES, sondern eben all die anderen Sachen bezogen).
Nur, habe ich hier gerade keine Moeglichkeit, viel zu aendern. Ich hab hier niemanden zum reden. Weisste, was ich am meisten vermisse?! Dass irgendne Freundin hier ist und man nachmittags mal durch die Geschaefte tingelt und abends in der Kneipe was trinkt und einfach nur tratscht. Achja, und ich wuerd mal wieder so gern aus vollem Hals lachen!!!

Das beste was ich rausholen konnte, mich nicht als Opfer der Umstaende zu fuhelen, war frueher abzureisen. Jetzt heisst es eben noch die Tage bis zum 9. zu ueberstehen. Aber je naeher es kalendarisch rueckt, desto weiter weg fuehlt es sich an...das ist wie als Kind wenige Tage vor Weihnachten. Die Warterei am 24. erschien einem laenger als die ganze Adventszeit...

000mary000 hat geschrieben: Komm Hanne, kämpf!!! Kämpf mit uns, du bist nicht alleine, uns allen geht's so wie dir!

Aye Aye Sir! Ich bin mit an Bord! Und weisste was das bescheuertste von allem ist (eigentlich)? Seitdem ich mich hier wieder aktiviert und Frust von der Seele geschrieben habe, hing kein einziges Mal mehr ueber dem Klo. Warum faellt mir das eigentlich jetzt erst auf?!

Hey Hanne, das ist SUPER, dass du mit an Bord bist, und du brauchst nicht mal den Rettungsreifen, dass wir dich raufziehen können, du bist schon mitten drin in unserem "Rettungsboot"

Weißt du, ich glaube, es wird NIE ganz vorbei sein. Meine persönliche Meinung ist (bitte, das ist nur meine Überzeugung, ich weiß nicht, ob das stimmt oder nicht, ich habe es mir so zurecht gedacht), dass es sich so ähnlich verhält wie bei einem Alkoholiker. Ich glaube, dass die Sucht immer irgendwo lauern wird, bereit zu zu schlagen, wenn wir nicht aufpassen..
Ich glaube es ist einerseits Gewohnheit (da gibt es ein interessantes Buch, das ich nur empfehlen kann "Die Macht der Gewohnheiten, warum wir tun was wir tun; Charls Duhigg, Berlin Verlag) andererseits eben ein Suchtverhalten.
Gegen die Gewohnheit (so irre das klingt, dass sich übergeben eine Gewohnheit sein kann), können wir was machen. (deswegen gefällt mir oben genanntes Buch so gut, Duhigg hat erkannt, dass Gewohnheiten eine Ursache haben, und dass man sie nur ändern kann wenn man eben diese Ursache erkennt und verändert. Nicht nur die Gewohnheit an sich.. Interessanter Ansatz, der meines Erachtens stimmt.. ).
Die Sucht.. naja.. das ist eben der Punkt, bei dem ich glaube, die hab ich und damit hat's sich. Aber ich denke, wenn ich es weiß und auf der Hut bin, dann wird es klappen..

Wenn ich in schlimmen bulemischen Phasen war, habe ich mir schon öfter vorgestellt, ob das wohl immer so sein wird. Ob ich mit 70 auch noch "überm Klo" hänge, oder ob der Wahnsinn irgendwann mal aufhört...
Wir werden es definitiv wohl erst wissen, wenn wir 70 sind (aber ich habe Hoffnung für uns, Hanne, denn ich habe eine 93 Jährige Nachbarin. Eine süsse alte Dame, die sehr auf ihr äußeres bedacht ist und Zeit ihres Lebens Diäten gehalten hat, da sie gerne isst und diese "ein bis zwei Pfunde" zu viel auf den Rippen hatte. Jetzt ist sie relativ korpulent und ihre Katze auch. Ich war mit ihr beim Tierarzt (mit der Katze) und der Tierarzt wollte mit ihr über die dicke Katze sprechen. Da kichert diese alte süsse Dame und meint todernst "Hr. Doktor, ich und meine Katze sind schon in einem gewissen Alter, da denken wir nicht mehr über die gute Figur nach, da genießen wir nur noch".. Ist das nicht herzig??? Und lässt es uns nicht hoffen?? Mich schon!

Ich kann dich so gut verstehen, dass du dich auf deine Rückkehr nach Deutschland freust. Mir ist's genau so gegangen als ich das eine Jahr weg war von zu Hause, und ich verstehe auch deine Sehnsucht nach einer Freundin die einfach nur mal abhängt mit dir, nur shoppen gehen, tratschen, eben "girls-stuff". Das hatte ich, als ich weg war auch nicht. Ich war nie alleine (ganz im Gegenteil, es waren eher immer viel zu viele Menschen um mich, da ich auch der lieben Kosten willen in einer WG gewohnt habe und auch im Job permanent mit Menschen zu tun hatte), aber es ist nicht das gleiche ...
Aber Hanne, bald ist der 09. Februar und dann: ab nach Hause mit dir!!!! YEAHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Es sind nur noch 7 lächerliche Tage, die vergehen WIE NIX!!!!

Geht's dir ernährungstechnisch noch gut? Ich hoffe es!!!!

Bei mir ist alles OK, ich hatte heute Gäste und habe ziemlich viel gekocht und brav gegessen aber halt normal (in normalem Ausmaß meine ich). Irgendwie ist dieses gekotze momentan so weit weg für mich, aber wie gesagt, ich weiß, hinter der nächsten Ecke kann's schon wieder auf mich lauern, aber ich wart nur drauf.. (dass ich mich wehren kann!).

Hast du schon mal eine Therapie gemacht, Hanne? Würde mich interessieren.

Habt ein schönes Wochenende,
I keep on fighting.

000mary000 hat geschrieben:Weißt du, ich glaube, es wird NIE ganz vorbei sein. Meine persönliche Meinung ist (bitte, das ist nur meine Überzeugung, ich weiß nicht, ob das stimmt oder nicht, ich habe es mir so zurecht gedacht), dass es sich so ähnlich verhält wie bei einem Alkoholiker. Ich glaube, dass die Sucht immer irgendwo lauern wird, bereit zu zu schlagen, wenn wir nicht aufpassen..

Ja, so denke ich das auch. Vor allem, wenn man schon so lange drinsteckt, wie wir beide. Auf der anderen Seite geht mir diese Vorstellung tierisch auf den Senkel, denn eigentlich will ich das nicht. Ich will nicht mein Leben lang aufpassen muessen, dass ich nicht in Situationen gerate, die mich dazu veranlassen koennten, wieder in alte Gewohnheiten zurueckzufallen. Eigentlich wuensche ich mir nichts mehr, als ein normales Leben zu fuehren. ich moechte nicht jeden Schritt ueberdenken und immer uebervorsichtig sein muessen. Kann man nicht einfach mal zur Abwechslung leben?!?! Die letzten Jahre waren beruflich ein einziges Auf und Ab. Der Gedanke, ich haette es leichter gehabt, haette ich nur die ES nicht, macht mich irgendwie wuetend. Aber vielleicht sollte ich dann einfach aufhoeren, das zu denken...hmmm....

000mary000 hat geschrieben:Die Sucht.. naja.. das ist eben der Punkt, bei dem ich glaube, die hab ich und damit hat's sich. Aber ich denke, wenn ich es weiß und auf der Hut bin, dann wird es klappen..

Wie offen gehst Du denn in Deinem Umfeld damit um? Meine Familie weiss Bescheid, einige, gaaaanz wenige gute Freunde, mein Freund gar nicht...Das mit dem "Wird es im Alter immer noch so sein?" beschaeftigt mich auch oft. Mein erster Therapeut hatte mir erzaehlt, dass seine aelteste Patienten ueber 80 sei!!! Nee, also da moechte ich es spaeter lieber wie Deine Nachbarin halten.

000mary000 hat geschrieben:Geht's dir ernährungstechnisch noch gut? Ich hoffe es!!!!

Jau, seit ein paar Tagen wieder alles bestens. Ich hoffe, ich habe fuer die Zukunft gelernt. Es langt nicht immer, sich dessen bewusst zu sein, was einen gerade so gehoerig annervt, man muss den Frust auch mal ablassen koennen. Mein Freund zeigt zum Glueck viel Verstaendnis, sagt auch, dass er seinen Hut zieht, vor dem, was ich hier leiste. Was ihm fehlt, ist das Wissen ueber die ES. Ich kenne das noch von frueher, wenn es einem mal wieder so total schlecht ging und man am liebsten nicht mehr aus dem Bett raus waere. Ich hab mir dann immer irgendwelche halbherzigen Gruende einfallen lassen, warum ich gerade in so einem Tief bin. Reaktion der Umwelt: gut gemeinte Ratschlaege. Ratschlaege, die sogar geholfen haetten, waere ich den wirklich in der von mir vorgeschobenen Situation gewesen. War ich aber nicht. Ich wurde also einfach nur wuetend und hab gereizt und ueberzogen reagiert. Woraufhin Umfeld wieder meinte "Du willst Dir ja gar nicht helfen lassen". Doch wollte ich, das Problem war nur eigentlich ein ganz anderes...

000mary000 hat geschrieben:Bei mir ist alles OK, ich hatte heute Gäste und habe ziemlich viel gekocht und brav gegessen aber halt normal (in normalem Ausmaß meine ich). Irgendwie ist dieses gekotze momentan so weit weg für mich

Cool!!! Mir gehts grad genauso

000mary000 hat geschrieben:aber wie gesagt, ich weiß, hinter der nächsten Ecke kann's schon wieder auf mich lauern, aber ich wart nur drauf.. (dass ich mich wehren kann!).

Das erinnert mich gerade an meinem Opa. Der hat Mitte der 50er mit dem Rauchen aufgehoert. Er ist von der Arbeit heimgelaufen, hat sich gefragt, was mach ich hier eigentlich, hat die Kippe ausgemacht und sich gesagt "So, jetzt trittste dem Teufel auf den Kopf". Und hatte seitdem nie wieder eine Zigarette angeruehrt. Das Paeckchen haben wir uebrigens gefunden, als wir nach seinem Tod seine Schraenke ausgeraeumt haben...

Vielleicht kann es ja mal so werden, wie bei einem Alptraum, aus dem man nachts mit Herzklopfen und Angst aufwacht, der aber tagsueber betrachtet, gar nicht mehr schlimm wirkt. Ich wuensche mir, dass ich der Bulimie nur noch bei Tage entgegentreten muss

000mary000 hat geschrieben:Hast du schon mal eine Therapie gemacht, Hanne? Würde mich interessieren.

Ich war mit 16 bei einem Psychologen und ein halbes Jahr in einer stationaeren Klinik. Ich war damals zu der Bulimie auch stark magersuechtig und es war notwendig, dass ich physisch erstmal wieder aufgepaeppelt wurde. Danach war ich noch bis eigentlich Ende der Schulzeit bei ihm zur Gespraechstherapie. Gebracht hat es nix! Null! Nada! Ich hab ihm was vorgelogen, meinen Eltern und auch mir selbst. Er hat mir lediglich starke Medikamente verschrieben und war wohl der Meinung, das verwachse sich wieder. Wenn ich jetzt dran zurueckdenke, wird mir schlecht. In den Jahren, in denen ich die Medis genommen habe, war ich ein vollkommen anderer Mensch! Das moechte ich nie wieder. Ich finde, sie haben mir meine Jugend genommen (von der ich mit der Bulimie eh schon zu wenig hatte) und ich kann (und moechte!) mich an vieles aus der Zeit gar nicht mehr erinnern. Dann kam die Zeit des Studiums, ich hab weiterhin allen was vorgemacht (inlusive mir) und das Fressen und Erbrechen war einfach normaler Bestandteil meines Tagesablaufs. Krass, dass ich es ueberhaupt geschafft habe! Die Fressanfaelle waren so zeitintensiv, dass ich das, was andere an Tagespensum in sagen wir mal 8 Stunden geschafft haben, in der Haelfte der Zeit packen musste, damit noch Platz fuer meine Sucht war. Nach dem Abschluss dachte ich mir dann Du hast einen guten Abschluss, Du stehst grad in den Startloechern fuer eine "Karriere" (in der Geisteswissenschaft kann man eigentlich nicht so richtig von Karriere sprechen), versau Dir nichts und mach endlich eine Therapie. Eine Woche vor der ersten Sitzung, wurde mir dann ein Familiengeheimnis offenbart. Das war ein totaler Zusammenbruch. Aber aufeinmal haben sich alle Puzzleteile vor meinem inneren Auge zusammengefuehrt - und (!) ich habe von jetzt auf gleich aufgehoert zu kotzen! Und das fuer zwei Jahre land. Mittlerweile denke ich mir, ich wuerde gerne noch mal eine machen. Es ginge dann aber nicht um die ES als Hauptproblem, sondern ich hab mehr das Gefuehl manchmal eine Art Lebenshilfe zu brauchen. Es sind die Dinge um die ES herum, die mich immer mal wieder zu Fall bringen...

000mary000 hat geschrieben:Habt ein schönes Wochenende,
I keep on fighting.

Ich wuensche Dir und allen anderen hier auch einen schoenes (Rest-)Wochenende!

I keep on, too

hey ich wollt mich nur mal kurz und knapp zurück melden...
zum lesen was alles so geschrieben wurde bin ich gerade zu durcheinander.. und knülle von der fahrt...
das WE war teilweise ganz gut.. aber mit meiner ma ist es echt anstrengend... ich ich habe keine ahnung wie ich mit ihr umgehen kann/soll....

ich habe auch echt drang zum fressen... und hoffe dennoch das ich es irgendwie anders regeln kann....
der körper freut sich so sehr wenn er sein essen nicht erbrechen muss... der fühlt sich wirklich sehr viel fitter an .. das merk ich immer wieder....

gerade bräucht ich wen der mich in den arm nimmt.. und in dessen schulter ich weinen kann.....

minka_ly hat geschrieben:ich habe auch echt drang zum fressen... und hoffe dennoch das ich es irgendwie anders regeln kann.... ...

liebe minka_ly,

ich bin vorhin zu meiner normalen spazierrunde aufgebrochen und wollte dann noch im supermarkt vorbei, weil ich earl grey und cheddar aus mitbringsel besorgen wollte. als ich gerade los gehen will, teilt mir mein mitbewohner mit, dass er heute abend nicht da ist. er ist sonst nie aus abends - wirklich nie. da haben ganz schoen die gedanken gekreist auf dem spaziergang. das teufelchen hat gesagt "du hast sturmfrei, du koenntest die zeit nutzen. du bist doch eh aufm weg zum supermarkt. los. mach. kauf ein!!!!" ABER: ich habe nur das gekauft, was auf dem einkaufszettel stand.

davon abgesehen finde ich den gedanken, einen FA zu planen grad abstossend (puh!). verrueckt ist aber doch, dass es einen trotzdem nicht loslaesst. wer weiss, wie es nachher noch wird, aber ich habe mir fest vorgenommen, dass kein teufel gewinnen wird! machste mit?!

und wenn dir nach weinen zumute ist, dann mach! ist doch eigentlich nicht schlimm. wenn einem nach lachen zu mute ist, macht man sich doch auch keinen kopf, ob es angebracht ist...


liebe gruesse
die hanne

Hallöchen popöchen,

@minka_ly: wie geht es dir denn jetzt? sorry, dass ich mich jetzt erst melde. ich hoffe, du konntest den FA doch noch abwenden. und wenn nicht, sei nicht böse auf dich! hast du momentan wen, der dich mal in den arm nehmen kann? ein guter freund/eine gute freundin? kann es sein, dass dich das wochenende bei deinen eltern ein wenig aufgewühlt hat und du deswegen jetzt den druck verspürst? mh. ich denk an dich!

@mary: und jetzt hast DU mich zum lachen gebracht mit der schwangerschafts-story

Also: ich bin bekennende Bauch-Anschauerin. Weil ich eben auch schön flach sein möchte!! Also glotze ich, wenn immer möglich, in den Spiegel und pose rum, natürlich mit hochgezogenem Shirt, und drehe mich wie ein kleiner Pfau um meinen Bauch auch nur von wirklich allen Seiten kontrollieren zu können. Ich ziehe ihn ein, strecke ihn raus (um das Maximum an möglicher Dickheit zu kontrollieren, .. ) usw. usw.). Mir fällt das überhaupt nicht auf, dass ich das mache, ich tu das seit ich so ca. 12 oder 13 bin...

dito
wobei ich die bildhafte darstellung á la pfau äußerst reizend finde
mh. problem erkannt. aber wie sieht jetzt die lösung aus? ich find das nämlich äußerst nervig (auch wenn es mich beruhigt, weil es nun mal ein zwang ist) und auch meine umwelt steht da jetzt nicht wirklich druff aber wahrscheinlich muss ich mich wohl einfach dazu zwingen, mal nicht nachzuprüfen *seufz*

wie geht's dir sonst so?

@hanne: ich wollte dir nur kurz sagen, dass ich mich für dich freue, dass du früher als erwartet zurück nach Deutschland kommen kannst. es hört sich für mich danach an, als ob das die beste entscheidung ist!

mir geht's solala, mal besser mal schlechter. heute war wieder etwas besser, habe den tag am strand verbracht (und mir gleich nen sonnenbrand geholt, suuuper) und vormittags hatte ich ein "interview" für ein praktikum, welches ich nun bekommen habe gestern hingegen war es wieder sehr schwierig für mich, mich nicht vollkommen in meine trauer/wut/eifersucht reinzusteigern. naja. hat so geht so geklappt Erkenntnis des abends: ich bin zu abhängig von meinem freund (oh, was für eine Erkenntnis!). problem erkannt. problem (noch) nicht gelöst. ich glaube, ich bin ein mensch, der sich generell sehr stark an andere menschen "klammert". das war bei meiner alkoholkranken mutter der fall (teilweise ist es vll auch noch so), das war bei all meinen besten freundinnen der fall. ich will die person dann STÄNDIG um mich haben und werde eifersüchtig, bekomme besitzansprüche usw. BAAAH! furchtbar! ich find diese eigenschaft an mir wirklich ganz furchtbar! so will ich nicht nicht nicht nicht sein! hachja. wenn es nur so einfach wäre, dieses muster zu durchbrechen. ich weiß zwar (denke ich), woher es kommt, aber das hilft mir leider nicht beim neue-strategien-finden.

freu mich, wieder von euch zu hören!
p.s. ihr seid alle echt klasse&ich fühl mich hier sehr wohl:)