Hilfe bitte!! Tausend Fragen!!

#1
Hallo an Alle!
Ich bin neu auf dieser Seite und habe unendlich viele Fragen
Zunächst mal zu meiner Situation.
Ich habe seit ca. zwei Jahren Bulimie, zunächst noch recht überschaubar ist sie mittlerweile ausgeufert. Meine liebsten Freunde wissen bescheid über mich, daß war ein wichtiger Schritt für mich!
Also, ich will es auf jeden Fall überwinden und war auch schon beim Arzt. Der hat mir Anti- Depressiva aufgeschrieben, was auch schon zu einem meiner größten Probleme führt. Ich bin sowieso schon unendlich müde und überhaupt nicht mehr belastbar, was diese blöden Pillen nur verstärkt haben. Habe sie abgesetzt, weil wirklich geholfen haben sie auch nicht. Kennt jemand diese Müdigkeit? Es macht mich fertig egal wieviel oder wenig ich schlafe ich bin total träge. Ich liebe Sport arbeite auch selber als Trainerin aber meistens kann ich mich in letzter Zeit nicht mehr aufraffen obwohl es mir danach eigentlich immer sehr gut geht. Ich würde so gerne normal essen um auch wieder leistungsfähig zu sein. Diese Trägheit macht mich wütend und müde und führt umso mehr zu FA´s. Ich habe mittlerweile totale Geldprobleme und meinen Pflichten als Studentin gehe ich schon lange nicht mehr nach....ach das ist alles so viel und ich will das alles nicht mehr...ABER...ich habe ebenso die größte Panik jemand könnte mir sagen, daß ich nicht mehr abnehemen darf...ich wiege bei **kg also auf keinen Fall zu wenig....ja wie gesagt weiß nicht weiter und habe so viele Fragen. Diese Krankheit ist das irrationalste was ich im Leben kenne. Wenn mir jemand vielleicht auf eine meiner vielen Fragen antworten kann, würde mir das schon sehr weiterhelfen. HILFE, dieser Mist ist so überflüssig!!!!! :cry:
Ich grüße alle! :?:

#2
Tut mir leid, daß es dir im Moment nicht so gut geht, aber es ist schön zu hören, daß du schon Schritte unternommen hast um aus diesen Teufelskreis herauszukommen.

Ich selbst nehme auch Antidepressiva. Vielleicht bekommst du nur welche, die du nicht verträgst und sich so dann bei dir die Müdichkeit auslöst. Hast du schon mit deinem Artz darüber gesprochen?
Ich habe auch lange herumprobiert mit den Medikamenten, bis ich meine "passende" Dosis bekommen habe.
Auch bei mir waren Medikamente dabei, die mich wahnsinnig müde gemacht haben.
Inzwischen bin ich froh, diese Medikamente zu nehmen. Klar, ich habe natürlich nicht vor, sie mein Leben lang zu nehmen und ich habe auch schon mit meinem Arzt gesprochen, und der meinte, dadurch dass es mir um einiges besser geht- daß wir die Medikamente schon langsam absetzen.
Du solltes einfach mit deinem Arzt reden und ich glaube, es wäre vom großen Vorteil, wenn du eine Therapie beginnen würdest.l
Weiss nicht, ob ich dir ein wenig helfen konnte.

Liebe Grüße
JaneDoe

#3
Liebe Micky,

auch ich bin noch nicht so lange hier im Forum "dabei" und ich muß sagen, allein schon die Tatsache, dass ich nicht alleine bin, hat mir schon irrsinnig weitergeholfen. Natürlich nicht, um meine Bulimie zu bekämpfen, aber ich habe schon viel Hilfe bekommen und viele Antworten auf meine Fragen.
Also schön, dass Du da bist!
Bei mir weiß auch meine beste Freundin und mein Freund Bescheid. Am Anfang war ich sehr erleichtert, dass sie es endlich wissen, aber mittlerweile "bereue" ich es manchmal, dass sie es wissen. Beide drängen mich zu einer Therapie..aber ich versuche beiden immer klarzumachen, dass allein was bringt, wenn nur ICH es will und nicht, wenn sie es wollen. Sie schieben halt auch alles auf meine Krankheit, wenn ich einfach mal schlecht gelaunt bin oder Magenschmerzen hab oder sonst irgendwas. Wie ist das bei Dir, Micky? Hat sich der Umgang bzw. das Verhalten Deiner Freunde sich Dir gegenüber nicht wahnsinnig geändert?

Diese Müdigkeit kenn ich nur zu gut, aber mein Problem sind keine Tabletten,sondern weil ich einfach nicht schlafen kann. Heute nacht wars ganz in Ordnung, weil ich nur einmal aufgewacht bin..aber ansonsten hab ich in den letzten zwei Jahren höchstens 10 Nächte durchgeschlafen..das zehrt natürlich und die Energie, die man für einen langen Tag bräuchte, ist nicht da.
Bei was für einem Arzt warst Du? Bei einem ganz "normalen" Hausarzt? Ich glaube, dass Antidepressiva eh nicht der richtige Weg sind. Sie bekämpfen vielleicht die Symptome, nicht aber die Ursachen..
Ich treib auch sehr gern Sport, Volleyball, Joggen und Schwimmen, aber z.Zt. KANN ich einfach nicht. Mir fehlt die Energie.. das ist mitunter das Schlimmste an dieser Krankheit. Das man so viel Kraft, Energie, Geld und Gedanken in diese Krankheit investiert, die man doch so viel besser nützen könnte...um schöne Klamotten zu kaufen, oder einen Weiterbildungskurs zu machen, Freunde einzuladen und zu treffen...aber man baut sich sein eigenes "Nest"...
Wie hat bei Dir alles angefangen???

Ganz liebe Grüße
Laetitia

#4
Vielen Dank erstmal für Eure schnellen Antworten.
Schnewittchen ich habe mich bereits erkundigt nach Deiner Mail und werde Kontakt zu dem Unternehmen aufnehemen.
Ich denke auch, daß Tabletten keine Lösung sind von einer Sucht in die nächste oder wie? Ne, ich weiß daß dies für mich persönlich der total falsche Weg ist. Es gibt einen Arzt der sich sehr für meine Situation interessiert. Ich habe demnächst einen Termin, er ist Internist und will erstmal prüfen in wie weit ich bereits Folgeschäden habe. Es ist ein unglaublich gutes Gefühl, daß da nicht nur jemand ist der helfen will, sondern der es auch kann.
Ja, es stimmt schon meine Freund vor allem schiebt egal was es für Probleme gibt unheimlich viel auf die Krankheit. Sie bestimmt zwar schon enorm viel mein Leben aber halt nicht alles. Ich denke mit 22 Jahren bin ich sicher noch nicht reif aber sicher auch nicht das kleine hilflose Mädchen so wie mich meine Freunde und er behandeln. Aber ich mache ihnen keinen Vorwurf ich weiß, daß sie das beste für mich wollen und in ihrer Situation oft einfach hilflos sind. Manchmal bereue ich es zwar auch, vor allem bei einem FA aber ich weiß auch, daß ich es nur mit ihrer Unterstützung wirklich schaffen kann und DAS WILL ICH!!!
Bei mir hat es angefangen, weil ich aufgehört habe zu rauchen ich habe dann zugenommen und das war so schlimm für mich weil ich mich vorher schon nicht wohl gefühlt habe. Mein damaliger Freund hat mir zudem dann immer gesagt ich sei viel zu fett. Das war der Hammer. Irgendwann habe ich einmal zuviel gegessen und als ich mich runter gebeubt habe kam ein wenig so wieder hoch. Dann habe ich es ausprobiert und ich habe gedacht, hey das ist ja toll und so einfach. Ich habe die erste Zeit gedacht ich habe die totale Kontrolle über meinen Körper, ha der trixt mich nicht mehr aus sondern ab sofort ich ihn. Vor ca. einem Jahr habe ich dann die Augen aufgemacht und verstanden, daß nicht ich sondern dieser Mist mein Leben beherrscht aber der Weg daraus ist so lang...
Jeden Tag sage ich okay heute "genieße" ich es nochmal aber ab morgen ist Schluß....tja jeden Tag hat ein "morgen".
Manchmal denke ich, ich habe gar kein Recht diese Krankheit zu haben. Ich habe eine schöne Kindheit gehabt ohne Schicksalsschläge oder so. Ich habe von meinen Eltern alle Möglichkeiten bekommen, nicht finanziell aber sie haben mich immer unterstüzt und mir geholfen eine gute Ausbildung in Form meines Studiums zu bekommen. Ich habe immer einen Freund gehabt und hatte nie Probleme mit Jungs. Allerdings habe ich immer meine Meinung vertreten und bin damit oft auch auf Widerstand gestoßen. Ich frage mich manchmal ob das vielleicht die Ursache sein kann, denn gerade mit 13,14 Jahren kann es grausam sein, wenn Du nicht mit dem Strom schwimmst.
Oh Gott ich schreibe schon wieder viel zu viel aber es tut so gut sich mit Euch zu verständigen, weil IHR kennt diese Situation entschuldigt bitte meinen Redeschwall :roll:
Vielen lieben Dank nochmal!! Ich schaue sobald ich kann wieder rein!

#5
Liebe Micky,

bei mir gings fast genauso los wie bei Dir...
Allerdings bin ich schon immer essgestört, was nie behandelt wurde.
Das würde jetzt allerdings zu weit führen.
Mit der Bulimie gings bei mir genauso los, wie bei Dir..nach einer erfolgreichen Diät und ständigem Verzicht, kam der Heißhunger auf Süßes und danach war mir so schlecht, dass ich von selber gekotzt habe. Am nächsten Tag zeigte die Waage weniger als zuvor an und ich hab mir gedacht:"Wow, das is ja geil..ich kann essen, was ich will und ich nehm sogar noch ab dabei.."
Anfangs fühlt man sich großartig, stark, selbstbewußt und sogar ein bißchen hochnäsig..nur irgendwann, wenn Du körperliche Beschwerden kriegst, Du vereinsamst, Du sogar zunimmst durch die -ach so tolle-Kotzerei..dann wacht man auf und merkt, dass man da von selbst nicht rauskommt...
Es ist vor allem auch überhaupt nicht wichtig, was andere sagen, ob sie dich als fett, dünn oder ganz normal bezeichnen. Man sieht nur sich selbst und immer viel dicker, als man eigentlich ist.
Ich muß ehrlich sagen, dass ich noch nie ein Problem hatte, einen Mann zu "bekommen", aber im Grunde dienten sie nur als Bestätigung und nicht weil ich mich verliebt hatte! Die Bestätigung, die man sich selbst nicht geben kann!
Ich hoffe übrigens, dass Du diesen Typen, der Dich als fett bezeichnet hat, in den Wind geschossen hast :)

Meine Kindheit war eigentlich auch voll okay, ich kann nix Gegenteiliges sagen. Ich durfte immer alles, bekam alles und das ist auch heute noch so. Nur manchmal kommen mir Zweifel, was in unserer Familie nicht stimmt, weil meine Schwester nämlich magersüchtig ist...

Ich finds toll, dass Du zum Arzt gegangen bist, hast Du ihm einfach so von Deiner Bulimie erzählt? Ich stand gestern vor einer Praxis und hab mich aber nicht reingetraut...meine körperlichen Beschwerden werden allerdings schon behandelt, wie Zähne, Ausbleiben der Menstruation usw...aber über meine psychischen Probleme kann ich noch mit keinem Arzt reden..

Ich wünsch Dir alles Liebe!
cron