Das Loch

#1
Jetzt sitze ich also wieder drin. Es ist dunkel und leer, niemand ist da. Fast hatte ich es vergessen wie schrecklich es hier unten ist, wie dunkel und einsam. Ein paar Monate hatte ich es geschafft rauszukraxeln aus dem Loch. Party machen, Freund und Spaß haben. Dann bin ich wieder reingerutscht in das Loch, das einsame dunkle Loch. Nur ich und das Essen, ich komm nicht mehr raus. Am Anfang habe ich noch versucht irgendwie wieder rauszukommen, aber geschafft habe ich es nicht. Mein Widerstand wurde schwächer, bis ich aufgehört habe es zu versuchen. Ich sitze also wieder drin und so schnell komm ich nicht wieder raus. Ab und zu schaffe ich es nach oben, um rauszugucken. Doch an dem was oben passiert, kann ich nicht teilnehemn. Ich bleibe einsam, denn in das Loch will und kann niemand reinschauen. Manchmal kommen Menschen an meinem Loch vorbei und reichen mir ihre Hand, doch irgendwann lassen sie einfach los und ich fall wieder rein und muss warten...Warten auf etwas, dass mir wie ein unerreichbares Wunder erscheint. Ich weiß nicht wie, aber irgendwann einmal will ich mein Loch für immer verlassen und es zuschütten, so dass ich nie nie wieder hineinfallen kannn..

#2
hallo,

deine Beiträge sind zwar immer sehr sehr traurig, aber du schreibst wirklich sehr schön. Hast eine sehr poetische Ader würd ich fast meinen.

ja, ich denk dieses Loch, das du hier beschreibst, kennst wohl fast jeder von uns. wir haben alle am Anfang der Krankheit damit angefangen es zu schaufeln es wurde zumeist immer tiefer und tiefer und somit das wieder rauskommen immer schwerer. Aber du darfst nie die menschen die oben vorübergehn vergessen, mußt so quasi jede noch so kleine Hilfe annehmen, die dir von oben gereicht wird. Und das wichtigste jedoch ist, du darfst dich in diesem Loch nie selber im Stich lassen. Mußt immer an dich und an ein wider rauskommen denken, denn es gibt überall einen Ausweg!!!! auch wenn er noch so schwer zu finden ist.

wie lange hast du denn schon Bulimie wenn ich fragen darf?

lg
jasi

genau

#3
ich kann mich jasi nur anschließen. das wichtigste ist die hoffnung und das wissen, dass es noch ein anderes leben gibt. jeder mensch hat ein grundrecht auf Glück und du auch!

Es gibt viele, die dir helfen können, wenn du in dieses loch fällst, damit es nicht so lang dauert. nimm die hilfe an, DU kannst es verändern und nur du.

ich halte dir die daumen!

liebe grüße
schneewittchen

#4
Ich bin seit fast fünf Jahren essgestört, aber Bulimie habe ich seit drei bis vier Jahren, phasenweise bin ich auch esssüchtig, dass heißt ich habe zwar FAs, aber ich übergebe mich danach nicht. Bevor mein Freund vor kurzem mit mir Schluss gemacht hat, habe ich es sogar geschafft zwei Monate relativ normal zu essen und ohne Kotzen über die Runden zu kommen. Jetzt hat halt alles wieder von vorn angefangen und das ist einerseits total frustrierend, andererseits gibt es mir auch Hoffnung, weil ich ja weiß, dass wieder bessere Zeiten kommen und ich es ja schon für eine Zeitlang geschafft habe da raus zu kommen.
Liebste Grüße und danke für euer Feedback,
Kitty