Hallo Leute,

seit längerem ging es mir jetzt richtig gut. Ich kann ein ganz normales Leben fühlen und NORMAL essen.
Bis heute.
Heute war ich beim Frauenarzt eigentlich nur, weil ich seit langem Magenprobleme habe ( auch schon vor der Bulimie), und einfach einen Rat wollte ob sie eventuelle Ursachen weiß.
Da nannte sie natürliche direkt die Bulimie, was auch sonst. Meine Mutter hatte vor kurzem auch eine Kopf OP auf die meine Familie und ich nicht so gut klar kamen, da es sehr unerwartet kam. Ich habe mich zusammengerissen keinen Rückfall mehr zu erleiden, vor allem auch wegen meiner kleineren Schwester.
Als meine Frauenärztin das mitbekam dachte sie natürlich genau das. In meiner Wut, dass sie mir unterstellt wieder einen Rückfall gehabt zu haben, habe ich ihr dann leider viel zu viel erzählt. Klar, ich bin dünn. Aber das war ich schon mein ganzes Leben, das weiß aber leider nur mein Hausarzt, weil er mich schon seit meinem 3 Lebensjahr kennt. Und sie glaubt mir kein Wort.
Leider löst sie nun genau das in mir aus, wo ich so lange gegen gekämpft habe. Nun sitze ich hier und alles woran ich denken kann in nur das ich es jetzt tun muss, dann geht es dir besser. ABER genau das möchte ich eigentlich gar nicht.
Sie will mich nun zu einem Psychologen schicken. Das will ich aber gar nicht, weil ich das alles einfach hinter mir lassen will!

Ich hoffe einer von euch kann mir helfen, wie ich den Rückfall vermeiden kann. Ich frage ich die ganze Zeit wie ich es sonst geschafft habe.. um ehrlich zu sein weiß ich nicht wie ich den Gedanken immer überstanden habe.

Grüße
Christin

Liebe Christin,

es klingt ein bisschen so als hätte dich die Frauenärztin an einem empfindlichen Punkt getroffen. Also zumindest kann ich mir sonst deinen Text nicht erklären. Denn ganz ehrlich, eigentlich könnte es dir sowas von egal sein was irgendeine Frauenärztin von dir denkt. Ich meine, wie oft siehst du die? Du kannst dir auch einfach ne andere suchen und musst da nie wieder hingehen. Sie will dich zum Psychologen schicken, ja gut, wenn du aber nicht willst kann dich keiner zwingen (im Normalfall).

Warum stört es dich so, dass sie dir nicht glaubt dass du mit "normalem" Essen dünn sein kannst? Warum suchst du nach "Rechtfertigungen" (dein Kinderarzt) dafür, dass es ok ist so wie du jetzt bist? Könnte es sein, dass du dir vielleicht doch noch unsicher bist ob dein Essverhalten normal ist? Belügst du dich diesbezüglich vielleicht selbst? Aber selbst wenn - dein Leben, deine Regeln. Wenn du glücklich mit deiner Ernährung bist und dabei eine dünne Figur mühelos halten kannst, brauchst du doch nichts auf falsche Fremdeinschätzungen geben? Oder kränkt dich die fehlende Anerkennung deiner Leistung die Bulimie unter Kontrolle zu haben?

Weißt du, wie ich meine?
Vielleicht hilft es dir ja wenn du mal ehrlich für dich selbst darüber nachdenkst. Ich bin natürlich keine Hellseherin und kann ja auch nur in verschiedene Richtungen vermuten. Aber dieses Gefühl will dir ja eindeutig mitteilen dass irgendwas falsch läuft.

Mir fehlt die Anerkennung schon. Man hat so hart gekämpft und muss sich so etwas trotzdem immer wieder anhören.. Das finde ich einfach ungerecht.
Aber du hast recht, ich werde darüber noch einmal nachdenken..
Danke für die Antwort!

Hast du denn jetzt nachgegeben oder durchgehalten, wenn ich fragen darf?

Bis jetzt nicht. Ich versuche das es nicht so weit kommt. Dann wäre ja alles umsonst gewesen

keine zeit die man nicht kotzt ist umsonst... es ist nur schade wenn man wieder einen rückfall hatte ... aber jedes mal das man nicht gekotzt hat lohnt sich!
zu deine ärztin.... wenn du nicht mit ihr klar kommst... kannst du die ärztin auch immer noch wechseln....
warum eigentlich frauenarzt wegen magenprobleme?
und ich finde es nicht unnormal bei den magenproblemen an die bulimie zu denken... eigentlich ganz logisch... wobei man ja auch sagen kann wenn du das eher ausschließen würdest, dass man schaut was es sonst noch für ausslöser haben kann ... was neben der ernährung auch medikamente sein können die man nehmen muss.. oder die psyche... und wenn du keine therapie machen willst.. sollte man eben schauen wie man die psyche ansonsten stabilisieren kann... gute freunde zb.. und sachen die einen spass machen (resourcen.) ...

Wegen meinem Magen musste ich dahin, weil kontrolliert werden sollte ob es von der Gebärmutter kommen kann. Klar dachte ich das es davon kommen kann aber die Probleme habe ich schon viel länger als die Bulimie.
Ich habe jetzt mit Freunden drüber geredet. Das hilft mir mehr als jeder Psychologe.
Danke für deine Antwort!

hm also ich verstehe ehrlich gesagt ziemlich gut ,warum du so enttäuscht und wütend bist und ich würde das gar nicht als "wunden punkt" bezeichnen. denn schliesslich sind wir ja auch normale menschen mit normalen problemen und möchten da ernst genommen werden. man glaubt dann ein bisschen, dass ärzte oder mitmenschen gar nicht weiter nachforschen sondern einen gleich abstempeln mit "na is ja kein wunder, wenn se bulimie hat"...
ich geh heut auch noch zum arzt, weil mir in letzter zeit häufiger vormittags schwindelig war, um vielleicht mal einfach den blutdruck zu checken. als mein freund dann sagte "du musst ihr dann aber auch sagen dass du bulimie hast" wurde mir gleich ganz anders, weil ich jetzt die antwort erwarte "es WIRD daran liegen".. das fänd ich schade, weil meine bulimie in der letzten zeit stark zurück gegangen ist oder für mich (bei vielleicht zweimal die woche) schon fast 'weg' ist..
klar seh ich ein dass es auswirkungen haben kann, aber ich finde dass sämtliche probleme oft vorschnell direkt darauf geschoben werden und man als patient nicht mehr so recht ernst genommen wird...

So sehe ich das auch.. Man will ja trotzdem erst genommen werden, weil man ja auch so krank sein kann. Finde das eine Frechheit das man nicht mal mehr eine ordentliche Untersuchung bekommt.
Wünsche dir viel Glück, das es bei dir anders ist!