Hey ihr Lieben,

kurz vorweg: ich bin neu hier. Meinen Einsteigerbeitrag könnt ihr im Forum für Neulinge lesen, damit ich hier nicht alles wiederholen muss. Kurze Zusammenfassung: Ich bin 23, hab seit ca. 6 Jahren Bulimie, allerdings habe ich es zwischendrin mal 1 Jahr geschafft, mich gar nicht zu übergeben.

So: ich bin fast 7 Jahre mit meinem Freund zusammen, dieses Jahr heiraten wir. Dazu muss man sagen, es ist eine Fernbeziehung, und zwar nicht innerhalb Deutschlands, sondern zwischen Deutschland und Marokko. Ich bin selbst halb-Marokkanerin, also nicht, dass ihr denkt, ich kenne meinen Freund aus dem Internet oder so (also nicht das typische Klischee) und er wird nach der Hochzeit auch nicht nach Deutschland kommen, sondern ich gehe nach Marokko (ein Großteil meiner Familie lebt auch dort). Ich habe gemerkt, wenn ich mit ihm zusammen bin, geht es mir psychisch und gesundheitlich viiiiel besser. Er weiß von meiner Bulimie, dennoch habe ich mich in der Zeit, wenn wir zusammen waren, eigentlich nie übergeben. Es ist tatsächlich so, dass ich es in den 2-3 Wochen, die ich in Marokko im Urlaub war, einfach nicht "nötig" hatte mich zu übergeben. Wir waren auch mal eine Woche nur zu zweit in Tunesien, also richtig Pärchenurlaub, und da ging es mir psychisch so gut wie lange nicht mehr.

Natürlich habe ich auch meine Vorgeschichte (siehe Neulinge-Forum), aber langsam frage ich mich, ob es nicht die Einsamkeit und Sehnsucht nach ihm ist, die mich zur Bulimie treibt, wenn wir nicht zusammen sein können, und bei so einer Fernbeziehung ist das schon leider fast immer der Fall. Jedenfalls ist es so, dass er mir einfach das Gefühl gibt, immer schön zu sein, egal ob ich richtig dünn war oder zugelegt habe. Ihm ist das total egal, er liebt mich wie ich bin, und das sagt er mir auch immer. Nur die Bulimie stört ihn natürlich. Wegen ihm habe ich es auch mal 1 Jahr durchgehalten, mich nicht zu übergeben, einfach, weil ich so keine Ehe eingehen wollte. Momentan habe ich wieder Bulimie

Kennt ihr das? Das es euch in einer bestimmten Umgebung oder mit einer bestimmten Person auf einmal viel besser geht und ihr euch fragt, warum ihr euch eigentlich jemals übergeben habt? Gibt es eine Chance, dass die Bulimie weggeht, wenn ich erst mal verheiratet bin? Ich denke, ich muss dennoch weiter an mir arbeiten und meine anderen Probleme analysieren, aber dieser Gefühlsumschwung ins Positive ist meiner Meinung nach schon auffällig...oder?

Hallo Sahara!

Nur ganz kurz, weil ich leider grad nicht so viel Zeit hab:

Ich glaub, es ist normal, dass es einem in der Umgebung von geliebten Menschen besser geht.
Das kennen ja auch Nicht-ESler. Der Unterschied ist der, dass die "Normalos" auch mit sich klar kommen, wenn sie alleine oder in nicht so angenehmer Gesellschaft sind.
Ich glaube, da liegt der Hund begraben. Ich finde, du solltest es nicht (nur) davon abhängig machen, wie's dir geht, wenn dein Freund da ist/ nicht da ist. Sondern eher kucken, dass du besser mit dir selber generell zurecht kommst. Denn sonst bist du ja immer in einer Abhängigkeit von außen.

Und abgesehen davon ging es dir zwar in der Zeit, in der ihr zusammen wart, immer gut, aaaaber (und sei mir jetzt nicht böse) das waren ja "nur" Urlaube. Freie Zeit, genießen, entspannen.
Kein wochenlanges engeres Zusammenleben.
Ich glaub, das ist auch nochmal ganz was Anderes.

Liebe Grüße

Liebe Christie,

keine Angst, bin dir nicht böse. Du hast ja auch recht! Aber ich frage mich echt, wie es sein kann, dass ich in der einen Gesellschaft so stark auf mein Aussehen und Gewicht fixiert bin, und in der anderen überhaupt nicht. Naja, hat vielleicht auch was mit dem gängigen Schönheitsideal hier und dort zu tun.
Mein Gedanke ist jetzt einfach, wenn nach der Hochzeit die ersten Höchstgefühle abgeklungen sind und der Alltag eintritt, wie kann ich mich davor schützen, wieder in so ein Loch zu fallen?