Träumen

#1
Kennt jemand soetwas von sich?

Ich träume immerzu
Immer wieder, manchmal geplannt aber oft erwische ich mich, wie ich wieder in einen Traum verfallen bin. Ich kann meine Umgebung dabei unheimlich gut auskopeln. Ich bin total "drin" in diesen Traum, in der Geschichte in meinem Kopf. Sie sind oft spannend und dramatisch, manchmal auch melancholisch. Es sind von mir gesteuerte Phantasiewelten. Ich habe lange Geschichten, aber auch Kurzgeschichten, manche ergeben eine Serie. Manche Geschichten haben ein Ende, andere verlaufen im Sand....
Aber ich tue es seit dem ich ganz klein bin.

Ich hab dabei wohl einen eher missmutigen Gesichtsausdruck, jedenfalls meinte meine Mutter früher immer wenn ich geträumt habe, dass ich lächeln soll, dass ich dann schöner aussehen würde als mit dem Gesicht, dass ich gerade hätte.

Ich starre dabei eigentlich nur vor mir hin ohne zu sehen oder zu hören. Den sehen und vorallem fühlen tue ich irgendwie in mir drin. Diese Träumereien lösen unheimlich viele Emotionen in mir aus. Aber ich habe die Zügel in der Hand wenn sie zu heftig werden, dann wird die Geschichte eben umgeschrieben.
Es ist wie Kopfkino nur das man mitten drin ist.

Kennt jemand sowas auch von sich? :oops:

Ich dachte immer, dass das bestimmt normal ist für Kinder, aber nicht normal das es bei mir geblieben ist. :oops:

Manchmal nimmt das echt komische Züge bei mir an. Jemand unterhält sich mit mir und auf einmal merke ich wie meine Gedanken wegdriften und ich mich zurückholen muss in das Gespräch... oft ist es mir schon passiert, dass ich nicht zugehört habe... :shock:
Das fand ich dann immer erschreckend und wollte das Träumerich verbannen, aber es schleicht sich immer wieder zurück....

Kennt jemand sowas auch von sich?

Re: Träumen

#2
Hallo du..
Ich kann Dich so gut verstehen..
Träumen ist wie fliehen.. fliehen aus dieser ach so blöden welt..
einfach frei sein und sorgenlos sein..
träumen ist eine der schönsten sachen die es gibt..
du kannst deinen gedanken freien lauf lassen.. ich denke, dass träumen glücklich macht..
lass es dir nicht nehmen und vorallem fühl dich nicht komisch.. :*

Schmuser, ___katze

Re: Träumen

#3
Hallo du,

Ja, ich kenn das. Das ist eine Art von "Alltagsdissoziation" und völlig normal. Es hilft uns, unsere Gefühle zu verarbeiten und uns ein wenig Platz im Kopf zu schaffen. Es ist gut, dass du das kannst, weil du es sehr gut nützen kannst, um dir zu helfen. Wenn du es zum Beispiel hinbekommst dich, wenn du schlecht gelaunt bist oder unschöne Dinge hochkommen, bewusst in einen schönen Tagtraum zu versetzen, kann das im Hirn neue Bahnen bilden, die gegen ein Trauma arbeiten. Oder auch einfach, dich besser zu fühlen oder Kraft für etwas zu tanken.

Natürlich gibt es immer wieder Träume, die negative Emotionen hervorrufen auf die man ggf. heftig reagiert. Du kannst aber lernen dich sofort aus diesen herauszuholen oder bei solchen Träumen ein Happy End zu erzeugen. Ich weiß, dass es manchmal verlockend oder fesselnd ist, sich in negative Dinge hineinzuversetzen, gerade wenn man es gewöhnt ist oder öfter tut. Das kann auch neurologische Ursachen haben (Traumata z.B.).

Träumen im Schlaf, bzw. die REM-Phase ist etwas, dass wir unbedingt für unser Leben brauchen um unseren Alltag und vieles mehr zu verarbeiten. Deine Träume können auch damit zusammenhängen, dass du vielleicht mehr zu verarbeiten hast, als sich in einer Nacht ausgeht (leicht gesagt) und dein Hirn diese zusätzliche Form von Auszeit braucht.

Aber im Prinzip ist es etwas sehr gutes, wenn du träumst und vor allem wenn du, wie du sagst, die Zügel in der Hand hast und so positive Gefühle hervorrufen kannst, beziehungsweise eine Form von Kontrolle erfährst, die du in deinem Alltag vielleicht nicht hast oder hattest.

Bei mir ist es so, dass ich dazu neige, mir in meinen Tagträumen vorzustellen, was passiert wäre, wenn ich in meiner Vergangenheit mehr Unterstützung gehabt hätte und dann oft ins negative abdrifte. Langsam kann ich aber auch schöne Tagträume erzeugen, die mir helfen.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen!
Everyone says: "Destroy what destroys you",right? But what if the thing destroying you is yourself?

Re: Träumen

#4
Oh ja, ja! Ich kenn das auch! :D
Ich dachte auch immer ich bin damit bestimmt ganz allein. :mrgreen:

Ich mach das auch schon seit ich denken kann. Es gibt so einige längere "Traumstränge" oder Geschichten die ich mir im Kopf ausmale, dann unterbreche und irgendwann weiterführe. Manchmal sind es völlig absurde Situationen, Lichtjahre entfernt von irgendwas, was je real sein könnte... manchmal aber auch was was tatsächlich wahr werden könnte.
In diesen Tagträumen (ich nenn sie eher immer 'Geschichten' weil ich das viel zu bewusst mache um es als wirkliches träumen einordnen zu können) hab ich zum Beispiel oft einen Bruder oder eine Schwester. (Ich bin Einzelkind.)
Dann überlege ich mir wie die heissen, ob sie mir ähnlich sähen, wie ich mit ihnen über die Essstörung reden könnte und so... :|
Oft ist es tatsächlich ein solches Wunschdenken, was in meiner Fantasie zur Realität wird. Manchmal aber auch einfach irgendetwas irrelevantes.
Diese Gedanken/Träume hab ich eigentlich täglich, manchmal nur für ein paar Minuten, manchmal fast über Stunden. :shock:
Total wirr eigentlich. :lol:

Wirklich negative Emotionen lösen sie bei mir selten aus... wobei ich ab und an schon in den Tagträumen gestorben bin (nicht falsch verstehen, ich habe keinesfalls den Wunsch zu sterben :shock: :shock: ) und mir dann überlegt habe, wer wohl auf meiner Beerdigung wäre und wie das ablaufen würde. Das klingt jetzt echt völlig geisteskrank... es ist einerseits dann irgendwie schön sich vorzustellen, dass da ja doch recht viele trauern würden, denen etwas an mir liegt....
Und dann kommt auch so Trauer hoch von wegen "Was würden meine Eltern ohne mich machen?" oder so...
Jetzt haltet ihr mich sicher für plemmplemm. :mrgreen: :mrgreen:
Zuletzt geändert von incuria am Di Feb 25, 2014 20:23, insgesamt 1-mal geändert.
Und so nähst du Feder um Feder an deine kleinen Flügel, damit du wieder fliegen kannst...

2. August 2014: 126 Tage clean! ♥

Re: Träumen

#5
incuria hat geschrieben:
Wirklich negative Emotionen lösen sie bei mir selten aus... wobei ich ab und an schon in den Tagträumen gestorben will (nicht falsch verstehen, ich habe keinesfalls den Wunsch zu sterben :shock: :shock: ) und mir dann überlegt habe, wer wohl auf meiner Beerdigung wäre und wie das ablaufen würde. Das klingt jetzt echt völlig geisteskrank... es ist einerseits dann irgendwie schön sich vorzustellen, dass da ja doch recht viele trauern würden, denen etwas an mir liegt....
Und dann kommt auch so Trauer hoch von wegen "Was würden meine Eltern ohne mich machen?" oder so...
Jetzt haltet ihr mich sicher für plemmplemm. :mrgreen: :mrgreen:

Ich find das nicht krank, ich find das völlig normal und kenn das so gut!
Everyone says: "Destroy what destroys you",right? But what if the thing destroying you is yourself?

Re: Träumen

#6
Hallo!

Ich kenne das auch und ich weiß, dass das andere auch so haben. Also etwas total normales, wie mäuschen schon schreibt ;)

Wenn ich müde bin und z. B. Autofahren muss, neige ich zu solchen Tagträumen :evil: nicht gerade gut... versuche mich dann immer auf die Musik zu konzentrieren.

Von meiner eigenen Beerdigung usw. habe ich auch schon taggeträumt. Eigentlich von allem möglichen, von richtig dämlichen Dingen usw. :D z. B. wie es wohl wäre, ermordet zu werden (ja, echt blöd :D ) und ob ich denn fliehen könnte, bin da nämlich voll der Schisser... ich schließe Türen doppelt und dreifach ab :D

LG
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Träumen

#7
puhh
es ist richtig erleichternd zu hören, dass das so viele haben und ihr schreibt, dass das etwas ganz normales ist!

Mich erschreckt es nur, wenn meine Gedanken so ungeplant wegträumen, dass passiert mir halt voll oft, mag das nciht :oops:


Wie gesagt, wenn ich in nem Gespräch bin, passiert mir das auch schonmal!!! Das ist mir TOTAL unangenehm!! Weiß dann gar nich was ich sagen soll, sorry kannste das nochmal wiederholen ich hab dir gerade nicht zugehört...
Ich bin da wie meine Mutter xD, mit der konnte ich auch reden, sie hat mich angesehen genickt und auch schonmal aha und ja gesagt, und dann irgendwann merkte ich das sie mir überhaupt nicht zuhört.

Na ja die Lösung ist wohl nicht, aufzupassen, dass man nicht wegträumt, sondern aktiver zu zuhören und zu versuchen seine Umgebung mehr und aktiver wahrzunehmen.

Ich danke euch für eure Antworten, das ist sehr erleichternd für mich :-)

Re: Träumen

#8
Oha, wie krass :O
Bei mir ists auch so, manchmal denk ich, ich hab meine Teenie-Zeit nur deshalb überlebt. Ich hab mich so oft einfach ausgeklinkt und im Kopf meine Welt zusammen gespielt. Und ich hab mich auch immer gefragt, wie verbreitet das wohl ist... ich hab mir früher einfach alles zurechtgelegt. Ist bei mir eigentlich oft ein Zeichen gewesen, dass ich mit der Realität nicht klarkomme / gelangweilt bin / sehnsüchtig. Je nach dem.
Wenn ich die Realität gerade total intensiv, aufwühlend und/oder befriedigend ist, kommt es nicht so häufig vor.
Kraft kommt nicht aus körperlichen Fähigkeiten, sie entspringt einem unbeugsamen Willen.

Re: Träumen

#9
Ich war da, glaube ich, nie so extrem. Natürlich hatte ich manchmal Phantasien. In Gedanken habe ich gesprochen mit anderen Leute, über meine Probleme und Sorgen. Und sie waren Verständnisvoll und hilfreich. Als Kind habe ich oft phantasiert, ich wäre chronisch krank (Asthma) und würde gaanz viel Zuwendung und Rücksicht erfahren deswegen. Allerdings habe ich nur geträumt, wenn ich alleine war. Meistens abends vor dem Schlafen gehen.
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)