Ich übergebe mich quasi nicht mehr. Heute ist wieder Tag 20 ohne erbrechen.
Aber ich fresse. Ich hab immer wieder kleine FAs und hab auch das Gefühl ich bin so ständig am essen...
Wandelt sich meine ES jetzt von der Bulimie zur Esssucht? Oder ist das "nur" ein Zwischenschritt Richtung Gesundheit?
Nachdem ich meinen Körper in der Klinik schon ziemlich gut akzeptiert hab, wird der Hass auf ihn jetzt auch wieder größer weil ich natürlich laufend zunehme.
Manchmal denk ich mir, dass es da besser wäre, wieder mit dem Kotzen anzufangen. Aber ich weiß dass das keine Lösung ist und ich will nie wieder so tief in die Bulimie hinein. Aber trotzdem macht mich dieses Essverhalten voll fertig

hey

ich find's schonmal gut, dass du nicht mehr k*tzt. das ist ja schon ein schritt.
hast du versucht, ein esstagebuch zu machen? wo du reinschreibst, wie's dir beim essen geht (davor/danach)?
vielleicht gibt's auch andere gründe für dein verhalten. bei mir is es zb. oft langeweile. vielleicht kannst du ja einen plan machen, was du so machen willst.. jetzt im sommer gibt's ja viele möglichkeiten!

hast du an eine weitere therapie gedacht oder bist du noch dabei?

lg

Hi!

Esstagebuch hab ich immer wieder probiert aber iwi hat das immer so den Selbsthass steigen lassen,dass wir zumindest in der Klinik beschlossen haben, dass es nicht der richtige Zeitpunkt dafür ist. Aber vllt sollte ich es jetzt zu hause nochmal probieren...

ahcsleoh hat geschrieben:hast du an eine weitere therapie gedacht oder bist du noch dabei?

Ja bin weiterhin ambulant bei meiner alten Therapeutin. Läuft aber im Moment nicht soo gut bei ihr...
Und irgendwann im AUgust september werd ich mit ner Tagesklinik anfangen. Da hab ich schon beim Vorstellungsgespräch gesagt, wie sehr ich gerade unter Heißhunger und essattacken leide.

lg

Hej Louve,

ich bin mir sicher, dass die Tagesklinik dir in der Hinsicht bestimmt helfen wird!

Wie sieht denn momentan dein Tagesablauf aus? Bist du vielleicht viel alleine oder spielt eventuell wirklich auch Langeweile eine Rolle?

Oder isst du weil du tatsächlich körperlichen Hunger hast? Du könntest eventuell auch versuchen fixe Essenszeiten einzuplanen, während denen du dich ordentlich satt isst und dann dazwischen bewusst nix essen.

Jedenfalls finde ich es toll wie weit du schon gekommen bist und insbesondere auch, dass du es in der Klinik geschafft hast dich mit deinem Körper anzufreunden. Bitte, lass dir das jetzt von ein *kg nicht wieder nehmen. Du bist du und damit genau richtig! Egal mit welchem Gewicht!

Alles Liebe

Kann mich Flora nur anschließen, wollte dich auch fragen, ob du momentan einen geregelten Lebenstag hast, Strukturen, die dir halt geben?

Ich kann nur von mir sagen, seit ich gekündigt habe, nur mehr Studentin bin, viel sitze, .... und ich bin auch nur am Essen, nehme auch zu und ich kann deine Gefühle nachvollziehen, wenn ich momentan meinen Körper im Spiegel sehen, dann sehe ich "Fett" überall, und ja, ich habe auch schon wieder einen "Hass" auf mich, meinen Körper, meine unkontrollierten Essattacken, aber bringt nichts, ich mache das beste daraus und versuche, die momentane Phase zu "akzeptieren" .

Das du die Tagesklinik machst, wird dir gut tun, die Therapien sind schon hart, aber zumindest ist immer wer da, mit dem du reden kannst, anstatt dich ins Essen zu flüchten, mit dem du scheinbar was kompensierst.

Und super, dass du nicht mehr k*, dass ist schon viel wert, weil wenn du dein Essverhalten im Griff hast, dann regelt sich dein Gewicht und du kannst so riiiiiichtig durchstarten

Danke für eure Antworten!

Eine fixe Tagesstruktur hab ich seit ich aus der Klinik draußen bin nicht. Aber ich mach mir für jeden Tag irgendwelche Pläne. Es hat wirklich noch keinen Tag gegeben an dem ich nix zu tun gehabt hätte in den letzten 2.5 wochen.
Und dennoch kann Langweile sicher eine Rolle spielen. Bzw das Gefühl trotz allem nichts mit sich anzufangen zu wissen.
Und zum Teil wird es auch die Überforderung mit dem Leben sein. Es strengt mich teilweise einfach so an. Auch wenn es eigentlich ja nicht so schlecht läuft ist es in manchen Momenten so anstrengend...
Körperlicher Hunger ist es sicher nicht. Esse eigentich mind. 3x täglich ausreichend. Merk ja auch dass ich wirklich keinen Hunger hab in den Momenten aber trotzdem alles in mich stopfe

Butterfly26 gelingt es dir die Situation zu akzeptieren oder bist du auch noch am probieren?

lg

Huhu

Ich hatte in meiner anfänglichen kotzfreien Zeit auch eine ganz starke Essphase (war auch wieder NG). Es hat so ein Jahr gebraucht, bis es sich wieder eingependelt hat. Aber ich war definitiv auf dem Weg der Besserung!
War auch erstmal ganz schlimm für mich und noch ne Weile ein Kampf - aaaber es hat einfach gedauert, bis ich wieder zu nem guten Essverhalten gefunden hab. Eins, das MIR und meinem Körper guttut und nicht von der Norm bestimmt wird.

Deshalb von mir ein großes: Nur Mut! Das wird schon, Kopf oben halten, weiterkämpfen. Du bist auf dem richtigen Weg

Hy Louve,

ich hoffe, es geht mir mal wie Wispy, dass es sich einpendelt und ich irgendwann echt mal "normal" esse (habe noch ziemlich komische Essgewohnheiten, die ich aber momentan noch "brauche).

Hm, akzeptieren, .... momentan nehme ich es wie es eben ist, heute habe ich zu meiner Thera gesagt, ich könnte momentan 24h im Bett liegen und nur noch essen, ich freue mich den ganzen Tag darauf, dass es was zu essen gibt und es mir Pfiffikus egal ist, wenn ich jetzt bald Größe * oder so brauche .

Wenn ich dann meinen Schwabbelbauch sehe, kommt schon wieder der "Ekel", das Unwohlsein, aber nur stumpf fühlbar.

Wie geht es dir im Moment???

Kopf hoch, ich denke, ja doch, dass ist die nächste Phase und es wird sich einpendeln .

butterfly26 hat geschrieben: heute habe ich zu meiner Thera gesagt, ich könnte momentan 24h im Bett liegen und nur noch essen, ich freue mich den ganzen Tag darauf, dass es was zu essen gibt und es mir Pfiffikus egal ist, wenn ich jetzt bald Größe * oder so brauche .

Und was bin ich dann mit einer Größe mehr - Adipositas Grad III?

Hallo Louve,

kann mich Wispy nur anschließen, war bei mir auch so, als ich mir das Hungern abgewöhnt hab.
(Kann nicht aus Kommando brechen, eigentlich ganz gut, hab ich aber früher immer an mir gehasst und hab dann halt nach FAs gefastet.)

So etwa ein halbes Jahr lang hab ich auch nur gegessen, auch, worauf ich grade Lust hatte und hab auch n *kg zugelegt (zweistellig), aber dann hatte mein Körper wohl irgendwann das Gefühl, die Hungersnot ist ein für alle mal vorbei und es fühlte sich richtig an, dreimal am Tag zu essen. Das hab ich dann so lange gemacht, bis ich mich dran gewöhnt hatte und Hunger und Sättigung wieder funktionierten.
Vor zwei Monaten dann hab ich angefangen, zu beobachten, wie viel Essen ich eigentlich wirklich zum Sattwerden brauche und war total überrascht, wie wenig das ist. Jetzt versuche ich, mich einfach nicht zu überessen oder den ganzen Tag Kohldampf zu schieben und dabei möglichst was, was meinem Körper gut tut (lies: nicht mehr jeden Tag Mensaburger ) zu mir zu nehmen und ich muss echt sagen, das tut mir richtig gut und ich hab, ohne Bewegung oder irgendwas zu ändern, schon ein Viertel von dem, was ich vorher zugenommen hab, von allein wieder verloren.

Also nur Mut und hab ein bisschen Geduld mit dir selbst, da muss man sich rantasten.
Einfach nicht so viel drüber nachdenken, dann pendelt sich das schon ein, wenn du deinem Körper zuhörst, der weiß, was gut für ihn ist!

Replica hat geschrieben: Vor zwei Monaten dann hab ich angefangen, zu beobachten, wie viel Essen ich eigentlich wirklich zum Sattwerden brauche und war total überrascht, wie wenig das ist.

Ich war immer wieder überrascht, wie viel man eigentlich essen kann, ohne zuzunehmen^^

Ich war immer wieder überrascht, wie viel man eigentlich essen kann, ohne zuzunehmen^^

Ja, kenn ich auch.

Kennst du das, wenn du in der Kantine oder so nen vorgefertigten Teller mit ner halben Handvoll Lasagne oder so kriegst und denkst "maaan ist das wenig, da hab ich doch in ner Stunde wieder Hunger!" und dann biste nachher ganz verwirrt, dass du doch keinen Hunger kriegst?

Hallo, ich bin neu hier, lese aber schon länger hin und wieder mit.

Ich bin gerade in einem ähnlichen Stadium des Gesundwerdens und deshalb auch am Thema interessiert. Ich grüble viel darüber nach, ob meine geduldeten Essanfälle nicht sogar ein guter Schritt in die richtige Richtung sind. Vielleicht brauchen unsere Körper (und wohl auch die Psyche) das einfach.
Wenn ich darüber nachdenke, ging es bei mir nämlich genau deswegen in die Bulimie, weil ich die Anfälle immer als krank und unnormal verteufelt habe. Habe nämlich zu Beginn meiner Essstörung und das ist jetzt leider auch schon viele Jahre her ziemlich viel abgenommen, vom ÜG ins ins leichte UG. Total ungesund und exzessiv und dann kamen eben die Anfälle. Mein jugendlicher Körper, der wohl seit Monaten am verhungern war, hat die Nahrung denke ich definitiv gebraucht, aber nein, EA sind ja unnormal, ungesund usw. und ich wollte nicht wieder zunehmen. Also habe ich kompensiert und war ziemlich schnell in der Bulimie.

War jetzt auch schon mehrere Male in der Klinik/Therapie, aber "normale" Esspläne haben bei mir nie auf Dauer gefruchtet, da war immer diese Fressgier.
Jetzt bin ich's nach all den gescheiterten Versuchen einfach leid, ich will ENDLICH raus aus dem Mist und versuche nicht mehr zu kompensieren und alles zu essen, was mein Körper verlangt. Vielleicht bin ich es mir einfach nach über einem Jahrzehnt ES schuldig, meinem Körper alles zu geben, was er will. Vielleicht nehme ich zu aber vielleicht hört auch irgendwann endlich diese Gier und Besessenheit mit Essen auf.

Allerdings sind da natürlich die Ängste und Gedanken. Das sei doch nicht normal, das ist ungesund usw. Habe auch Angst in der Esssucht zu landen. Bin hin- und hergerissen zwischen Angst und Hoffnung dass es so besser wird...

Hey ihr Lieben!

Nochmals danke für eure Antworten!
Macht mir echt Mut zu lesen, dass andere auch diese Essphase hatten und sich das wieder eingependelt hat!

butterfly26 hat geschrieben: Wie geht es dir im Moment???

Eigentlich echt gut. Heute genau 4 Wochen ohne Erbrechen War gerade ein paar Tage in Italien mit meiner Mama. Da ging es mir bei den meisten Essen echt gut und ich hatte keine FAs einfach weil es die Möglichkeit nicht gab. Aber ich hab mich immer wieder bei den Gedanken erwischt, dass ich mich auf zu Hause freu um endlich wieder einen haben zu können. ABer mal schauen...ich werd auf jeden fall wieder aktiver versuchen die FAs mit Hilfe von Skills und anderem zu vermeiden.

Civilian herzlich Willkommen im FOrum
Hoffe du fühlst dich hier wohl!

civilian hat geschrieben:Bin hin- und hergerissen zwischen Angst und Hoffnung dass es so besser wird...

Genau das kann ich unterschreiben! Aber wir müssen wohl einfach drauf vertrauen, dass es bei uns auch sich einpendelt!

ALles Liebe,
Louve

Hy Louve,

das freut mich, und ja, das mit dem "sich-auf-zu-Hause-freuen-weil-dann........." kenne ich!

Bleib weiter bei dir, hol dir das schöne Gefühl immer wieder zurück, die 4 Wochen, was du getan hast, was du ohne "SIE" alles geschafft hast.

Alles Liebe und Gute weiterhin