Re: eltern leiden an NPS - ursache?

#2
Hallo,

ich finde, du solltest deine Eltern nicht diesbzgl. diagnostizieren! Eine narzisstische Persönlichkeitsstörung kann auf jeden zutreffen, ob man dann wirklich auch persönlichkeitsgestört ist, das sieht man 1) wenn man erhebliche Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen hat und 2) wenn der Psychologe das dann auch diagnostiziert.

Wer kann denn eine NPS haben? Zb. der böse Chef, der glaubt, alles was er sagt und denkt, sei pures Gold. Er fühlt sich den anderen überlegen, unendlich stark, ist überheblich, sarkastisch und furchtbar eingebildet.

Bei einer NPS liegen 2 Dinge vor, die gegenteilige Elemente sind. Einerseits fühlt man sich so toll, andererseits hegt man die Angst, wertlos zu sein. Als NPS-ler überkompensiert man so seine Minderwertigkeitskomplexe ( denn es ist ja besser, sich toll zu fühlen, als die Wertlosigkeit zu erdulden)

Zb. ich kenne eine Frau, die sich viel zu viel schminkt, sie ist auf Dauerdiät, legt sich mit anderen Frauen an, vergleicht sich mit den anderen, alle sind für sie bloß Konkurrenten, sie macht ständig auf Wettbewerb und gibt auf facebook klar vor, dass sie die Henne im Stall ist und das Sagen hat. Später holt sie einmal die Depression ein, die sie auf den Boden der Tatsachen holt.

Als NPS-ler, einerseits fühlt man sich unglaublich überlegen den anderen, das lebt man aus mit erhobener Brust, mit einem Selbstbewusstsein, in einem Ausmaß, den man normalerweise nicht hat, während man andererseits Angst wie ein Baby hat. Man weiß um die wirklichen Schwächen in einem. Man weiß, dass man ängstlich ist, dass man Angst vor Zurückweisungen hat, dass man Angst hat, niemandem zu genügen. Man weiß um die Schwäche, die andere nicht so krass haben, man fühlt sich als das schwächste Glied unter den Menschen.

All diese Unzulänglichkeiten zu verspüren macht einen nur kaputt. Was macht man? Man überkompensiert. Als NPS-ler fährt man auf der anderen Schiene - nur um sich ja nicht mehr klein zu fühlen, nur um ja nicht jemanden unterlegen zu sein, niemals Blöße zu geben, bloß keine Schwäche zu haben und zu zeigen.

NPS-ler können auch sehr zynisch sein (siehe Fernsehserie "Scrubs" an, den Dr. Cox)
verhasst, böse, wütend und arrogant wirken und auch paranoid sein - nur um seine wahren Schwächen den anderen nicht zu zeigen.

Wenn du wissen willst, ob deine Eltern NPS-ler sind, dann sollten sie zu einem Psychologen gehen, der sie darauf testen kann. So mir nichts dir nichts den Eltern eine Persönlichkeitsstörung anzuhängen ist sogar unethisch (ist leider so bei uns - wir diagnostizieren schnell jemanden)

Im Süden, zb. in Spanien, Kroatien, Italien - sind die Menschen sehr theatralisch. Denen könnte man allen eine histrionische Persönlichkeitsstörung anhängen, oder? :wink:

Was du aber für dich tun kannst ist, dich nicht von deinen Eltern verrückt zu machen. Du kannst sagen, okay, sie lassen den A* an mir aus, aber ich distanziere mich davon und wehre mich.

Du kannst für dich sagen, wie sie sind und wie du bist und eine klare Trennlinie setzen.
Zuletzt geändert von inner-child am Fr Apr 19, 2013 11:46, insgesamt 1-mal geändert.

Re: eltern leiden an NPS - ursache?

#4
Es ging mir darum, nicht jemanden zu diagnostizieren, das sollte ein Profi machen, der dazu befähigt ist (Psychiater) und dann erst kannst du sagen, dass sie eine NPS haben. Jetzt kannst du sagen, dass sie mögliche Anteile davon aufweisen.

Wenn jemand eine PS hat und selber merkt, wie schwer er sich mit den Menschen tut und dadurch ein jahrelanger Leidensweg entstanden ist, geht man zum Psychologen.

Natürlich, so lange man nicht durch die PS eingeschränkt wird, kann man so weiter leben. Erst wenn der Leidensdruck kaum erträglich ist, sucht man sich Hilfe und erst dann ist man auch bereit, Hilfe in Anspruch zu nehmen, diese zu gebrauchen und sich zu "bessern".

Jeder kann sein Leben, sein Verhalten, sein Denken und seine Einstellung ändern - egal, ob mit oder ohne PS.
Zuletzt geändert von inner-child am Fr Apr 19, 2013 13:01, insgesamt 1-mal geändert.

Re: eltern leiden an NPS - ursache?

#8
inner-child hat geschrieben:Es ging mir darum, nicht jemanden zu diagnostizieren, das sollte ein Profi machen, der dazu befähigt ist (Psychiater) und dann erst kannst du sagen, dass sie eine NPS haben. Jetzt kannst du sagen, dass sie mögliche Anteile davon aufweisen.

sehe ich ehrlich gesagt genauso. solche diagnosen bringen gar nichts. schon gar nicht wenn man geradezu danach sucht. dann passt nämlich ganz plötzlich alles ins bild und wie du schon sagst, irgendwo könnte man da jeden einsortieren. grade bei psychischen störungen lässt sich viel zu schnell ein falsches urteil bilden weil die symptome nicht klar abzugrenzen sind..
cron