Re: Zuhause unaushaltbar?

#46
Hallo Malory

Vielen Dank für deine Antwort. Es ist eine Mischung zwischen Mut und Schuldgefühl, zwischen Machtlosigkeit und Angst. Ich fühle mich im Moment so alleine. Jetzt weiss ich, was mein Vater über mich denkt und dass er eig. nicht hinter mir steht - obwohl ich dachte, dass er das tut. Soll ich wegrennen? Mich verstecken?

.. trotz allem fühlt es sich gut an, dass ich hier auf Menschen gestossen bin, die mich verstehen..

Ich drück dich zurück!

Re: Zuhause unaushaltbar?

#47
hallo !

ich denke das all unsere mitwissenden angehörigen sich sehr sehr sorgen um uns machen.
und ich denke, das dein vater dich unheimlich lieb hat, sonst wärest du kein thema.
angehörige sind dem allen ausgesetzt und genauso machtlos wie wir, aber die schuld die man fühlt, fühlt sich noch schwerer an
du fühlst dich schuldig dir gegenüber und deinen angehörigen
und das tut extrem weh..es führt dazu, das wir unsere lieben belügen und so tun als ginge es uns gut, weil wir diese ganze last noch weniger ertragen wenn wir andere damit traurig machen

ich belüge meine angehörigen ...damit sie denken es ginge mir besser.

und es ist das kranke resultat von nun über 10 jahren bulimie. ich bin nun 27...

es bringt mich nicht weiter, es zerstört mich.

ich wünsche das niemandem.
und ich kann sehr gut nachvollziehen das du dich scheisse fühlst, mehr als das. vor allem jetzt gerade
bist du gerade in behandlung ?

lg
No dawn no day, iam always in this twilight.

Re: Zuhause unaushaltbar?

#48
..jetzt kann ich mich nicht einmal mehr im eigenen Haus so bewegen, ohne darauf zu achten, was ich mache oder was ich tu. Alles scheint wie ein Vorwurf - ich kann nicht einmal mehr ein Jogurt essen, ohne dass ich zu hören bekomme, wieviel Jogurt ich esse. Das ist anstrengend - vor allem fühle ich mich schuldig und will die Bulimie sofort hinwerfen und fasse einen neuen Entschluss, entgültig damit aufzuhören. Bei der nächsten Fa fühle ich mich dann noch schlechter. Es ist ein Teufelskreis und ich würde diesen so gerne durchbrechen. Ich fühle mich schuldig, wenn ich sie ansehe, ich fühle mich beobachtet und nicht mehr wohl in meiner eigenen Haut. Aber ich kann das nicht von heute auf morgen ändern - leider braucht es sehr viel Zeit. Aber ich habe auch das Gefühl, dass mich niemand unterstützt und ich alleine da bin. Ich muss die starke sein - nach aussen hin ist alles perfekt - aber innerlich fühle ich mich einsam, wie ein kleines Mädchen, dass seinen Teddy verloren hat...

Ja, ich bin in ambulanter Therapie. Leider ist meine Therapeutin total ausgebucht..

Wie geht es dir?

Re: Zuhause unaushaltbar?

#49
ohhh das kenne ich nur allzugut
ich wohne nicht mehr bei meinen eltern, aber wenn ich meine familie besuche oder bei meinen schwestern bin,
dann esse ich was, und ich hab ja auch tage an denen es ok ist
dann esse ich etwas und ich find es nicht zu viel und dann kommen so kommentare wie
" hast du nicht genug !? oder " hattest doch eben schon was " und sowas eben, kommentare zum essen..
oh ja ich kenne es so gut, und dann denke ich, ich fand es nicht soviel gerade aber toll ja. fuck, ich fühle mich dann nicht gut..
und dann werde ich wütend auf mich, auf das totale " geschiele" auf mein essverhalten..

deswegen habe ich meinem freund auch nichts gesagt davon.
das traurige ist leider ( und ich kann nicht sagen ob ich nicht genauso wäre , weil man es ja nun dann von der person weiss)
das man genaustens beäugelt wird, was man isst.

wenn ich mal in meiner heimatstadt zu besuch bin und bei meiner schwester bin, dann sagt sie nach einem brot das ich aß schon, " gehst aber nich kotzen näää? .und ich denke dann, mein gott , ich bin doch immernoch ein mensch...

mit geht es gerade nicht allzugut, es ist gut das mein freund da ist, der weiss davon zwar nix, weil ich das gekotze auf die depressionen schiebe, von denen er sehr viel weiss. aber es tut mir gut hier zu schrieben.

:)
No dawn no day, iam always in this twilight.

Re: Zuhause unaushaltbar?

#51
das kenn ich zu gut, ich werde auch andauernd beobachtet wie viel ich esse, was ich esse,wann ich wieder esse das nervt so unglaublich. Ich trau mich schon garnicht bei einem FA irgendwas von zuhause zu essen dann geh ich ieber schnell einkaufen. Ich verschwende fast mein ganzes geld nur für diesen schwachsinn, ich kaufe es, esse es und kotze es wieder aus, wie sich das schon anhört :roll:

Re: Zuhause unaushaltbar?

#52
Same here...

ich habe vor ca 2 Monaten eine 1000 euro nachzahung bekommen,...
und davon alleine habe ich schon 500 euro verfressen..
und wenn ich das so lese, dann könnte ich mir echt an den kopf klatschen..
darf ich fragen ob du es jeden tag machst?
bei mir geht es auch so immens in die kosten..
und 3 zähne ganz hinten musste ich auch schon ziehen lassen
ich glaube die liste an seelischen, körperlichen und finanziellen folgeschäden geht bis nach narnia !
No dawn no day, iam always in this twilight.

Re: Zuhause unaushaltbar?

#53
Hey Ihr
Ja, mir geht es auch so. Ich brauche fast mein ganzes Geld nur fürs Essen. Wie sich das nur schon anhört?:( Ich habe fast täglich Fas. Wenn ich bei meinem Freund bin, geht es mir gut. Aber er weiss auch nichts davon.. Ich han immer so zwei bis drei Tage, an denen es mir gut geht aber dann kommt das Gefühl, mein Gott, bist du dick&hässlich und schon ists wieder passiert. Wie sieht es bei dir aus? Ich war eine Woche alleine in England bei meiner Gastfamilie und die meiste Zeit habe ich mit Essen verbracht. Für mich ist es ein Ventil, um Druck abzulasen und um die Leere dann wieder zu füllen. Aber wenn so ein Kommentar von meiner Familie kommt, dann könnte ich nur noch heulen. Die wissen gar nicht, wie schlecht es mir sowieso schon geht - dann brauche ich diese Sprüche nicht auch noch. Ich wünschte, ich würde alleine wohnen. Manchmal denke ich mir, dass das die beste Lösung ist.. mit geht es im Moment auch nicht so gut! Du bist also nicht alleine. Ich wünsche dir sehr viel Kraft!

Re: Zuhause unaushaltbar?

#54
Marloy ich denke genau so, das kommt mir so sinnlos vor es zu kaufen und wieder auskotzen aber wenn dann der moment da ist, ist es ganz anders ..
ja im moment ist es ganz schlimm, sogar mehrmals am tag
wenns immer so gut klappt mit dem übergeben dann denk ich mir das ist doch garnicht so schlimm und geht ganz schnell naja aufjedenfall sehe ich dann die positiven seiten mit dem esen und nicht zunehmen und alles aber es gibt auch tage wo ich esse und es nicht erbrechen kann, keine kraft mehr dafür habe und keine lust mehr und total fertig bin und weine dann denk ich mir wieso tu ich mir sowas überhaubt an, aber das ist so ein schreckliches gefühl so viel gegessen zu haben und es nicht los werden zu können, könnt ihr euch bestimmt vorstellen. ich hab erst seit ungefähr 2 wochen wieder damit angefangen das letzte mal war vor 3 monaten oder so ich dachte echt ich habs geschafft und das auch noch alleine und dann hab ich ne diät angefangen und man siht ja was bei rausgekommen ist -.-

Michi das mit der familie ist bei mir auch so, ich bin sowiso so fertig wegen dieser ganzen bulimie geschichte und wenn dann auch noch meine mutter kommt und mich mit irgendeiner kleinigkeit nervt oder irgendwie anfängt sich mit mir zu streiten könnte ich auch nur noch heulen ich kann mir das nicht anhören ich schrei sie dann einfach nur an und sag sie soll mich in ruhe lassen und dann schreit sie noch zurück wenn die mal wüsste was mit mir los ist und wie es mir wircklich geht und nach so einem streit hab ich das gefühl das es nur schlimmer wird, wenn ich mich so scheiße fühle dann bekomm ich wieder einen FA und so weiter und so fort denn rest könnt ihr euch ja denken .. Ich wünschte auch ich würde alleine wohnen aber das es dann mit der bulimie besser werden würde denk ich eig nicht nur das ich meine ruhe von denen hätte.

Re: Zuhause unaushaltbar?

#55
Hallo ihr,

"zu Hause" ist auch gerade ein Thema bei mir. Ich wohne schon lange nicht mehr bei meinen Eltern, bin auch eigentlich Bulimie-Ehemalige, aber arbeite noch an mir, weil bei emotionalem Stress die Versuchungen auch immer mal wieder entstehen, einen FA zu bekommen und ich dann dazu tendiere, mich unwohl in meiner Haut zu fühlen. Nun bin ich Osterferien-technisch "zu Hause". Ich komm klar - habe auch wieder gut in Therapie daran gearbeitet - aber ich habe immer noch das Gefühl des Unverständnisses. Ich hab das Thema jetzt mal ganz direkt bei meiner Mutter angesprochen - dabei hat sich herausgestellt, dass sie die Worte "Anorexie" und "Bulimie" nicht kannte. Schön, oder? Nachdem meine Karriere darin vor über 20 Jahren begonnen und das damals auch zu Hause intensiv "ausgelebt" hatte. Vielleicht übertreib ich jetzt, mich an diese Worte zu klammern - "Magersucht" ist meiner Mutter sehr wohl ein Begriff. Außerdem hat sie jetzt gesagt, ja Frau so-und-so und Familie xyz hatten ja schuld, dass du Magersucht bekommen hast. Eltern von Freundinnen halt. Ich konnte nicht verhindern, mich erstmal mies zu fühlen. Ich habe meiner Mutter jetzt gesagt, dass ich mir die Seele aus dem Leib gek... habe, damals, und dass die Auslöser in der Familie lagen. Ich weiss trotzdem nicht, wie weit ihr das alles bewusst gewesen ist, für sie hatte ich halt Magersucht, fremd-verursacht. Bulimie hat für mich, subjektiv, aber immer ein viel größeres Leiden bedeutet. - Für meine Mutter ist das alles Vergangenheit und da wirds auch hingeschoben. Ich sage mir jetzt, ok, ist ja auch nicht ihr Problem, dass ich es immer noch aufarbeiten muss und sie hat genug mit sich selbst und meinem Vater zu tun. Mein Leben ist mein Leben und nicht ihr Leben. Damals waren sie bestimmt hilflos meiner Situation gegenüber, was ich auch verstehe. Mein Vater ist Alkoholiker und meine Mutter co-abhängig, damals schon gewesen. Ich bin ja auch jetzt ehemalig und ich will bei meiner Mutter jetzt keine Diskussionen mehr heraufbeschwören. Und in ein paar Tagen bin ich sowieso wieder weg, in meinem Leben. Aber es ist gar nicht einfach jetzt, weil ich immer das Gefühl habe, ganz bewusst und sichtbar ein "normales Essverhalten" an den Tag legen zu müssen, damit sie das sieht, und nach Maßstäben, die sie verstehen kann. Und dann passiert mir so eine blöde Sache, es kostet mich viel Kraft, mit meiner Mutter an einem Tisch zu essen. Bescheuert, oder? Das passiert mir bei niemandem sonst, auch nicht bei meinem Vater.
Tja, ich werde dann das wohl wieder in Therapie angehen und für mich Frieden damit finden, dass es eben so ist, und dass ich da gar kein tieferes Verständnis erwarten kann. Eben weil ich so ewig nicht mehr daheim wohne und mein Leben jetzt halt ein anderes ist. Wäre ich noch mitten drinn und daheim, wäre es was anderes, denke ich. Aber trotzdem ist es nicht einfach. Ich finde es trotzdem Wahnsinn, dass es nach so langer Zeit immer noch ein Gefühlskonflikt ist, hier mit dieser Lage konfrontiert zu werden.

Ich wünsch euch, dass ihr den besten Weg findet in euren jeweiligen Situationen. Und danke fürs Zuhören!

LG
Salamandra

Re: Zuhause unaushaltbar?

#56
ich freu mich für dich das du es geschafft hast
find ich schon hart wenn man nicht unterstützt wird in so einer schrecklichen zeit, weil jeder seine eigenen probleme hat. Bei mir zuhause hat auch jeder seine eigenen probleme und ich denk mir immer ich will nicht auch noch welche machen, deswegen wissen sie bei mir auch nix davon. Das hat aufjedenfall etwas mit der familie zu tun wenn ich schon lese das dein vater und deine mutter abhängig waren du hast bestimmt viel durchgemacht auch wenn es deine eltern vlt nicht mitbekommen haben weil sie mit sich selber klar kommen mussten.

20 jahre lang hattest du eine essstörung ?
die meisten leute haben die essstörung jahre lang
ich hab es seit einem jahr und ich hab echt keine lust mehr darauf, hoffentlich schaffe ich das auch genau wie du aber ich möchte es alleine schaffen ohne therapie und ohne es jemandem zu erzählen, die einzige person die es weiß ich meine lehrerin und ihr musste ich es sagen da ich wochenlang nicht in der schule war und einen tag später hatten wir das thema essstörung in der klasse und die folgen und alles, besonders über bulimie hat sie geredet, es wusste zwar keiner außer meiner lehrerin in meiner klasse das ich bulimie habe aber das gefühl war so schrecklich irgendwie hatte ich das gefühl alle würden mich angucken und sie würden es alle wissen, obwohl es ja keiner wusste. Am anfang denkt man echt man kann es kontrollieren aber irgendwann kontrolliert es dich naja ich bin jetzt fürs wochende bei meiner schwester und dort muss ich sowiso normal mit denen essen. :roll:

Re: Zuhause unaushaltbar?

#57
Hey Ihr

Wie geht es euch? Gestern hatte ich einen riesen Streit mit meinem Vater. Ich han ihm böse Dinge an den Kopf geworfen und dass er mich nicht verstehe. Er hat das Gefühl, dass ich einfach damit aufhören kann, aber so leich ist es nicht. Vor allem kämpft man immer einen Kampf mit sich selber. Die Bulimie ist so stark im Kopf, dass man sich einfach ohnmächtig fühlt. Aber für Aussenstehende ist es nicht leicht zu verstehen und mit ihnen darüber zu sprechen ist für mich noch schlimmer. Dann fühlt man sich immer beobachtet und noch hilfloser als sowieso schon. Bei meiner Mutter ist das nicht so - sie selber leidet auch an Bulimie, unternimmt aber nichts dagegen. Bei ihr zu "fressen" ist ganz normal.. leider schlimm&traurig.
Wie fühlt ihr euch, wenn ihr mit Angehörigen darüber spricht?

Re: Zuhause unaushaltbar?

#58
Hallo zusammen,
ich habe es meiner Mutter und Schwester gesagt. Aber irgendwie wird das Thema dann immer wieder fallen gelassen.
Das Ding ist, dass nicht BEtroffene es einfach nicht verstehen. Dann bekommst du halt Ernährungstipps, aber das Emotionale dahinter ist für andere Menschen einfach nicht nachvollziehbar. Auch der Suchtcharakter nicht. Eigentlich ists ja wie eine Alkohol- oder Drogenabhängigkeit. Aber Außenstehende meinen es geht einfach nur ums Dünnseinwollen.... Außerdem ist es so ein unangenehmes Thema, da sieht jeder gern weg.

Wie sehr ich wirklich leide und wieso eigentlich versteht niemand. Von außen sieht man das ja nicht, im Gegenteil...

Es alleine zu schaffen ist wirklich schwierig. Meine schlimmsten Zeiten sind vorbei aber hin und wieder hats mich einfach. Ich versuche es dann über andere Wege. ZB spreche ich Dinge die mich stören direkt an und versuche das mit den betreffende Personen direkt aufzuarbeiten.

Bei manchen Menschen, wie bei meinem Vater, geht das aber nicht. Der macht sofort dicht und fängt an mich anzuschreien, sobald ich Kritik anbringe oder etwas sage, das ihm nicht passt. Was mich wiederum umso mehr verletzt. Deswegen habe ich jetzt einen Termin zu einer Familienaufstellung.

Das schwierige ist, dass es einfach ein langer Prozess ist und schlimme Tiefs auf dem Weg nach oben dazugehören und nicht bedeuten, dass man es wieder nicht geschafft hat oder alles schlimmer wird. Man muss sich einfach immer wieder vor Augen halten wohin man will und wieso die Bulimie keine Lösung ist. Solange man auch nur einen kleinen positiven Aspekt an diesem Verhalten sieht ists schwierig. Man muss sich bewusst dagegen stellen und erkennen, dass es einfach gar keine einzige positive Auswirkung auf Körper und Seele hat. Auch wenn es oft diesen Anschein erweckt, vorallem kurzfristig betrachtet.

@melodie, deine Mutter ist auch Bulimikerin. Wie geht sie mit diesem Thema um und vorallem was sagt sie dazu, dass du da auch drinnen steckst? Ich habe so unter dieser ES gelitten, deswegen ist es für mich schwer nachvollziehbar, dass man nicht alles daran setzt einen geliebten Menschen da raus zu halten.

Naja obwohl, ich bin selber Mutter und mit Schrecken ist mir aufgefallen wie oft ich vor meiner Tochter soetwas in der Art wie:"Oje die Mama ist zu dick jetzt muss sie sich mal zusammenreißen", sage. :roll: Soetwas ist ja prägend und ich bin ja objektiv und nach gesunden Kriterien betrachtet nicht dick und vermittle ihr damit ja ein vollkommen falsches Bild von dick und dünn...

Wünsch euch alles Liebe

Re: Zuhause unaushaltbar?

#59
Hey Marleneken, nicht meine mutter sondern die von Salamandra :)

Du hast recht Ernährungsberatung ist ja die eine Sache aber viel viel wichtiger ist das emotionale das ist ja überhaupt der wahre Grund hinter der Sache.

Ich hab es auch versucht alleine zu schaffen und tue es jetzt wieder ich hab es einmal für einpaar Monate geschafft jetzt läuft es auch einigermaßen besser bei mir. Ich mache es nicht mehr so oft und hab kaum noch FA's. ich glaub ich bekomme es sowieso hin wenn ich keine Diät mehr mache und endlich zufrieden mit meiner Figur bin aber erst muss ich dafür *kg abnehmen ich fühle mich im Moment soooooo fett und deswegen ist mir das mit der Bulimie im Moment echt egal ich will einfach *kg abnehmen und danach kümmer ich mich um die Bulimie weil wenn ich mit der Diät und dem brechen aufhöre nehme ich zu und dann wird es ja nur noch schlimmer. Ich hoffe ich halte diese Diät nur durch ohne FA's und dieser kotzerei. :)

Re: Zuhause unaushaltbar?

#60
Hi Melodie,
sorry für die Verwechslung :roll: Haha bin schon ganz plemplem...

Zu deinem Vorhaben; will dich nicht angreifen oder kritisieren, gebe jetzt nur mal meine eigene Erfahrung wieder.

Ich war immer schlank und habe irgendwann meine Ernährung umgestellt und jeden Tag Übungen gemacht um fitter zu werden und auf Dauer mein Wunschgewicht zu halten. Das wurde dann aber irgendwann zwanghaft, hat mich aber nicht wirklich belastet. Nach zwei Jahren ist mein Leben dann total aus den Fugen geraten. Alles hat sich geändert und es sind ein paar schlimme Dinge passiert. Da habe ich dann fast nichts mehr gegessen. Als es sich dann wieder beruhigt hat, aber meine LEbensumstände sich total geändert haben konnte ich mein gewohntes Ess- und Sportverhalten (diese gaben mir Sicherheit) so nicht mehr in meinen Tagesablauf einbauen und hab ganz wenig zugenommen, für mich zuviel.

Diese Zunahme und der emotionale Stress und das Unglücklichsein und Zurechtfinden in neuen Verhältnissen haben bei mir zur Bulimie geführt. Ein gutes Jahr habe ich das auch extrem praktiziert. Dann habe ich angefangen mit dem nicht mehr Kotzen wollen und dagegen anzukämpfen.
Trotzdem war meine Figur immer erste Priorität. In diesen 1,5 Jahren ists eigentlich immer besser geworden, mit mehrmonatigen total cleanen Phasen. ABER: Figur stand immer an erster Stelle und wenn das Gewicht oder die Lieblingshosen nicht gepasst haben war jeder Weg recht um sie wieder passend zu machen.

Es ist aber ein Hamsterrad: restriktives Essen (kann ich ein paar Tage bis Wochen, Monate durchalten, kommt auf meinen allgemeinen Gemütszustand an) - zuviel Essen - kotzen - FA- kotzen - FA - Zunahme durch FA - restriktives Essen...

Ein zu dünn gibts bei mir nicht, wenns gut läuft dann solls besser laufen. Wenn ich ein Gewicht anstrebe, das dann habe, dann will ich ein noch niedrigeres. Wenn ich dadurch dann iwann FAs habe, zunehme, dann denke ich wieder das war ja damals eh gut so...

Ich habe da jetzt keine Lust mehr drauf und deswegen esse ich jetzt einfach. Ich habe zugenommen, ich merk`s, ich seh`s.
Auf die Waage steige ich nicht, in den Spiegel schaue ich auch nicht zu lange. Was ich merke ist, das mit den Heißhungerattacken geht weg, Essen verliert wieder an BEdeutung. Ich weiß ganz genau wenn ich das jetzt durchziehe dann funktionierts wieder mit normal essen und bin mir sicher, dass ich dann auch wieder diese paar mich störende Pfunde von selber verlieren werde.

Ich werde jetzt einfach ein paar Wochen/Monate mit diesen Extrakilos leben und ich weiß mein Körper stellt sich um. Ich möchte dem Essen einfach auch seine übergeordnete, allesbestimmende Bedeutung nehmen.

Die Figur und Gewichtsschwankungen bekommt man mit der Bulimie "gott sei dank ves. leider" nicht in den Griff. Ich habe auch erst vor kurzem realisiert, dass ich mit meinem Körper einen Kampf um mehr oder weniger 1,2 Kilos auf oder ab führe. Als ob das ein Unterschied machen könnte...

Was ich damit sagen will ist, dass es besser ist ein halbes Jahr mit der Figur unzufriedener zu sein, als Jahre mit einer Essstörung und den damit verbundenen schlimmeren Auswirkungen auf Körper/Aussehen und Seele zu leben. Deswegen investiere ich jetzt in meine Gesundheit und nicht mehr in mein Aussehen.

Schicke dir ganz liebe Grüße