Depression

#1
Hey,

Ich hab mich entschieden heute nochwas zu schreiben.
Als das mit dem ES anfing wollte ichs nicht wahr haben. Zwischendurch war ich so oft am Tag k* das ich es nichtmehr zählen konnte. Den ganze tag hungrn und am abend dann...ein wunder das es noch keiner bemerkt hat. Und dann immer diese schlechten Gefühle am abend. Wieviel werden ich abnehmen? Darf ich mir es erlauben noch einen schluck wasser zu trinken und macht sich das auf der waage bemerktbar. Hab ich jetzt zuviel abführmittel geschluckt? beim letzten mal wäre ich doch schon fast zusammengebrochen...Werde ich abkratzen, weil ich heute blut gespuckt habe? Kann ich es meiner mutter anvertrauen? warum merkt sie nicht das da was nicht passt? wieso kauft sie mir dauernd schokolade, sie könnte doch wissen das ich dann nicht anders kann. Versteht mich überhaupt jemand da draussen? Komm ich da jemals wieder raus? will ich das? Wieso schaffen es andere leute normal zu essen und ihr gewicht zu halten? wieso sind andere glücklich? wieso krieg ich mein leben nicht in den griff? bin ich wertlos, einfach zu dumm?

Ich weiß nicht ob ihr solche gefühle kennt? tagsüber, bei den FAs immer ein gutes gefühl, essen nzu können ohne zuzunehmen, alles in sich rein zu stopfen, und dann ist es wieder weh und im klo verschwunden. und abends?
Die Sache frisst mich auf. Ich war immer ein sportlicher lustiger mensch und heute bin ich erledigt wenn ich die treppe raufgeh. Ich denke nur an essen, abnehmen, meine waage..und im endeffekt. für was das ganze?

und immer diese frage. will ich das es aufhört? auf der einen seite ja. auf der anderen..werd ich dann ur fett? Hab ich da draußen jemanden der mir 3333333333333330000000000 x am tag sagt das ich eh gut aussehe, auch wenn ich mich widerlich finde?

wie geht ihr damit um? irgendwann ist nurmehr ein rießengroßer schmerz da. kann ich auch ein normales leben führen?


und davor war alles so perfekt. aber es ging alles so schnell. ich wollte doch nur einmal in meinem leben zufrieden mit mir sein, schlank sein...und das hab ich jetzt davon. Und alle um mich herum triggern mich unbewusst. ich könnte sie alle...aber sie können ja nix dafür.

so einfach mal darauf losgeschrieben. ich hoff es war nicht zuviel..

mäuschen.
Everyone says: "Destroy what destroys you",right? But what if the thing destroying you is yourself?

Re: Depression

#2
Ohje Mäuschen also als erstes will ich sagen dass es mir unglaublich leid tut dass du dich gerade so fühlst und das du damit auf gar keinen Fall allein bist!!
Die ES füllt uns und unser leben so sehr aus dass wir uns oft keine Alternative vorstellen können aber es gibt sie, daran musst du ganz fest glauben!
Du bist GANZ SICHER nicht dümmer als die anderen oder wertlos nur bist du wahrscheinlich (im Moment) sensibler und brauchst Hilfe dein Leben zu meistern. Bei allen anderen gesundheitliches Problemen würdest du doch auch zum Arzt gehen und dir helfen lassen und deine ES/Depression verdient es ganz genauso angesehen und behandelt zu werden!
Und glaub mir auch ein niedrigeres Gewicht wird dich nicht glücklich machen, das ist ein Trugschluss. Du bist noch immer der gleiche Mensch und wirst mit deinem Gewicht wahrscheinlich nie zufrieden sein solange du so tief in der ES steckst.

Ich kenne das Gefühl das absolut alles einen triggert aber Versuch (so schwer das auch ist ich weiß es ja selbst) diesen Gedanken nicht nachzugeben und in dir irgendeinen Teil zu finden der noch gesund genug ist dir zu sagen dass dein Leben wichtig und lebenswert ist ohne ES.

Und wegen deiner Mutter. Ich kann total nachvollziehen dass es sehr verletzend ist wenn die nächsten Angehörigen das eigentlich so offensichtliche nicht erkennen aber ich bin mir ziemlich sicher dass das keine böse Absicht ist. Eltern wollen meistens das beste für ihr Kind und wollen Probleme einfach nicht wahrhaben. Ich musste meiner Mutter auch ganz direkt von der ES erzählen weil sie einfach ein echtes Brett vor dem Kopf hatte was mein Essverhalten angeht...

Ich hoffe das hilft die irgendwie und fühl dich gedrückt !!
Lg
Milchmädchen

Re: Depression

#3
Ich ärger mich gerade, dass ich deinen Beitrag nicht früher gesehen hab.
Es hat mich etwas schockiert, weil ich das auch hätte schreiben können.

Ich weiß, wie es dir geht, denn bei mir ist es genauso. Dieses Gefühl wert-
los... einfach nutzlos zu sein ist echt erdrückend. Du fragst dich sicher auch,
was die anderen in dir sehen? Genau das bringt mich immer dazu an dem
ganzen zu zweifeln. Ich kann doch garnicht so scheiße sein, wenn sie mich
mögen. Da helfen alle Komplimente der Welt nicht, weil sie schnell ihre
Wirkung verlieren, aber genau dieser Gedanke! Deswegen sage ich mir oft,
dass es doch Blödsinn ist und ich eigentlich garnicht so wertlos. Ihnen bin
ich ja schließlich etwas wert. Anfangs hat mir das nicht wirklich geholfen,
aber jetzt klappt es manchmal und das Gefühl nutzlos zu sein begleitet
mich nicht andauernd. Vielleicht hilft dir das ja?

Dumm bist du nicht! Rede dir das bloß nicht ein, denn das macht alles nur
noch schlimmer.... Und du willst doch, dass es dir wieder gut geht. Jeder
Mensch hat es verdient glücklich zu sein. Wir sind einfach krank. Depressionen,
ES ... das alles sind Krankheiten und es ist schwer und dauert gesund zu
werden. Man kann nicht einfach plötzlich sagen "jetzt geht's mir wieder
gut" . So denken ja viele, aber das ist Blödsinn. Selbst wenn man garnicht
weiß, dass man z.B. Depressionen hat und man wieder glücklich sein will,
klappt das nicht.

Ich weiß nicht, wie du es schaffst das alles in den Griff zu kriegen. Ich kann
dir nur Tipps geben... obwohl ich gerne mehr tun würde.

Wenn du wieder Abführmittel nimmst, dann überleg davor, ob du auch wirklich
so viele brauchst. Ich bin selbst schon deswegen zusammengebrochen. Das
soll jetzt nicht dabei helfen die richtig einzunehmen. Gott nein. Aber es ist
einfach schwer davon abzulassen. Das ist genauso wie das k*. Und versuch
sie nicht zu oft zu nehmen. Wenn du ohne garnicht mehr auf Toilette kannst,
dann trink mehr. Das ist jetzt auch wieder so eine Sache. Es ist auch schwer.
Ich kann auch kaum etwas trinken, weil ich Angst habe deswegen zuzunehmen.
Kleine Schlücke immer wieder über den Tag verteilt wären ein Anfang. Stell
dir ein Glas hin oder sowas und sag dir "bis heute Abend ist es leer" und dann
versuch das zu steigern. Immer mehr Wasser oder anderes. Cola Light hat
zum Beispiel kaum Kalorien. Genau wie Cola Zero. Also wenn die das auch
Probleme machen sollte. Mir irgendwie nicht. Klingt komisch, ich weiß.

Meine Mom kauft auch andauernd Zeug. Vielleicht kriegt sie nur mit, dass du
kaum isst? Deswegen könnte sie sich Sorgen machen und dich irgendwie dazu
bringen es dochzu tun. Und weil die Tafel dann irgendwann weg ist, denkt sie
es funktioniert. Ich denke sie weiß, dass etwas nicht stimmt. Alle um mich
herum wussten sofort was los ist... obwohl ich dachte sie haben keine Ahnung.
Irgendwie denke ich man merkt das sofort. Und die ES an sich kann man einem
auch schnell ansehen. Ich hab NG und meine Mom hat erzählt, dass sie jeder
in ihrer Arbeit fragt was mit mir los ist. Ob ich irgendwie krank bin. Und das
obwohl ich immer gut drauf bin, wenn ich dort bin. Geh nur mit meiner Freundin
hin und sie ist echt wie Medizin für mich.

Ob du es willst, musst du für dich entscheiden. Ich weiß selbst, dass es schwer
ich loszulassen. Was wird dann passieren? Nehm ich dann zu? Was ist, wenn ich
wieder einen Tiefschlag erleide und es von vorne beginnt? Ist es das ganze dann
überhaupt wert? Gesund zu werden ist anstrengend. Es ist ein Kampf, der lange
anhält. Aber man muss sich auch Fragen, ob man sein Leben lang damit leben
will oder ob man da raus möchte. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg! Wenn du
dazu noch nicht im Stande bist... versuch dich auf kleine Fortschritte zu konzen-
trieren. Vor einem FA überlegen, ob das auch wirklich sein muss, versuchen das
k* zu reduzieren, nicht mehr so oft auf die Waage steigen, weniger Abführmittel
nehmen, öfter rausgehen, um wieder ein paar Muskeln aufzubauen und so weiter.

Was dir bei der ganzen Sache helfen könnte ist ein Tagebuch. Schreib einfach
rein, was dir so durch den Kopf geht. Wann du willst! Das muss nicht täglich
sein. Es ist schön sich mal auszulassen... Aber fang nicht an ein Essenstage-
buch zu führen. Da steigert man sich nur noch mehr in diesen Kontrollwahn.

Was ich dir auch raten würde... Rede mit deiner Mom. Es wäre vielleicht schlimm
zu erfahren, dass du eine ES hast, aber noch schlimmer ist es für Eltern keine
Ahnung zu haben was mit ihrem Kind los ist. Sie weiß sicher, dass etwas nicht
stimmt, aber traut sich nicht dich darauf anzuspechen.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen und guck auch weiter rein!
Du kannst die Zeit nicht anhalten. Du kannst nicht zurück. Alles, das dir bleibt
sind Erinnerungen. Die Guten und die Schlechten. Lass sie uns zusammenfassen
und durch zwei teilen... Damit wenigstens einer von uns lächeln kann!

Re: Depression

#4
danke euch 2 für die antwort!


cupcake..

danke für die tipps. wegen dem abführmittel, die besorgt mir meine mum. und das ziemlich häufig. es ist ein teufelskreis, auch wenn ich sie nicht nehmen will (weil ich weiß wie wortwörtlich scheiße das ist), aber in mir drin ist es irgendwie auch ok weil sie ja von meiner mami kommen.
mit dem kotzen gehts auch besser. es ist nichtmehr unendlich viel am tag. es wird besser, auch wenn es zwischendurch wieder nach hinten geht.
das ding ist, meine mutter macht scherze über mich weil ich so viel fresse. weil sie mich fressen sieht. ich mach das ganz bewusst vor ihr weil ich auch phasen habe wo ich nix esse und da macht sie immer stress. aber wenn ich fressphasen hab, meint sie immer ich soll weniger essen weil irgendwann werd ich fett. und das it irgendwie kontraproduktiv...auch wenn ich im UG war, sogar wie ich im starken UG war hat sie manchmal gesagt ich hab ein bisschen speck da und dort...sie selbst ist ziemlich ÜG.
Und ja mir machen kalorien in getränken auch was. deswegen keine milch mehr im kaffe und fast nur mehr wasser. und auch wenn man nur wasser trinkt kanns halt sein das man mehr auf der waage hat, das ist ja der sch*. deswegen ist auch für mich trinken schwer.

ich bin mir immernoch so unsicher ob ich mit meiner ma reden soll. weil dann MUSS ich was ändern. und ich kann sie nicht leider sehen. nicht noch mehr. und auch wenn ich aufhören will (90% der zeit) ist es immernoch ein zufluchtsort. zu wissen, ich hab wenigstens noch über irgendwas die kontrolle...

aber vielen vielen dank für deine antwort..hat mir viel geholfen. jetzt fühl ich mich schon viel besser...
Everyone says: "Destroy what destroys you",right? But what if the thing destroying you is yourself?

Re: Depression

#5
Ich freue mich, dass dir meine Antwort etwas gebracht hat.

Meine Mom kauft mir auch Abführmittel und ich selbst auch. Da denkt man dann wirklich
nicht mehr groß drüber nach und nimmt sie dann. Deswegen versuch ich mir das irgendwie
einzuteilen, um so wenig wie möglich zu nehmen. Sonst gerät das immer mehr außer Kontrolle.

Meine Mom erzählt mir immer, dass ich zu viel abnehme und meine Freunde sagen mir an-
dauernd, dass ich so weiß bin. Manchmal würd ich gerne einfach nur drüber lachen oder
sie dafür schlagen, weil mich das einfach nur verwirrt. Deswegen versuch ich jetzt langsam
auf solche Aussagen zu sch*****. Das klang jetzt hart, aber ich denke es hilft, wenn
einem die Meinungen anderer egal sind. Nicht nur wenn es um solche Aussagen geht, sondern
auch um seinen eigenen Körper. Nur das zu lernen ist schwierig und es beizubehalten auch.
Früher gab ich nichts darauf wie andere mich finden. Ich dachte mir es gibt auch dicke
Menschen, die glücklich sind, einfach leben und Spaß haben. Damals hatte ich noch ÜG,
aber war zufrieden und einfach glücklich. Irgendwie muss ich da wieder reinkommen.

Wenn man viel auf einmal trinkt, wiegt man danach einfach mehr und es ist schwer damit
klarzukommen. Darum trink ich immer wieder nur kleine Schlücke. Da kriegt man keinen Schock
und versinkt wieder in einem Gefühlschaos, wenn man zwanghaft auf die Waage steigt.

Hm... Es ist schwer mit seinen Eltern darüber zu reden und du hast Recht. Man muss dann
etwas ändern... und sie machen sich dann Sorgen. Außerdem ist es auch schwierig gesund
zu werden, weil einem damit auch Druck gemacht wird. Oder es könnte hilfreich sein, weil
sie dich vielleicht in die richtige Richtung schubsen und du damit auch diese Last "sag ich
es oder sag ich es nicht" endlich loswirst und damit offener sein kannst.
Du kannst die Zeit nicht anhalten. Du kannst nicht zurück. Alles, das dir bleibt
sind Erinnerungen. Die Guten und die Schlechten. Lass sie uns zusammenfassen
und durch zwei teilen... Damit wenigstens einer von uns lächeln kann!