Bei anderen ist es immer was anderes?!

#1
Hey :)

ich weiß jetzt nicht so genau, was ich mir von dem Thread erwarte, vielleicht einfach nur eure Meinungen oder sowas :roll:

Also wie einige von euch wissen, hab ich selbst eine ES die mal besser und mal schlechter läuft, mich aber insgesamt nie länger als § Tage loslässt bzw. da auch nicht richtig und ich spüre auch die Folgen (kriegs aber dämlicherweise trotzdem nicht hin :oops: )

Meine Freundin hat auch Bulimie aber eher schwächer (mir fehlt das Wort , ich möchte das jetzt nicht schön reden, aber sie ist halt nicht soooo krass drauf, isst noch vor anderen und k*tzt nur bei Gelegenheit , sonst lässt sie es halt bleiben) wobei es schon stärker in die falsche Richtung geht. Wir wissen es beide vom anderen und eine zeitlang haben wir uns auch sehr intensiv ausgetauscht, was aber aufgehört hat, seit sie denkt, dass ich aufgehört habe.

Nun zu dem was mich seit dem beschäftigt, ich habe am Wochenende bei ihr geschlafen und nach dem sie was gegessen hat, ist sie auffällig lange auf Toilette verschwunden. Ich hab mir natürlich sofort gedacht was sie macht und als ich sie gefragt habe, hat sie auch sofort ja gesagt ( ohne irgendwas dazu, keine Mimik oder so ). Wir haben nicht mehr darüber gesprochen.

Ich weiß nicht wieso, aber seitdem beschäftigt mich das Ganze. Da zu sitzen und zu wissen, dass sie ein paar Räume weiter sitzt und sich selbst kaputt macht, tat mir einfach weh. Vor allem weil ich ja selber weiß, was das für ein Gefühl ist da zu sitzen und zu wissen , dass man kaputt geht. Es hat mich einfach schockiert, ich saß da und es hat mich traurig gemacht, dass sie keinen anderes Weg findet, mit Stress oder so klar zu kommen, als zu k*tzen. Gleichzeitig fühlte ich mich hilflos, weil sie sich weigert Hilfe anzunehmen. Insgesamt war es einfach eine komische und traurige Situation für mich.

Klar ist es verständlich, dass ich mir Sorgen mache, aber ich wusste es die Ganze Zeit über und da hat es mich nicht so getroffen und dabei bin ich keinen Deut besser. Ich mache es genauso, höre trotz Warnungen meiner Ärztin nicht auf und nehme keine Hilfe an. Aber bei mir selber stört es mich halt nicht so bzw. sehe ich es anders.
Ich versuche das Ganze objektiv zu sehen , aber es geingt mir nicht, während ich bei ihr Mitleid empfinde, möchte dass sie aufhört und Angst habe , dass sie daran kaputt geht, finde ich mich einfach dumm. Dumm dass ich sowas mache und finde mein Verhalten eher abstoßend bzw. nicht angebracht. Ich habe kein Mitleid mit mir, wenn ich in solchen Momenten überhaupt etwas empfinde ist es eher Hass (aber nur selbst) und sonst macht es mir einfach Spaß zu gucken, wie lange mein Körper das mitmacht, es ist ein Spiel für mich und nichts womit man Mitleid hat ( ich bin mir nicht sicher, ob es das wirklich für mich ist , aber es ist meine einzige Erklärung, wieso ich das mache, dass ich gerne meine eigenen Grenzen kennen lernen möchte )


Ich hoffe, ihr versteht was ich meine, auch wenn mir oft die richtige Beschreibung fehlt und könnt mir eure Meinung zu dem Ganzen posten. Wäre über jede Antwort dankbar, da es mich einfach seit dem beschäftigt :|


Liebe Grüße
anyone

Re: Bei anderen ist es immer was anderes?!

#2
Hey, ich habe gerade deinen Thread gelesen. Ich weiß nicht genau, was ich sagen soll.. außer ich kann es sehr gut nachempfinden, was du empfindest, fühlst und das du es eben bei deiner freundin anders siehst als bei dir. Aber das ist eben deine ES. Meine Therapeutin veranschaulicht das immer sehr schön, dh entweder spricht sie mich an oder eben meine Esstörung. Mitleid, Angst und Trauer- das warst du. Egal, schauen wie lange der Körper durchhält, das ist deine ES. Schade nur, das man es nicht einfach übertragen kann. aber wenn es so einfach wäre, dann wären wir ja nicht hier in diesem Forum...

Re: Bei anderen ist es immer was anderes?!

#3
Also ich kann mich und die ES irgendwie nicht trennen, so meintest du das doch, oder??

Wobei ich es bei mir auch nicht, so schlimm finde. Es gehört für mich dazu und ich realisiere anscheinend nicht, was ich mir damit antue, nur in ganz wenigen Augenblicken , wo ich für ein paar Tage/ Wochen dann auch wirklich aufhöre, aber nie für lange Zeit...

Re: Bei anderen ist es immer was anderes?!

#4
hey du,


ich kenn das. zwar hab ich keine freunde mit bulimie, aber in meiner klasse sind eigentlich alle sehr schlank und irgendeine von den ganz dünnen meint dann ab und zu sie is zu fett und muss abnehmen. ganz schlimm ist es bei meiner besten freundin mit der ich aufgewachsen bin, die kann essen was sie will und ist wahnsinnig schlank, hat große brüste....es macht mich wahnsinnig. wenn jemand sowas sagt seh ich sofort in jedem eine ES. und ich bin (und es ist mir peinlich) soooooo neidisch auf meine freundin weil sie essen kann und dünn ist. und ich schaff das nicht. ich hab mich auch noch dicker als sie gefühlt als ich *kg leichter war und stark im UG.
ich hab prinzipiell die angewohnheit meine probleme zu übertragen...das ist einfach ein abwehmechanismus.
und ich hatte auch phasen wo meine krankheit ein spiel war, ich schauen wollte wie weit ich mit meinem gewicht runter komm. und jetzt bin ich an einem punkt wo ich nicht mehr kann und weiß das ich soviel zerstörrt hab...
Everyone says: "Destroy what destroys you",right? But what if the thing destroying you is yourself?

Re: Bei anderen ist es immer was anderes?!

#5
Oh ja, diese gestörte Wahrnehmung kenn ich auch, schön längst im UG , aber man fühlt sich immer noch dicker als alle anderen...

also ich muss gsnz ehrlich sagen, ich geh bri einigen auch davon aus, dass die essgestört sind, weil man oft einen Unterschied zwischen naturschlank und gewollt sieht :S ich erzähl ja auch jedem von einem guten stoffwechsel, aber ich denke die meisten wissen schon, dass es Quatsch ist...