Ohne sich verrückt machen zu lassen.

Ich fang mal ganz vorne an, jeder kennt die Angst, die jeden hindert wirklich aufhören zu wollen...
Doch es geht nur mit ein wenig Risikobereitschaft.... So ist es, shit happens!

Dann fängt man an das Internet zu durchforsten, die ultimative Antwort auf die Frage der Fragen zu bekommen
"Wie werde ich die bulimie los ohne zuzunehmen?!"
Und tausend posts von Gleichgesinnten die man geradezu verschlingt.

Von 10 Leuten haben mind. 8 zugenommen, 5 davon unendlich viel und fühlen sich nur noch fett...

Angst macht sich breit...

Tja, nun zum eigentlichen, ich denke 70% haben sich wiedererkannt...
Hat einer mal hinterfragt ob diese 5 die unendlich zugekommen haben das objektiv beurteilen können? Denn sie sind essgestört

Ich bin in Woche 10 des "nicht mehr kotzens + normal Essens... Das nach 10 Jahren bulimie und 2 davor mit Magersucht.
Ich betone des " normalen" Essens. Bei vielen die schon im normalgewichtig waren liest man das Sie maßen zunehmen trotz normalem essen, doch auch hier stellt sich am Ende die tatsächliche Frage welches normal gemeint wird...
Also Grenze ich es nun etwas ein und sage "normal" nicht zu wenig und nicht zu viel (wozu leider viele tendieren oder zu viel naschi)
Ich esse was mein Körper auch verbraucht, habe es wirklich durch einen aussenstehenden sportberater ausrechnen lassen inkl. Sportlicher Betätigung einrechnen lassen (was heisst man muss mehr Essen). Denn den Stoffwechsel in Schwung zu bringen geht nicht ohne..
Aber mich findet man nicht Stunden lang beim Fitness vor, 20 min. Ausdauer, 20 min. Krafttraining, denn mit Übertreibung hilft man sich auch nicht.
Auch wenn ich keinen Hunger habe esse ich. 5 Mahlzeiten am tag und auch Kohlenhydrate abends (nach 18:30)

Ich habe nicht zugenommen! (In den ersten beiden Wochen **kg nur wegen Wasser und mageninhalt... Ging wieder runter)
Vertraut euch...
Wer unter seinem Bedarf isst, nimmt zu.... Ich habe wöchentlich meine kalorien gesteigert, von anfang an aber 4 stellig!
Mir gehts super, ich gönne mir auch jeden tag was süsses, alles in Maßen.

Gedanken an FAs sind nun so gut wie weg, klar gehe ich aber noch nicht zum China büffet, das kann ich noch nicht, ich bleibe realistisch.
In der Zeit hatte ich 4 Abende an denen ich gespuckt habe.
Zählt nicht dauernd wieder erneut von tag 1... Das baut Druck auf und gibt einem nur das Gefühl von versagen.
Ich sehe es eher so, früher jeden Tag 2 - 3 mal gespuckt, nun in 10 Wochen nur 4 mal.
Mein Körper und mein Leben dankt es mir.
Manchmal hilft kein jammern, da heisst es Augen zu und durch.
So, ich hoffe ich könnte Mut machen.
Vergebt mir gross und Kleinschreibung, es ist per Handy.. wahrscheinlich hat die Korrektur auch irgendwo komische Wörter gebildet....
Lg

Ich möchte das bestätigen
Nur, dass ich, als ich mit normalem essen begonnen hab, nicht von Anfang an Sport treiben durfte und auch zunehmen musste. Aber seitdem ich normalgewichtig bin und auch sporteln geh, halt ich mein Gewicht bei täglich gegessenem *Grundumsatz* (+ *Leistungsumsatz* wenns sein muss, damit ich nicht abnehm). An manchen Tagen schaff ich den Grundumsatz nicht ganz, dafür esse ich an anderen Tagen weit darüber. Das geht inzwischen seit über zwei Jahren gut.
Hab mir außerdem eine PowerPlate gekauft und bin davon echt begeistert. Zwar benutz ich die erst seit vier Wochen (3x pro Woche) aber die haut ordentlich rein^^

Und auch, was die cleanen Tage zählen angeht, empfind ichs eher als zermürbend, wenn ich wieder bei 1 anfangen würde zu zählen nach einmal bröckeln. Genau genommen kann ich gar nicht sagen, wie oft ich es noch mach. Es kommt vor. Vielleicht 1-2 mal im Monat? Dann wieder einmal in der Woche. Aber dann auch wieder wochenlang nicht.

Na dann häng ich mich da gleich mal dran.

Ich hab anscheinend bei den Essanfällen viel zu viel zu mir genommen bzw. bin dann zu wenig losgeworden... Jedenfalls habe ich im letzten Jahr "nur mehr" einmal pro Woche erbrochen und war nach dem Tag immer schwerer, aufgequollen und fühlte mich ekelhaft.

Jetzt habe ich heute Tag 49 ohne Rückfall und ohne "Diät halten" geschafft und hab sogar abgenommen, im Vergleich zu vorher.
Das war aber, weil ich anfangs nicht glauben konnte so viel essen zu können, ohne zuzunehmen. Doch es ist so Und ich liebe es.
Ich liebe es, dass ich alles essen kann was ich möchte (halt nicht alles auf einmal) und das Essen wieder schmecke und ich mich satt fühlen kann und glücklich. Ich kann überall hingehen essen, ich kann wieder an Nachmittagen raus oder am Abend und muss nicht daheim bleiben weil ich grade Erbrechen war und so nicht unter Leute gehe.
Jetzt halte ich mein Gewicht schon länger und ich bin soo froh darüber. Hätte man mir das früher gesagt, ich hätts nicht geglaubt.

Ich fühle mich total wohl. Alle meinen ich hätte viel mehr abgenommen, aber das stimmt nicht.
Das was sie meinen ist, dass ich kein aufgequollenes Gesicht mehr habe, dass ich keinen Blähbauch mehr habe und kein Wasser irgendwo eingelagert habe. Das macht alles viel mehr ausm, als das eigentliche Gewicht.
Wenn ich jetzt Fotos von vorher sehe finde ich es total schrecklich wie kaputt ich aussah... Das muss man ja bemerkt haben, wenn man sich ein wenig mit der Krankheit auskennt. Im Nachhinein ists mir extrem peinlich.

Also keine Angst vor einer Zunahme. Wenn sich der Stoffwechsel wieder normallisiert hat, dann gehts wunderbar!

Wobei ich dazusagen muss, dass ich Normalgewicht hatte und nicht im Untergewicht war. Da hätt ich wahrscheinlich auch eher zugenommen als abgenommen, weil der Körper natürlich nicht unbedingt auf Sparflamme fahren möchte, wenns nicht sein muss.

Alles Liebe