Abrutschen in Magersucht?

#1
Hallo,

heute hatte ich einen Termin bei meinem Hausarzt, der mich seit meiner Entlassung aus der Klinik regelmäßig wiegt. Beim anschließenden Arztgespräch hat er mir seine Befürchtung mitgeteilt, dass ich evtl. von der Bulimie in die Magersucht abrutsche.
Klar hab ich erstmal gesagt, dass mir das auf keinen Fall passieren wird, weil ich eh die nötoge Disziplin nicht aufbringe und auch nicht so viel Sport machen kann, aber mich beschäftigen seine Worte sehr.

Ich merk, dass mein Essverhalten noch nicht "normal" ist, aber bisher war ich fest davon überzeugt mich an die Mengenrichtlinien aus der Klinik zu halten. Tja, als ich nachgeschaut hab, hab ich gesehen, dass es wirklich zu wenig ist, was ich esse. Außerdem möchte ich zumindest das Essen gerade kontrollieren, weil schon der Rest von meinem Leben außer Kontrolle geraten ist.

Kann es sein, dass man innerhalb so kurzer Zeit von B in MS abrutscht? Eigentlich möchte ich das gar nicht, aber ich merk auch, dass ich manchmal einfach nicht anders kann.

Ich bin echt am verzweifeln.

Liebe Grüße
Pusteblume

Re: Abrutschen in Magersucht?

#2
Hey Pusteblume,

ich finde es erstmal gut, dass dein Arzt dich auf soetwas aufmerksam macht und dass du es nicht einfach zur Seite schiebst sondern dich wirklich im bezug darauf untersuchst.
Ja sowas geht schnell.
ich kenne es zwar nur in umgekehrter Richtung aber im prinzip beruht es auf gleicher Basis.
Oftmals versucht die Essstörung sich einen anderen Weg zu bahnen dich zu beherrschen.
Aber wenn du das jetzt schon merkst dann unternimm rechtzeitig was.
Sprich vielleicht nochmal mit deinem Arzt darüber und sag , dass es gut möglich ist.. er kann dir eventuell tipps geben das zu vermeiden.
Denn Magersucht ist auch nicht schöner als BUlimie!

Wenn du den kreislauf durchbrechen willst, dann durchbrich ihn GANZ und nicht von einer station in die andere gehen!

Ich drück dir die daumen und hoffe du berichtest weiter:)

lg ritaro
Teil dir das Leben gut ein, sonst ist es schneller vorbei als du gucken kannst-

Re: Abrutschen in Magersucht?

#3
Danke für deine Antwort Ritaro.

Nach langem hin und her hab ich meiner Therapeutin aus der Klinik geschrieben und ihr die Situation erklärt. Auch, dass mein Hausarzt meint, dass ich wieder in eine Klinik soll. Als Antwort kam zurück, dass Krisen ja total normal sind und es wichtig ist, dass ich mir ambulant eine Therapeutin suche. Was soll ich jetzt damit anfangen? Zumal ich in ambulanter Therapie bin.

Ich sitzt heulend vorm PC, merke, dass ich einfach keine Kraft mehr hab. Vor lauter Angst daheim zu sein, weil er mich beobachtet, bin ich zu einer Freundin gefahren. Muss ich warten bis wieder was passiert, damit die mich ernst nehmen? Oder übertreibe ich? Aber mein Hausarzt findet es doch auch sinnvoll?!

Mein Essverhalten wird immer schlimmer. Und es ist mir egal. Weil ich einfach nicht anders kann. Nächste Woche werd ich sicher wieder von meinem Hausarzt darauf angesprochen. Ich hab solche Angst, dass das alles außer Kontrolle gerät.

Liebe Grüße
Pusteblume

Re: Abrutschen in Magersucht?

#4
Zumal ich in ambulanter Therapie bin.
warum weiß deine ärztin der klinik denn darüber nicht ebscheid?
dann ist ihr beitrag dazu echt unprofessionell.
aber irgendwie kann ich verstehen dass sie erstmal will dass du es ALLEINE schaffst. dass du auch außerhalb der therapie weiterkämpfen kannst. Klar ist das ganze jetzt gefährlich aber versuch es mal für dich so zu schaffen .. ?
Mein Essverhalten wird immer schlimmer. Und es ist mir egal.
bitte sag doch sowas nicht :o
es darf dir NIE egal sein! Bitte gib nicht auf.
Das essverhalten ist nicht gleich komplett geändert aber du hast doch in der klinik bestimmt so viel gelernt dass du umsetzen kannst??

Und dass du nicht zu hause sein kannst..ja ich kann das verstehen. manchmal hat man so ein gefühl dass man lieber bei jemand anderen sein will.
aber erwarte nicht, dass du jetzt immer zu anderenr ennen kannst. es liegt nunmal leider an dir.
wieso fühlst du dich zu Hause so unwohl?

tut mir leid wenn hier einiges schroff klingt aber ich will dir nur bewusst machen, dass DU die kraft hast die krakheit zu besiegen und dass du nicht aufgeben darfst!

lg ritaro
Teil dir das Leben gut ein, sonst ist es schneller vorbei als du gucken kannst-

Re: Abrutschen in Magersucht?

#5
Danke für deine Antwort. Keine Angst, das war nicht zu schroff oder so :).

Meine Therapeutin aus der Klinik weiß eigentlich Bescheid, dass ich in ambulanter Therapie bin. Schließlich hab ich ihr das noch am Montag vor meine Entlassung gesagt und auch den Namen der Therapeutin genannt. Aber ich hatte schon während meinem Aufenthalt das Gefühl, dass sie nicht wirklich zuhört.

Klar, kann ich nicht immer flüchten und muss es letztendlich auch alleine schaffen. Aber momentan ist mein Zuhause, der letzte Ort an dem ich in Sicherheit bin. Ich hab nicht umsonst mehrmals meine Handynummer gewechselt. Aber laut der Polizei reichen die SMS und die Drohanrufe nicht aus, um eine Einstweilige Verfügung einzuklagen. Wahrscheinlich muss erst wieder etwas passieren.

Ich hab sogar probiert mit meinen Eltern zu reden, aber da kam nur "Lass dir das eine Lehre sein!" Von denen kann ich keine Hilfe erwarten. Meine Mutter ist ja auch der Meinung, dass alles wieder gut ist, nur weil ich aus der Klinik entlassen bin :roll:
In der Klinik hab ich viel gelernt, aber es ist schwer für mich das in meinem Alltag umzusetzen, weil eben auch von Familie und Freunden kaum bzw. keine Unterstützung kommt. Das macht mich auch traurig. Aber ändern kann ich ihr Verhalten leider nicht - nur meines.

Liebe Grüße
Pusteblume